Wahn oder Wahnsinn
Wachzustand„Wachzustand leuchtet die blinden Flecken der Leistungsgesellschaft aus: Spannungsliteratur, die verblüfft, wachrüttelt und anregt, die eigene Wahrnehmung von Wirklichkeit und Sinn zu hinterfragen.“
Beklemmend ...
„Wachzustand leuchtet die blinden Flecken der Leistungsgesellschaft aus: Spannungsliteratur, die verblüfft, wachrüttelt und anregt, die eigene Wahrnehmung von Wirklichkeit und Sinn zu hinterfragen.“
Beklemmend geht es los. Er irrt im Flughafengelände herum, hat einen Millionen-Deal in der Tasche und gerät immer tiefer hinab. Mysteriös, nicht fassbar, unheimlich. Was will er? Wo will er hin? Da bin ich gleich mal irritiert und mittendrin. Cut: Unter Hypnose kommt Felix Bernau im Wald zu sich. Wo soll er hin? Er setzt sich in den nächsten Zug – Endstation Hamburg. Mit 30.000 € in der Tasche sucht er sich ein Zimmer, sucht er sich eine Psychologin. Auch hier ist alles surreal, nicht greifbar. Momentan nicht vorstellbar, wohin die Story sich entwickelt.
Elisabeth Kern, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie wird ermordet aufgefunden, Renate Popescu ermittelt. Sie hat so gut wie nichts in der Hand, muss sich alles mühsam erarbeiten und hat die Vermutung, dass hier ein Serienmörder am Werk war.
Total verwirrt konnte mir keinen Reim auf diesen rätselhaften Typen im Flughafen machen. Er taucht immer mal wieder auf, auch dieser seltsame Bernau, den ich so gar nicht fassen konnte. Sehr geschickt gemacht. Es dauert lange, bis man die Zusammenhänge sieht. Was mir ein wenig gefehlt hat, ist die Polizeiarbeit, sie kam definitiv zu kurz. Auch die Rückschlüsse auf einen Serienmörder konnte ich nicht nachvollziehen. Hier passte vieles nicht zusammen, war für mich nicht schlüssig.
Zum Teil zu langatmige Beschreibungen einer Situation, eines Sachverhaltes, hätten besser abgekürzt werden sollen. Dem Lesefluss hätte es gut getan, so manches zu komprimieren. Das allzu Ausführliche liest sich zuweilen wissenschaftlich, mit erhobenem Zeigefinger, zu langatmig.
Gut gemacht, gut gemeint, aber in Teilen überfrachtet. Es werden zu viele Nebenschauplätze aufgemacht, die – jeder für sich – durchaus Potenzial haben. Der oder die eigentlichen Fälle werden dadurch auf weiten Stecken zur Nebensache.
Mehr Psycho denn Thriller, Thriller eher am Rande. Liest sich jedoch in weiten Teilen trotzdem gut.