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Veröffentlicht am 17.11.2020

Modernes babylonisches Sprachenwirrwarr

Alles außer fern
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Humorvoller Blick einer österreichischen Deutschtrainerin mit russischer Seele auf die Eigenheiten von Einwanderern beim Lernen von Deutsch!

Ksenia Konrad ist aus Moskau nach Tirol im schönen Österreich ...

Humorvoller Blick einer österreichischen Deutschtrainerin mit russischer Seele auf die Eigenheiten von Einwanderern beim Lernen von Deutsch!

Ksenia Konrad ist aus Moskau nach Tirol im schönen Österreich übergesiedelt und nun Deutschtrainerin für Menschen aus aller Herren Länder, die aus den verschiedensten Motiven Deutsch lernen wollen oder müssen. Was für ein babylonisches Sprachengewirr!

Erwachsene Schüler aus der Türkei, dem Iran, dem Irak, Afghanistan und Syrien, aus Nigeria und Mexiko, aus Frankreich und Polen, aus Italien und Ungarn, China und Bulgarien, Russland und Tschetschenien, Georgien und Kroatien, Lettland und Brasilien. Polyglott und universal, international, quasi eine Mini-UNO.

Ksenia Konrad erlebt faszinierende Begegnungen und lernt die unterschiedlichsten Kulturen kennen, ohne um die Welt hetzen und jetten zu müssen.

Liebe- und humorvoll schreibt sie über die Eigenheiten und Besonderheiten ihrer Schützlinge, ohne sie vorzuführen oder zu verspotten. Ksenia Konrad schildert warmherzig und mit Verständnis die Schwierigkeiten und auch Erfolge, die die Lernenden mit der deutschen Sprache haben.

In diversen Kapiteln sind Abschnitte, die den Muttersprachlern die grammatikalischen Fachbegriffe.

Deutsch scheint eine Sprache mit sieben Siegeln zu sein. So erging es mir auch, als ich nur Englisch beherrschend Deutsch lernen mußte und kann nachfühlen, was in den Ärmsten vorgegangen ist, von Grammatik, Deklinationen und anderen Dämonen gequält.

Kesnia Konrad schreibt Eloquenz, originell und gewitzt. Ihre Sprache ist pointiert und ihr Text aussagekräftig, manchmal schon in wenigen Zeilen.

Letztendlich kann man konstatieren, dass, Sprachen, Kulturen, Mann oder Frau, hin oder her, wir alle doch nur Menschen sind und Empathie uns weiterbräcgte, als Hass, Aggression, Negation und Gewalt.

Ein enorm interessantes Buch mit guten Einsichten!

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Wehr - und schutzlos?

Ein Lied in der Nacht
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Vielschichtiges, fesselndes Buch mit Tiefe und Anspruch - elegant geschrieben! Diese Autorinnen sind ein Dream Team! Verlage, greift zu!

Vikram Sandeep, Ehefrau Sameera, Raja Sharma und seine Frau Sita ...

Vielschichtiges, fesselndes Buch mit Tiefe und Anspruch - elegant geschrieben! Diese Autorinnen sind ein Dream Team! Verlage, greift zu!

Vikram Sandeep, Ehefrau Sameera, Raja Sharma und seine Frau Sita sind eine eingeschworene Gemeinschaft.

Vikram ist ehemaliger Agent und leitet nun ein Waisenhaus, Sameera ist Traumatherapeutin, Raja ehemaliger Häftling der 25 Jahre unschuldig saß, aber nun rehabilitiert als Bewährungshelfer tätig ist und Sita seine vormalige Schwägerin.

Das Buch enthält ein sehr hilfreiches Personenverzeichnis und ein Glossar. So daß alles unklar bleibt. ( Natürlich nicht! Ist nur ein Scherz! 😀 ).

Ich, als Neulingin dieser Reihe, kam dank gut eingeflochtener Rückblenden, eines eleganten und einnehmenden Schreibstils hervorragend hinein. Das Buch hat Anspruch und ist exquisit verständlich.

Und was für ein Buch das Dream Team Simone Dorra und Ingrid Zellner hier ausgeheckt haben in ihrer literarischen Hexenküche, diese beiden kreativen Magierinnen des Wortes!

Es fängt idyllisch und harmonisch an, bis erst einmal etwas passiert. Dann denkt man sich: WAS? Das darf nicht sein! OMG! WTF? Das läßt natürlich erst einmal Trauer aufkommen, deren Schockwellen und Nachbeben erst einmal verarbeitet werden müssen.

Moussa, eines der Kinder, um das Vikram sich kümmert, sieht ein Zeitungsbild und identifiziert seinen Peiniger, der sich an ihm vergriffen hatte.

Vikram und Raja fangen an zu ermitteln. Sie stechen regelrecht mit der Machete ins Wespennest, was sie ganz zu Beginn in diesem Ausmaß noch nicht ahnen können.

Es ist ein Kinderschänderring, der offenbar bis in höchste Kreise reicht. Mit der konzentrierten Macht könnten unsere beiden Helden absolut zerquetscht werden.

Ihre Nachforschungen leiten sie über Kerala bis nach Delhi.

Mir gefällt, daß die Frauen starke Charaktere sind, vor allem Sameera, die Techniken lernt, sich zu wehren und trotzdem in Lebensgefahr gerät.

Nachdem das Buch schön ruhig begann, dann tragisch wird, explodiert die Handlung, daß man die heißen Splitter ganz dicht am Gesicht vorbeifliegen spürt. An Action jedenfalls läßt es nicht zu wünschen übrig.

Ein düsteres Geheimnis aus Vikrams Vergangenheit wird enthüllt. Warum nur reagiert Raja derart verstört? Lesen!!!

Die Handlung ist äußerst komplex, mit einer lyrischen Unterströmung, ausgezeichnet recheriert, atmosphärisch und sehr authentisch. Wie so oft in exzellenten Büchern ist auch hier der indische Subkontinent ein heimlicher Hauptprotagonist.

Ich hätte nicht gedacht, daß sexuelle Gewalt gegen Kinder in Kashmir keine Straftat ist. Kashmir - das sich im Spannungsfeld zwischen Indien und Pakistan befindet, mit immer noch unklarem Status?

Bis in die allerkleinsten Details ist die Geschichte vital und dynamisch ausgestaltet. Man riecht, schmeckt und spürt quasi mit. Man leidet, freut sich und zittert ebenso. Ein waschechtes Wechselbad der Emotionen.

Die Protagonisten sind multidimensional mit Tiefe ausgestattet, mir sehr sympathisch und ans Herz gewachsen.

Aber dann dieser fiese Cliffhanger? 😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭😭 Wie oft muß ich mich mit diesem Mistkerl noch herumschlagen? 😀

Warum nur ist sexuelle Gewalt gegen Kinder derart weit verbreitet? Es ist aus der Forschung erwiesen, daß nicht jeder Kinderschänder auch pädophil ist. Ist es das Genießen der Macht über ein wehrloses Kind? Oder daß es unberührt ist? Widerlich!

Ich könnte mich ewig zu diesem Buch äußern und weiterschwärmen, enthusiastisch, aber dann ist es keine Rezension mehr, sondern ein Essay, gar eine Novelle! Seltsamerweise klingt mir "Kashmir" von Led Zeppelin im Ohr. Mysteriös! Kann ich mir nicht erklären!

Hey, ( große ) Verlage! Warum greift ihr nicht zu?

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Die Magie des Rotkehlchens, die Magie der Vögel! 🦃🐔🐓🐣🐤🐥🐦🕊🐧

Duette mit ihm
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Wunderbares Buch über die Freundschaft zwischen einer Frau und einem Rotkehlchen! Poetisch und einfach schön, zum Seufzen!

Die Magie des Rotkehlchens, die Magie der Vögel! 🦃🐔🐓🐣🐤🐥🐦🕊🐧

Dieses Buch beruht ...

Wunderbares Buch über die Freundschaft zwischen einer Frau und einem Rotkehlchen! Poetisch und einfach schön, zum Seufzen!

Die Magie des Rotkehlchens, die Magie der Vögel! 🦃🐔🐓🐣🐤🐥🐦🕊🐧

Dieses Buch beruht auf wahren Ereignissen.

Alexandra Röhl, wohnhaft im Odenwald, entdeckt am 17. November 1957 ein verletztes Rotkehlchen als sie auf dem Weg in ein Nachbardorf ist. Offenbar hat er ein gebrochenes Bein und sie nimmt ihn mit nach Hause, um ihn aufzupäppeln. Zuerst jedoch will er nichts essen. Alexandra selbst besitzt keine wirklich ornithologischen Erkenntnisse, wie sie mit ihm umzugehen hat.

Aber ein glücklicher Umstand führt dazu, daß er doch ißt. Sie richtet das Zimmer vogelsicher ein, damit er sich beispielsweise nicht am heißen Ofenrohr verletzen kann und dimmt das Licht mit schwarzen Tüchern, weil ihn die Helligkeit verstört. Aber es bereitet ihr kein Problem ihre Schneiderarbeiten derart zu erledigen.

Die Heilung seines Beines schreitet voran. Alexandra eignet sich nötiges Wissen aus Büchern an und wird den Bedürfnissen des Rotkehlchens immer mehr gerecht.

Er fängt sogar wieder an zu tirilieren und zu singen. Mozart und Beethoven aus dem Radio scheinen ihm ausnehmend gut zu gefallen, weil er mitsingt.

Alexandra selbst übt fleißig um sich seine Töne anzueignen und es kommt tatsächlich zu den Duetten mit ihm, wie im Titel verheißen.

Sein Bein ist längst verheilt, aber noch zögert Alexandra ihn freizulassen wegen des Bussards und der Katzen. Letztendlich entläßt sie ihn doch schweren Herzens in die Freiheit nach ca. einem halben Jahr. Und erlebt noch einige wundersame Überraschungen ...

Ein Absatz gibt einem sehr zu denken. Und dieser Abschnitt stammt aus dem Jahre 1958. Ich zitiere:

"Die Nesseln durften grade an diesem Platz nicht überhand nehmen, und zum Glück gab es noch an allen Weg - und Wiesenrändern des Odenwaldes wahre Musterexemplare von Nesseln. Ich wünsche den Singvögeln dort, daß im Zuge der landwirtschaftlichen Intensivierung die Nessel - die heilige Pflanze des Thor, dessen besonderer Schützling das Rotkehlchen ist - nicht allzu schnell ausgerottet wird. ( Sie bildet übrigens auch die Wiege für unsere schönsten Schmetterlinge. )"

Hellsichtig, oder? Alexandra Röhl ware schockiert, wenn sie aus dem Totenreich zurückkehren könnte. Dezimierung der Vogelarten und Insekten, auch der Schmetterlinge und die extensive Landwirtschaft ist nicht unschuldig daran, obwohl die Agraristen das immer empört weit von sich weisen.

Feldlerchen und Wachteln habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Viele Schmetterlinge und andere Insekten sieht man auch nicht mehr. Ein Armutszeugnis, denn solch massive Eingriffe in die Biodiversität werden unvorhersehbare Folgen zeitigen. Deswegen füttern wir die Vögel das ganze Jahr, wird auch von den anerkanntesten Ornithologen dringendst empfohlen.

Früher machten solch bekloppte Argumente die Runde, daß, wenn man Vögel ganzjährig füttere, sie zu "faul" würden sich eigenes Futter zu suchen. Sogar heute noch stören sich einige an der ganzjährigen Fütterung, aus sehr dubiosen Gründen. Jemand, den ich kenne, aus meinem persönlichen Umfeld hier im Dorf negiert sogar komplett den Schwund der Vögel.

Alexandra Röhl betrieb bereits so etwas wie ganzjährige Fütterung und wurde von einigen scheel angesehen, was sie aber nicht im geringsten bekümmerte. Warum auch? Sie war sehr engagiert und gewann tiefe Einblicke in die Welt der Rotkehlchen. Auf einer metaphysischen Ebene entstand sogar eine Seelenverwandtschaft. Und ich habe nie daran gezweifelt, daß jedes Tier eine Seele hat, natürlich Vögel ebenso! Daß bezweifelte Alexandra ebensowenig.

Schönes Buch, mit einigen Schwarzweißbildern, mit poetischer Färbung und Tiefe. Herrlich und engagiert! Ein moderner Klassiker in der bereits 21. Auflage seit Veröffentlichung 1968.

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Das Schwarze Nichts

Der Todeskünstler
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Ein wahres Meisterwerk, das starkes Unbehagen in einem weckt, fesselt und sich einer düsteren poetischen Sprache bedient! Starke Metaphern!

Sarah Langstrom ist eine beinahe 16jährige Waise, die bei Pflegeeltern ...

Ein wahres Meisterwerk, das starkes Unbehagen in einem weckt, fesselt und sich einer düsteren poetischen Sprache bedient! Starke Metaphern!

Sarah Langstrom ist eine beinahe 16jährige Waise, die bei Pflegeeltern untergebracht ist. Diese Familie hat einen Teenagersohn, Michael. Diese werden allesamt brutal ermordet und Sarah hält sich eine Waffe an die Schläfe und droht sich umzubringen. Sie möchte Smoky Barrett sprechen.

Smoky arbeitet als Leiterin einer Spezialabteilung des FBI, die mit dem schlimmsten verbrecherischen Abschaum konfrontiert wird. Smoky selber hat eine schlimme Vergangenheit in den Knochen. Ein Täter hat ihren Mann und Tochter getötet, sie vergewaltigt und ihr im Antlitz herumgeschnitten, so daß sie sichtbare Narben trägt, aber jene in ihrer Seele sind bei weitem schlimmer.

Von Sarah erfährt sie, daß ein Mann, den sie den "Künstler" nennt sie bereits seit ihrem sechsten Lebensjahr peinigt. Er hat ihre Eltern auf dem Gewissen. Und diese Abartigkeit ist nicht das einzige. Er soll auch für die jüngsten Morde verantwortlich sein.

Sie drängt Smoky ihr Tagebuch zu lesen. Smoky und ihr Team tun genau das dann. Smoky fühlt sich als lese sie ein Dokument aus der Hölle.

Diverse Umstände am Tatort stützen, daß es der "Künstler" war und Sarah unschuldig ist. Smoky erklärt die Jagd auf den Todesengel für eröffnet, aber sie kann nicht ahnen, daß sie das Tor zur Hölle aufstoßen wird und die allerfinsterste Dunkelheit zu entwischen droht ...

Wie jemand bemerkte, die ich kenne: der grusligste beste Thriller ever; ich kann nur zustimmen. Es ist schockierend, welche grausamen Abgründe sich hier auftun, zu welcher perverser Infamie der Mensch doch fähig ist.

Der Spannungsbogen bewegt sich auf einem himmelhohen Niveau und die Handlung schlägt Haken, daß einem schwindlig wird. Welch Wendungen! Dann der Erzählstil. Cody McFadyen besitzt offenbar perfektes Timing. Er setzt die Triggerpunkte immer genau richtig, so daß auf 556 Seiten nie Langeweile aufkommt. Er verwendet ebenso plastische Metaphern und gebraucht eine ungewöhnliche, düster - poetische Sprache. Das ist außergewöhnlich gut gelungen. Das sagt mir sehr zu.

Es ist mehr als ein Thriller. Es sind ebenso Psychogramme der wichtigsten Protagonisten, vor allem Smoky betreffend, aber ebenso intensiv Sarah. Man leidet mit ihr, ist empört, bekommt Angst, ist voller Mitgefühl.

Der Autor ist empathisch im Umgang mit den Geplagten. Sogar was die Vergangenheit des Antagonisten angeht. Er wurde zu dem geformt, was jahrzehntelang zurückliegt, aber schlimme Folgen zeitigt.

Smoky, Callie, Alan, Bonnie, Sarah, Elaina, sogar James und andere Nebenprotagonisten sind sehr sympathisch und haben meine volle Zuneigung. Der Autor schreibt differenziert, vermeidet Schwarzweißmalerei, indem er auch die Tragik der Vergangenheit miteinschließt. Und der deutsche Titel ist meines Erachtens passender als "The Face of Death".

Das Buch packt dich jedenfalls an deinen Nervenenden, quetscht deine Eingeweide zusammen, läßt dir eiskalte Schauer den Rücken herunterlaufen. Man liest immer weiter, von der Handlung umzingelt, ohne Chance zu entkommen, obwohl man das weitere Grauen, das gewißlich kommt, eigentlich gar nicht wissen will, weil es so finster ist.

Der Autor verschließt jedoch nicht die Augen vor den brutalen Aspekten der Realität. Und leider passieren diverse Dinge, wie im Buch geschildert, zuhauf in der Wirklichkeit. Wer weiß, wieviele zukünftige Serienkiller gerade erst ausgeformt werden?

Das Buch ist exzellent recheriert und ein echter Hammer, der dich direkt in die Amygdala trifft und dich wahrlich betäubt, aber dir das Hochgefühl schenkt, ein exzeptionellen, superben Thriller gelesenzu haben, der so viel mehr ist, als "nur" ein Thriller. Macht definitiv süchtig!!!

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Wenn zwei aufeinandertreffen!

Federico Temperini. Novelle
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Ein berührendes, hochemotionales Buch und gute Wiedergabe zwischenmenschlicher Begegnungen!

Ein Taxifahrer wird angefordert, um einen Fahrgast zur Philharmonie zu fahren. Jürgen, der Taxifahrer lernt ...

Ein berührendes, hochemotionales Buch und gute Wiedergabe zwischenmenschlicher Begegnungen!

Ein Taxifahrer wird angefordert, um einen Fahrgast zur Philharmonie zu fahren. Jürgen, der Taxifahrer lernt viel über klassische Musik, speziell Geigensoli.

Federico gibt ihm immer einen Briefumschlag mit Geld. Jürgen fährt ihn auch retour. So geht es etliche Wochen lang. Sie fahren zum Melaten - Friedhof, bevor sie zum Konzert gehen.

Jürgen wird dann eingeladen mit Federico zusammen zu besuchen. So ganz gefällt es ihm nicht. Eines Tages sagt Federico, daß Jürgens Vater ihn schon gefahren hatte und er ihm ein Autogramm gab.

Leo, Sohn von Jürgen, ist etwas verwundert über seinen Vater. Eine Reise nach Neuseeland steht an.

Federico bestellt Jürgen wieder für ein bestimmtes Datum. Aber es etwas passiert, was alles über den Haufen wirft.....

Das ist ein recht nachdenkliches und trauriges Buch und man kommt sehr ins Grübeln über die Kürze des vermeintlich ach so langen Lebens und dessen Sinn oder Unsinn. Nutzen wir die uns gegebene Zeit oder vergeuden wir sie, um am Ende festzustellen, daß sie gnadenlos abgelaufen ist und nichts mehr bleibt?

Wenn man keine Freunde sein eigen nennen kann und damit meine ich wirkliche Freunde, diese sind rar gesät, ist das zum Verzweifeln. Es ist sehr ergreifend und melancholisch-traurig geschrieben, eindringlich und unvergesslich. Danke für dieses Buch!


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