Stärker als der Vorgänger
Gesamteindruck:
Sehr lange bin ich um den ersten Teil der Reihe „Godess of Poison“ geschlichen und war unsicher, ob ich es mir holen will, da die Kritiken doch sehr unterschiedlich ausgefallen sind. Das ...
Gesamteindruck:
Sehr lange bin ich um den ersten Teil der Reihe „Godess of Poison“ geschlichen und war unsicher, ob ich es mir holen will, da die Kritiken doch sehr unterschiedlich ausgefallen sind. Das Cover hatte mich in seinen Bann gezogen und ich wollte herausfinden, was sich dahinter verbirgt. Ich bin froh, dass meine Neugier gesiegt und ich mich auf die Geschichte eingelassen habe, denn mir hat sie wirklich gefallen. Jedoch muss ich zugeben, dass ich den Folgeband „The Sleeping Prince“ stärker fand als seinen Vorgänger.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildreich und fantasievoll. Die Welt, in die sie einen entführt, ist, verglichen mit manch anderem Fantasyepos, relativ überschaubar, was ich persönlich aber nicht als Nachteil sehe. Anders als der erste Band, der fast ausschließlich am Hof des Königspaares in Lortune spielt, finden wir uns in Teil 2 im Nachbarkönigreich Tregellan wider. Die Szenerie ist düster, denn der schlafende Prinz ist erwacht und befindet sich mit seinen schier unbezwingbaren Anhängern auf einem Eroberungs- und Rachefeldzug.
Ich habe in den Kritiken zu Band 1 oft gelesen, dass der Plot zu flach sei, die Idee gut, aber alles nicht sehr überzeugend umgesetzt. Ich sehe das ein bisschen anders, denn die gesellschaftskritischen Aspekte, die von der Autorin angesprochen werden, sind meiner Meinung nach aktueller denn je. Glaube versus Demokratie, Despot versus Rat. In Teil 2 wird das Ganze noch weitergetrieben, denn plötzlich ist die drohende Gefahr kein Mythos mehr, sondern eine reelle Bedrohung. Der Fortsetzungsroman ist um einiges dunkler und geheimnisvoller als sein Vorgänger. Mir hat das sehr gut gefallen, denn die Handlungsstränge aus „Godess of Poison“ werden geschickt mit neuen verwoben und geben der Erzählung mehr Tiefe. Spannung und Action, Geheimnisse und Gefahr sind die vorherrschenden Elemente. Natürlich kommt auch das Gefühl nicht zu kurz, aber ich fand, dass es dieses Mal nicht so im Vordergrund stand wie davor.
Mein Fazit:
Melinda Salisbury konnte sich mit „The Sleeping Prince“ definitiv noch einmal steigern und hat mich absolut begeistert. Ich habe beide Teile direkt hintereinander gelesen, was ich absolut empfehlen möchte, denn man ist in der Geschichte drin, hat die Namen, die politischen Strukturen und die außergewöhnliche Szenerie noch vor Augen, was den Einstieg in den Folgeband erleichtert. Das Ende ist sehr unerwartet und gleicht einem Paukenschlag, leider auch ein fieser Cliffhanger, denn ich will jetzt unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die Erwartungen sind hoch und ich freu mich auf Teil 3.
Ich persönlich mochte die Geschichte sehr gerne, da ich tiefgründige und vielschichtige Romane mag und ich denke, jeder sollte sich ein eigenes Bild machen.