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Veröffentlicht am 25.11.2020

Ein weiterer fesselnder Thriller aus der Julia Schwarz-Reihe

Artiges Mädchen: Thriller
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Meine Meinung
Wenn Julia Schwarz ermittelt, bin ich natürlich mit von der Partie. Ich mag dan lockeren und frischen Stil von Catherine Shepherd total gerne. Die Autorin schafft es jedes Mal wieder mich ...

Meine Meinung
Wenn Julia Schwarz ermittelt, bin ich natürlich mit von der Partie. Ich mag dan lockeren und frischen Stil von Catherine Shepherd total gerne. Die Autorin schafft es jedes Mal wieder mich an die Seiten zu fesseln. Auch dieses Mal hat sie einen kurzweiligen, spannungsgeladen Thriller zu Papier gebracht, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.


Artiges Mädchen ist der 5. Band der Reihe rund um Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler. Dieses Mal richten sich die Ermittlungen gegen einen Serientäter, der seine Opfer als Puppen verkleidet auf Spielplätzen ablegt.
Catherine Shepherd konnte mich mit ihrem neuesten Thriller der Julia-Schwarz-Reihe von den ersten Seiten weg komplett packen. Wir lesen das Buch abwechselnd aus der Sicht von Rechtsmedizinerin Julia und Kriminalkommissar Florian, welche nicht nur beruflich miteinander zu tun haben. Dazu kommen einige Kapitel in denen wir in die Rolle der potenziellen Opfer schlüpfen und deren Alltag hautnah miterleben. Ich finde diesen Zugang absolut genial, da ich schnell einen recht engen Bezug zu den Opfern aufgebaut habe und natürlich umso mehr mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten habe.

Aber auch Julia und Florian konnten mich voll und ganz von sich einnehmen. Catherine Shepherd hat uns wieder einen kleinen Einblick in die Beziehung der beiden gegeben, über die ich wirklich gerne lese. Man muss allerdings dazu sagen, dass diese nicht so sehr im Fokus steht und das Privatleben der beiden wirklich nur am Rande in die Geschichte hinein spielt. Vordergründig geht es um die Mordfälle und die Ermittlung und diese war wirklich von Anfang an Nervenkitzel pur.

Das erste Mordopfer wird schnell entdeckt und damit wird auch das mitermitteln eröffnet. Nach und nach setzen sich die Puzzleteilchen zusammen und ergeben am Ende einen wirklich gut durchdachten Thriller mit enorm viel Nervenkitzel. Der Schreibstil von Catherine Shepherd ist unglaublich einnehmend und packend und dazu wahnsinnig flüssig zu lesen. Man hat wirklich das Gefühl die Seiten fliegen nur so dahin. Die Kapitel sind eher kurz gehalten und enden alle irgendwie offen, was auch dazu beiträgt, dass man einfach immer weiter lesen muss. Und wie man es von der Autorin ja eigentlich schon gewohnt ist, hat sie auch dieses Mal einige “falsche" Fährten gelegt und uns Leser/innen ganz schön an der Nase herumgeführt. Die Auflösung des Falles war zwar dieses Mal keine ganz so große Überraschung, da ich schon vorher eine Ahnung hatte, um den es sich beim Täter handeln könnte. Nichts desto trotz war der Thriller spannend bis zum Ende, welches dann auch wirklich rasant war.

Ich kann das Buch aus der Reihe wirklich empfehlen. Und auch wenn ihr die anderen Teile noch nicht gelesen habt, ist das kein Problem. Die Geschichte liest sich auch als Einzelband perfekt.


Fazit
Ein skrupelloser Serienmörder, eine Suchtklinik, Puppen, rätselhafte Briefe und Nervenkitzel pur. Das erwartet euch im 5. Band der Reihe rund um Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler. Catherine Shepherd hat auch dieses Mal wieder einen fesselnden Pageturner zu Papier gebracht, den man nur schwer aus der Hand legen kann. Von mir erhält das Buch eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.11.2020

Das Multiversum im Koffer, eine dunkle Bedrohung und ein junges Mädchen als Retterin der Welten

Strangeworlds - Öffne den Koffer und spring hinein! (Band 1)
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Meine Meinung

Strangeworlds ist ein Buch zum Träumen, zum Abenteuer erleben und zum Bereisen unglaublich exotischer und fantastischer Welten. L. D. Lapinski hat eine ganz wunderbare, magische und geheimnisvolle ...

Meine Meinung

Strangeworlds ist ein Buch zum Träumen, zum Abenteuer erleben und zum Bereisen unglaublich exotischer und fantastischer Welten. L. D. Lapinski hat eine ganz wunderbare, magische und geheimnisvolle Geschichte für kleine und große Leseratten ab 10 Jahren geschrieben. Die Idee der Autorin einen Koffer als Portal für fremde Welten zu nutzen, finde ich total witzig und auch die Umsetzung ist ihr ganz und gar gelungen. Wenn ihr euch traut das Multiversum zu entdecken, dann kommt ins Strangeworlds Reisebüro, sucht euch einen Koffer aus und springt hinein!


Die 12-jährige Flix, welche mit ihren Eltern neu in die Stadt gezogen ist, hat das wundersame Reisebüro von Jonathan, in dem sich Unmengen verschiedenster Koffer stapeln, bereits entdeckt und sich auf ein waghalsiges Unternehmen eingelassen. Es geht um nichts weniger als das Gleichgewicht der magischen Welten wiederherstellen und das Multiversum zu retten. Und Flick scheint der Schlüssel dafür zu sein.

Flick ist ein ganz besonderes Mädchen, dass mir mit ihrer mutigen und wissbegierigen Art sofort sympathisch war. Bei Jonathan war es eher Liebe auf den zweiten Blick. Als Hüter der Welten ist er ein sehr eigenbrötlerischer Charakter. Gleichzeitig gibt er einem viele Rätsel auf und ich habe mich am laufendem Band gefragt was er vor uns und vor Flick zu verbergen versucht.

Das Besondere an Strangeworlds ist eindeutig der Weltenbau. Die Autorin hat unglaublich vielfältige und sehr kreative Welten erschaffen, die ich am liebsten alle gleichzeitig erkundet hätte. Von eisigen Gefilden in ‘Mount Mehrschnee' über die von Piraten und Meermenschen bevölkerte Wasserwelt 'Der Bruch' geht's in rasanten Tempo zu Tams Wald und seinem Abenteuerspielplatz. Die Stadt 'Fünflichter' ist quasi die Hauptstadt des Multiversums. Dort befindet sich nicht nur ein Außenposten des Reisebüros Strangeworlds, sondern auch der Hauptsitz der Diebesgilde. Am besten hat mir 'Korallstadt' mit seinen Böden aus Gummi gefallen und wo Weitspringen kein Problem mehr darstellt. Der Fantasie sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt und die Vorstellungskraft wird so richtig angekurbelt. Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr bildhaft und mit vielen Details ausgeschmückt. Trotzdem liest sich die Geschichte sehr leicht und flüssig.

Ich fand die Geschichte sehr spannend, vielschichtig und teilweise durchaus komplex. Einige Fragen sind jedoch unbeantwortet geblieben und so manche Sache, wie zum Beispiel Flicks besondere Gabe, hätte ich noch gerne näher erklärt gehabt. Aber zum Glück kommt ja bald die Fortsetzung und dann heißt es wieder "öffne den Koffer und spring hinein"!

Fazit
Magische Koffer, die einem die Tür in fremde Welten öffnen, eine dunkle Bedrohung und ein junges Mädchen, dass der Schlüssel zur Rettung des Multiversums ist. L.D. Lapinski hat ein abenteuerliches, unglaublich spannendes, geheimnisvolles, aber auch sehr humorvolles Buch geschrieben. Ich fand den Reihenauftakt klasse und ich kanns gar nicht erwarten wieder in den Koffer zu springen. Von mir erhält das Buch das Prädikat 'lesenswert'.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Bildgewaltige Zukunftsvision der Menschheit

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
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Eine Reise durch die unendlichen Weiten des Weltalls. Neue Planeten, Monde und fremde Spezies. Die Ewigkeit der Sterne. Eragon-Autor Christopher Paolini schickt uns in seinem Sci-Fi-Epos auf eine Reise ...

Eine Reise durch die unendlichen Weiten des Weltalls. Neue Planeten, Monde und fremde Spezies. Die Ewigkeit der Sterne. Eragon-Autor Christopher Paolini schickt uns in seinem Sci-Fi-Epos auf eine Reise durch Raum und Zeit. Infinitum ist bildgewaltig, komplex, unglaublich detailreich und nur schwer zu beschreiben. Wer sich an den 960 Seiten dicken Wälzer heranwagt, den erwartet auf jeden Fall ein intensives Leseerlebnis, dass vorallem durch sein grandioses Worldbuilding besticht.

Aber um was geht es jetzt eigentlich? Infinitum erzählt die Geschichte von Xenobiologin Kira Navarez. Die Wissenschaftlerin ist damit beauftragt besiedelbare Planeten zu überprüfen. Bei einer Abschlussmission fällt Kira in eine Felsspalte und entdeckt in der Höhle darunter Anzeichen von außerirdischen Leben. Kira kann zwar aus ihrer misslichen Lage befreit werden, ihr "Unfall" bzw. ihre Entdeckung hat allerdings weitreichende Konsequenzen.
Mehr möchte ich an dieser Stelle eigentlich gar nicht verraten. Aber stellt euch auf ein Weltraumabenteuer ein, in dem viel gekämpft, verhandelt und natürlich durchs Weltall geflogen wird. An Bord der 'Wallfish' erwartet euch, abgesehen vor Kira, eine Crew, die ich so richtig ins Herz geschlossen habe. Ein besonderes und außergewöhnliches Team bilden Captain Falconi, das Schiffsgehirn Gregorovich, Bordschwein Göffel und Kater Mr. Fuzzypants. Sie stehlen Kira eindeutig die Show. Tatsächlich wirkt die Protagonistin wirklich etwas langweilig und blass neben den anderen Charakteren. Das macht aber nichts, denn das Gesamtpaket passt einfach.

Am meisten hat mich an Paolinis Sci-Fi-Kunstwerk ohnehin das Worldbuilding beeindruckt. Dieses hat ein gigantisches Ausmaß, ist wahnsinnig komplex, detailliert und facettenreich. Der Autor selbst nennt seine Welt "Fractalverse". Die Menschheit hat das Weltall erobert und sich auf neuen Planeten angesiedelt. Die Zukunftsvision mit all seinen Planeten, Monden, fremden Spezies, Raumstationen und Raumschiffen erinnert etwas an Star Trek. Der Fantasie sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt. Fürs bessere Verständnis und zur Visualisierung seines "Fractalverse" gibt es unzählige Karten und Abbildungen im Buch. Außerdem findet sich am Ende ein umfangreicher Glossar, der die unzähligen fremden und wissenschaftlichen Begriffe erklärt. Das Buch fordert wirklich etwas Zeit und Konzentration beim Lesen. Wenn man sich aber einmal darauf eingelassen hat, lässt es einem nicht mehr los. Zumindest ich war gebannt und erstaunt, welch grandioses Universum sich vor meinem geistigen Auge aufgetan hat.

Fazit

Infinitum - Die Ewigkeit der Sterne ist ein bildgewaltiger Sci-Fi-Epos, der vorallem durch sein grandioses Worldbuilding besticht. In Christopher Paolinis Zukunftsvision haben die Menschen das Weltall besiedelt und müssen sich nun vor der Eroberung durch fremde Spezies verteidigen. Der einnehmende Erzählstil des Autors ist detailreich, komplex und bildgewaltig. Die Handlung ist relativ simpel und hat dennoch Sogwirkung. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, aber man sollte schon etwas Zeit und Muße aufbringen.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Unglaublich packender und undurchsichtiger Pageturner

Get Even
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Meine Meinung

Get Even - Unsere Rache ist süß ist der erste Teil der Don't get Mad Serie von Gretchen McNeil. Schauplatz ist eine amerikanische Highschool in der es alles andere als gesittet ...

Meine Meinung

Get Even - Unsere Rache ist süß ist der erste Teil der Don't get Mad Serie von Gretchen McNeil. Schauplatz ist eine amerikanische Highschool in der es alles andere als gesittet zugeht. Lästerein, Streitigkeiten und Mobbing, sowohl durch Lehrer, als auch durch Schüler stehen an der Tagesordnung. Kitty, Margot, Bree und Olivia wollen sich die Situation nicht länger gefallen lassen und gründen die Geheimorganisation DGM. Die 4 Schülerinnen stellen gnadenlos die Mobber vor der ganzen Schule bloß und nehmen so Rache für die Opfer. Als eines Tages eine Zielperson von DGM ermordet aufgefunden wird, geraten die Rachenengel ins Visier der Polizei. Und nicht nur das, denn anscheinend will sich jemand auch an DGM rächen.

Gretchen McNeil konnte mich mit ihrem bittersüßen Jugendthriller von der ersten Seite weg mitnehmen. Ihr Schreibstil ist sehr frisch und jugendlich. Durch die eher kurz gehaltenen Kapitel hat man einfach nur den Drang ständig weiterzulesen. Und es war tatsächlich so, dass ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte und es innerhalb von zwei Tagen durchgesuchtet hatte.

Die Geschichte rund um DGM und den Mordfall ist einfach nur durch und durch spannend. Die Autorin hat ein perfekt durchdachtes Buch geschrieben, welches mit unvorhersehbaren Wendungen, unglaublichen Überraschungsmomenten und einem hohen Spannungslevel glänzt. Dazu kommen Charaktere, die ich bis zum Schluss nicht richtig einschätzen konnte, weil einfach alle so undurchschaubar waren.

Das Buch ist aus Sicht der vier Protagonistinnen geschrieben und wir wechseln durch die kurz gehaltenen Kapitel sehr oft die Perspektive. Durch die häufigen Perspektivenwechsel hat die Autorin eine unglaubliche Lebendigkeit erzeugt. Dazu kommt, dass fast jedes Kapitel mit einem Cliffhanger endet.

Schauplatz ist, wie ich eingangs schon erwähnt habe, eine katholische Highschool, auf der es alles andere als christlich zugeht. Das Highschool-Feeling kommt wahnsinnig gut zur Geltung. Da wären Cliquenbildung, Liebelein, Freundschaften, aber auch Neid, Hass, Missgunst und ganz viel Drama. Eben so wie man sich eine amerikanische Highschool mit all seinen Supernerds, Sportlern, Cheerleadern und typischen Außenseitern vorstellt. Auch wenn mir keiner der Charaktere wahnsinnig sympatisch war, habe ich mich unglaublich wohl gefühlt beim Lesen. Ich war nahezu im Rausch, weil ich unbedingt wissen wollte, wer denn jetzt der Mörder ist. Kaum hatte ich jemanden im Verdacht, wurde dieser auch schon wieder entkräftet. Ab einem gewissen Punkt weiß man wirklich nicht mehr, wen man eigentlich noch vertrauen kann und wo der Mörder zu suchen ist.

Am Ende hat die Autorin dann nochmals alles gegeben und mich so richtig sprachlos zurück gelassen. Ich kann euch nur sagen: Lest dieses Buch!

Fazit

Get Even - Unsere Rache ist süß ist ein grandioser Jugendthriller aus der Feder von Gretchen McNeil. Die Autorin hat einen unglaublichen Pageturner geschrieben, der voll von Intrigen, Drama und Racheaktionen ist. Als ein Mord passiert, spitzt sich die Lage nochmal zu und man stellt sich mehr und mehr die Frage, wem man eigentlich vertrauen kann. Das Buch ist unvorhersehbar, steckt voller Überraschungen und lässt einem am Ende sprachlos zurück. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Fantasy-Debüt mit starken, weiblichen Charakteren und wichtigen Themen

Die Göttinnen von Otera (Band 1) - Golden wie Blut
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Meine Meinung

Namina Forna hat mit "Die Göttinnen von Otera - Golden wie Blut" einen grandiosen Debütroman veröffentlicht. Genauer gesagt ist dieses Buch der erste Teil einer Fantasy-Trilogie, an der ...

Meine Meinung

Namina Forna hat mit "Die Göttinnen von Otera - Golden wie Blut" einen grandiosen Debütroman veröffentlicht. Genauer gesagt ist dieses Buch der erste Teil einer Fantasy-Trilogie, an der ich im wahrsten Sinne des Wortes Blut geleckt habe. Namina Forna hat eine afrikanisch inspirierte Welt erschaffen, in der es grausam und brutal zugeht. Vorallem Frauen und junge Mädchen werden in dem von Männern beherrschten Reich Otera unterdrückt und ihrer Rechte beraubt. So dürfen sie zum Beispiel nur in männlicher Begleitung und mit Maske das Haus verlassen. Auch Deka wird von ihrem Vater nach diesen Geboten erzogen. Was für uns Leser|innen ziemlich frauenverachtend und rückständig erscheint, ist für Deka allerdings normal und so freut sich das junge Mädchen, welches wegen ihrer dunklen Hautfarbe im Dorf noch nie so richtig akzeptiert wurde, schon auf das Ritual der Reinheit. Bei diesem Ritual wird das Blut junger Frauen am Übergang zum Erwachsensein auf seine Reinheit getestet, was den Frauen wiederum die Zugehörigkeit und ein Leben in der Dorfgemeinschaft garantieren soll. Als während Dekas Ritual die gefürchteten Todesrufer Dekas Dorf angreifen, wird Deka verletzt und dabei werden ihre größten Ängste Wirklichkeit. Denn in Dekas Adern fließt goldenes Blut. Blut, welches sie als Alaki, sprich als Dämon, auszeichnet. Um den Tod zu entgehen, tritt Deka in der Armee des Königs ein. Dieser rekrutiert Alaki, um gegen die Todesrufer vorzugehen und diese endgültig zu vernichten. Nach 20 Jahren im Dienst soll den Alaki Reinheit geschenkt werden, sodass diese danach ein normales Leben führen können.

So fesselnd wie das Buch beginnt, geht es auch weiter. Namina Forna hat mich mit ihrem jugendlichen und flüssigen Schreibstil so richtig für sich eingenommen. Die Autorin schreibt sehr atmosphärisch und bildhaft. Sie schreckt auch nicht davor zurück von Mord und Folter zu schreiben. Aber keine Panik; so detailliert die Charaktere und die Welt beschrieben sind, bei den Gräueltaten und brutalen Szenen geht sie nur soweit in die Tiefe, als dies für die Geschichte bzw. das Verständnis notwendig ist.

Mit Deka hat die Autorin eine starke Protagonistin erschaffen, deren Entwicklung authentisch und nachvollziehbar ist. Zu Beginn erscheint die junge Frau noch sehr ruhig und naiv. Sie lebt nach einem aufgezwungenen Diktat und in dem Glauben, dass alles so seine Richtigkeit hat. Als Deka aufgrund ihres Blutes und ihrer "unnatürlichen Art" als Kriegerin in der königlichen Armee ausgebildet wird, beginnt sie nach und nach das System und die Gesetze in Frage zu stellen. Denn nichts ist so wie es zunächst den Anschein hat. Namina Forna hat Dekas Gedanken, ihr Verhalten und ihre Handlungen außerordentlich gut und passend dargestellt. Aber nicht nur Deka, auch die Nebencharaktere glänzen mit ihren eigenen tragischen Geschichten, die einem das Herz schwer werden lassen. Die Autorin greift in ihrem Fantasyroman ernste Themen auf und hat diese gekonnt in die Geschichte verwoben. Themen wie Diskriminierung, Fremdenhass, Sklaverei und die Unterdrückung von Frauen finden sich in der Geschichte wieder und regen zum Nachdenken an.

Im letzten Drittel des Buches kommt es dann auch zu einigen überraschenden Wendungen, die die Ereignisse nochmal in einem ganz anderen Licht darstellen. Auch hier hat Namina Forna alles richtig gemacht. Ich bin natürlich jetzt sehr gespannt wie Dekas Weg weiter geht. Es gibt zwar keinen wirklichen Cliffhanger am Ende, meine Neugierde ist aber angesichts der Geschehnisse am Schluss mehr als geweckt.

Für alle, die sich eine Liebesgeschichte erhoffen, sei noch gesagt, dass es eine gibt. Diese ist aber wirklich sehr sanft und steht nicht im Fokus des Geschehens. Sie spielt sich wirklich nur am Rande ab, was mir in diesem Fall aber sehr gut gefallen hat.

Fazit

Mit "Die Göttinnen von Otera - Golden wie Blut" gibt Namina Forna ihr Romandebut und dieses finde ich mehr als gelungen. Die Geschichte spielt in einer afrikanisch inspirierten Welt, in welcher die junge Protagonistin Deka um ihr Überleben kämpfen muss. Die Autorin hat wichtige Themen wie Frauenunterdrückung, Diskriminierung und Sklaverei in ihren Fantasyroman eingearbeitet. Die Geschichte ist grausam und blutig, lässt einem Nachdenken und fesselt einfach von Anfang bis Ende. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Für mich ist dieser Reihenauftakt ein Lesehighlight, welches ich gerne weiter empfehle.

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