Kurzweiliger Krimnalroman, der trotz einiger Schwächen spannende Unterhaltung bietet
Eric Holler: Gelsenkiller!In diesem Kriminalroman schickt der Autor Roman Just seinen Ermittler Erik Holler, einen ehemaligen CIA-Agenten, der sich nun als Privatdetektiv in Gelsenkirchen niedergelassen hat, in seinen bereits dritten ...
In diesem Kriminalroman schickt der Autor Roman Just seinen Ermittler Erik Holler, einen ehemaligen CIA-Agenten, der sich nun als Privatdetektiv in Gelsenkirchen niedergelassen hat, in seinen bereits dritten Fall und konnte mich zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.
Für mich war es die erste Begegnung mit dem unkonventionellen Ermittler und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier wesentliche Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden fehlen würden, auch wenn ich sicherlich nicht jede Anspielung auf vorangegangene Ereignisse direkt verstanden habe. Grundsätzlich werden aber alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Zudem beginnt das Buch mit einem kleinen Rückblick auf den letzten Fall, bevor dann die neue Ermittlung in den Vordergrund rückt.
Als Erik Holler von Kriminalhauptkommissar Manfred Werthofen gebeten wird, die Gelsenkirchener Polizei in drei Vermisstenfällen zu unterstützen, ahnt er nicht, worauf er sich dabei einlässt. Kurz darauf stecken Werthofen und er bis über beide Ohren in einer obskuren Verschwörung und werden selbst vom BKA gejagt. Können die beiden ungleichen Ermittler ihren Kopf noch aus der Schlinge ziehen ?
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine Geschichte voran, legt dabei ein paar falsche Fährten und liefert am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Während es ihm dabei schnell gelingt, Spannung aufzubauen, bleibt die Figurenzeichnung auf den 144 Seiten des Buches etwas auf der Strecke. Nur bei den beiden Hauptfiguren gelingt es ihm, ihnen Kontur zu verleihen, die übrigen Protagonisten bleiben dagegen ziemlich schablonenhaft und es fehlt auch deutlich an Tiefe. Zudem trägt der Autor an einigen Stellen doch ein wenig dick auf und auch Kommissar Zufall spielt eine etwas zu große Rolle. Nicht gefallen hat mir hier z. B. auch, dass wir zwar erfahren, dass Holler Werthofen zwischendurch über die Ergebnisse seiner Recherchen unterrichtet, der Inhalt dieses Gespräches aber erst nach und nach in die Handlung einfließt. So wird zwar auf einfache Art und Weise Spannung erzeugt, dabei fühle ich mich als Leser aber doch so ein wenig an der Nase herumgeführt.
Trotz aller Kritikpunkte bleibt unter dem Strich aber ein kurzweiliger Kriminalroman, der mit seinem vergleichsweise geringen Umfang eine ordentliche Portion Spannung für Zwischendurch liefert und sich gut an ein oder zwei Abenden weglesen lässt.