Schattengeister
SchattengeisterMakepeace lebt mit ihrer Mutter in einem Kämmerlein bei Verwandten. Immer wieder muss sie die Nacht in einer alten Kirche voller Geister verbringen, den Grund versteht sie nicht.
Als sie eines Tages wegläuft, ...
Makepeace lebt mit ihrer Mutter in einem Kämmerlein bei Verwandten. Immer wieder muss sie die Nacht in einer alten Kirche voller Geister verbringen, den Grund versteht sie nicht.
Als sie eines Tages wegläuft, kommt es zu einem Unfall und die Mutter stirbt. Außerdem nimmt Makepeace versehentlich den Geist eines Bären in sich auf. Die Verwandten halten sie für krank und schicken sie zur Familie ihres Vaters, den Fellmottes. Dort lebt sie als Küchenmagd, entschlüsselt nach und nach das gefährliche Geheimnis der Familie und lernt ihren Bruder kennen, der in deren Fänge gerät.
Als ihr endlich die Flucht gelingt, macht sie sich auf die Suche nach einem Arzt, der dem Bruder helfen soll, doch die Fellmottes sind ihr auf dem Versen...
Schattengeister ist wirklich ein ungewöhnliches Buch und obwohl es mir manchmal ein wenig an Spannung fehlte, hatte die Geschichte eine gewisse Sogwirkung.
Makepeace ist eine tolle Protagonistin, die anfangs etwas blass wirkt, sich aber zu einer mutigen jungen Heldin mausert. Wenn man einmal ihre Freundschaft errungen hat, ist sie treu ergeben.
Mir gefiel auch, dass der Bär in ihrem Geist wirklich einfach nur ein Bär ist, ein wildes Tier, das nicht sprechen kann.
Die meisten Charaktere sind komplex und nicht einfach nur gut oder böse. Sie machen Fehler, sie sind manchmal egoistisch, oft aber auch hilfreich und freundlich. Trotzdem gibt es klassische Bösewichte, die mir ziemlichen Spaß gemacht haben. :)
Das Buch kommt überraschenderweise ohne Romanze aus, was mich wirklich sehr gefreut hat, weil es so selten passiert. Unsere Protagonistin hat halt einfach wichtigere Sachen im Kopf und anderes zu tun.
Neben Geister und Seelen geht es auch um Themen wie Krieg und Religion, wobei hier aber nichts als absolut richtig dargestellt wird. Die Menschen glauben einfach an unterschiedliche Dinge und beäugen sich misstrauisch. Makepeace wächst unter Puritanern auf und hält Katholiken anfangs für böse.
Über allem hängt natürlich die Angst, der Magie bezichtigt zu werden oder als Hexe verschrien und mit dem Teufel im Bunde zu sein.
Insgesamt handelt es sich also um eine Art historischen Roman mit magischen Einflüssen, den ich ziemlich mochte.