Das furchtbare Schicksal eines ostukrainischen Mädchens
KukolkaVon Kinderbanden, Prostitution Minderjähriger, Menschenhandel ist in den Medien ja immer wieder die Rede, wird von einem aber leicht abgetan, weil es so fern von einem zu sein scheint. Dieser Roman jedoch ...
Von Kinderbanden, Prostitution Minderjähriger, Menschenhandel ist in den Medien ja immer wieder die Rede, wird von einem aber leicht abgetan, weil es so fern von einem zu sein scheint. Dieser Roman jedoch trägt dazu bei, dass man die eigene distanzierte Haltung zu den eingangs erwähnten Verbrechen revidiert. Denn das Schicksal der Protagonistin geht einem sehr nahe. Samira, später von vermeintlich es gut mit ihr meinenden Freunden nur Kukolka = Püppchen genannt, wächst elternlos in einer ostukrainischen Stadt in einem Kinderheim auf. Ihr Traum ist es, zu ihrer nach Deutschland adoptierten Freundin zu gehen. Mit sieben Jahren reißt sie aus dem Heim aus, findet Aufnahme bei Rocky, der sie und andere Kinder betteln und stehlen lässt und sie missbraucht. Mit 13 Jahren gerät sie an den sie vorgeblich liebenden Dima, der sie unter Drogen setzt und sie als Prostituierte arbeiten lässt und sie schließlich in ein Bordell in Berlin verkauft. Samiras Traum vom vielversprechenden Deutschland zerplatzt.
Das Thema ist schon harter Tobak. Die Protagonistin jedoch sorgte dafür, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Ihr Wesen fasziniert – kindlich, gutgläubig, optimistisch. Bis zum Ende wünscht man sich, dass es für sie ein Happy End gibt. Ob es so kommt, muss jeder selber lesen.
Ein Buch, das wirklich berührt.