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Veröffentlicht am 01.12.2020

Witzige Klischeekeule mit viel Augenzwinkern

Celestial City - Akademie der Engel
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Worum geht’s?
Dass Brielle nach ihrem achtzehnten Geburtstag in den Dienst der über ihren Teil Los Angeles' herrschenden Dämonen treten wird, ist keine große Überraschung für sie. Bei ihrer Erweckungszeremonie ...

Worum geht’s?
Dass Brielle nach ihrem achtzehnten Geburtstag in den Dienst der über ihren Teil Los Angeles' herrschenden Dämonen treten wird, ist keine große Überraschung für sie. Bei ihrer Erweckungszeremonie folgt dann jedoch der große Schock: aus ihrem Rücken wachsen schwarze Flügel, und ihre Ausbildung beginnt sie somit an der Fallen Academy der Engel – und eben nicht bei den Dämonen. Als wäre das jedoch noch nicht genug, wird sie durch die Farbe ihrer Flügel zur Außenseiterin auf der Akademie und muss sich nicht nur gegen dunkle Mächte, sondern auch gegen Schulschwarm und Badboy Lincoln behaupten.


Meine Meinung
Klischees sind ja eigentlich so gar nicht mein Ding – wenn man sie aber wie in dieser Geschichte irgendwo ein wenig ironisch anwendet, kann das durchaus sehr unterhaltsam zu lesen sein. Genau das ist der Autorin in meinen Augen hier tatsächlich gelungen, auch wenn ich zugeben muss, dass das Grundmuster dieses Buches wirklich alles andere als innovativ ist.

Der Schreibstil hat mir zunächst einmal gut gefallen, er lässt sich flüssig lesen und hat mir als Leser insofern das Leben erleichtert, dass ich mich wenigstens sprachlich nirgendwo aufhängen musste.

Bei den Charakteren hatte ich dann trotz des Augenzwinkerns, mit dem diese Geschichte ja irgendwie erzählt wird, so meine Probleme. Die klassische Rollendynamik Badboy – Auserwählte ist halt leider so oder so einfach nicht mein Ding, weshalb ich hier immer wieder sehr tief durchatmen musste.

Insgesamt hatte ich so ein wenig das Gefühl, dass in jedem Fall versucht werden sollte, noch möglichst viel Spannung für die nachfolgenden zwei Bände dieser Reihe zu bewahren. An sich ist das ja gar keine schlechte Idee, in der Umsetzung hatte ich so aber hin und wieder mal das Gefühl, dass Handlungsstränge nicht ganz so elegant abgeschlossen wurden, wie man das eventuell hätte machen sollen.

Die Atmosphäre dieser Geschichte hat mir insgesamt wirklich gut gefallen, und auch die Selbstironie, die so einer Klischeekeule irgendwo anhaftet, konnte meinen Geschmack treffen. Im Hinblick auf die Charaktere werde ich aber durchaus ein wenig Nervenstärke beweisen müssen, um auch Band zwei und drei der Reihe beenden zu können.


Fazit
Wer ein Fantasybuch zum Lachen sucht, der wird mit Celestial City gut beraten sein. Natürlich schmecken die vielen Klischees irgendwo ein wenig fad, aber bei der Menge an Selbstironie und Humor, die diese Geschichte abbekommen hat, kann man da gut und gerne mal ein Auge bei zudrücken.

Dafür gibt es von mir vier Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Ein tolles Werk für Fans

Asterix - Der Goldene Hinkelstein
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Worum geht’s?
In Gallien ist die Aufregung groß, denn der große Wettbewerb der Barden steht kurz bevor. Auch Troubadix möchte sein Können dort unter Beweis stellen und sieht sich schon als Sieger aus dem ...

Worum geht’s?
In Gallien ist die Aufregung groß, denn der große Wettbewerb der Barden steht kurz bevor. Auch Troubadix möchte sein Können dort unter Beweis stellen und sieht sich schon als Sieger aus dem Wettstreit hervor gehen – sehr zum Entsetzen seines Dorfes, die seine Darbietungen auch nach jahrelanger Übung noch immer nicht wirklich zu würdigen wissen. Doch nicht nur die Gallier erwarten diese wichtige Entscheidung mit Spannung, auch die Römer zeigen reges Interesse an dieser Veranstaltung. Seit seiner Versetzung ins Lager Babaorum langweilt sich General Eucalyptus zu Tode und wünscht sich daher ein wenig Unterhaltung – und was wäre da wohl besser geeignet, als die Darbietungen des besten Barden der Gallier?


Meine Meinung
Die Geschichten von Asterix und Obelix begleiten mich schon seit meiner Kindheit, weshalb natürlich auch diese hier unbedingt in mein Bücherregal einziehen musste.

Vorab muss ich direkt erwähnen, dass es sich bei dieser Ausgabe nicht um einen klassischen Comic, sondern eher eine bebilderte Geschichte in Dialogform handelt. Für mich war das jetzt kein Weltuntergang, auch wenn es nicht ganz meinen Erwartungen entsprochen hat und daher zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig war. Das zusätzlich zur Verfügung gestellte Hörbuch war daher eine nette Ergänzung, welche die Figuren mit Leben gefüllt und die Handlung dynamischer dargestellt hat.

Die Abenteuer von Asterix, Obelix und Troubadix auf ihrem Weg zum Wettbewerb waren wirklich schön und unterhaltsam zu lesen, auch wenn die Geschichte an sich ziemlich kurz war. Typische Running Gags und Szenarien wurden ebenso aufgegriffen wie auch bekannte, in dieser Geschichte aber weniger eine Rolle spielende Charaktere. Bei dem geringen Seitenumfang ist es natürlich nicht verwunderlich, dass der Spannungsbogen relativ kurz gehalten wurde. Doch auch so fand ich die Geschichte schön gemacht und kann insbesondere für Asterix und Obelix – Fans eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen.


Fazit
Auch wenn Asterix – Der goldene Hinkelstein kein klassischer Comic ist und in seiner Darstellungsform auch eher an eine Bildergeschichte mit Dialogen erinnert, hat mir die Geschichte an sich gut gefallen. Für den geringen Textumfang war das dazu verfügbare Hörbuch eine tolle Ergänzung, die mich noch einmal in die Welt der Römer und Gallier hat eintauchen lassen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Gelungene Fortsetzung der Reihe

Ascheblüte
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Worum geht’s?
Camilles großer Traum ist es, als festangestellte Lektorin in dem Verlag zu arbeiten, in dem sie ihr Praktikum absolviert. Als sie durch einen mehr oder minder glücklichen Zufall die Chance ...

Worum geht’s?
Camilles großer Traum ist es, als festangestellte Lektorin in dem Verlag zu arbeiten, in dem sie ihr Praktikum absolviert. Als sie durch einen mehr oder minder glücklichen Zufall die Chance bekommt, ein wichtiges Manuskript an Land zu ziehen, ist sie Feuer und Flamme. Das einzige Problem dabei: Bestsellerautor Ash will keine Zeile mehr schreiben und versucht sogar, vor ihr nach Irland zu fliehen. Dabei hat er die Rechnung allerdings ohne Camille gemacht, die ihren wichtigsten Fisch nicht so einfach von der Angel lassen will und alles daran setzt, um ihren Traum zu verwirklichen.


Meine Meinung
Dieses Buch beinhaltet so einige Dinge, die ich wirklich gerne mag – Irland, Kanada und Bücher. Wer kann da schon Nein zu sagen?

Im direkten Vergleich zu Liliennächte, dem ersten Teil der Reihe, hat mir dieses Buch ein Stück besser gefallen, und das lag nicht nur daran, dass ich als absoluter Irland – Fan fast ein wenig voreingenommen positiv an die Geschichte heran gegangen bin.

Der Schreibstil war auch in diesem Buch wieder angenehm zu lesen und passte hervorragend zu den auftretenden Charakteren. Man merkt dabei wirklich, dass die Protagonisten ein Stückchen älter sind als in Band eins und sowohl der Aufbau der Geschichte als auch die Autorin selbst mit der Praxis gewachsen sind.

Die Kapitel in diesem Buch waren – wie man es schon fast hätte erwarten können – erneut ziemlich kurz, was für ein hohes Erzähltempo gesorgt hat. Ganz so hinderlich für die Authentizität der Charaktere wie in Teil eins fand ich das hier allerdings nicht, was vermutlich vor allem daran lag, dass insgesamt nicht ganz so viele Personen in der Geschichte auftauchten und man sich so beim Lesen eher auf die wesentlichen Aspekte konzentrieren konnte.

Die Liebesgeschichte fand ich ansprechend und solide aufgebaut, auch wenn man da als Leser mit Vorkenntnissen aus Liliennächte eventuell doch irgendwo noch so einen ganz winzigen Stich des Bedauerns verspüren könnte. Insgesamt ist der Aufbau hier aber gut gelungen und macht dieses Buch zu einer schönen Lektüre, die den Leser auf einen Kurzurlaub ins wunderschöne Irland entführt.


Fazit
Ascheblüte gefällt mir als zweiter Teil der How to be happy – Reihe tatsächlich deutlich besser als Band eins. Neben der Liebesgeschichte, die ich hier wirklich schön gemacht fand, konnte man gleichzeitig im direkten Vergleich zu Teil eins auch eine deutliche Entwicklung in der Art des Erzählens beobachten, was das Lesen dieses Buches echt angenehm gemacht hat.

Mir hat das gut gefallen, weshalb ich vier Bücherstapel vergebe.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Vielschichtig, berührend, verwirrend

Unter uns das Meer
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Worum geht’s?
Als es in ihrer Ehe kriselt, schlägt Michael seiner Frau Juliet ein ungeheuerlich erscheinende Reise vor: Ein Jahr wollen sie mit ihren beiden Kindern auf einer Segelyacht durch die Karibik ...

Worum geht’s?
Als es in ihrer Ehe kriselt, schlägt Michael seiner Frau Juliet ein ungeheuerlich erscheinende Reise vor: Ein Jahr wollen sie mit ihren beiden Kindern auf einer Segelyacht durch die Karibik fahren. Juliet, die nicht nur mit ihrer Dissertation, sondern auch mit Depressionen und ihrem vermeintlichen Versagen als zweifacher Mutter zu kämpfen hat, ist nicht leicht zu überzeugen. Als Michael sie dann schließlich doch noch überreden kann, begeben sich die vier auf das größte Abenteuer ihres Lebens – und das geht nicht für jeden so glücklich aus.


Meine Meinung
Ich war mir schon während des Lesens und auch einige Zeit nach Beenden dieses Buches absolut nicht sicher, was ich von der Geschichte halten sollte.

Auf den ersten Blick wirkt hier erst einmal alles ein wenig chaotisch und willkürlich zu Papier gebracht. Erst mit der Zeit werden die verschiedenen Zeitebenen und Erzählstrukturen deutlich, weshalb man sich schon einige Seiten lang wirklich konzentrieren muss, um der Geschichte folgen zu können. Auch die Handlung entfaltet sich nicht direkt ganz klar, und bis man dann erfährt, was auf der Reise und auch in der Vergangenheit der Protagonisten tatsächlich so alles passiert ist, dauert es schon eine ganze Weile.

Positiv anmerken möchte ich bei diesem Buch insbesondere, dass auch die etwas anstrengender zu lesenden Passagen eigentlich ziemlich spannend waren. Generell liegt über der ganzen Geschichte irgendwie eine ziemlich bedrohliche Atmosphäre, sodass man als Leser wirklich mitfühlen kann, wie die Protagonistin empfindet und wie die Reise auf ihren Höhepunkt zusteuert.

Ich kann mich ganz ehrlich nicht daran erinnern, dass ich jemals ein Buch gelesen habe, dass mich so hochgradig verwirrt hat, wie es mich gleichzeitig auch berühren konnte. Die Mischung aus Drama, Roman und Reisebericht macht diese Geschichte wirklich einzigartig und lesenswert, auch wenn man mitunter keinen blassen Schimmer davon hat, worum es da gerade eigentlich wirklich gehen soll.


Fazit
Einfach zu lesen und zu verstehen ist Unter uns das Meer sicherlich nicht. Auch jetzt bin ich mir noch immer nicht so ganz im Klaren darüber, was mir dieses Buch thematisch eigentlich vermitteln wollte. Emotional konnte mich die Protagonistin aber auf jeden Fall berühren, weshalb ich hin und wieder tatsächlich ein paar Tränen verdrückt habe und sicherlich noch einige Zeit an diese Geschichte denken werde.

Von mir gibt es für dieses Buch vier Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Spannendes Kapitel der deutschen Geschichte

Zwei fremde Leben
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Worum geht’s?
Als Ricarda im Krankenhaus die Nachricht erhält, dass ihr Kind eine Totgeburt gewesen sein soll, kann sie es einfach nicht glauben. Stattdessen vermutet sie, dass ihre Tochter, entsprechend ...

Worum geht’s?
Als Ricarda im Krankenhaus die Nachricht erhält, dass ihr Kind eine Totgeburt gewesen sein soll, kann sie es einfach nicht glauben. Stattdessen vermutet sie, dass ihre Tochter, entsprechend der gängigen Praxis der DDR in den 1970er Jahren, auf staatlichen Befehl hin entführt und zur Adoption freigegeben wurde. Auch Polizist Thomas Rust folgt dieser Theorie und stochert dabei in Untiefen, die die Mächtigen aufscheuchen und ihn selbst in große Gefahr bringen.


Meine Meinung
Staatlich angeordnete Kindesentführungen kurz nach der Geburt? Das klingt so furchtbar, dass ich direkt neugierig auf die Umsetzung dieser Thematik im Buch war.

Der Schreibstil von Frank Goldammer war wirklich angenehm und flüssig zu lesen, was die Geschichte so fesselnd gemacht hat, dass man sie gut und gerne in einem Zug durchlesen konnte – vorausgesetzt, man kann mit der doch sehr bedrückenden Thematik umgehen.

Die Emotionen und Abgründe der einzelnen Charaktere sind gut beschrieben und wirken glaubhaft, was der Stimmung insgesamt sehr zuträglich ist. Trotzdem kommt man nicht wirklich nah an die Protagonisten heran und hat eher so ein wenig das Gefühl, etwas abseits zu stehen und die Handlung von außen heraus zu beobachten.

Was der Spannung auf jeden Fall sehr dienlich war, war definitiv der Wechsel zwischen den verschiedenen Erzählzeiten und Perspektiven. Als Leser war man so wirklich direkt bei der Entdeckung neuer Hinweise dabei und wusste nie mehr als die Charaktere selbst, was es praktisch unmöglich gemacht hat, Langeweile aufkommen zu lassen.

Zum Ende der Geschichte hin wurde die ganze Erzählung vielleicht ein wenig arg bemüht, was ich persönlich aber einfach mal der künstlerischen Freiheit des Autors zuschreiben möchte. Einen exakten Tatsachenbericht stellt dieses Buch vielleicht nicht dar, doch da dieser Anspruch auch nicht erhoben wurde, kann man über einige Stellen, die dann vielleicht doch etwas zu viel des Guten waren, hinwegsehen.


Fazit
Auch wenn mir dir Umsetzung schlussendlich nicht hundertprozentig gefallen hat, war die Geschichte auf jeden Fall eine der interessantesten, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Sicherlich sind Stimmung und Thematik nicht für jeden etwas, wer jedoch auch mit einem gewissen Maß an Bedrückung umgehen kann und sich für Familiengeschichten interessiert, dem wird Zwei fremde Leben mit Sicherheit zusagen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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