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Veröffentlicht am 19.11.2020

Extrem spannendes Buch über Politik, soziales Milieu und ein bisschen Fußball

Unter Ultras. Eine Reise zu den extremsten Fans der Welt.
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Bei dem Cover bin ich sehr zwiegespalten. Einerseits finde ich es passend, weil es eben eine typische Szene aus der Kurve zeigt und es dadurch, dass es in schwarz-weiß gehalten ist, für sos gut wie jede ...

Bei dem Cover bin ich sehr zwiegespalten. Einerseits finde ich es passend, weil es eben eine typische Szene aus der Kurve zeigt und es dadurch, dass es in schwarz-weiß gehalten ist, für sos gut wie jede Ultra-Gruppierung stehen könnte, andererseits sieht es dadurch gefühlt eben auch aus wie jedes andere Buch über Fußball, das nicht nur einen Verein betrifft. Ich finde tatsächlich das Cover der englischsprachigen Ausgabe deutlich besser.

Das Buch an sich ist aber nicht wie jedes andere Buch über Fußball, sondern eben viel mehr. James Montague ist in die verschiedensten Länder gereist, um sich dort mit den verschiedensten Ultra-Gruppierungen auseinanderzusetzten und nebenbei auch das ein oder andere Fußballspiel zu schauen. Er startet seine Erzählung mit Kroatien, bevor er dann mit den südamerikanischen Ländern Uruguay, Argentinien und Brasilien weitermacht, dann folgen beispielsweise Serbien und Italien, dann Deutschland und Schweden, bevor er sich zuletzt mit der Türkei, den USA und Indonesien auseinandersetzt.
Ich fand die Auswahl auf den ersten Blick zwar interessant, war mir aber nicht sicher, wie gut ich Berichten über Vereine folgen kann, zu denen ich keinerlei emotionale Verbindung habe, schließlich verfolge ich vor allem den deutschen und den englischen Fußball. Doch meine Sorge war schon nach den ersten Seiten vergessen, weil ich die historischen und politischen Zusammenhänge der Gründung von Hajduk Split doch recht spannend fand, weil sie eine so andere Mentalität haben, indem sie einfach gegen alles sind, was von der Hauptstadt kommt, egal was es ist und welche politische Ausrichtung es hat.

Noch sehr viel interessanter fand ich allerdings die Betrachtungen der südamerikanischen und vor allem der argentinischen Ultraszene. Dabei stand vor allem die Vereinigung La Doce, die Ultras des Clubs Bocas Juniors. Ich war zwar vor dem Lesen neugierig, hätte aber nicht damit gerechnet, dass es mich so faszinieren würde. James Montague trifft sich schon in Uruguay mit Mikael, einem schwedischen Ultra, der sich in Südamerika auskennt und mit dem er auch nach Argentinien weiterreist. Schon dadurch erfährt man einige witzige Anekdoten, bei denen ich immer wieder grinsen musste, obwohl die Szene in Argentinien eher düster und teilweise auch echt gefährlich ist. Dennoch schafft der Autor es, das zwar deutlich zu machen, es gleichzeitig auch so zu schildern, dass man auch dem Treffen mit dem Chef der La Doce, einem verurteilten Verbrecher, der noch immer Teil der organisierten Kriminalität zu sein scheint, einen Funken Humor abzugewinnen. Erstaunlicherweise ist zwar der Fußball, das Spiel an sich ein Event, aber eben auch ein wichtiges Element, um möglichst viel Geld zu verdienen und steht nicht unmittelbar im Fokus der führenden Ultras.

Für mich der wichtigste Teil des Buches war natürlich der Bericht über den deutschen Fußball bzw. die deutschen Ultras, obwohl mein Verein keine Erwähnung findet. Ich fand es interessant auf welche Städte der Fokus gelegt wurde, auch wenn sie keine Überraschung darstellten. Dortmund hat eine der größten Fanszenen in Deutschland und ist alleine durch die gelbe Wand weltberühmt, Freiburgs Szene ist zumindest in Deutschland für ihr Engagement bekannt und zumeist auch beliebt, während man das von Chemnitz eher nicht behaupten kann, da sie eher durch die Nähe zur rechten Szene und die Entlassung des Kapitäns Frahn wegen der Würdigung eines bekannten Nazis in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist. Ich fand die Kommunikation des Autors mit den verschiedensten Menschen aus dem Bereich der Ultras immer wieder sehr interessant, weil man das Gefühl hat, dass er fast schon unbefangen an sie herangeht, aber oft auch verschiedene Stimmen und Meinungen gegenüberstellt, sodass man sich sein eigenes Bild machen kann.

Alles in allem gefiel mir das Buch ausgesprochen gut, was ich vorher so nicht erwartet habe. Ich mochte den leisen Humor des Autors mit denen er selbst brenzlige und kritische Situationen schildert, sodass auch diese einen gewissen Unterhaltungswert haben. Man erkennt, dass nicht unbedingt der Fußball, sondern die Gemeinschaft, das Gefühl der Macht oder auch der Wunsch nach Reichtum im Vordergrund steht. Dennoch verstärkt dieses Gefühl, meinen Wunsch endlich wieder ins Stadion gehen zu können, endlich wieder einen ganzen Tag nur dem Fußball zu widmen und mit anderen den Moment des Sieges oder der Niederlage zu genießen.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Unglaublich emotionales Familiendrama

All das Ungesagte zwischen uns
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Ich liebe das wunderschöne Cover des Buches. Ich mag die Kombination aus dunkelroten Blättern, dem weißen Cover und der schwarzen und goldenen Schrift. Es wirkt dadurch einfach extrem edel und vor allem ...

Ich liebe das wunderschöne Cover des Buches. Ich mag die Kombination aus dunkelroten Blättern, dem weißen Cover und der schwarzen und goldenen Schrift. Es wirkt dadurch einfach extrem edel und vor allem der Titel spiegelt perfekt den Inhalt wider. Ich mag eigentlich kurze Titel deutlich lieber, auch weil man sie sich besser merken kann, hier finde ich aber tatsächlich den langen deutschen Titel sehr viel passender als den kürzeren englischen.

Die Geschichte an sich klingt erstmal interessant und anders: Morgan ist seit mehr als 20 Jahren mit ihrem Mann Chris zusammen und sie haben gemeinsam die siebzehnjährige Tochter Clara. Noch während sie überlegt, ob sie wieder aus College gehen sollen oder einen Nebenjob annehmen soll, ändert sich Morgans Leben durch einen Unfall von einem Tag auf den anderen radikal und sie muss ihr gesamtes Leben hinterfragen. Währenddessen scheint ihr ihre Tochter Clara immer mehr zu entgleiten. Sie trifft sich mit einem Jungen, den ihre Mutter nicht mag, geht nicht mehr zur Schule und Morgan wendet sich ausgerechnet dem Mann zu, den sie definitiv nicht lieben sollte…

Ich war unglaublich gespannt auf das neue Buch von Colleen Hoover, weil ich auch ihre letzten Bücher grandios fand, mich aber mal wieder auf eine richtig schöne Liebesgeschichte gefreut habe. Der Schreibstil in diesem Buch ist wie gewohnt locker und leicht, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Gleichzeit schafft er es aber auch, die Emotionen aller Figuren perfekt einzufangen und zu vermitteln, sodass ich ab der ersten Seite mit Morgan und Clara mitgefiebert und mitgelitten habe.

Mir gefiel ausgesprochen gut, dass die Geschichte immer wieder abwechselnd aus der Sicht von Mutter und Tochter erzählt wird, weil man dadurch beide Sichten und Handlungen sehr viel besser nachvollziehen kann. Man erlebt mit, was Morgan alles tut, um ihre Tochter vor noch mehr Schmerz beschützen will, gleichzeitig aber nicht sieht, wie stark sie trauert und dass alle ihre Handlungen Teil dessen sind. Gleichzeitig erlebt man Claras fast schon selbstzerstörerischen Aktionen mit, die sich von ihrer Mutter vollkommen unverstanden fühlt und nicht versteht, warum diese so handelt, wie sie es tut. Ich fand genau das, war es, was das Buch für mich besonders gemacht hat. Der Fokus lag trotz der wundervollen Liebesgeschichten ganz klar auf der Mutter-Tochter-Beziehung. Mir gefiel, wie man die Probleme in so vielen Facetten geschildert bekommt und wie man die Trauer der beiden und ihre Konflikte schon fast körperlich spüren kann. Ich hatte immer wieder Tränen in den Augen, weil mir der Schmerz der beiden wirklich nahe ging und beide mir so leidtaten, weil sie das Gefühl hatten, mit dem jeweils anderen nicht sprechen zu können. Obwohl ich eigentlich so gar kein Fan von Lügen bin oder davon Sachen zu verschweigen, konnte ich es hier ziemlich gut verstehen. Ich habe dennoch immer wieder gehofft, dass sie es schaffen wieder zueinander zu finden.

Auch die Liebesgeschichten der beiden Frauen fand ich authentisch und wunderbar gestaltet. Ich mochte Miller ab der ersten Seite, auch wenn er wegen seines Vaters und dem Umfeld aus dem er kommt, immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Ich finde auch, dass er nicht immer ganz richtig handelt, aber man merkt, wie wichtig ihm Clara ist und wie sehr er dafür kämpft, dass sie das gleiche für ihn empfindet. Vielleicht ist ihre Liebesgeschichte an manchen Stellen ein wenig klischeehaft und kitschig, vielleicht ein bisschen zu sehr eine typische Teenie-Romanze, aber das hat mich ebenso wenig gestört wie das vielleicht ein bisschen zu typische Ende.

Alles in allem mochte ich das Buch unglaublich gerne und habe es an einem Tag durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es endet. Mir gefiel es mal wieder eine Liebesgeschichte von Colleen Hoover zu lesen, bei der ich richtig mitleiden und mitfühlen konnte.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Fantastische Geschichte, die mit jeder Seite spannender wird

Midnight Chronicles - Schattenblick
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Ich mag das Cover unglaublich gerne. Die Kombination aus silbernem-grauem Hintergrund und goldener Schrift ist nicht einmalig, sticht in der Kombination aber dennoch aus der Masse heraus. Außerdem kann ...

Ich mag das Cover unglaublich gerne. Die Kombination aus silbernem-grauem Hintergrund und goldener Schrift ist nicht einmalig, sticht in der Kombination aber dennoch aus der Masse heraus. Außerdem kann man schon jetzt sagen, dass mir der Farbverlauf von diesem Teil zu den nächsten ausgesprochen gut gefällt und ich mich darauf freue, sie in meinem Regal stehen zu sehen.

Auch die Geschichte mag ich: Roxy Blake ist eine Huntress. Das heißt sie jagt, übernatürliche Geschöpfe und schickt sie zusammen mit ihrem besten Freund Finn zurück in die Unterwelt. Doch sie hat noch eine andere Aufgabe: Sie hat aus Versehen alle möglichen, unglaublich starken Wesen aus einem der Höllentore befreit und hat nur noch wenig Zeit, um sie zurückzuschicken, bevor sie selbst, dort gefangen wäre. Zudem sucht sie noch immer ihren Zwillingsbruder Niall, der als Kind verschwand und von dem sie noch immer glaubt, dass er irgendwo dort draußen ist. Als sie also auf einen unbekannten jungen Mann trifft, hat sie eigentlich keine Zeit sich weiter um ihn zu kümmern, doch dann greift er sie plötzlich an und sie muss den Geist austreiben, der ihn in Besitz genommen hat. Als der Unbekannte dabei aufhört zu atmen, tut sie alles, um ihn wiederzubeleben. Als er wieder aufwacht, kann er sich an nichts erinnern und Roxy wird beauftragt, sich um ihn zu kümmern. Sie kann sich durchaus etwas Besseres vorstellen, als sich um ihn zu kümmern, auch weil er Gefühle in ihr hervorruft, die sie nur von ihrem Auftrag ablenken…

Ich habe mich schon seit Ewigkeiten auf diese Reihe gefreut, weil ich vor allem die Young Adult Romane von Laura Kneidl und Bianca Iosivoni sehr, sehr gerne gelesen habe und deswegen sehr gespannt war, wie eine Kooperation der beiden bei einer Fantasy-Reihe aussieht. Ich habe am Anfang nicht so richtig verstanden, wie genau diese Zusammenarbeit konkret aussieht, aber ich finde es im Endeffekt ziemlich gelungen, dass die Autorinnen immer abwechselnd die Bücher der Reihe schreiben und die Geschichten ihrer Charaktere erzählen, auch wenn ich natürlich sehnsüchtig auf den nächsten Teil warte. Der Schreibstil ist in diesem Buch gewohnt leicht und locker, sodass man nur so durch das Buch fliegt. Mich hat die Geschichte ab der ersten Minute gefesselt und bis zum letzten Satz nicht mehr losgelassen.

Ich war sehr gespannt auf die Welt, in der die Geschichte spielt und zu Beginn fiel es mir tatsächlich ein wenig schwer, deren Regeln und Gesetze zu verstehen. Das lag nicht daran, dass sie sich so sehr von unserer unterscheidet, vielmehr existiert sie in unserer. Aber ich habe eine ganze Zeit gebraucht, um zu verstehen, welche Wesen wirklich existieren und wer sie jetzt mit welchen Mitteln bekämpft. Die Schwierigkeit dabei war, dass man nicht mit Roxy zusammen in diese Welt findet, sondern sie schon fest darin verankert ist. Bei Shaw fehlen gerade die ersten Monate seiner Ausbildung und man verpasst so ein wenig dessen Einführung in die Welt, was ich ein bisschen schade fand. Man hätte vielleicht den Zeitsprung ein wenig später setzten können, damit man zumindest die grundlegenden Inhalte auch als Leser mitbekommen hätte. Vieles ergibt sich dann allerdings aus dem weiteren Verlauf der Handlung, man braucht auch einfach nur ein paar Seiten länger bis man die Abläufe dann wirklich verstehen kann. Ich mochte aber die Vorstellung dieser Welt, in die auch ganz normale Menschen einen Zugang finden können, wenn sie nur einmal eingeweiht sind.

Die Charaktere sind aber das, was das Buch wirklich besonders macht. Schon auf den ersten Seiten fiebert man mit jedem Schritt, den Roxy tut, mit. Sie ist von Anfang unglaublich stark und selbstbewusst, obwohl sie genau weiß, dass sie sehr wahrscheinlich zum Tode verurteilt ist. Ich mochte ihre Liebe zu allem Süßen und zu Fast Food, weil es sie ein bisschen menschlicher macht. Ansonsten wirkt sie vor allem von außen häufig ein bisschen hart. Ich mochte sie dennoch von Anfang an, weil man verstehen konnte, warum sie sich emotional von allen distanziert und selbst von ihrem Kampfpartner Finn zurückzieht. Dass gerade Shaw diese Mauer durchbrechen kann, überrascht mich nicht. Er gefiel mir noch besser als Roxy, weil ihm selbst seine Gefühle schon sehr früh klar sind, er Roxy aber nie bedrängt, sondern einfach immer als ihr Freund für sie da ist, wenn sie ihn braucht und ihr nur näherkommt, wenn sie das auch absolut will. Ich mochte seine Zielstrebigkeit, ein Hunter zu werden, obwohl er nicht dazu geboren wurde und Roxy für sich zu gewinnen, obwohl sie eigentlich keine Gefühle zulassen will. Auch die Nebencharaktere finde ich sehr einzigartig und detailliert gezeichnet, sodass man jeden wiedererkennen kann und mit jedem mitfühlt.

Alles in allem habe ich das Buch ab der ersten Seite verschlungen und mich wirklich in die Personen verliebt, die einem alle im Gedächtnis bleiben werden. Ich freue mich schon ziemlich auf den nächsten Teil mit Warden und Cain, obwohl ich natürlich hoffe, dass man auch noch mehr aus Shaws Vergangenheit erfährt und wie Roxys Kampf gegen die Zeit ausgeht.

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Veröffentlicht am 05.08.2020

Ruhiger, unaufgeregter Krimi, der einen ab der ersten Seite abholt

Wer auf dich wartet
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Ich mag das Cover ziemlich gerne, auch wenn es nicht direkt ins Auge springt. Es ist relativ schlicht und dunkel gehalten, aber es passt hervorragend zum ersten Teil und zum Genre. Außerdem finde ich den ...

Ich mag das Cover ziemlich gerne, auch wenn es nicht direkt ins Auge springt. Es ist relativ schlicht und dunkel gehalten, aber es passt hervorragend zum ersten Teil und zum Genre. Außerdem finde ich den Titel nach dem Lesen des Buches ähnlich passend wie den des Originals.

Die Geschichte ist ebenso spannend wie die des ersten Teils: Aidan Poole sitzt vor seinem Computer und wartet darauf, mit seiner Freundin Zoe zu skypen, doch als sich die Verbindung aufgebaut hat, sieht er nur ein leeres Zimmer. Dann hört die Geräusche eines Kampfes aus dem Badezimmer und wie sich eine Tür schließt. Panisch benachrichtigt er die Polizei, ohne allerdings sagen zu können, wo Zoe wohnt und ob sie wirklich überfallen wurde. Als DCI Sheens und sein Team wenig später am Tatort erscheinen, ist Zoe tot. Ihre Pulsadern sind aufgeschnitten und sie liegt reglos in der Badewanne. War es Selbstmord oder doch Mord, wie Aidan behauptet. Die Polizisten ermitteln im Umfeld der jungen Künstlerin, die sich rührend um ihre labilen Freunde gekümmert hat und von denen keiner ein Motiv zu haben scheint oder?

Nachdem mich das erste Buch ziemlich gefesselt hat, wollte ich den zweiten Teil ebenfalls unbedingt lesen und wurde definitiv nicht enttäuscht. Ich mag den Schreibstil ziemlich gerne, er sorgt dafür, dass ich ab der ersten Seite in das Buch eintauchen kann und nur durch die Seiten fliege. Auch die verschiedenen Zeitebenen, die man ja schon aus dem ersten Teil kennt, sorgen hier dafür, dass man unbedingt wissen will, wie es weitergeht und was mit Zoe passiert ist. Dabei erfährt man einerseits wie Zoes Leben und vor allem ihr Kennenlernen mit Aidan verlief, bevor sie starb und andererseits erfährt man, wie die Ermittlungen verlaufen und welchen neuen Erkenntnisse es gibt. Dadurch taucht man anders in das Leben des Opfers ein, als wenn man nur im Nachhinein erfährt, wie sie als lebender Mensch war. Man weiß natürlich von Anfang an, dass Zoe tot ist und versucht aus diesem Grund auch in den Rückblicken herauszufinden, wer ihr Bösen wollen könnte. Zudem war ich immer wieder hin- und hergerissen, ob ich sie mochte oder nicht und wie die Beziehungen zu ihren Freunden wirklich ist.

Ich mag, dass das Buch sich nicht hauptsächlich auf das Privatleben der Ermittler und ihre persönlichen Verstrickungen dreht, sondern vor allem das Leben des Opfers und die Suche nach dem Täter in den Fokus nimmt. Das heißt allerdings nicht, dass man die Ermittler nicht kennenlernt. Sie alle haben durchaus so ihre Probleme und zumindest bei einer Person des Teams wird das Privatleben vermutlich auch im nächsten Teil noch eine größere Rolle spielen, aber dennoch geht es vor allem um die Ermittlungen. Vermutlich hat mich vor allem das gefesselt, weil ich unbedingt wissen wollte, wie sie auf den Täter kommen und natürlich wer es denn nun ist. Dieser eher ruhige Verlauf des Buches hat mich aber nicht gestört, eher im Gegenteil ich hatte das Gefühl, dass ich selbst bei jedem Schritt dabei zu sein und nicht weniger weiß als die Ermittler. Der Fall an sich ist nicht unbedingt außergewöhnlich, aber es hat mich während des Lesens nicht wirklich gestört, sondern ich habe den gemächlichen Aufbau eher genossen und hätte auch locker noch 150 Seiten mehr darüber lesen können.

Alles in allem lebt dieser Krimi nicht unbedingt von dramatischen Wendungen oder gruseligen Thrillerelemeneten, sondern besticht eher durch ein sympathisches Ermittlerteam und einen Fall, den man auch unbedingt lösen will. Ich freue mich schon riesig auf den nächsten Teil der Reihe.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Die etwas andere Liebesgeschichte

Nur in dich verliebt
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Ich mag das Cover unglaublich gerne, auch wenn es auf den ersten Blick nicht unbedingt hervorsticht. Die Farbgebung allein unterscheidet es nicht wirklich von den restlichen Büchern von Paige Toon, auch ...

Ich mag das Cover unglaublich gerne, auch wenn es auf den ersten Blick nicht unbedingt hervorsticht. Die Farbgebung allein unterscheidet es nicht wirklich von den restlichen Büchern von Paige Toon, auch wenn ich den Blauton sehr gerne mag. Es sind aber die kleinen Details, die das Buch besonders machen: Vor allem die drei Silhouetten der Drillinge Phoebe, Rose und Eliza sind perfekt getroffen und verweisen vor allem mit Hinblick auf den Titel schon auf den Inhalt.

Phoebe, Rose und Eliza sind eineiige Drillinge und seit ihrer Jugend in den gleichen Mann verliebt. Als Angus vor 15 Jahren in das Nachbarhaus eingezogen ist, ist jede der ungleichen Schwestern ihm auf den ersten Blick verfallen, doch nur eine kann ihn bekommen. Mittlerweise ist Phoebe mit ihm verlobt und wird ihn in wenigen Wochen heiraten, vorher macht sie sich allerdings noch auf den Weg nach Frankreich, wo sie vor einigen Jahren ihr Herz an die Berge und einen Mann verlor. Rose versucht unterdessen ihrer Mutter bei dem Auszug aus ihrem Elternhaus zu unterstützen und Eliza in ihrer Musikkarriere erfolgreich zu werden, doch Angus spielt noch immer eine größere Rolle in ihren Leben als sie sich selbst eingestehen wollen…

Ich bin ja ein großer Fan der Bücher von Paige Toon, erwarte aber mit jedem neuen Buch, das mich eins enttäuschen wird, das war bei diesem glücklicherweise nicht der Fall. Der Schreibstil ist gewohnt leicht und locker, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie sehr es ihre Bücher schaffen, mich in ihren Bann zu ziehen und bis zum Ende nur schwer wieder loszulassen.

Auch die Story an sich trägt dazu bei, dass ich mich in die Geschichte verliebt habe. Dreiecks- oder Vierecksgeschichten in Büchern sind nicht gerade ungewöhnlich und spielen oft eine Hauptrolle, hier ist das zwar auch der Fall, ist aber so anders aufgebaut, dass man nicht so genau weiß, was einen im nächsten Kapitel, auf der nächsten Seite oder im nächsten Satz erwartet. Es wird schon zum Anfang klargestellt, dass alle drei Mädchen sich auf den ersten Blick in Angus verlieben und nur Phoebe ihn bekommt, doch vor allem die Erzählweise trägt dazu bei, dass die Geschichte spannend bleibt. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Rose, Phoebe und Eliza erzählt, sodass man immer wieder hin- und hergerissen ist, welcher der Drillinge man ihn denn jetzt gönnt. Ich mochte jede der drei auf ihre Art sehr gerne, habe aber vor allem Eliza ins Herz geschlossen, vielleicht weil ich ihre Art am besten verstehen konnte. Aber auch Angus ist ein netter Kerl, den man einfach gernhaben muss, obwohl man meinen könnte, dass es ihm viel zu gut gefallen könnte, dass alle Schwestern auf ihn stehen. Doch dafür ist er zu ehrlich, zu gradlinig und einfach zu nett. Ich habe ihm die ganze Zeit nur das Beste gewünscht, egal bei wem er das finden würde. Ich habe ehrlich gesagt, ab der Hälfte gedacht, dass jetzt alles geklärt wäre und mich gefragt, was denn nun bitte noch passieren soll, aber mit der Wendung habe ich nun wirklich nicht gerechnet und sie hat das Buch zu etwas Besonderem gemacht, das nicht nur auf den außergewöhnlichen Protagonistinnen beruhte.

Alles in allem hatte das Buch alles, was ich von einer guten Liebesgeschichte erwartet habe, ich habe gelacht, geweint und mit jedem der Protagonisten mitgelitten, denen ich einfach nur gewünscht habe, dass sie ihr Glück und sich selbst finden.

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