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Veröffentlicht am 19.04.2022

Die Jagd auf den Hidohebhi

Brüder des Windes
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Pamon Kes, der Erzähler, ist ein Tinukeda’ya, schätzt sich als geringere Kreatur als die goldhäutigen Zida’ya-Herren ein. Im Süden ihres Reiches taucht ein sehr bedrohliches Wesen, der sagenumwobenen Hidohebhi, ...

Pamon Kes, der Erzähler, ist ein Tinukeda’ya, schätzt sich als geringere Kreatur als die goldhäutigen Zida’ya-Herren ein. Im Süden ihres Reiches taucht ein sehr bedrohliches Wesen, der sagenumwobenen Hidohebhi, ein schwarzer Riesenwurm, auf. Also zieht Pamon mit seinem Herrn, dem Prinzen Hakatri und seinem leichtsinnigen Bruder Ineluki, den grundverschiedenen Brüdern des Windes, aus, um das Ungeheuer zu jagen.
Weitschweifig und poetisch berichtet Pamon von der Suche nach dem Ungeheuer und den Bemühungen, es zu töten. Verbündete zu gewinnen ist schwer, langatmige historische und clangeschichtliche Exkurse, die sehr an japanische Epen erinnern, sorgen für einen spannungsarmen Bericht. Komplizierte Namen und Bandwurmsätze erschweren den Lesefluss.
Tad Williams erzählt ausufernd von den Erlebnissen der Brüder, schildert ausführlich winzigste Begebenheiten. Die anmaßend auftretenden sturen Brüder sind mir unsympathisch, die ausgewalzte Geschichte kann mich nicht mitnehmen. Schade.

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Unsympathisch

Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen
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Hitman Toxic lebt und liebt es explosiv, seine feurige Freundin ebenso. Er ist verwundert, dass Leute genervt reagieren, wenn man sie umbringen will. Dabei ist das doch sein Job neben seiner Arbeit als ...

Hitman Toxic lebt und liebt es explosiv, seine feurige Freundin ebenso. Er ist verwundert, dass Leute genervt reagieren, wenn man sie umbringen will. Dabei ist das doch sein Job neben seiner Arbeit als Kellner in New York. Bis er an den Falschen gerät, flüchtet und eine andere Identität annimmt. Als Priester ... . Er lügt sich mehr recht als schlecht durch sein neues Leben, meckert und lässt kein Fettnäpfchen aus, prügelt sich, betrügt, nutzt aus. Kurz gesagt: ein widerlicher Zeitgenosse.
Helgasons bzw. Toxics flapsige Sprüche sind anfänglich ganz nett, manchmal sogar lustig, seine frauenfeindlichen und menschenverachtenden Ansichten sind es nicht. Aus einer Idee mit Potenzial ist eine schwache Geschichte geworden.
Ich mag weder ihn noch das Buch.
Aus dem Isländischen von Kristof Magnusson.

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Beruf verfehlt

Ist die Avocado regional? Skurrile Geschichten aus dem Restaurant
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„Wir gingen alle rotzevoll nach Hause. So geht Begegnung!“, schreibt der Verfasser und erteilt sich viel Eigenlob, hält sich für großartig und originell mit Wortschöpfungen wie Gastiate, Vandalinstag, ...

„Wir gingen alle rotzevoll nach Hause. So geht Begegnung!“, schreibt der Verfasser und erteilt sich viel Eigenlob, hält sich für großartig und originell mit Wortschöpfungen wie Gastiate, Vandalinstag, Terrorasse, Freigehege. Bezeichnet Gäste als Kotzbrocken, Plumbskuh, Endgegner-Turbomutti, Quotenkevin, Besserwissicus, Trutsche, Ekel-Kirk, Pempasboy, Gehirnhälftenzombie, Patienten und ähnlich Abwertendes.
Schreibt: „Kein Mensch mag Klugscheißer“, und maßt sich an, Gäste zu erziehen, behandelt sie arrogant und benutzt sein Lieblingswort ziemlich oft. Man dürfte auch erwarten, dass er lernt, Restaurant und Service richtig zu schreiben und die Worte nicht immer zu Restorang und Sörwis verhunzt.
Nein, die geschilderten Begebenheiten sind weder unterhaltsam noch kann das Verhalten von Riek, Olli Gastronomicus, als angemessen empfunden werden. Sicher mitunter interessant, was so in einem Hamburger Restaurant abläuft, aber noch immer sollte auch ein Kellner höflich und respektvoll auch in Stresssituationen auftreten und nicht so oft zum Lachen über seine Gäste in den Kühlraum gehen. Sicher gibt es Gäste, die vieles „besser wissen“ oder Frust ablassen. Sicher ist auch die Bezahlung nicht angemessen und der Stressfaktor mitunter hoch. Ist in jedem Job so. Das hätte ein Kellner aber vorher wissen können. Sehr unprofessionell, nicht amüsant. Atemloses Staunen dafür, dass er sich so toll mit Udo Lindenberg versteht, wird er von mir auch nicht bekommen.
Verlegt vom mir bis dato unbekannten Charles Verlag.

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Veröffentlicht am 22.10.2020

Manhattan 2022

Die Stille
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Jim und Tessa unterhalten sich während eines Langstreckenfluges über Fluggeschwindigkeiten, Ortszeiten, Essen. Belangloses. Sie sind zu Freunden unterwegs, wollen mit ihnen das Finale der American Football-League ...

Jim und Tessa unterhalten sich während eines Langstreckenfluges über Fluggeschwindigkeiten, Ortszeiten, Essen. Belangloses. Sie sind zu Freunden unterwegs, wollen mit ihnen das Finale der American Football-League 2022 schauen. Es gibt eine Bruchlandung, in Manhattan bricht Chaos aus. Martin, Diane und Max stellen verwundert den Ausfall der Fernsehübertragung und der Kommunikationssysteme fest. In der Stadt bleiben Fahrstühle stecken, U- Bahnen fahren nicht, Geschäfte sind verbarrikadiert, die Infrastruktur bricht zusammen. Don DeLillo zeichnet ein wenig schönes, aber vorstellbares Szenario.
Was machen die Protagonisten? Martin kommentiert den schwarzen Bildschirm wie ein Sportreporter und imitiert Werbeslogans. Max spricht mit und über sich selbst, ohne Anwesende zu beachten. Sie begreifen nichts. Irgendwann treffen Jim und Tessa ein.
Es folgen Theorien über Cyberangriff, digitale Invasion, biologische Angriffe. Anthrax, Pocken, Pathogene. Tote und Versehrte. Hunger, Seuchen, Verschwörungstheorien, Kryptowährungen, Mikroplastik. Gefahren auf jeder Ebene.
Real möglich scheinende Ausgangssituation, langweilig umgesetzt von
Don DeLillo. Aus dem amerikanischen Englisch von Frank Heibert.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Katzenärger

Die große Katzenverschwörung
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Es beginnt damit, dass Chris (wer ist Chris?) drei ausgesetzte Katzenkinder an einem zugefrorenen See entdeckt. Zuhause gibt es schon vier Katzen, jetzt hat er sieben.
Er muss entdecken, dass die Neuen ...

Es beginnt damit, dass Chris (wer ist Chris?) drei ausgesetzte Katzenkinder an einem zugefrorenen See entdeckt. Zuhause gibt es schon vier Katzen, jetzt hat er sieben.
Er muss entdecken, dass die Neuen nicht nur sprechen können, sondern auch aufmerksame und sehr lernfähige Fernsehzuschauer sind. Nach einer Holzfällerreportage ahmen sie die Arbeiter nach, indem sie den Tisch und den Weihnachtsbaum zersägen und mit Holzverkauf reich werden wollen. Erstaunlicherweise merken die Eltern nichts. Auch nichts von den folgenden skurrilen Einfällen der Stubentiger. Es geschieht Unglaubliches, Chrisˋ Schwierigkeiten hören nicht auf.
Agnieszka Stelmanszyk hat sehr kreativ Katzenabenteuer erfunden. Sie bringen Kinder sicher zum Staunen, die Tiere sind aber meines Erachtens rücksichtslos und egoistisch und geben ein schlechtes Beispiel für Verhaltensweisen. Auch Chris mangelndes Vertrauen zu seinen Eltern ist fragwürdig. Das Buchcover ist schön, die anderen Illustrationen von Marta Kurvewska finde ich nett.

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