Schatten über Elwenfels
WinzerfluchBritta Habekost nimmt uns Leser mit ihrem zweiten Pfalz-Krimi „Winzerfluch“ wieder mit in das kleine Weindörfchen Elwenfels. Wer sich gern von Büchern zu neuen Urlaubsorten inspirieren lässt, wird hier ...
Britta Habekost nimmt uns Leser mit ihrem zweiten Pfalz-Krimi „Winzerfluch“ wieder mit in das kleine Weindörfchen Elwenfels. Wer sich gern von Büchern zu neuen Urlaubsorten inspirieren lässt, wird hier allerdings nicht auf der Landkarte fündig. Und das ist auch gut so! Elwenfels soll ein gut gehütetes Geheimnis für Eingeweihte bleiben.
Privatdetektiv Carlos Herb ist schon seit einigen Monaten wieder in Hamburg. Ein Auftrag hat ihn damals in das Örtchen gebracht und ihn zu seinem eigenen Erstaunen sehr verändert. Dass er nun drei Pfälzer zufällig im Hamburger Stadion trifft, ist schon ein großes Glück und noch mehr, als Karl, Willi und Otto, die drei Urgesteine ihn nach Elwenfels mitnehmen. Seine Ankunft steht unter keinem guten Stern, denn kaum angekommen, wird Charlotte unter Mordverdacht festgenommen. Alle Indizien sprechen dafür, dass sie ihren Ehemann um die Ecke brachte. Verdenken könnte man es ihr nicht, aber jeder Elwenfelser weiß, Charlotte ist unschuldig und Carlos soll es richten.
Unterstützt von allen Dorfbewohnern, die noch nie allzu viel von Obrigkeiten und der Polizei gehalten haben, versucht Carlos Charlottes Unschuld zu beweisen und den wahren Mörder zu präsentieren, auch wenn er sich mit amerikanischen GI’s und der Bundeswehr anlegen muss.
Was dann kommt ist wieder ganz große Klasse. Von der ersten Seite an funktioniert das Kopfkino, dass das Autorenpaar Habekost bei ihren Lesern entfachen. Die Mischung aus humorvollem Regionalkrimi, der nicht mit pfälzischen Dialektsprüchen spart, dazu ein wenig zauberhaftes Flair und Mystik und immer wieder spitzzüngige Anspielungen und Sprüche - es einfach ist wunderbar gelungen.
Die pfälzischen Regiokrimis haben meinen Nerv getroffen. Ich bin inzwischen mit den Dorfbewohnern vertraut und habe sie bildlich vor mir und immer mehr merke ich den Suchtfaktor den die Autoren bei mir ausgelöst haben. Man möchte nicht aufhören zu lesen und ist ärgerlich, wenn das Buch schon wieder durchgelesen ist. Vielleicht liegt es am Körnchen Sehnsucht nach der Heilen Welt, die Elwenfelser Geschichten in mir wecken. Denn wenn Erwin wieder mit dem Traktor durch das Dorf fährt, ist die Welt wieder in Ordnung.