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Veröffentlicht am 27.12.2020

Schlechte Show

Love Show
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"Love Show – Ist deine Liebe echt?"
Wenn dein ganzes Leben ein Fake ist, wer bist du dann überhaupt?

Klappentext
Die siebzehnjährige Ray ist der größte Reality-TV-Star der Welt – ohne es zu wissen. ...



"Love Show – Ist deine Liebe echt?"
Wenn dein ganzes Leben ein Fake ist, wer bist du dann überhaupt?

Klappentext
Die siebzehnjährige Ray ist der größte Reality-TV-Star der Welt – ohne es zu wissen. Als sie sich nicht so verhält, wie die Macher der Show es wollen, wird ein junger Schauspieler in ihre vermeintliche Realität eingeschleust, der dafür sorgen soll, dass sie sich verliebt. Der Plan geht auf. Vielleicht ein bisschen zu gut. Doch kann ihre Liebe echt sein? Und was passiert, wenn rauskommt, dass Ray gar kein »echtes« Leben besitzt?

Meine Meinung
"Love Show – Ist deine Liebe echt?" wurde von der deutschen Autorin Britta Sabbag geschrieben. Sabbag veröffentlichte unter anderem viele Kinderbücher; "Love Show" ist ein All-Age-Roman.

Cover
Ich muss ehrlich sein: Das Cover von "Love Show" hat mich schon zu Beginn an so gar nicht überzeugt. Es war mir einfach zu viel und auch die Farbauswahl hat nicht wirklich meinen Geschmack getroffen. Da der Klappentext sich dann aber wirklich interessant und spannend angehört hat, war meine Neugierde dann doch geweckt. Doch leider musste ich nun feststellen, dass das Sprichwort "Don't judge a book by its cover" hier NICHT zutrifft…

Erzählstil
An Britta Sabbags Art zu schreiben gefallen mir vor allem die kurzen, unkomplizierten Sätze. So hab ich nichts, das ich entwurschteln muss und kann mich ganz aufs Lesen konzentrieren. Was mich allerding ÜBERHAUPT NICHT angesprochen hat, waren die Dialoge der Charaktere. Einmal hat Liam wortwörtlich "Ich freue mich." gesagt. Ehrlich, welcher Mensch redet so?! Und das andere Mal erklärte Liam Ray, dass Pflanzen nur Früchte bilden, damit sie von den Vögeln bemerkt werden. Ray dann so: "Das wusste ich ja gar nicht." Da hab ich dann doch ehrlich an ihrer Intelligenz gezweifelt - schließlich lebt sie auf 'ner Insel und hat doch angeblich so eine große Verbindung zu der Natur. Da sollte man schon das ein oder andere wissen. Aber gut, ich merke, ich schweife ab… gehen wir lieber über zum nächsten Punkt. xD

Handlung
Puuuh, wo soll ich denn da anfangen??? Nun gut, zuerst muss ich anmerken, dass die Autorin eine durchaus gute Idee nur oberflächlich betrachtet hat. Es gab so viele Lücken... Ich meine, wer möchte sich 24/7 eine Show anschauen, in der fast nichts passiert? Rays Leben erscheint mir bis zum letzten drittel des Buches nicht sehr spannend; ich würde mir keine solche Show ansehen. Deshalb frage ich mich auch, wie kann diese Show die beste der Welt sein und so viele Quoten haben??? Die Spannung in Rays Leben und somit auch in der gesamten Geschichte fehlt total; ganz flacher Spannungsbogen. Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass so viele Menschen sich dazu einverstanden erklären würden, bei so etwas Teil zu haben. …oder? Und auch hätte die Autorin mich als Leserin auch gerne noch mit ein paar mehr Hintergrundinfos versorgen können! Alles war so oberflächlich und auch emotionale Downs und Ups hat die Geschichte bei mir nicht ausgelöst. Enttäuschend.
Und der Schluss... SO unrealistisch! Ich hatteendlich auf etwas Action gehofft und dann - pfff - einfach NICHTS! Eine Riesenwelle, die die ganze Insel frisst? Da musste die Autorin ja wirklich ideenlos gewesen sein. Diese ganze Taniwah-Sache ist für mich sowieso vollkommend unverständlich und nicht nachvollziehbar gewesen
Ach, und zudem erfährt man am Ende nicht, für welchen Typen Ray sich nun entscheidet. Will sie sich etwa beide warm halten, oder was? Das war, was mich wirklich - wiiirklich - interessiert hat, aber neee. Natürlich offenes Ende. Pah.

Charaktere
Starten wir doch mit der Protagonistin: Ray. Sie ist 17 Jahre alt, benimmt sich aber wie 'ne 12jährige. Anstrengend, wirklich. Ihre NAIVE, leichtgläubige, brave Art ging mir echt auf dem Keks, auch wenn sie zum Ende hin etwas cooler geworden ist. Dass sie sich so schnell in Liam verliebt, hat mich echt enttäuscht. Ich versteh wirklich nicht, was sie in dem Typen sieht. So unsympathisch ist er. Soll ein Mädel flachlegen. Für Geld. Und ja, auch wenn er's letztendlich nicht gemacht hat - wer sagt, dass er es nicht durchgezogen hätte, wäre die Person eine andere als Ray? Ach, und beachtet doch bitte die Tatsache, dass das alles vor LAUFENDER KAMERA stattgefunden hätte. Was für Schweine, nicht? So, und dann wäre da noch Noah. Er ist ... der einzige, den ich wirklich mochte. xD  Seine Art, Ray zu lieben, hat mir sehr gefallen und Alles in Allem mochte ich seine realistische und hinterfragende Art zu denken. Ray sollte sich wirklich für ihn entscheiden. Wie sie Liam den ganzen Käse verzeihen konnte, versteh ich sowieso nicht.

Fazit
Schlussendlich kann ich nur sagen: Was für eine schlechte Show! Ich wurde auf ganzer Linie enttäuscht und kann nur noch den Kopf über diese unrealistische, unoriginelle Geschichte schütteln. Ich würde sie wirklich nicht weiterempfehlen.


https://www.lovelybooks.de/autor/Britta-Sabbag/Love-Show-2325856296-w/rezension/2799276630/

https://wasliestdu.de/rezension/schlechte-schow

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Veröffentlicht am 13.10.2019

Nicht WUNDERbar

Wunder wie diese
1

Einleitung:

>Klappentext

Einleitung:



>Klappentext<
Amelia hat immer das Gefühl, nirgendwo richtig dazuzugehören.
In größeren Gruppen scheint sie mit der Wand zu verschmelzen.
Chris dagegen gehört überall dazu.
Charmant, gut aussehend, chaotisch und selbstbewusst steht er - egal wo - im Mittelpunkt.
Als Amelia und Chris einander begegnen, scheint die Welt einen Moment lang stillzustehen...
Und als sie sich wieder dreht, ist nichts mehr, wie es war.



"Wunder wie diese" ist ein Einzelband und das erste und (bis jetzt) letzte Buch der Autorin Laura Buzo.


Meine Meinung:



Das Cover...
ist WUNDERschön und der Grund, warum ich überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden bin.

Der Schreibstil...
ist leider nicht sehr fesselnd. Laura Buzo schreibt scheinbar ohne roten Faden und oft habe ich ganze Passagen übersprungen, weil sie mir langweilig oder sinnfrei erschienen.

Die Protagonisten...
Amelia und Chris waren mir ein fremd. Chris ist 22 Jahre alt, hat aber immer noch kein wirkliches Lebensziel und trauert seiner ersten Liebe nach, mit der er gerade mal drei Tage verbrachte. Außerdem hat er ein GEWALTIGES Alkoholproblem.
Amelia ist sehr still und verzweifelt – zum einen wegen ihrer unerwiderten Liebe zu Chris, zum anderen wegen ihrer aussichtslosen Situation zu Hause.
Dazu scheint sie eine der Personen zu sein, die ihre Freunde fallen lässt, sobald ein Junge im Bild erscheint (in dem Fall Chris).
Sie kennt kein anderes Thema mehr und jammert ständig rum, ohne ihre BF zu fragen, wie es ihr denn geht.

Die Nebenfiguren...
sind mir nicht authentisch genug und sind, im Gegensatz zu vielen Nebencharakteren in anderen Büchern, lieblos und ohne große Gedanken erschaffen worden.

Der Spannungsbogen...
ist meiner Ansicht nach nicht vorhanden. Die Geschichte tröpfelt dahin, ohne viel Handlung und ist (wie oben bereits erwähnt) oft langweilig.


Fazit:



Letztendlich muss ich leider, leider sagen, dass "Wunder wie diese" meine Erwartungen nicht erfüllt und mich sehr entäuscht hat.
Und das obwohl das Cover so hübsch war und sich der Klappentext interessant angehört hat.
Deshalb kann ich wohl oder übel nur 1,5 traurige Sternchen vergeben.

Veröffentlicht am 24.04.2024

Monats-Flop

Am Ende gibt es nur uns
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Rezension [ ★☆☆☆ ]

Titel: Am Ende gibt es nur uns
Autor*in: Paige Toon
Verlag: Fischer Taschenbuch

[ Werbung | ReziEx von @NetGalley ]

Als Wrens Verlobter sich in eine andere verliebt, beschließt Wren ...

Rezension [ ★☆☆☆ ]

Titel: Am Ende gibt es nur uns
Autor*in: Paige Toon
Verlag: Fischer Taschenbuch

[ Werbung | ReziEx von @NetGalley ]

Als Wrens Verlobter sich in eine andere verliebt, beschließt Wren kurzfristig, ihre Heimatstadt zu verlassen und über den Sommer auf die Farm ihres Vaters in den USA zu ziehen. Dort trifft sie auf den stillen Anders, der vor ein paar Jahren seine Frau verloren hat und noch immer am trauern ist. Wren verliebt sich in ihn und auch Anders kann seine Gefühle für die junge Frau nur schwer unterdrücken. Doch er hat ein Geheimnis, welches die Leute, die er liebt, verletzen wird, wenn es ans Licht kommt — allen voran Wren.

Zu Beginn dieser Rezension muss ich darauf aufmerksam machen, dass ich das Buch nicht zu Ende gelesen habe. Alles, was ich hier schreibe, wird sich demnach auf die erste Hälfte der Geschichte beziehen.

Leider hat mich „Am Ende gibt es nur uns“ gar nicht überzeugen können — weshalb ich mich schweren Herzens dazu entschlossen habe, es unbeendet zur Seite zu legen. Ich möchte betonen, dass ich dies nicht oft tue; ich breche Rezensionsexemplare wirklich nur ungern ab. Dies ist vielleicht mein zweites oder drittes ReziEx, bei dem ich mich gegen das Weiterlesen entschieden habe.

Das liegt zu großen Teilen an dem Schreibstil und der fehlenden emotionalen Tiefe sowie Sensibilität. Über Paige Toon habe ich schon so viel Positives gehört — von dem her hat es mich kalt erwischt, dass ich keinen Gefallen an ihrer Geschichte finden konnte.

Der Schreibstil kam mir holprig und ungeübt vor — und das obwohl die Autorinn doch bereits so viele Titel veröffentlicht hat. Zudem wurden die behandelten Themen mMn nicht mit dem nötigen Fingerspitzengefühl behandelt. Trauer und Depression spielen in dem Buch eine große Rolle — aber die Charaktere sind damit richtig unsensibel umgegangen. Es wurden Dinge gesagt und getan, die mir gezeigt haben, dass die Themen nicht ernst genommen werden. Das ist wohl der Hauptgrunde, aus dem ich das Buch abgebrochen habe.

Des weiteren kamen bei mir keine Emotionen an. Mir hat die Verbindung zu und zwischen den Charakteren gefehlt und die sich anbahnende Liebesbeziehung habe ich leider gar nicht gefühlt.

Außerdem war mir das Tempo viel zu schnell. Im einen Moment ist die Protagonistin noch in ihrer Heimatstadt, im nächsten bereits auf einer Farm in den USA. Der Schnitt zwischen diesen beiden Schauplätzen war mir definitiv zu heftig und auch sonst finde ich, dass das Tempo etwas gemütlicher hätte sein können.

Fazit: „Am Ende gibt es nur uns“ war eine große Enttäuschung für mich. Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob sich meine Meinung mit dem Verlauf der Handlung noch geändert hätte — aber zumindest die erste Hälfte des Buches hat mir gar nicht gefallen. Für mich ein Monats-Flop, dem ich leider nur einen Stern und keine Leseempfehlun geben kann.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Schlechtestes Buch aus 2023

Kiss Thief
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„Kiss Thief“ ist mein zweites Buch von L. J. Shen — und wahrscheinlich auch mein letztes. Während mir „Midnight Blue“ (das andere Buch von ihr, das ich gelesen habe) gut fand, war ihr neuester Roman einfach ...

„Kiss Thief“ ist mein zweites Buch von L. J. Shen — und wahrscheinlich auch mein letztes. Während mir „Midnight Blue“ (das andere Buch von ihr, das ich gelesen habe) gut fand, war ihr neuester Roman einfach nur seltsam.

Aber zunächst einmal zum Inhalt: In „Kiss Thief“ geht es um die 19 Jahre alte Francesca Rossi, die Tochter eines Mafia-Bosses ist. Ihr Vater hat sich jedoch viele Feinde gemacht — darunter auch Wolfe Keaton. Um sich an Francescas Vater zu rächen, entführt er sie und zwingt sie zur Heirat. Womit er nicht gerechnet hat: dass er echte Gefühle für Francesca entwickelt. Schon bald sieht er sich hin und her gerissen zwischen seinem Sinn nach Rache und seiner Liebe für Francesca. Wofür wird er sich letztendlich entscheiden?

Bereits der Mafia-Trope hätte mir ein Hinweis darauf sein müssen, dass mir das Buch nicht gefallen würde. Schließlich bin ich da absolut kein Fan davon — aber da ich die Leseprobe mochte, dachte ich, es schade doch nicht, dem Buch eine Chance zu geben.

Und was mir tatsächlich auch gut gefallen hat, ist die Anziehungskraft, die das Buch auf einen ausübt. Ich habe es innerhalb von zwei Tagen gelesen und bin super durch gekommen. Dennoch kann ich nur 1 Stern vergeben. Das ist nämlich das einzige, das ich an „Kiss Thief“ mochte. Der Rest hat mich ganz und gar nicht überzeugt.

Die Charaktere waren meiner Meinung nach ziemlich oberflächlich, die Handlung bestand fast nur aus spicy Szenen und generell hat mich die gesamte Idee hinter der Geschichte nicht sonderlich begeistert. Was ich aber am schlimmsten fand (und was auch der Hauptgrund ist, aus dem ich nur 1 Stern vergebe), das ist die Frauenfeindlichkeit, die ungenaue Recherche und die zurückgebliebene Weltdarstellung, die durch den Roman transportiert werden.

Wolfe ist für mich eine wandelnde red flag, genauso wie alle anderen Männer des Buches. Von der Misshandlung bis zur Vergewaltigung von Frauen war alles dabei — das hat „Kiss Thief“ für mich zu einem Flop des Jahres 2023 gemacht.

Zudem wurden bezüglich des Verlusts der weiblichen Jungfräulichkeit falsche Informationen überbracht. Z.B. hieß es, ein jedes Mädchen würde beim ersten Mal bluten — was bewiesenermaßen nicht stimmt. Bei manchen Mädchen ist das der Fall, aber nicht bei allen. Da dies sowieso schon eine weit verbreitete Missinformation ist, fand ich es sehr Schade, dass auch die Autorin selbst nicht richtig darüber aufgeklärt hat bzw nicht gründlich genug recherchiert hat, und so falsche Annahmen verbreitet hat.

Fazit: „Kiss Thief“ ist für mich DAS Jahresflop. Es hat mir nicht gefallen, ich mochte die Art und Atmosphäre der Erzählung nicht und habe viele Punkte gefunden, die ich sehr problematisch sehe. Somit wird dieses Buch mein einziges 1-Sterne-Buch in 2023. Ich finde es schade, dass ich mit dieser Geschichte mein Lesejahr abgeschlossen habe. Weiterempfehlen werde ich „Kiss Thief“ auf keinen Fall.

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Langweilig und langwierig samt holpriger Dialoge!

Die Mitte der Welt
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Die Mitte der Welt

Worum geht‘s?

Ein normales Leben? Für den 17-jährigen Phil undenkbar. Mitsamt seiner chaotischen Familie lebt er in Visible, einem alten Haus, welches so eigentümlich ist, dass es ...

Die Mitte der Welt

Worum geht‘s?

Ein normales Leben? Für den 17-jährigen Phil undenkbar. Mitsamt seiner chaotischen Familie lebt er in Visible, einem alten Haus, welches so eigentümlich ist, dass es sogar einen eigenen Namen braucht. Und genauso ungewöhnlich sind auch seine Bewohner – seine exzentrische Mutter Glass, die den Ruf eines Flittchens innehat, seine stille Schwester Dianne und die sprechende Puppe Paleiko. Aber als ob das nicht schon genug wäre, gibt es da auch noch den unnahbaren Nicholas, der so ganz anders ist, als alle, die Phil je getroffen hat …

Meine Meinung:

„Die Mitte der Welt“ ist nur einer der vielen Romane des deutschen Autors Andreas Steinhöfel, welcher vor allem durch seine „Rico und Oscar“-Trilogie bekannt ist. Immer wieder erobert er die Bestsellerliste und hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis für „Rico, Oscar und die Tieferschatten“. Im Jahre 1999 wurde „Die Mitte der Welt“ ebenso nominiert. Seine Romane wurden teilweise sogar verfilmt und von bekannten Kritikern überaus gelobt. Seit seinem ersten Erfolg, befasst Steinhöfel sich hauptsächlich mit dem Schreiben von Jugendromanen, welche von schwer diskutierten Themen handeln und somit eine große Bandbreite an begeisterten Lesern erreicht. Für mich war „Die Mitte der Welt“ der erste Roman des Autors – und nach der letzten Seite kann ich erleichtert aufatmend sagen: Ein Glück, dass ich so eine Schnellleserin bin! Sonst hätte ich wahrscheinlich Monate für dieses langatmige Buch gebraucht.

In „Die Mitte der Welt“ lernt man den grüblerischen und in sich gekehrten Phil kennen, welcher zugleich der Erzähler der Geschichte ist. Phil ist neugierig und loyal, allerdings auch ein Zuschauer des Lebens. Dazu erschien er mir manchmal beinahe gefühlskalt, obgleich ich mir nicht sicher bin, ob dies doch an Steinhöfels Art zu schreiben liegt. In jedem Fall kam ich als Leserin nicht richtig an Phil heran. Ja, ich habe zwar von seinen Gefühlen und Gedanken gelesen, doch kaum etwas dabei empfunden. Es war fast, als hätte Phil die Geschehnisse von außen beobachtet. Vor Problemen ist er davon gelaufen, statt sich ihnen zu stellen und die Initiative zu ergreifen, etwas dagegen zu unternehmen. Die Zügel seines eigenen Lebens lagen locker in seiner Hand, ohne dass er den Karren gelenkt hat. Deswegen konnte ich Phil auch nach 457 Seiten nicht in mein Herz schließen.

Nicht nur Phil war mir suspekt: Alle von Andreas Steinhöfel entworfene Figuren waren auf eine Art und Weise sonderbar, dass es bereits an Abartigkeit grenzt. Nehmen wir als Beispiel doch mal Annie, die geistig behinderte Erwachsene, welche dem achtjährigen Phil beibringt, sich sexuell zu befriedigen. Beim Lesen ist mir der Mund offen stehen geblieben. Laut Gesetz definiert man so etwas als „Missbrauch“. Oder auch Wolf, der Phils Freund einen Pfeil durchs Auge schießt, der neunjährige Dennis, welcher Phils Schwester mit einem Taschenmesser verletzt, Dianne, die ihr ungeborenes Geschwisterchen umbringt, Glass, welche eine Liste führt, auf der sie all die Männer vermerkt, mit denen sie bereits geschlafen hat, Gable, der sich in der tiefen Trauer um seine Exfrau jedes Jahr ums Neue mit einem Messer verletzt, Kat, die doch eigentlich Phils beste Freundin ist und trotzdem mit seinem Freund schläft … Einiges davon ist von meiner Position aus juristisch sowie ethisch und moralisch nicht vertretbar. Kurz gefasst: Diese Figuren sind einfach nicht mehr normal.

Dass der Roman sich so zäh und schwer liest, liegt aber nicht nur an den zweifelhaften Charakteren, die man zwischen den Buchdeckeln kennenlernt. Andreas Steinhöfel schreibt sehr langatmig und ausschweifend, was das Lesen wahnsinnig anstrengend und langweilig macht. Die Passagen, in denen dann doch mal ein sehr holpriger und unsicherer Dialog erscheint, sind da beinahe eine Erfrischung! Sein Schreibstil ist sehr anspruchsvoll, womit er wohl noch mal die Wichtigkeit der Thematik, die er in seinem derzeitigen Roman behandelt, untermauern möchte. Allerdings erscheint mir der ganze Satzbau oft zu gewollt und hingebogen, vergleichbar mit einem falsch zusammengelegten Puzzle. Dadurch verliert der Autor des öfteren den Blick aufs Wesentliche und findet sich ungewollt in überbordenden Ausführungen wieder. Mich wundert es ehrlich gesagt, dass sich sein kitschiger, hochgestochener Schreibstil so großer Beliebtheit erfreut.

Man muss sich nichts vormachen: Der Roman beinhaltet keinen wirklichen Höhepunkt der Spannungskurve. Es gab ein paar Parts, die für ein wenig Interesse gesorgt haben, wie der in dem Kat und Nicholas miteinander geschlafen haben, welcher allerdings vorhersehbar war. Der Teil, der am dramatischsten war, war dann wohl doch der, in dem Nicholas das Auge mit einem Pfeil durchschossen bekommt. Das sollte mutmaßlich der Wendepunkt in der Geschichte sein, aber nach dem ersten Schock, plätscherte die Handlung genauso träge weiter wie zuvor. Die Geschichte beinhaltet keine unerwarteten Überraschungen und zieht den Leser mit ihren ernsten Themen runter, macht ihn beinahe schon deprimiert und bringt ihn an den Rand der Verzweiflung. Der einzige Lichtblick war die Affäre zwischen Nicholas und Phil, welcher andererseits im Verlauf des Romans von dicken Wolken wieder verdunkelt wurde. Somit hat der Autor mir als Leserin noch den letzten allerkleinsten Spaß am Lesen des Buches genommen.

Hat man sich qualvoll durch den letzten Satz gekämpft, schlägt man den Roman mit einem großen befreiten Seufzer zu. Einerseits möchte man das Buch einmal quer durchs Zimmer werfen und sich stundenlang wütend darüber auslassen, andererseits kann man es kaum erwarten, es ganz hinten im Bücherregal zu verstauen, versteckt in der untersten Reihe, in die alle unbeliebten Romane wandern und dort verstauben oder darauf warten, verkauft zu werden. „Die Mitte der Welt“ ist ein einziges, nicht endendes, zähes Durcharbeiten, trotzdem scheinen es viele Leser zu mögen. Unverständlich, wie ich finde. Außerdem bin ich der Meinung, dass der Autor sich, dafür, dass er so bedeutende Themen ausgesucht hat wie Selbstverletzung und Homosexualität, relativ wenig damit befasst. Sie werden zwar angerissen, aber nicht weiter ausgeführt. Beispielsweise wird einmal angeführt, dass Dianne dünn ist, knochig gar, kaum etwas isst und tagein tagaus Kleidung trägt, die ihre Figur verdeckt – da fragt man sich dann schon, ob sie eventuell magersüchtig ist. Doch der Autor lässt dieses Thema einfach unter den Tisch fallen! Kein zweites Mal wurde eine derartige Bemerkung gemacht; Steinhöfel setzt die Begriffe „erwähnen“ und „behandeln“ wohl gleich. Und das, wo er doch Schriftsteller ist …

Fazit:

„Die Mitte der Welt“ von Andreas Steinhöfel ist keine leichte Lektüre: Die Charaktere sind wirklich wie aus einer anderen Welt, der Schreibstil ist hochgestochen und ausufernd und die Handlung einschläfernd. Der Roman hat mich wirklich nicht gefesselt, vor allem da kaum Gefühle bei mir angekommen sind – ein Punkt, auf den ich sehr Wert lege! Ich konnte weder mit Phil mitfiebern noch mit ihm weinen; die einzigen Gefühlsregungen, die der Roman bei mir hervorgerufen hat, waren Schock und Unglaube. Ich war überaus froh, als Phil schlussendlich seine Heimat auf einem Schiff verlassen hat – und somit auch mein Leben.
„Die Mitte der Welt“ war eine große Enttäuschung, wo es doch so viele positive Kritiken gibt. Deshalb gibt es von mir nur einen einzigen traurigen Stern.

https://www.lovelybooks.de/autor/Andreas-Steinh" target="_blank">https://www.lovelybooks.de/autor/Andreas-Steinh%C3%B6fel/Die-Mitte-der-Welt-144297360-w/rezension/2618306215/https://www.lovelybooks.de/autor/Andreas-Steinh" target="_blank">https://www.lovelybooks.de/autor/Andreas-Steinh%C3%B6fel/Die-Mitte-der-Welt-144297360-w/rezension/2618306215/

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