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Veröffentlicht am 23.11.2020

13 Geschichten zum gruseln, lachen, schmunzeln und genießen

Die Toten vonne Ruhr
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Das Problem bei Geschichtensammlungen ist, dass der Autor jedes Mal neu überzeugen muss. Dies ist hier gut gelungen.

Die 13 Geschichten sind sehr abwechslungsreich, es reich von eher harmlosen Tagträumen ...

Das Problem bei Geschichtensammlungen ist, dass der Autor jedes Mal neu überzeugen muss. Dies ist hier gut gelungen.

Die 13 Geschichten sind sehr abwechslungsreich, es reich von eher harmlosen Tagträumen über die Tötung einer Spinne bis hin zur Zombie-Apokalypse. Bunter könnte die Mischung kaum sein und genau so ist das Ruhrgebiet. Voller Leben, eine neue Geschichte hinter jeder Haustür. Man merkt, dass der Autor diese Gegend kennt, in ihr lebt und genau beobachtet.

Leseempfehlung für alle, die es nicht ganz so blutig brauchen und dafür echten Lokalkolorit mögen.

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Veröffentlicht am 20.11.2020

Ganz unterschiedliche Fälle

ZEIT Verbrechen
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„ZEIT Verbrechen“ ist zunächst einmal ein Magazin, in dem Verbrechen recherchiert und aufbereitet werden. Dazu gibt es einen gleichnamigen Podcast und nun auch das Hörbuch. Zwar sind die Fälle auf der ...

„ZEIT Verbrechen“ ist zunächst einmal ein Magazin, in dem Verbrechen recherchiert und aufbereitet werden. Dazu gibt es einen gleichnamigen Podcast und nun auch das Hörbuch. Zwar sind die Fälle auf der CD aus Zeitschrift bzw. Podcast bekannt, wurden aber neu eingesprochen. Dabei wurde der originale Zeitschriftentext vorgelesen, für Fans ist also wenig neues dabei. Dafür gibt es neue Sprecher und Sprecherinnen, die ihre Sache sehr gut machen.


Die insgesamt 12 Fälle sind sehr unterschiedlich, von Mord über Autobahnraser bis hin zu Berichten über Falschaussagen. Dabei wird der Sachverhalt kurz vorgestellt und dann ausführlich erzählt. Auch die Vorgeschichte der TäterInnen spielt eine Rolle. So denkt man über einige Fälle noch sehr lange nach und die anfängliche Wut über die brutale Tag hat sich verflüchtigt. Geblieben ist die Frage, wie man es hätte verhindern können und an welcher Stelle nicht die entscheidende Maßnahme getroffen wurde.

Da ich die Podcasts kenne, war ich angenehm überrascht von der strukturierten Erzählung. Im Podcast ist mir vieles zu durcheinander und die ständig fragt jemand etwas auf das Sabine Rückert oder ein entsprechender Experte die Antwort gar nicht weiß. Daher war diese Version für mich ein wirklicher Mehrwert, da ich die Zeitschriften nicht alle gelesen habe. Am Ende kommt Sabine Rückert dann doch noch zu Wort und spätestens an dieser Stelle war ich über die professionellen Stimmen in den vorigen Abschnitten wirklich froh.

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Überwachung als Normalzustand

Paradise City
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Deutschland in einer nicht allzu fernen Zukunft: Durch den Klimawandel ist die Temperatur gestiegen und mit ihr der Meeresspiegel. Es gibt einige Megacitys in Deutschland, der Rest ist nur schwach besiedelt. ...

Deutschland in einer nicht allzu fernen Zukunft: Durch den Klimawandel ist die Temperatur gestiegen und mit ihr der Meeresspiegel. Es gibt einige Megacitys in Deutschland, der Rest ist nur schwach besiedelt. Durch mehrere Pandemien ist die Bevölkerung insgesamt geschrumpft, aber mittlerweile ist das Gesundheitssystem gut entwickelt und die Infrastruktur (zumindest in den Megacitys) gut ausgebaut. Der Staat überwacht die Menschen mit Kameras und Gesundheits-Chips, die implantiert werden. Dass Daten auch gehandelt werden ist ein offenes Geheimnis und kaum jemand regt sich wirklich mehr darüber auf.

Liina arbeitet für eine Zeitung, die von den „Wahrheitsmedien“ des Staats unabhängig ist. Wie die anderen Mitarbeiter auch, tut sie das heimlich und hat deshalb einige Tarnidentitäten. Ihr Chef schickt sie allerdings zu einem sehr langweiligen Fall, angeblich wurde eine Frau in der Uckermark von Schakalen getötet. Durch den Klimawandel sind diese Tiere durchaus in Europa heimisch geworden, fallen aber in der Regel keine Menschen an. Irgendetwas scheint hier nicht zu stimmen, aber eine große Story vermutet Liina nicht dahinter.
Wieder in Frankfurt erfährt sie, dass ihr Chef einen Unfall hatte. Sie ist geschockt und versucht herauszufinden, was passiert ist.

Nach und nach erfährt man mehr aus Liinas Vergangenheit und sie kommt natürlich einer Verschwörung auf die Spur.

Mir hat die Darstellung der Zukunft sehr gut gefallen. Die Grundhaltung der Bevölkerung, es schon kaum noch als Skandal zu sehen, dass z.B. Gesundheitsdaten an Firmen verkauft werden finde ich sehr realistisch.
Das Ende lässt mich allerdings etwas ratlos zurück, nachdem die Geschichte gut aufgebaut wurde, war die Auflösung dann doch etwas merkwürdig. Irgendwie war es dann doch nicht rund und hat mich nicht gänzlich überzeugt. Alles in allem ein solider Zukunftsroman, der noch etwas Feinschliff und ein paar Seiten mehr hätte vertragen können.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Ein Liebesroman mit Humor

Man wird ja wohl noch träumen dürfen
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Thea Fuß ist Physiotherapeutin mit Herz, die in einer sehr skurrilen, aber lustigen Hausgemeinschaft ihre Praxis hat. Zusammen mit Psychotherapeut Dr. Grosser, Sachbuchautorin Margarete und Nerd Schröder ...

Thea Fuß ist Physiotherapeutin mit Herz, die in einer sehr skurrilen, aber lustigen Hausgemeinschaft ihre Praxis hat. Zusammen mit Psychotherapeut Dr. Grosser, Sachbuchautorin Margarete und Nerd Schröder (einfach Schröder, ohne Vornamen) arbeitet sie und teilt Leid und Freud.
Natürlich ist Thea Single und ihre Oma prophezeit, dass bald der richtige Mann in ihrem Leben auftauchen wird. Zuerst taucht aber ein Investor auf, der das Haus sanieren und alle Mieter kündigen will. Die wunderbare Gemeinschaft droht auseinander zu brechen. Mit Kreativität und auch ein wenig Glück machen sich die vier sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten auf die Suche. Das ist stellenweise lustig, spannend oder absurd.
Die Liebesgeschichte ist immer präsent, aber (fast) nie im Vordergrund. Das Drumherum macht Spaß und hat mich gut unterhalten. Obwohl die Geschichte an sich natürlich vorhersehbar ist (ja, es gibt ein Happy End) waren doch ein paar Überraschungen dabei, die ich so nicht erwartet hätte.

Gelesen wird das Hörbuch von Vanida Karun, die die verschiedenen Personen sehr gut darstellt. Ihre Stimme ist angenehm und man kann ihr sehr gut lange Zeit zuhören.

Insgesamt ein schönes Wohlfühl-Hörbuch zum Abschalten.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Neue Heimat Kamerun

Die ferne Hoffnung
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Historische Romane gehören normalerweise nicht zu meinem Beuteschema. Aber dieses Buch ist vermutlich auch nicht wirklich für LiebhaberInnen historischer korrekter Gesellschaftseinblicke gemacht. Es beginnt ...

Historische Romane gehören normalerweise nicht zu meinem Beuteschema. Aber dieses Buch ist vermutlich auch nicht wirklich für LiebhaberInnen historischer korrekter Gesellschaftseinblicke gemacht. Es beginnt im Jahr 1888 in Hamburg, wo die reiche Familie Hansen im Wohlstand lebt, bis das Familienoberhaupt sich erschießt. Seine drei Söhne Georg, Robert und Karl müssen feststellen, dass es um die Finanzen der Familie nicht gut steht und überlegen, wie sie das Kaffeekontor retten können. Kaffee wird in Hamburg gern und viel getrunken, aber die Lieferbedingungen für Kaffeebohnen sind schwierig. In den Anbauländern gibt es Korruption und Betrug. Also beschließt Robert eine Kakaoplantage in Kamerun zu kaufen und mit Frau und Kindern dorthin auszuwandern. Während seine Frau wenig begeistert ist, verliebt sich die jüngste Tochter Luise in dieses Land und ihre Bewohner.
Karl, der einzige Junggeselle der drei Brüder, zieht nach Wien. Denn dort ist die heiße Schokolade schon längst in den Kaffeehäusern angekommen und der Absatz gesichert. Endlich lernt auch Karl eine Frau kennen, denn auch er wird irgendwann heiraten müssen.

Obwohl es drei Handlungsstränge gibt und einige Hauptfiguren gibt, hatte ich nicht einmal das Gefühl, nicht zu wissen wo ich bin. Auch habe ich niemanden verwechselt, was bei mir eigentlich ständig vorkommt. Die Autorin verknüpft die drei Geschichten geschickt und stellt die Personen lebendig dar. Dabei gibt es leider wenig Zwischentöne, in der Geschichte entpuppen sich die Handelnden entweder als gut oder aber als böse. Für diese Art der Erzählung scheint das trotzdem passend, denn der Erzählstil ist leicht und flüssig zu lesen. Wer schwere Kost erwartet, ist hier falsch.

Die Autorin Petra Mattfeld hat schon viele bekannte Bücher geschrieben, Ellin Carsta ist ihr Pseudonym für historische Romane. Sie versteht also ihr Handwerk und weiß, wie sie den Leser in ihren Bann zieht.

Dies ist der erste Band der Reihe und für eine Saga sind die einzelnen Bücher sogar relativ dünn. Daher ist es nicht verwunderlich, dass vieles offen bleibt, das Buch sogar mit einem Cliffhanger endet. Man möchte, wie bei einer täglichen Soap, wissen wie es weiter geht und wie die Figuren sich entscheiden werden.

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