Der Autor hat sich in seinen Realitäten verzettelt
Zeitrausch (2). Spiel der ZukunftWas muss ich leider immer wieder feststellen, dass der zweite Teil in Dilogien oder Trilogien der schwächere im Vergleich zum ersten Teil ist.
Auch so habe ich mich durch diesen Teil einfach nur durchgeschleppt, ...
Was muss ich leider immer wieder feststellen, dass der zweite Teil in Dilogien oder Trilogien der schwächere im Vergleich zum ersten Teil ist.
Auch so habe ich mich durch diesen Teil einfach nur durchgeschleppt, was ich sehr schade fand, da mich letztes Jahr der erste Teil so wahnsinnig von sich überzeugt hat.
Das Buch spielt nur kurze Zeit nach dem ersten Teil und in Alisons Realität ist keine Zeit vergangen. So wundern sich die Eltern natürlich über die Veränderung ihrer Tochter. Die sich in die Naturwissenschaften reinkniet, extrem abnimmt bis sie nur noch Haut und Knochen ist, einen Hindernissparcour im Wald hinterm Haus aufbaut und beschließt die Schule nur noch im nötigsten Fall zu besuchen und für die Abschlussprüfung. Hier möchte ich direkt mal sagen: Ernsthaft? Also so bescheuert kann kein Elternteil sein, sein Kind so einen Mist durchziehen zu lassen. Vor allem wenn die Tochter dann noch aussieht, als würde man sie verhungern lassen und das Jugendamt in der Schule nachfragen wird warum diese nicht mehr dorthin kommt, egal wie gut die Noten sind oder nicht.
So ist für sie das tägliche Training im Wald wo sie lernt Tiere zu fangen, welche Pflanzen sie essen kann und Selbstverteidigung für sie immens wichtig. Denn sie hat eine Mission. Sie weiß das sie in 1.5 Jahren in die Zukunft geholt wird um dann bei der Show „Top The Realities“ teilzunehmen. Da sie bereits von Kay weiß, dass sie sein Scout ist und ihm alles beibringen wird, hält sie sich nun ran. Und so viel Zeit ist das natürlich nicht bis dahin, da geht natürlich auch kein Schulbesuch mehr.
So kommt nach einem größeren Sprung der besagte Zeitpunkt und sie muss auf ahnungslos machen und überrascht, als wüsste sie nicht was los ist. Denn wir erfahren, dass sie im ersten Buch in der elften Staffel der Show war, dies aber nun die erste ist und somit muss sie auf ahnungslos und dumm machen. Und das kann sie verdammt gut.
Umso schlimmer ist es, dass sie ihre Fassade gegenüber Kay nicht halten kann. Der junge Mann hält nichts davon eine Frau als Scout an seine Seite zu bekommen. Was soll ihm denn ein Weibsbild helfen, welche Kleider trägt und nur Socken stopfen kann. Er weiß zu dem Zeitpunkt noch nichts von der Zukunft und das er dann Alison schon kennen wird und sie nun ihn schon kennt. So empfindet er auch nicht das für sie wie sie für ihn. Kaum ist er im Bild, schon kniet sie sabbernd vor ihm um ihn zu sagen wie sehr sie ihn liebt, metaphorisch gesprochen. Denn sie muss sich ja zurückhalten und ist dann beleidigt wie ein kleines Kind das er sie als solches bezeichnet und sie nicht ernst nimmt. Geschweige sie nicht attraktiv findet. Das stößt ihr natürlich richtig auf. Gerade diese Szene wird noch sehr oft am Anfang folgen, weil Alison nicht begreift das Kay sie nicht kennt und nicht die Erinnerung an sie haben kann. Hier merkt man auch wie dumm sie ist und die Situation nicht über ihre Gefühle stellen kann.
So wird der Auftrag der beiden versaut und es scheint als wäre alles verloren. Bis hierhin ist es sogar noch recht interessant geschrieben, da sind wir bei etwa 25% und nun lässt das Buch einfach nur noch nach.
Kay verschwindet, Alison ist alleine und die große Verwirrung der Zeitreisen beginnt. Zwar wird in der Show von Ethik gesprochen und das in der jeweiligen Zeit keine Zeitsprünge möglich wären, aber es passiert genau das. Kay verschwindet, kommt wieder, ist eine andere Vision von sich. Alison zweifelt an allem und an sich, anstatt zu kämpfen. Die Realitäten wechseln wie Leute die Unterwäsche und niemand ist mehr in der Lage allem zu folgen.
So hätte man im ersten Teil mit einem Blatt Papier, Stift und zwei Zeitschienen noch alles erklären können. Hier sieht es aus wie das Bus- und Straßenbahnnetz der KVB in Köln, keine Chance da durchzublicken, außer man ist der Autor selbst.
So war dieser große Teil des Buches einfach nur nervig. Alison ist der verliebte kleine Wauwau der Sitz macht und kommt nicht dazu ihrer Mission nachzukommen Kay zu lehren wie man überlebt.
Die Liebesgeschichte dazwischen hat was von: jungen Mädchen schwärmt etwas hinterher was nicht so wirklich sein soll. Kay zeigt zwar später Gefühle aber auch hier wirkt es nicht wirklich echt.
Die Verworrenheit der Zeiten, Orte und Personen der Sendung welche noch mitmischen wird immer mehr und irgendwann ist man nur noch gewollt abzubrechen. Bei mir war es bei 69% bald soweit. Dann stellte ich Gott sei Dank fest, dass das E-Book nur 77% Story hat und dahinter eine weitere Buchempfehlung ist.
Der dritte Teil steht im Schrank, werde diesen aber höchstens im kommenden Jahr (nur noch ein Monat bis dahin) oder im Drauffolgenden Jahr lesen.