Cover-Bild Die Vögel singen auch bei Regen
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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Eden Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Umgang mit persönlichen und gesundheitlichen Problemen
  • Genre: Sachbücher / Esoterik
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 02.10.2020
  • ISBN: 9783959102544
Kea von Garnier

Die Vögel singen auch bei Regen

Das Leben lieben trotz psychischer Erkrankungen

Immer mehr Menschen leiden unter chronischen psychischen Erkrankungen, und dennoch: Wer nicht »normal funktioniert«, stößt auf Unverständnis und muss hart um Anerkennung kämpfen. Kea von Garnier begibt sich schon mit zwölf Jahren das erste Mal in eine Therapie. Depressionen und Angststörungen machen ihr das Leben schwer. Doch sie lernt, sich gegen die dunklen Tage zu behaupten und mit ihnen zu leben. Und sie zeigt, wie man als junger Mensch, der das Leben noch vor sich hat, trotz der Diagnose »psychisch krank« seinen Weg finden kann. Mit ihren Texten macht sie vielen Menschen Mut. In ihrem Buch lässt sie uns nah an sich heran, wir begleiten sie auf der Suche nach einer Diagnose, auf ihrem Weg durch schwere Zeiten, die sie auch ihr Leben hätten kosten können. Sie beschreibt, welche Tipps und Therapieansätze ihr am meisten geholfen haben. Und wie viel Geduld und Zeit der Prozess der Heilung braucht, aber auch, dass es sich lohnt, durchzuhalten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2021

Zwischen Leidspur und Lichtspur

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„Ich hatte Unebenheiten in mir, die man nicht mal eben so wegbügeln konnte.“

Kea von Garnier hat fast 35 Jahre Erfahrung mit psychischen Erkrankungen, Therapien und Klinikaufenthalten – alles, was für ...

„Ich hatte Unebenheiten in mir, die man nicht mal eben so wegbügeln konnte.“

Kea von Garnier hat fast 35 Jahre Erfahrung mit psychischen Erkrankungen, Therapien und Klinikaufenthalten – alles, was für andere selbstverständlich war, wie Studium, Beruf ergreifen und den eigenen Lebensunterhalt verdienen, war für sie mit Kämpfen, Rückschlägen und Krankheitsschüben verbunden. In „Die Vögel singen auch bei Regen“ hat sie ihre Lebensgeschichte verfasst – schonungslos, eindringlich, aber auch mit wunderschönen Bildern und in einer klugen, poetischen Sprache, die zwar nichts beschönigt, aber der es eine Freude ist zu folgen. Kea hat sich schon früh „anders“ gefühlt, nachdem die Mutter die Familie verlassen hat, als sie zwei Jahre alt war. Sie beschreibt es so, dass Gefühle und Dinge aus der Außenwelt zu tief in sie gelangen – Schönes wie auch Gutes. Sie entwickelt eine überbordende Angst vor dem Erbrechen, eine Essstörung, Panik- und Angstattacken, somatische Bauchschmerzen, Depressionen und eine Depersonalisations-/Derealisationsstörung. Fast romanhaft folgt der Leser Keas Stationen in ihrem Leben: Schule, Studium, Umzug nach Berlin und die ersten Lieben – letztere münden bei der Autorin in Abhängigkeit, toxische Beziehungen und einem alles umfassenden Trennungsschmerz, der ihr am Ende auch eine neue Diagnose und eine hilfreiche Klinik bietet.

„Wendepunkte sind selten die Punkte mit der schönen Aussicht.“

Kea von Garnier ist eine Wortpoetin und sehr authentisch – mit ihrem Blog und ihrem Buch möchte sie psychische Krankheiten enttabuisieren, Betroffenen Mut machen und hinterfragen, was wir als eine gesellschaftliche Norm definiert haben: Ist die Grenze zwischen „krank“ und „gesund“ eigentlich nicht zu streng gezogen und langsam obsolet? „Die Vögel singen auch bei Regen“ ist ein Mutmacher, Kraftspender und mit dem 10. Kapitel rund um das KEN-Programm auch eine kleine Hilfestellung, um einen gesunden Umgang zu verdrängten und unangenehmen Gefühlen zu entwickeln.

Und nicht nur die wunderschöne Aufmachung des Buches mit den kalligrafischen Schriftzügen, auch Keas Schreibstil hat mich begeistert. So präzise und doch mit wunderschönen Bildern über ihren Leidens- und Lebensweg zwischen Leidspur, Lichtspur und dem kräftezehrenden Aufrappeln nach vielen Rückschlägen. Viele Sätze sind mir in Erinnerung geblieben und es ist so mutig und wichtig von der Autorin, psychische Erkrankungen ins Licht zu rücken und von dem gesellschaftlichen Stigma zu befreien.

Ergreifend beschreibt sie, was es in unsere Gesellschaft bedeutet, 'anders' zu sein - aber stets mit dem Aufleuchten eines möglichen Heilungsweges, der Akzeptanz von dem Dazwischen, das Gehen kleiner Schritte, Tag für Tag. Kea hat in ihrem tiefen Leid die Kunst, die Literatur und das kreative Schreiben als Anker entdeckt und berührt nun mit ihrem intimen Einblick in ihr verletzliches Seelenleben zahlreiche Menschen.

„Ich konnte nicht mehr beeinflussen, dass meine Seele sie entwickelt hatte, aber ich konnte mich von dem Gefühl der Scham über mein Anderssein befreien. Natürlich machte ich mich damit verletzlich. Aber ich spürte, es war für mich und andere Betroffene ein richtiger Schritt.“ S. 126

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Manchmal singen die Vögel leise

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Psychische Erkrankungen sind in der Gesellschaft leider noch immer ein Tabu-Thema ... umso wichtiger finde ich es, dass es mehr Bücher wie dieses gibt.Ungeschönt und authentisch greift sie in ihrem autobiografisch ...

Psychische Erkrankungen sind in der Gesellschaft leider noch immer ein Tabu-Thema ... umso wichtiger finde ich es, dass es mehr Bücher wie dieses gibt.Ungeschönt und authentisch greift sie in ihrem autobiografisch anmutenden Roman diesen Themenkomplex auf. Kea hat sich mit ihrem Buch einiges getraut. Sie erzählt absolut persönliches über ihr Leben. Dabei spart sie ihre psychischen Erkrankungen und den Umgang damit nicht aus. Mit einfachen, dem Laien verständlichen Worten schildert sie ihre Odyssee durch den Therapiedschungel. Es ist gut, daß sie gestärkt daraus hervorkommen konnte. Insofern will dieses Buch Betroffenen auch Mut machen und Impulse anbieten. Es ist die Einladung zur „Politik der kleinsten Schritte“. Sie führen weiter, auch wenn der Weg gerade steinig ist.

Die Autorin schreibt einen sehr angenehmen, gut lesbaren Stil. Die schonungslose Offenheit ist für Menschen mit ähnlichen Problemen manchmal schwer zu ertragen. Die eingefügten Triggerwarnungen waren gut, aber es kam vor, dass andere Themen mich antriggerten. Ich sehe es als Einladung, da noch einmal hinzuschauen.

Als Fazit möchte ich festhalten, es ist ein mutiges und mutmachendes Buch, das dazu beiträgt, ein Tabu -Thema in die Gesellschaft zu holen.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Sturmzeit

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Schonungslos ehrlich schreibt Kea von Garnier über ihre schon seit der Kindheit bestehenden, verschiedenen psychischen Erkrankungen. Obwohl ich sehr viel über Psychologie lese, hatte ich von manchen bisher ...

Schonungslos ehrlich schreibt Kea von Garnier über ihre schon seit der Kindheit bestehenden, verschiedenen psychischen Erkrankungen. Obwohl ich sehr viel über Psychologie lese, hatte ich von manchen bisher noch gar nichts gehört. Dass die Autorin sehr sprachbegabt ist, macht den Bericht manches Mal zu einem Genuss. Dennoch muss man sagen, dass es sich um absolut keine leichte Kost handelt, die manchen Leser vielleicht sogar tief hinunterzuziehen vermag. So sind denn auch manche Kapitel sogar mit einer Triggerwarnung versehen, denn selbstverletztendes Verhalten und suizidale Tendenzen werden nicht ausgespart.

Zu lange versucht Kea, ihr Glück bei verschiedenen Männern zu finden. Das geht bis hin zur psychischen Abhängigkeit. Diese Szenen waren für mich am schwersten zu lesen, weil ich dazu keinen Zugang gefunden habe.

Keas Beeinträchtigung durch ihre Leiden gehen so weit, dass sie im Grunde kein regelmäßiges Berufsleben führen kann. Immer wieder weist sie sich selbst in stationäre Kliniken ein. Dabei fand ich es bemerkenswert, dass ihre wechselnden Therapeuten durchweg einen kompetenten, klugen Eindruck machen und in der Lage sind, hilfreich zur Seite zu stehen. Dies deckt sich nicht mit dem, was ich früher aus meinem Bekannten- oder Freundeskreis gehört habe und mich schon manches Mal hat innerlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen lassen. Eventuell ist die Qualität hier tatsächlich erfreulicher geworden.

Das Buch hat mich durchweg gefesselt. Nur zum Ende hin hatte ich etwas Mühe, Keas krankheitsbedingt stets um sich selbst Kreisen voll zu würdigen. Dass sie dagegen zurück zum Schreiben findet und sogar an einer renommierten Schule für kreatives Schreiben angenommen wird, lässt für die Zukunft hoffen.

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