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Veröffentlicht am 12.03.2017

Schattenkrone

Schattenkrone
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Rezension zu Schattenkrone von Eleanor Herman

Titel: Royal Blood 1: Schattenkrone
Autor: Eleanor Herman
Übersetzer: Christine Strüh und Anna Julia Strüh
Verlag: Fischer FJB
Genre: Fantasy Jugendbuch
Preis: ...

Rezension zu Schattenkrone von Eleanor Herman

Titel: Royal Blood 1: Schattenkrone
Autor: Eleanor Herman
Übersetzer: Christine Strüh und Anna Julia Strüh
Verlag: Fischer FJB
Genre: Fantasy Jugendbuch
Preis: 19,99 €
Erscheinungsdatum: 23.02.2017
Isbn: 978-3841422309

Die Reihe:

Band 1: Schattenkrone - erschienen am 23.02.2017
Band 2: Göttertochter - erscheint am 27.04.2017
Band 3: wird noch ergänzt

Einzelbände:

Prequel: Schlangenkönigin - erscheint am 27.04.2017

Ich habe das Buch im Zuge einer Leserunde auf Lovelybooks gelesen und dementsprechend ein Rezensionsexemplar erhalten.

Klappentext:

Stell dir eine Zeit vor, in der die Menschen den Göttern gleichgültig sind, und das Böse an den Rändern der Welt erwacht… Alex ist kurz davor, für immer aus dem Schatten seines mächtigen Vaters zu treten und der größte Heerführer aller Zeiten zu werden. Seine Verbündete Kat hat einen Plan, von dem Alex niemals erfahren darf. Die beiden verbindet weit mehr als sie ahnen. Wem kannst du trauen? Und was ist am Ende stärker? Das Schicksal? Magie? Oder deine Feinde?

Meinung:

„Denn wenn Alexander aus seinem Gehege ausbricht, wird die Welt nie mehr dieselbe sein.“
- Aus den Anmerkungen der Autorin

Über die Herrschaft Alexanders den Großen wissen wir, dank zahlreichen Aufzeichnungen, einiges. Doch über seine Jugendjahre ist kaum etwas bekannt. Über das „was wäre wenn“ hat sich Autorin und Historikerin Eleanor Herman ihre Gedanken gemacht und daraus entstanden ist die Royal Blood Reihe.

Zugegebenermaßen habe ich anderes erwartet, als ich mich für die Leserunde beworben habe. Klappentext und vor allem Leseprobe ließen auf einen typischen Romantasy-Jugendroman schließen, dessen größte Eigenschaft höchstens die klischeehafte Dreiecksbeziehung sein dürfte. Und doch las sich die Leseprobe interessant, dass meine Neugier geweckt wurde. Und tatsächlich habe ich etwas anderes erhalten, als befürchtet.

Neben den im Klappentext erwähnten Protagonisten Alexander und Katerina weist der Roman fünf weitere Figuren auf, denen jeweils eigenen Kapitel gewidmet wurden. Darunter befinden sich Persönlichkeiten der Antike wie Alexanders Mutter Olympias, seine Halbschwester Cynane sowie Alexanders Leibwächter Hephaistion. Hinzu kommen, den der Fantasie der Autorin entsprungenen, Charaktere. Dieser Wechsel zwischen den einzelnen Personen erzeugt Spannung und sorgt für Abwechslung in der Handlung. Besonders in der Highfantasy ist dies ein bevorzugtes Stilmittel, dass ich nicht erst seit „A song of ice and fire“ sehr gern mag. Auch wenn ich in Romanen dieser Art die Erzählung in der dritten Person bevorzuge, bin ich kein Freund der Erzählung im Präsens. Und auch hier führte dies dazu, dass der Lesefluss doch das ein oder andere Mal ins Stocken geraten ist. Ebenfalls negativ lässt sich erwähnen, dass der Schreibstil - selbst für ein Jugendbuch - doch recht einfach gehalten wurde. Er war nicht so störend, dass ich das Buch zur Seite legen wollte. Beschreibungen von Personen und Orten wurden, soweit es ging, ausführlich beschrieben. Allerdings fehlte einfach das Besondere, was gerade ein so viel beworbenes Buch doch ausmachen sollte. Besonders erwähnenswert ist die Genauigkeit, mit der die Autorin geschichtliche Fakten miteingeflochten hat. Es kam zu mehr als einer Situation, in der ich das Netz nach dem Datum von Erfindungen oder Geschehnissen befragt habe. Und jedes Mal war ich erstaunt, dass bestimmter Gegenstand bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. erfunden worden war. Es war Herman anscheinend sehr wichtig, so viel Authentizität wie möglich in ihren Roman zu bringen, da sie das Fehlen eben dieser in vielen historischen Geschichten vermisst. In meinen Augen ist ihr dies gelungen.

Neben der Spannung, die durch die Perspektivwechsel erzeugt wird, bleibt die ein oder anderen Story bzw. Nebenstory auf der Strecke. Besonders Kats Geschichte hat in meinen Augen viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich weiß nicht, wie man dies anders hätte lösen können. Einen der anderen Charaktere streichen? Dickere Bücher? Noch mehr Bände? In meinen Augen wichtigen Handlungsbögen wurden nur unzureichend behandelt, dafür teilweise unwichtiges zu sehr ausgeschmückt. Meine persönliche Abneigung gegen bestimmte Charaktere spielt da leider ebenfalls mir rein. Auch wenn es sich um ein Jugendbuch handelt, erwarte ich nicht ein so planloses Handeln von einzelnen Figuren. Ich danke hier noch einmal einer Kollegin aus der Leserunde die darauf aufmerksam machte, dass man zu jener Zeit bereits in seiner Jugend eine Gewisse Reife zeigen musste (und die auch von einem erwartet wurde). Es waren wieder einmal die zweifelhaften - „bösen“ - Charaktere, die den größten Eindruck bei mir hinterlassen konnten.

Die Fantastischen Elemente sind nicht allseits präsent, sondern bauen sich nach und nach auf. Dies entspricht sehr meinem Geschmack und die Begründung ist schlüssig und nachvollziehbar. Der Roman spielt zu einer Zeit, in der die Götter den Menschen, so wie es scheint, den Rücken gekehrt haben und Magie - soweit sie noch vorhanden ist - strengstens verfolgt wird. In die Geschichte eingeflossene Rituale, das Wissen um Magie sowie Flüche wurden ebenfalls von der Autorin recherchiert und sind so (oder so ähnlich) von der Menschen der Antike angewandt worden. Dieser Aspekt hat mir gut gefallen und ich bin sehr darauf gespannt, in welche Richtung es noch weiter gehen wird.

Liebe spielt eine Rolle, ist jedoch - in diesem Band zumindest noch - untergeordnet. Darstellungen von Schlachten werden explizit dargestellt, weswegen ich das Buch nicht einem all zu jungem Publikum ans Herz legen mag.

Die vielen Protagonisten, Nebenfiguren und Orte haben mich zwar nicht überfordert, der Vollständigkeit halber wäre ein Register am Ende des Buchs jedoch ein nettes Extra gewesen. Die Karten vorne im Einband ist hübsch gestaltet und zeigt im Groben das Griechische Reich um 340 v. Chr. rum.

Fazit:

Der Auftakt der Royal Blood Reihe um die Jugendjahre von Alexander dem Großen sind gut recherchiert, spannend und mit einem Hauch Magie versehen. Intrige, Magie, Hass, Krieg und Liebe sind nicht zu wenig vorhanden. Auch wenn die komplexen, miteinander verwobenen Einzelgeschichten teilweise unter der Last ihrer Figuren zusammen zu brechen drohen, war es mir eine Freude, das Buch lesen zu dürfen. Es bleibt Luft nach oben für die Bücher, die nachfolgen werden, diese Steigerung erwarte ich jedoch auf jeden Fall um eine gute Gesamtwertung abgeben zu können. Trotz verschenktem Potenzial empfehle ich euch „Schattenkrone“ gerne weiter, wenn ihr euch für abwechslungsreiche fantastische Jugendliteratur interessiert.

Mein Interesse am Makedonischen Reich wurde in jedem Fall (wieder-)erweckt, so dass ich mir weitere Literatur zu Alexander dem Großen zulegen werde.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Erwacht

Erwacht
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Rezension zu Erwacht von Jessica Shirvington

Titel: Erwacht
Autor: Jessica Shirvington
Übersetzer: Sonja Häußler
Verlag: cbt
Genre: Fantasy (Urbanfantasy Jugendbuch)
Preis: 8,99 € TB, 7,99 € ebook
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Erwacht von Jessica Shirvington

Titel: Erwacht
Autor: Jessica Shirvington
Übersetzer: Sonja Häußler
Verlag: cbt
Genre: Fantasy (Urbanfantasy Jugendbuch)
Preis: 8,99 € TB, 7,99 € ebook
Erscheinungsdatum: 18.04.2011
Isbn: 978-3570380116

Die komplette Reihe im Überblick:

Band 1: „Erwacht“ - erschienen am 18.04.2011
Band 2: „Verlockt“ - erschienen am 13.02.2012
Band 3: „Gebannt“ - erschienen am 13.08.2012
Band 4: „Entbrannt“ - erschienen am 18.03.2013
Band 5 „Vereint“ - erschienen am 12.05.2014

Klappentext:

An Violet Edens 17. Geburtstag gerät ihre Welt aus den Fugen. Sie erhält einen Brief ihrer verstorbenen Mutter und erfährt: Sie ist eine Grigori, ein Wächter-Engel – genau wie der unglaublich attraktive, nur leider so unnahbare Lincoln, für den sie schwärmt. Mit siebzehn erwachen ihre Fähigkeiten und rufen gefährliche Gegner auf den Plan. Nun muss sie sich entscheiden, ob sie ihre Gabe annimmt in einer Welt, in der Engel des Lichts und Engel der Finsternis einen schrecklichen Kampf führen

Meinung:

Zugegebenermaßen habe ich der Reihe nur aufgrund der positiven Bewertungen von Bloggerkolleginnen eine Chance gegeben. Warum ich die Serie bislang gemieden habe ist vielleicht albern, aber die Cover schrien förmlich nach einer „House of Night“ Kopie. Das die beiden Buchreihen nichts miteinander gemein haben, weiß ich - zum Glück - mittlerweile auch.

Dank des lockeren und jugendlichen Schreibstils war ich nicht nur schnell in der Geschichte drin, sondern kam auch ziemlich zügig voran. Dicke Seiten und relativ große Buchstaben haben ihr Übriges dazu beigetragen. Aus Violets direkter Sicht erlebt der Leser das Geschehen hautnah und kann so an ihren Gefühlen teilhaben. Dies war ein dicker Pluspunkt, da ich so zu ihr einen direkten Draht finden konnte. Ihr Charaktere wurde durchdacht geschaffen. Mal jugendlich naiv, mal sehr selbstbewusst und vor allem immer sehr ehrlich wurde sie zu einer liebenswerten Protagonistin, mit der man sich gerne in Abenteuer gestürzt hat.

Mit den ihr zur Seite gestellten Figuren hadere ich zum Teil immer noch. Ich hatte vor kurzem erst in einer Rezension angemerkt, wie sehr mir doch die „klischeehafte beste Freundin der Jugendbuch-Protagonistin“ zum Hals heraus hängt. Damit die Hauptfigur sympathischer und vor allem reifer wirkt, setzt man ein hormongesteuertes, oberflächliches, aber irgendwie doch liebes Mädchen an ihre Seite. Dieses Mädchen wird dadurch komplett austauschbar, ohne jeglichen Wiedererkennungswert. Noch viel klischeehafter ist das altbekannte Love Triangle. Ich kann verstehen, dass dies auf viele Leser und Autoren einen Reiz ausübt und - ohne näher ins Detail zu gehen - macht es hier sogar ein wenig Sinn, wenn man 1 und 1 zusammenzählt, aber auch dieses Element ist einfach zu überreizt. Fairerweise muss man sagen, dass diese Reihe bereits 2011 erschienen ist, jedoch war zu dieser Zeit - und es ist jetzt immer noch so - praktisch jedes Buch dieser Art mit einer Dreiecksbeziehung versehen. Müsste ich mich jetzt schon für ein Team entscheiden, ich würde zunächst keinen der beiden wählen.

Die fantastischen Elemente haben mir gut gefallen. Der Aufbau der Engelsstrukturen ist bekannt, wenn man sich ein wenig mit den biblischen Vorgängern auseinander gesetzt hat. Da ich bislang nicht viele Romane bzw. Reihen gelesen habe, die sich mit den geflügelten Himmelsboten und ihre gefallenen Kameraden befassen, kann ich keine Parallelen zu diesen ziehen. Die Umsetzung sprüht vor Ideenreichtum und wurde gekonnt in Szene gesetzt. Bemängeln könnte ich, dass einige Handlungsstränge bereits im Voraus zu erahnen waren (auch, was die noch kommenden Bücher betrifft), aber dieses Problem habe ich häufiger im den Genre und könnte auch an meinem Viel-Leser-Tum liegen. Das Ende wurde bewusst offen gelassen, wenn man jedoch nicht alle Fragen beantwortet haben möchte, kann man es auch bei Band 1 belassen.

Anmerkung:

Leider ist Band 3 derzeit nirgend in neu und gebraucht nur überteuert zu erhalten. Natürlich kann man auf die ebook Version zurückgreifen, wer aber die komplette Reihe im Regal stehen haben möchte, sollte sich nicht über den Tisch ziehen lassen.

Die Serie ist mit bereits fünf erschienenen Bänden abgeschlossen.

Fazit:

„Erwacht“ ist ein gekonnter Einstieg in eine interessante Jugendbuch-Reihe über gefallene Engel und Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Er punktet mit einer sympathischen Protagonistin und einem spannenden Setting, zeigt jedoch Schwächen in den Nebenfiguren und in seiner Vorhersehbarkeit. Eine Steigerung in den Folgebänden ist zu erwarten. Band 2 liegt bereits bereit und wartet darauf, gelesen und rezensiert zu werden.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Herz aus Jazz

Herz aus Jazz
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Rezension zu Herz aus Jazz von Sara Lövestam

Titel: Herz aus Jazz
Autor: Sara Lövestam
Übersetzer: Stephanie Elisabeth Baur
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Genre: Gegenwartsliteratur/Jugendbuch
Preis: ...

Rezension zu Herz aus Jazz von Sara Lövestam

Titel: Herz aus Jazz
Autor: Sara Lövestam
Übersetzer: Stephanie Elisabeth Baur
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Genre: Gegenwartsliteratur/Jugendbuch
Preis: TB 9,99 €, ebook 2,9 €
Erscheinungsdatum: 27.05.2015
Isbn: 978-3499269004

Vielen Dank an das Feelings-Team für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Klappentext:

An ihrer Schule in der schwedischen Provinz wird Steffi gemobbt. Dem Alltag entflieht die talentierte Fünfzehnjährige, indem sie Musik macht und hört. Am liebsten Swing und Jazz. Als ihr iPod eines Tages den Geist aufgibt, reißt die Musik nicht ab. Sie dringt aus dem Fenster eines Altenheims. Und der alte Mann, der dort wohnt, lädt Steffi zu sich ein.
Schnell stellt sich heraus, dass Alvar Steffis musikalische Helden persönlich kannte. Denn er war selbst ein erfolgreicher Bassist im Stockholm der Swinging Fourties. Während sie gemeinsam seinen alten Platten auf dem Grammophon lauschen, entwickelt sich zwischen den beiden eine enge Freundschaft. Steffi erzählt dem alten Herrn von ihren Problemen, Alvar ihr im Gegenzug die Geschichte seiner großen Liebe. Für beide ist es eine Auseinandersetzung mit tiefsten Gefühlen und Verletzungen. Und eine Chance auf die Zukunft.

Meinung:

Romane über ungewöhnliche Freundschaften sind genau mein Ding, weswegen ich mich sehr gefreut hatte, dieses ebook lesen zu dürfen.

Cover und Klappentext suggerieren einen Roman für alle Altersklassen. Aufgrund des doch recht gewöhnungsbedürftigen Schreibstils würde ich ihn jedoch eher als Jugendbuch deklarieren wollen. Sehr kurze und präzise Sätze, die nicht viel Wert auf Beschreibungen legen, haben meinen Lesefluss ab und an doch stocken lassen.

Die beiden Protagonisten Steffi und Alvar mochte ich schnell ins Herz schließen. Auch wenn ich bei Steffi immer noch ein bisschen das Gefühl habe, dass dies aus Mitleid passiert ist, denn das Thema Mobbing spielt neben der Musik eine wichtige Rolle. Was dies angeht, hätte ich mich auf eine andere Art der Auseinandersetzung damit gefreut. Das echte Leben ist da schon hart genug. Alvar ist der große Sympathisant des Romans und die Erzählungen der 40er Jahre aus seiner Sicht haben mir gut gefallen.

Trotz der guten Thematik und den beiden tollen Charakteren musste ich mich an manchen Stellen wirklich am lesen halten. Das Buch weist einige Passagen auf, die sich sehr ziehen und der oben erwähnte, einfache, Schreibstil und einige musikalische Beschreibungen, dir mir als Nichtmusiker nichts gesagt haben, machten es da nicht gerade leicht, weiter lesen zu wollen. Ich mochte es alles in Allem trotzdem gerne lesen. Ohne diese Längen wäre das Lesevergnügen jedoch höher gewesen. Es werden nicht alle offenen Fragen geklärt, dies ist meiner Meinung nach jedoch nicht wichtig und lässt Raum für eigene Gedankengänge.

Fazit:

Trotz einiger Schwächen mochte ich die Charaktere von „Herz aus Jazz“ sehr gerne. Der Schreibstil ist mein größter Kritikpunkt und wenn man über ihn hinwegsehen kann, hat man interessante Lesestunden vor sich. Allerdings würde ich es einem eher jüngerem Publikum ans Herz legen.

Veröffentlicht am 18.02.2017

Die Vermissten

Die Vermissten
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Rezension zu Die Vermissten von Caroline Eriksson

Titel: Die Vermissten
Autor: Caroline Eriksson
Übersetzer: Wibke Kuhn
Verlag: Penguin Deutschland (Random House)
Seitenzahl: 272
Genre: Psychothriller
Preis: ...

Rezension zu Die Vermissten von Caroline Eriksson

Titel: Die Vermissten
Autor: Caroline Eriksson
Übersetzer: Wibke Kuhn
Verlag: Penguin Deutschland (Random House)
Seitenzahl: 272
Genre: Psychothriller
Preis: 13,00 €
Erscheinungsdatum: 08.08.2016
Isbn: 978-3328100386

Ich habe das Buch durch das Bloggerportal der Random House Verlagsgruppe im Gegenzug zu einer ehrlichen Rezension erhalten. Vielen Dank für die Bereitstellung des Buchs.

Klappentext:

Das grünschwarze Wasser leuchtet geheimnisvoll in der untergehenden Sommersonne. Der Abend könnte nicht schöner sein, als Greta, Alex und Tochter Smilla mit dem Boot zur kleinen Insel in der Mitte des Sees fahren. Greta bleibt am Ufer, während die anderen beiden neugierig auf Entdeckungstour gehen. Aber sie kommen nicht mehr zurück. Beunruhigt macht sich Greta auf die Suche – doch von Alex und Smilla fehlt jede Spur. In ihrer wachsenden Verzweiflung wendet sie sich an die Polizei. Schnell wird klar, dass Gretas eigene Geschichte ebenso große Rätsel aufwirft wie das Verschwinden ihrer Lieben. Und die Frage: Hat sie etwas damit zu tun?

Meinung:

„Die Vermissten“ ist eines dieser Bücher, um das ich schon seit längerem herum geschlichen bin und nun, dank der Übersendung des Verlags, endlich angegangen bin. Ich habe mir wirklich viel von dem Thriller erhofft, doch meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt.

Die Autorin schmeißt ihre Leser direkt mitten ins Geschehen, was mir noch ganz gut gefallen hat. Doch die Stimmung flaute sehr schnell ab. Das Verschwinden von Alex und Smilla, dass bereits im Klappentext angeteasert wird, geht - so scheint es - spurlos an Greta vorbei. Soll dies ein Stilelement sein? Wollte mich die Autorin auf eine falsche Fährte schicken? Ich war mir nicht sicher und langweilte mich dann 100 Seiten lang mit Gretas seltsamen Verhalten und einigen Sprüngen in ihre Vergangenheit.

Greta empfand ich als relativ unsympathisch, was mit Sicherheit in voller Absicht der Autorin entstanden ist. Man muss Protagonisten nicht immer mögen. Allerdings sollten sie einem doch insoweit wichtig sein, dass man mit ihnen mitfiebert und hofft, ihre Rätsel lösen zu können. Dieses Gefühl blieb mir bei Greta leider komplett aus.

Über den Schreibstil gibt es kaum etwas zu berichten. Recht schlicht gehalten, plätschert die Geschichte durch ihn so vor sich hin. Angesichts des düsteren Covers und der Beschreibung hätte ich eine bedrückendere Atmosphäre sehr begrüßt. Auch wenn ich mich das Buch erst so richtig auf den letzten packen konnte, flogen die Zeit und mit ihm die Seiten schnell vorbei. Die geringe Seitenzahl von 272 und die doch recht dicken Seiten trugen ihren Teil dazu bei.

Das letzte Drittel konnte mich mit der leider doch sehr faden Geschichte versöhnen. Das Finale war nicht überwältigend, aber wenigstens passierte endlich der Teil, der das Buch zu einem Psychothriller macht.

Besonders hervorheben möchte ich die Haptik des Taschenbuchs. Die Gestaltung des Covers und die Verwendung der unterschiedlichen Materialien wurde sehr schön vereint.

Fazit:

Das Verwirrspiel, dass erzeugt werden sollte, hat bei mir leider nicht gezündet. Ich vergleiche solche Psychothriller leider immer mit den Büchern von Fitzek, was mit Sicherheit nicht gerechtfertigt ist. Allerdings weiß ich dadurch aber auch, dass es einfach noch besser, noch gruseliger, noch spannender geht. Die Grundidee hat mich gut gefallen, doch leider scheiterte es an der Ausarbeitung. Ich habe schon deutlich schlechtere Thriller gelesen, aber auch bessere. Aufgrund der Kürze des Buchs eine nette Unterhaltung für Zwischendurch, ohne nennenswerten Gruselfaktor.

Veröffentlicht am 15.02.2017

Romance Elements 1

Wie die Luft zum Atmen
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Rezension zu Wie die Luft zum Atmen von Brittainy C. Cherry

Titel: Wie die Luft zum Atmen (Romance Element Reihe, Band 1)
Autor: Brittainy C. Cherry
Übersetzer: Katja Bendels
Verlag: Lyx (Bastei Lübbe)
Genre: ...

Rezension zu Wie die Luft zum Atmen von Brittainy C. Cherry

Titel: Wie die Luft zum Atmen (Romance Element Reihe, Band 1)
Autor: Brittainy C. Cherry
Übersetzer: Katja Bendels
Verlag: Lyx (Bastei Lübbe)
Genre: Liebesroman
Preis: 14,00 €
Erscheinungsdatum: 13.01.2017
Isbn: 978-3736303188

Klappentext:

Alle hatten mich vor Tristan Cole gewarnt, mich angefleht, ihm aus dem Weg zu gehen. »Er ist ein Monster, er ist verrückt, und er ist tief verletzt, Liz«, hatten sie gesagt. »Er ist nichts als die hässlichen Narben seiner Vergangenheit.« Doch was sie alle ignorierten, war die Tatsache, dass auch ich ein bisschen verrückt und tief verletzt war, dass auch ich Narben hatte. Und keiner von ihnen bemerkte, dass ich an Tristans Seite endlich wieder atmen konnte. Denn nicht zu vergessen, wie man atmete, das war das Schwierigste, wenn man ohne die Menschen leben musste, die man von ganzem Herzen liebte.

Meinung:

Mir fällt es dieses Mal unglaublich schwer, eine Bewertung zu schreiben. Denn ich mochte das Buch und fand es bisweilen doch unerträglich und das gleichermaßen.

„Das Schlimmste daran, einen Menschen zu verlieren, den man liebt, ist, dass man sich selbst verliert.“ - Seite 65

Alleine vom Klappentext und der Inhaltsangabe hätte ich „Wie die Luft zum Atmen“ nicht gekauft. Doch mein erster Roman der Autorin, „Verliebt in Mr. Daniels“, hat mich so mitgerissen, dass ich diesen Roman direkt vorbestellt hatte. Selbst wenn der Klappentext nichts Neues versprach, so würde mich der Inhalt und der Schreibstil wieder überzeugen können - war mein Gedanke dabei. Doch der Schreibstil war der Punkt, der mich teilweise fast zur Verzweiflung brachte (und damit sind nicht die Logikfehler gemeint, die sich - so scheint es - Dank der Übersetzung eingeschlichen haben). Cherry schreibt wirklich schön und gefühlvoll. Doch für mich waren diese Gefühle an vielen Stellen einfach zu überschäumend und drohten mich mit den beiden Hauptfiguren zu ertränken. „Wie die Luft zum Atem“ ist wirklich das ganz große Gefühlskino und doch mochte mich die Liebesbeziehung zwischen Liz und Tristan nicht überzeugen können. Vielleicht waren es die zu viel gesagten Worte und die zu häufig verwendeten Liebesbekundungen.

„Ich werde dir helfen, ihn festzuhalten. Ich werde dir helfen, dich an ihn zu erinnern. Ich werde mich um dich kümmern.“ - Seite 137

Es lag auch vielleicht an dem „von jetzt auf gleich“, dass ich mich nicht mit ihnen freuen konnte. „Kitschalarm“ schrie es mehr als einmal in meinen Gedanken aber ich denke, dass dies genau das Erfolgsrezept des Romans sein wird. Dies ist wirklich ein Buch für Fans der ganz großen Gefühle.

Was mich abgeholt hat, waren die negativen Gefühle. Die Trauer, die sowohl Liz als auch Tristan als Ballast der Vergangenheit mit sich brachten. Mir als Mutter und Ehefrau fielen manche Passagen schwer zu lesen und trieben mir das ein oder andere Mal Tränen in die Augen. Die Kapitel sind aus beider Sicht verfasst, wobei die von Liz in der Überzahl sind. Trotzdem konnte ich mich so gut in beide hineinversetzen. Sie sind beide verletzte Seelen, die jeweils ihren eigenen Weg gefunden haben, mit den Verlust von geliebten Menschen umzugehen. Sie sind beide auf der Suche. Doch nach was, wissen sie selbst noch nicht. Und dabei wirkten sie - bis auf die oben erwähnte Kritik - authentisch und ihre Handlungen nachvollziehbar. Ein bisschen weniger dick aufgetragen, hätte ich die beiden wirklich lieben können.

Auf weitere Charaktere wurde kaum Wert gelegt. Es gab die überdrehte beste Freundin, die mir am Anfang noch sympathisch war, im späteren Verlauf aber wirklich sehr stereotypisch wurde.

„Filter sind was für Zigaretten, nicht für Menschen, Liz.“ - Seite 51

Alle anderen Figuren wurden zwar gut in die Geschichte integriert, das Hauptaugenmerk wurde jedoch auf Liz und Tristan gelegt. Die kleine Emma konnte ich jedoch schnell ins Herz schließen.

Der Schluss hält noch einmal viel Dramatik bereit, die mir dann doch zu viel war. Zu gewollt, zu viele Zufälle, zu sehr „New Adult“. Dies hat dem Roman wirklich nicht gut getan.

Fazit:

Auch wenn mir das Buch an manchen Stellen zu viel wahr - zu viel Gefühl, zu viele Worte - mochte ich es wirklich ganz gerne. Ich mochte seine Charaktere und (wenn auch nicht in in allen Fällen) deren Sicht auf die Dinge. Doch so richtig gezündet hat es bei mir nicht. Es hat mich nicht so umgehauen, wie es „Verliebt in Mr. Daniels“ geschafft hat. Vielleicht habe ich aufgrund des anderen Romans zu viel erwartet. Das Buch lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Ich mochte die Traurigkeit, war aber mit der Trauerbewältigung überfordert. Ich empfehle „Wie die Luft zum Atmen“ Fans von Liebesgeschichten mit einem Übermaß an Gefühlen. Es wird denjenigen gefallen, die genau dieses „Kitsch“ und tragische Schlussszenen brauchen, damit es für sie ein guter Liebesroman wird. Unromantischen Menschen wir mir, wird er wahrscheinlich „too much“ sein.