Cover-Bild Zum Glück braucht mich niemand
13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 23.06.2016
  • ISBN: 9783737352444
Liv Marit Weberg

Zum Glück braucht mich niemand

Nora Pröfrock (Übersetzer), Nora Pröfrock (Übersetzer)

Anne Lise ist eigentlich zu schüchtern für eine Beziehung, aber so verliebt, dass es kaum auszuhalten ist. Deshalb zieht sie Hals über Kopf mit ihrem frischgebackenen Freund Stian zusammen. Die beiden schmeißen ihr Studium in Oslo, um mitten in der Pampa eine Tierhandlung zu übernehmen. Doch Stian kümmert sich mehr um die Tiere als um Anne-Lise. Die ist natürlich stinksauer – wozu will er eigentlich überhaupt eine Freundin? Doch wie soll man sich streiten, wenn man eigentlich schon zum Küssen zu schüchtern ist? Und soll das jetzt etwa die große Liebe sein? Um herauszufinden, was man vom Leben eigentlich will, ist abhauen immer noch die beste Lösung – zumindest, wenn es nach Anne-Lise geht …

Eine chaotische Liebegeschichte aus der Generation Y – launig, witzig und intelligent!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

einmal mehr alles andere als Mainstream

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Das Debüt von Liv Marit Weberg "Zum Glück bemerkt mich niemand ... dachte ich" war alles andere als Mainstream, eine ungeschliffene Perle, die man erst einmal bemerken musste. Die Geschichte ist in sich ...

Das Debüt von Liv Marit Weberg "Zum Glück bemerkt mich niemand ... dachte ich" war alles andere als Mainstream, eine ungeschliffene Perle, die man erst einmal bemerken musste. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, umso erstaunter war ich, als ich entdeckte, dass es mit Anne-Lise noch weitergeht. "Zum Glück braucht mich niemand" ist so konzipiert, dass man den Vorgänger nicht unbedingt gelesen haben muss. Aber wer sich schon mit der doch schwierigen Protagonistin auseinander gesetzt hat, wird doch anders an das Buch herangehen, die Fortsetzung wohl mehr geniessen können.

Anne-Lise ist derart weltfremd und naiv, dass ich damals mehr als einmal dachte, dass sie alleine nicht überlebensfähig sei. Doch am Ende schienen sich ihre Träume zu erfüllen, sie zog mir ihrem Freund Stian zusammen und konnte bei dessen Tante in der Zoohandlung arbeiten. Doch schon bald kehrt der Alltag ein und an Anne-Lise beginnen die Selbstzweifel zu nagen, so dass sie flieht - zurück zu ihrer Mutter, zurück zu ihrer alten Strategie 'sich in ihrer Schuhschachtel verschanzen'.

"Zum Glück braucht mich niemand" ist in viele, manchmal sehr kurze Kapitel gegliedert. Wie die Protagonistin und die Geschichte ist auch der Schreibstil sehr speziell und ergibt ein passendes Gesamtbild. Anne Lise erzählt emotionslos, manchmal in abgehakten Sätzen, aber sehr oft mit einem äusserst trockenen Humor, der nicht immer gleich an der Oberfläche zu finden ist.
Dadurch, dass Liv Marit Weberg nicht oft Namen verwendet sondern von der Tante oder dem Onkel schreibt, wirkt alles ein wenig distanziert, was hier aber für einmal richtig gut passt.

Obwohl die Autorin auch die Realität oft etwas überspitzt darstellt und reichlich Ironie einfliessen lässt, wirkte "Zum Glück braucht mich niemand" wesentlich schwermütiger auf mich.
Anne-Lise hat immer mehr das Gefühl, nicht gebraucht zu werden, dass ihr Leben nicht lebenswert sei und hat nun neben ihrer enormen Schüchternheit auch noch mit einer Depression zu kämpfen.

Doch auch dieses Mal gibt es Lichtblicke - sei dies ein Kurs zur Selbstentwicklung oder neu geknüpfte Kontakte.

Somit ist Liv Marit Weberg auch mit ihrem zweiten Roman eine unkonventionelle und besondere Geschichte gelungen, die zwar aufwühlt, einen dann aber doch zufrieden entlässt.

Fazit:
Einmal mehr muss man mit Anne-Lise Geduld haben und sich auf sie einlassen können, um "Zum Glück braucht mich niemand" geniessen zu können. Wenn einem dies gelingt, bekommt man von Liv Marit Weberg eine spröde, aber auch amüsante, alles andere als Mainstream-Geschichte geboten, die einen zum Nachdenken anregt und zum Schmunzeln einlädt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fortsetzung von "Zum Glück bemerkt mich niemand" - genauso gut

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Da wo der Debütroman „Zum Glück bemerkt mich niemand … dachte ich“ von Liv Marit Weberg aufhört, beginnt die Fortsetzung im Buch „Zum Glück braucht mich niemand“. Die Protagonistin Anne-Lise lebt jetzt ...

Da wo der Debütroman „Zum Glück bemerkt mich niemand … dachte ich“ von Liv Marit Weberg aufhört, beginnt die Fortsetzung im Buch „Zum Glück braucht mich niemand“. Die Protagonistin Anne-Lise lebt jetzt mit ihrem Freund Stian, der von ihr Brille genannt wird, in Troms im Norden Norwegens und arbeitet gemeinsam mit ihm in der Zoohandlung seiner Tante. Doch die nach außen wirkende schöne Fassade einer glücklichen Beziehung verbunden mit Erfolg am Arbeitsplatz beginnt langsam zu bröckeln. Anne-Lise ist klar, dass ein Zusammenleben mit ihr nicht einfach ist. Doch welche Anstrengungen sie auch unternimmt, sie sehnt sich danach, sich so wie früher zurückzuziehen und einzuigeln. Darum fährt sie zu ihrer Mutter.

Hat sie in Troms noch die Chance gesehen, ein neuer Mensch zu sein weil niemand sie kennt, begegnet sie nun Personen aus ihrer Vergangenheit. Aber gerade diese Stigmatisierung auf bestimmte Eigenschaften die ihr früher eigen waren und von denen man nun erwartet, dass sie diese immer noch besitzt, bringt sie nun dazu, neue Wege zur Selbstverwirklichung zu beschreiten. Jeder Kontakt mit der Außenwelt wird von ihr durchdacht und geplant. Meistens nimmt sie dazu das Internet zu Hilfe. Doch die von ihr eingeübten Szenarien passen manchmal nicht in die Alltagssituation hinein. Das führt natürlich zu einer Reihe von Peinlichkeiten. Sie sieht dadurch ihre negative Ansicht auf sich selbst immer wieder bestätigt. Sie glaubt, dass sie nicht gebraucht wird. Dann aber zeigt sich mit und mit die Wirkung des von ihr besuchten Kurses zur Selbstentwicklung, von dem sie eigentlich überzeugt war, dass er sie nicht verändern wird.

Die rot lackierten Fußnägel auf dem Cover schienen mir noch bevor ich mit dem Lesen begonnen hatte, einen Hinweis darauf zu geben, dass ihre Trägerin damit in ihrer Umgebung auffallen möchte. Ich hielt das für einen Versuch Anne-Lises aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen. Die Vorkenntnisse des ersten Bands sind nicht unbedingt notwendig. Das Lesen des ersten Teils bringt dem Leser aber die Protagonistin schon so nahe, dass er von der ersten Seite an darauf hofft, Anne-Lise möge diesmal mehr Glück dabei haben. eine Strategie zur Überwindung ihrer Schüchternheit zu entwickeln. Ob es ihr gelingt, verrate ich hier natürlich nicht.

Die Autorin spielt wie in ihrem Debütroman zur Erheiterung der Leser wieder mit Übertreibungen. Sicherlich hat sie auch diesmal ihre eigenen Erfahrungen mit ihrer Schüchternheit einfließen lassen. Im Vergleich zum ersten Band wirkte Anne-Lise auf mich gereifter und nicht mehr ganz so naiv.

Letztlich zeigt sich, dass das Buch ein Appell an all diejenigen ist die mit ihrer Schüchternheit und deren Folgen kämpfen, sich Hilfe zu suchen, die professionelle Lösungsansätze bietet. Trotz der überspitzten Darstellung der Realität zu einem ernsten Thema habe ich mich auch diesmal wieder amüsiert. Daher empfehle ich das Buch gerne an Jugendlich ab 14 Jahren, junge Erwachsene und interessierte ältere Leser weiter.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Ein Buch das viel verspricht..

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... und leider wenig hält. Ivh hatte mit ein Buch, dass humorvoll mit ernsten Themen umgeht, erwartet und wurde darin bitter enttäuscht, so dass es mit Mühe und viel Not bis zur Hälfte durchging aber ehrlich ...

... und leider wenig hält. Ivh hatte mit ein Buch, dass humorvoll mit ernsten Themen umgeht, erwartet und wurde darin bitter enttäuscht, so dass es mit Mühe und viel Not bis zur Hälfte durchging aber ehrlich gesagt wollte ich es gar nicht weiterlesen. Die Figur Anne-Lise bietet trotz all ihrer Problemchen die dann doch der ein oder andere auch von sich selbst kennen dürfte wenig Identifikationsfläche, die anderen Charaktere wirken flach und unfertig. Die Geschichte wirkt überzogen und die lustig gemeinten Passagen zu gewollt.
Ich kann nur von diesem Fehlkauf abraten... leider, da mir die Idee wirklich gut gefällt