Märchenhaft
Was der Fluss erzähltEngland, spätes 19. Jahrhundert. Während einer stürmischen Winternacht sitzen die Bewohner des Dorfes Radcot im Wirtshaus "Swan", als ein schwerverletzter Mann mit einem leblosen Mädchen im Arm das Gasthaus ...
England, spätes 19. Jahrhundert. Während einer stürmischen Winternacht sitzen die Bewohner des Dorfes Radcot im Wirtshaus "Swan", als ein schwerverletzter Mann mit einem leblosen Mädchen im Arm das Gasthaus betritt. Die herbeigerufene Krankenschwester Rita kann nur den Tod des Mädchens feststellen. Doch als Rita einige Stunden später die Todesursache feststellen will, bemerkt sie, daß das Mädchen atmet und sich bewegt, jedoch bleibt es stumm. Während drei Familien in ihr eine verschwundene Tochter oder Schwester erkennen wollen, bleibt die Frage, was passiert ist und das Mädchen wieder lebendig wurde. Diese Frage bringt verborgene Geheimnisse ans Licht und verändert das Leben der Bewohner von Radcot.
Diana Setterfield hat mich mit ihrem Roman "Was der Fluss erzählt" schlichtweg verzaubert. Sie spielt mit Mythos und Aberglaube, vermittelt eine märchenhafte Atmosphäre, in der man versinkt und sich treiben lassen kann. Man ist gefangen in der Handlung, lebt förmlich selbst an diesem Fluss und erlebt deren Armut und Sorgen hautnah - man wird selbst zu einem Bewohner von Radcot. Die Charaktere sind einfach liebevoll dargestellt, man muß sie einfach mögen und respektieren. Die Frage um das Schicksal des Mädchens ist auf eine gemütliche Art spannend. Mit anderen Worten: Nicht überbordend, jedoch unterschwellig und kontinuierlich vorhanden. Denn diese Frage bewegt, läßt nicht los und beschäftigt immer.
Dieser Roman ist märchenhaft schön - und genau richtig für gemütliche Stunden, in denen man seinen Alltag einfach einmal vergessen möchte.