Aller guten Dinge sind viele
Meine Geschichte mit dem Buch:
Ich habe dieses Buch hiermit 3,5 mal gelesen. Beim ersten Versuch damals war ich zu jung, weshalb ich das Buch abbrechen musste, weil es zu düster war, beim zweiten Versuch ...
Meine Geschichte mit dem Buch:
Ich habe dieses Buch hiermit 3,5 mal gelesen. Beim ersten Versuch damals war ich zu jung, weshalb ich das Buch abbrechen musste, weil es zu düster war, beim zweiten Versuch kam ich mit Band eins durch, beim dritten mit Band eins und ich habe Band zwei begonnen, und jetzt starte ich einen erneuten Versuch, die komplette Trilogie (und eventuell auch Band vier) zu lesen. Hoffentlich diesmal mit mehr Erfolg. Wobei ich hinzufügen möchte, dass ich die Bücher nie abgebrochen habe, weil sie mir nicht gefallen haben (nicht mal beim ersten Mal, da lag es an den Albträumen, durch die mein sehr junges Grundschüler-Ich sehr schnell entschieden hat, dass es noch nicht Bereit für die Geschichte ist), sondern es lag immer an äußeren Umständen, Zeitproblemen und sonstigem. Aber für mich war von Anfang an klar, dass ich irgendwann die komplette Reihe schaffen würde, denn auch wenn ich mich inhaltlich nicht an viel erinnern konnte, was in Band 1 passiert, ich wusste immer, dass die Geschichte mir echt viel Spaß gemacht hat und ich sie irgendwann komplett lesen wollte.
Und vielleicht liegt es an den wenigen Erinnerungen, die ich daran habe, wie ich die letzten Male die Geschichte gelesen habe, aber ich habe das Gefühl, dass ich Tintenherz erst jetzt richtig zu schätzen wusste. Und das obwohl ich Momente hatte, die mich unzufrieden gemacht haben, was bisher soweit ich mich erinnern kann, nie der Fall war.
Aber genug von dem ganzen wie ich gelesen habe, und mehr
Zum Buch:
Die Geschichte gefällt mir weiterhin unglaublich gut. Ich finde Meggie als Hauptfigur wirklich sympathisch und vollkommen nachvollziehbar, und weiß noch, dass ich mich als Kind wirklich gut mit ihr identifizieren konnte. Ist inzwischen nicht mehr wirklich so, weil ich auch überhaupt nicht mehr in ihrem Alter bin, aber trotzdem finde ich ihre Art immer noch echt super, und kam mit ihr als (größter) Hauptfigur echt gut zurecht.
Genauso mag ich auch alle anderen Personen der Gruppe, gerade Elinor wächst einem wirklich ans Herz und Mo ist einfach nur unglaublich lieb, Staubfinger verdammt interessant (und Gwin unglaublich niedlich), und auch alle Nebenfiguren wuchsen mir total schnell ans Herz und ich kam super mit denen klar, auch wenn einige manchmal etwas unsympathisch starten, aber am Ende finde ich sie doch immer sehr nachvollziehbar und habe das Gefühl, dass sie (fast) alle an dem wachsen, was in dieser Geschichte passiert.
Genauso mochte ich auch alle Bösewichte, die ich zwar nicht sympathisch finde, aber die als Gegenspieler für mich unglaublich gut funktioniert haben. Vielleicht sind die Motive von Capricorn etwas simpel, aber andererseits funktioniert es für die Geschichte total gut, und es macht ihn nicht weniger gruselig, wenn ich an mein jüngeres Ich zurückdenke.
Was den Plot angeht, so geht die Geschichte teilweise sehr langsam voran, und ich bin mir sicher, dass man eine Menge Seiten hätte kürzen können, oder vielleicht sogar komplett streichen, und dass die Geschichte genauso gut kürzer und knapper hätte erzählt werden können, statt in fast 600 Seiten, aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann hat mich das wirklich überhaupt nicht gestört. Ja, es geht nicht immer mit dem Plot voran, aber dafür gibt es dann Momente, in denen Figuren sich mehr entwickeln, es da interessante Interaktionen gibt, man mehr über Dinge erfährt, und alles in allem hatte ich wirklich nicht das Gefühl, irgendwo gelangweilt zu sein. (Was aber eventuell auch daran liegt, dass ich jetzt Hörbuch und Lesen verknüpft habe, vielleicht macht das den Unterschied.)
Die Entscheidungen, die alle Figuren treffen, sind nicht immer die besten, aber sie waren durchaus alle so, dass ich das Gefühl hatte, sie passen jeweils zu den Figuren, sodass es mich dann auch nicht gestört hat, wenn mal jemand was dummes getan hat.
Insgesamt hatte ich also durchaus das Gefühl, dass das Gesamtbild sehr stimmig war, und Plot und Figuren super zusammengepasst und gemeinsam auf eine schöne Geschichte hingearbeitet haben.
Nicht ganz so gut gefallen
haben mir ein paar Entscheidungen, was das technische zum Schreiben angeht. Wobei das vielleicht schon wieder zu viel gesagt ist. Es war nicht so, dass es mich wirklich gestört hat, oder ich es schlecht fand, es ist mir nur aufgefallen, und ich fand es eben auch nicht sonderlich gut.
Durch die Perspektivwechsel Beispielsweise geht an einigen Stellen mehrfach die Spannung verloren, da man beim Lesen immer mehr weiß, als zum Beispiel Meggie es tut, und während mich die Perspektivwechsel an sich nicht stören, nehmen sie teilweise Dinge vorweg, die ich tatsächlich lieber mit Meggie gemeinsam herausgefunden hätte, gerade weil ich auch finde, dass das Buch da genügend Hinweise gibt, die Hinweise also zu sehen, aber schon zu wissen, worauf sie hinweisen, finde ich teilweise etwas schade. Vielleicht spricht da aber auch nur meine Liebe zu rätseln, und wirklich schlimm war es wie gesagt nicht.
Genauso kann ich auch damit leben, fand es aber schade, dass teilweise Gedanken und Gefühle so deutlich angesprochen werden. Also Leute sich zum Beispiel sofort sicher sind, dass jemand nicht lügt, weil sie es ihnen ansehen können. Das kam mir teilweise ein wenig leicht vor.
Tatsächlich waren die beiden Dinge aber die einzigen, bei denen ich während des Lesens das Gefühl hatte, dass sie nicht ideal waren, und über beides konnte ich recht gut hinwegsehen, und insgesamt liegt es vielleicht auch ein wenig an Nostalgie, aber für mich hat sich das Buch dennoch seine fünf Sterne verdient, einfach weil ich die Geschichte und die ganzen Figuren so schön finde, und ich freue mich schon darauf, auch den Rest der Reihe zu lesen!