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Veröffentlicht am 28.12.2020

Etwas Winterliches für Zwischendurch

Girl on Ice
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Girl on Ice von Teodora Timea
erschienen bei Impress

Zum Inhalt

*Auf Schlittschuhen ins Glück*
Die siebzehnjährige Abby hat allem Anschein nach das perfekte Leben: Sie ist nicht nur eine begabte Eiskunstläuferin, ...

Girl on Ice von Teodora Timea
erschienen bei Impress

Zum Inhalt

*Auf Schlittschuhen ins Glück*
Die siebzehnjährige Abby hat allem Anschein nach das perfekte Leben: Sie ist nicht nur eine begabte Eiskunstläuferin, sondern auch ein Social-Media-Star und wird von der ganzen Welt geliebt. Beim alljährlichen Winterurlaub im verschneiten Kanada beginnt ihre Fassade jedoch zu bröckeln. Niemand weiß, dass sie mit ihren Instagram-Posts eigentlich nur ein Ziel verfolgt – ihre verschwundene Mutter auf sich aufmerksam zu machen. Während Abby im Hotel ihrer Tante ständig an sie erinnert wird, trifft sie ausgerechnet dort auf ihre erste große Liebe, den charismatischen Easton, und fühlt sich durch die gemeinsame Suche nach ihrer Mutter sofort wieder mit ihm verbunden. Doch auch er hat ein Geheimnis, von dem niemand erfahren soll...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover sieht einfach klasse aus und fiel mir gleich als Erstes ins Auge. Es passt natürlich hervorragend zur jetzigen Jahreszeit – obwohl man ja das ganze Jahr über Eislaufen gehen kann. Die Story wird in der ersten Person geschildert, abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten Abby und Easton.

Abby mochte ich sehr gerne. Sie hat es gerade die letzten drei Jahre nicht leicht gehabt. Ihre Mutter verschwand sang- und klanglos und niemand weiß bis heute, was mit ihr passiert ist. Ich denke, diese Ungewissheit ist das Schlimmste an so einer Situation. Ständig hofft Abby auf ein Lebenszeichen ihrer Mom und richtet darauf quasi ihr Leben aus. Die Familie hatte jedes Jahr um die Weihnachtszeit ein bestimmtes Ritual, das nun natürlich nicht mehr existiert. Doch in diesem Jahr fahren Abby und ihr Vater an den Ort, wo sie immer am Jahresende zu dritt sehr glücklich waren. Dort trifft Abby auf ihren besten Freund Easton, den sie in den letzten Jahren weder gesehen noch gehört hat. Eine merkwürdige Situation entsteht und ich muss es Easton echt hoch anrechnen, dass er Abby nicht hat links liegen lassen. Ein toller junger Kerl, den man gerne zum Freund hat.

Teodora Timea hat mir schöne Lesestunden beschert. Das Setting in den Rocky Mountains fand ich super und es passt ebenfalls sehr gut in die winterliche Jahreszeit. Dieses Buch zu Weihnachten zu lesen ist natürlich noch einmal von Vorteil – denn sich bei heißen Sommertemperaturen in ein winterliches Setting zu begeben ist ja doch nicht das Gelbe vom Ei ;) Der Schreibstil der Autorin war flüssig und sehr gut zu lesen. Einzig dieses ganze Hin und Her gerade bei Abby machte mich mit der Zeit echt ein wenig wahnsinnig … Ich gehöre jetzt zwar nicht zur angesprochenen Zielgruppe, aber ich denke, dass das nichts unbedingt etwas mit dem Alter zu tun hat. Ich mag Figuren einfach nicht so gerne, die ständig unsicher sind und kein klares Ziel vor Augen haben. Wenn sie sich dann auch noch gerne selbst bemitleiden, ist das im negativen Sinne der Jackpot für mich … Ansonsten fand ich die Story mit den auftauchenden Geheimnissen und dem Band der unerschütterlichen Freundschaft aber gut gemacht und ich war schneller durch als gedacht. Das Ende hat mich ein wenig enttäuscht, aber mehr werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Eine schöne winterliche Geschichte für zwischendurch.


Zum Autor

Teodora Timea wurde 1997 in Ostwestfalen-Lippe geboren und erfand schon immer leidenschaftlich gerne Geschichten. Seitdem sie das Schreiben für sich entdeckt hat, ist es aus ihrem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ihre Liebe zu Büchern führte sie schließlich auch zum Studium der Literaturwissenschaft. Wenn sie gerade nicht schreibt oder in einem Buch versinkt, schlägt ihr Herz für lange Waldspaziergänge, schwarzen Tee und Superheldenfilme.


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ab 14 Jahren
418 Seiten
ISBN 978-3-6466-0649-2
Preis: 1,99 Euro
erschienen bei https://www.carlsen.de/impress?gclid=EAIaIQobChMIhaGus-Tc7QIVzOR3Ch186w63EAAYASAAEgK57PD_BwE
Leseprobe https://www.carlsen.de/epub/girl-ice/978-3-646-60649-2

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.netgalley.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 25.11.2020

Richtig gut

Die Rabentochter
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Die Rabentochter von Karen Dionne
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Fünfzehn Jahre ist es her, dass die damals 11-jährige Rachel Cunningham ihre Mutter erschoss. Ein tragischer Unfall – so ihre Erinnerung. ...

Die Rabentochter von Karen Dionne
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Fünfzehn Jahre ist es her, dass die damals 11-jährige Rachel Cunningham ihre Mutter erschoss. Ein tragischer Unfall – so ihre Erinnerung. Seither lebt Rachel freiwillig in einer psychiatrischen Klinik, ohne ihre Schuldgefühle je überwunden zu haben. Doch Trevor Lehto, ein Bekannter und angehender Journalist, möchte für eine Reportage mehr über den damaligen Fall herausfinden. Auch in Rachel erwacht der Wunsch, sich endlich der ganzen Wahrheit zu stellen. Wild entschlossen verlässt sie die Klinik und fährt zu ihrer Tante Charlotte und ihrer Schwester Diana, die im Elternhaus von Rachel und Diana leben, einem herrschaftlichen Jagdhaus. Damit begibt sich Rachel jedoch in höchste Gefahr, denn die beiden hüten ein tödliches Geheimnis ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Psychothrillers strahlt auf den ersten Blick schon etwas unheimlich Mysteriöses aus, was mir sehr gut gefiel. Es passt auch hervorragend zu der herrschenden Atmosphäre in der Story. Diese wird in der ersten Person geschildert, aus zwei verschiedenen Perspektiven.

Rachel ist schon eine spezielle junge Frau. Nicht nur, dass sie seit vielen Jahren freiwillig in einer Psychiatrie lebt, sie hat auch eine lebhafte Fantasie. Oder sind manche Dinge doch real? So ganz weiß man es als Leser nicht wirklich, was aber einen besonderen Reiz ausmacht. Rachel begibt sich zusammen mit Trevor auf eine Spurensuche, denn durch eine bestimmte Ungereimtheit bei den polizeilichen Beweisen zweifelt sie mittlerweile daran, ihre Mutter erschossen zu haben. Während sie versucht, das Puzzle zusammenzusetzen, tauchen immer mehr Erinnerungen auf, was die Autorin spannend verpackt hat. Mir tat Rachel leid, dass sie sich schon so viele Jahre quält, aber wenigstens nimmt sie nach Jahren ihren Mut zusammen und begibt sich auf eine Reise, die ihr weiteres und im Grunde auch ihr bisheriges Leben total verändert.
Die zweite Perspektive in dieser Geschichte gehört Rachels Mutter Jenny und führt uns Leser in eine Zeit zurück, die schon sehr lange vergangen ist. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, ebenso wenig wie mit der Richtung, die die Story nach gut 40 Seiten schon einschlägt. Da finde ich es klasse, dass der Originaltitel nicht wörtlich in den vorliegenden deutschen Titel übersetzt wurde. Denn das Original lässt schon einige andere Schlüsse zu …

Karen Dionne hat einen richtig guten Psychothriller hingelegt, der mich so manches Mal noch überrascht zurückließ. Nicht in jeder Situation, denn einiges konnte ich mir schon richtig erschließen, aber das war gar nicht weiter tragisch. Vor allem nahm die Geschichte gerade in der Vergangenheits-Perspektive eine wirklich dramatische Entwicklung, so dass ich die Gefühle der gerade handelnden Person fast körperlich spüren konnte. Da hätte ich gerne die Vorhersehbarkeit vorhersehbar sein lassen und trotzdem Bestwertung vergeben. Aber leider kamen gerade zum Ende hin einige Stolpersteine, die den Abschluss für mich nicht ganz rund machten. Keine 100 prozentige Stimmigkeit und das ein wenig zu überhastetes Ende lassen das Buch für mich ganz knapp an den fünf Sternen vorbeisausen. Mir gefielen aber der Schreibstil, die Idee, das Setting mit dem einsamen Jagdhaus im Wald und auch die ungewöhnliche oder vielmehr spezielle Familiengeschichte von Rachel sehr gut. Es geht hier viel um die Verbundenheit mit der Natur, die Tiere und das Trostfinden. Außerdem werden im weiteren Story-Verlauf immer mehr menschliche Abgründe aufgedeckt, die wirklich erschreckend sind … Insgesamt kann ich euch diesen Psychothriller nur empfehlen und ich werde mir auch noch Die Moortochter der Autorin näher ansehen.


Zum Autor

Karen Dionne hat in jungen Jahren mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter ein alternatives Leben in einer Hütte auf der Upper Peninsula geführt. Ihre Erfahrungen in der Wildnis von Michigan inspirierten sie zu ihrem Psychothriller-Debüt und großen Bestseller »Die Moortochter«, dem mit »Die Rabentochter« wieder ein packender Psychothriller folgt. Heute lebt Karen Dionne mit ihrem Mann in einem Vorort von Detroit, wo sie an weiteren Spannungsromanen schreibt.


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352 Seiten
übersetzt von Andreas Jäger
ISBN 978-3-442-48934-3
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Goldmann/4000.rhd
Leseprobe https://www.randomhouse.de/Paperback/Die-Rabentochter/Karen-Dionne/Goldmann/e553819.rhd

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Spannender Thriller

Frostgrab
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Frostgrab von Allie Reynolds
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Die Snowboarderin Milla trifft auf einer einsamen Lodge in den französischen Alpen ihre Clique von früher wieder. An diesem Ort haben ...

Frostgrab von Allie Reynolds
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Die Snowboarderin Milla trifft auf einer einsamen Lodge in den französischen Alpen ihre Clique von früher wieder. An diesem Ort haben sie vor zehn Jahren gemeinsam trainiert, bis eine Tragödie alles zunichtemachte. Doch was Milla als harmloses Wiedersehen ansah, entwickelt sich schnell zum gnadenlosen Psychospiel. Plötzlich sind die Handys verschwunden, und die Seilbahn steht still. Dann ist der Erste von ihnen tot. Die eisige Bergspitze droht zum Grab für sie alle zu werden, wenn sie nicht ihr düsterstes Geheimnis offenbaren. Und jeder hat etwas zu verbergen. Besonders Milla.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Spiel hat begonnen …

Das Cover dieses Buches hinterlässt schon gleich einen frostigen Eindruck. Schlicht, aber wirkungsvoll. Dieser Thriller wird in der ersten Person aus Sicht von Protagonistin Milla geschildert. Die Geschichte spielt in den französischen Alpen abwechselnd in der Gegenwart und zu den Ereignissen zehn Jahre zuvor.

Es gibt fünf Charaktere, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Im Fokus steht Milla, da sie auch die Erzählperspektive innehat. Alle Figuren sind in den Dreißigern und begeisterte Snowboard-Fahrer. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich keinen von ihnen besonders mochte, aber das war für mich und den Fortgang der Story auch nicht weiter wichtig. Alle Personen waren in einer gereizten Grundstimmung, was mir jetzt nicht wirklich gefiel. Denn das warf bei mir gleich die Frage auf, warum sie sich überhaupt zu diesem Treffen bereiterklärt hatten. Wenn man einige Tage mit alten Freunden/Bekannten in abgelegener Umgebung verbringt, muss man sich doch wenigstens mögen und sich auf den Trip freuen. Das habe ich hier eindeutig vermisst. Die Tage sind geprägt von Misstrauen und Unterstellungen. Und es ist auch auf Anhieb klar, dass alle etwas zu verbergen haben. Es geht schon gleich mit der ominösen Einladung zu diesem Wochenende los, denn keiner hat sie angeblich verschickt. Solche Dinge ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch, was natürlich den Leser dazu veranlasst, seine eigenen Vermutungen anzustellen.

Allie Reynolds konnte mich fast auf ganzer Linie von ihrem Debüt überzeugen. Sie hat eine frostige Atmosphäre geschaffen – sowohl in der Wahl des Settings, als auch bei den Protagonisten. Wobei mich letzteres nicht wirklich ansprach und es mir im Bezug auf das Verbringen eines gemeinsamen Wochenendes unrealistisch vorkam. Ansonsten fand ich den ständigen Perspektivwechsel bezüglich der Zeitebenen sehr gut. Er heizte die Spannung nur noch mehr an. Es tauchten immer weitere Fragen bei mir auf, die zum Glück auch alle beantwortet wurden. Zusätzlich merkt man als Leser ganz deutlich, dass die Autorin durch eigene Erfahrungen ihr fundiertes Wissen über das Snowboarding eingebaut hat. Ein wirklich spannender Thriller, der gerade in der kälteren Jahreszeit seine Wirkung so richtig entfalten kann.


Zum Autor

Allie Reynolds fuhr professionell Snowboard und rangierte unter den ersten zehn in der Rangliste. Sie verbrachte mehrere Winter in den Bergen von Frankreich, der Schweiz, Österreich und Kanada. Im Jahr 2003 tauschte sie das Snowboard gegen das Surfbrett und zog an die Goldküste in Australien, wo sie fünfzehn Jahre lang Englisch als Fremdsprache unterrichtete. Frostgrab ist ihr erster Roman. Sie schreibt bereits an ihrem zweiten Thriller.


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416 Seiten
übersetzt von Jürgen Bürger
ISBN 978-3-9596-7552-9
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.harpercollins.de/
Leseprobe https://www.harpercollins.de/products/frostgrab-9783959675529

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Ein wenig zuviel des Guten

Sodom
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Sodom – Utopia Gardens 1 von Eva Siegmund
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Berlin in einer nahen Zukunft: Wer sich nicht scheut, gegen rigorose Gesetze zu verstoßen, kann seinen Körper mithilfe illegaler ...

Sodom – Utopia Gardens 1 von Eva Siegmund
erschienen bei Knaur

Zum Inhalt

Berlin in einer nahen Zukunft: Wer sich nicht scheut, gegen rigorose Gesetze zu verstoßen, kann seinen Körper mithilfe illegaler Prothesen in eine tödliche Waffe verwandeln. Diese Kriminellen werden »Cheater« genannt.
Seit ein Cheater Birols Vater ermordet hat, kennt der junge Mann nur noch ein Ziel: den »Käfig« – das Hauptquartier der Polizei von Berlin Mitte. Als Polizist kann Birol endlich selbst Jagd auf den Mörder seines Vaters machen. Doch im »Käfig« sind die Dinge keineswegs so, wie er es sich erhofft hat. Birols neues Team besteht aus der zum Strafdienst verurteilen Kratzbürste Raven und der schüchternen Polizeischülerin Laura, und seine älteren Kollegen sind entweder faul oder korrupt. Oder beides.
Als der erste tote Cheater auftaucht, ahnen weder Birol noch Raven oder Laura, wie eng dieser Mord mit ihren eigenen dunklen Geheimnissen verknüpft ist – und mit dem Utopia Gardens. Der größte Club der Welt, in dem Nacht für Nacht die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen, bildet das Zentrum eines gewaltigen Sturms, der sich über Berlin zusammenbraut.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist toll aufgemacht. Es zeigt die Stadt Berlin zu beiden Seiten des Schriftzuges Sodom, was ein richtiger Eye-Catcher ist. Geschildert wird die Story in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven.

In diesem Buch kommen sehr viele Figuren zu Wort – mir persönlich viel zu viele. Es ging nicht darum, dass ich sie nicht unterscheiden konnte, aber es war mir stellenweise einfach ein zu großes Durcheinander.
Die drei Hauptfiguren bestehen – meiner Meinung nach – aus Birol, Raven und Laura. Ich war überrascht, dass sowohl Laura als auch Raven noch unter zwanzig sind, da es sich bei diesem Trilogie-Auftakt nicht um ein Jugendbuch handelt. Die beiden jungen Frauen fand ich sehr authentisch dargestellt und ich mochte sie auf Anhieb. Völlig unterschiedlich, aber das macht ja meistens den Reiz an so einer Geschichte aus ;)
Birol fand ich recht zurückhaltend und auch ein wenig undurchsichtig. Obwohl er zur Polizei Berlins gehört, machte er auf mich nicht den Eindruck eines Ordnungshüters. Aber das mag auch der Zeit geschuldet sein, in der die Geschichte spielt. Das kann man mit unserem Hier und Heute wahrscheinlich nicht vergleichen.
Auf jeden Fall wurde schon sehr schnell beim Lesen klar, dass alle Figuren das ein oder andere zu verbergen haben.
Utopia Gardens ist ein Club – aber kein gewöhnlicher. Wahnsinnig groß und auch vielfältig in seinem Angebot, was ich sehr interessant fand. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sich auf den verschiedenen Etagen die unterschiedlichsten Gestalten tummeln und ihrem Vergnügen nachgehen.

Eva Siegmund konnte mich nicht ganz mit ihrem neuen Auftaktband überzeugen. Bei mir führte die Vielzahl an Figuren zu einem regelrechten Chaos im Kopf und wurde mit der Zeit einfach unübersichtlich. Natürlich fügten sich nach und nach auch die verschiedenen Zusammenhänge, aber mir war es trotzdem eindeutig zu anstrengend. Da es um Cyberprothesen geht, lässt die Autorin auch einen kleinen medizinischen Teil miteinfließen, was ich klasse fand. Dazu noch die Technologie der nahen Zukunft und ich war fasziniert. Eva Siegmunds Schreibsteil treibt einen mit einer unbändigen Schnelligkeit durch die Seiten und ihre kreierte Welt sorgte bei mir für tolles Kopfkino. Das Buch endet mit einem kleinen Cliffhanger und ich bin froh, dass die Wartezeit bis Band 2 nicht allzu lange ist.



Die Reihe

Sodom
Gomorrha (erscheint voraussichtlich im März 2021)
Babylon (erscheint voraussichtlich im Juli 2021)

Zum Autor

Eva Siegmund 1983 in Bad Soden geboren. Sie arbeitete als Kirchenmalerin, Juristin und Verlagsmitarbeiterin, bevor sie sich voll und ganz dem Schreiben widmete. Seit 2014 ist sie freie Autorin. Für ihre Romane hat sie bereits zahlreiche Preise gewonnen. Sie lebt in Berlin. Weitere Infos zur Autorin unter www.evasiegmund.de.


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352 Seiten
ISBN 978-3-426-52475-6
Preis: 12,99 Euro
erschienen bei https://www.droemer-knaur.de
Leseprobe https://www.droemer-knaur.de/buch/eva-siegmund-sodom-9783426524756

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Veröffentlicht am 18.09.2020

Nicht ganz überzeugend

Die Nacht zuvor
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Die Nacht zuvor von Wendy Walker
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Rosie und Laura sind so verschieden, wie zwei Schwestern nur sein können. Doch sie haben sich ihr Leben lang aufeinander verlassen können. ...

Die Nacht zuvor von Wendy Walker
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Rosie und Laura sind so verschieden, wie zwei Schwestern nur sein können. Doch sie haben sich ihr Leben lang aufeinander verlassen können. Als Laura nach einem Blind Date spurlos verschwindet, setzt Rosie alles daran, sie zu finden. Irgendetwas muss bei diesem Date furchtbar schiefgegangen sein. Ist Laura in Gefahr – oder auf der Flucht, weil sie selbst etwas Schreckliches getan hat? Denn Laura stand schon einmal unter Verdacht, einen Mord begangen zu haben. Damals fand man keine Beweise gegen sie. Aber die Zweifel blieben. Auch bei Rosie.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover ist unheimlich düster angehaucht und lässt auf eine spannende Geschichte schließen. Erzählt wird diese in der ersten und dritten Person, abwechselnd aus der Sicht von Laura und Rosie.

Die beiden Schwestern empfand ich auch als sehr unterschiedlich, wie der Klappentext schon aufzeigt. Rosie ist die bodenständige mit einer kleinen Familie, Laura ist zwei Jahre jünger und eher freiheitsliebend. Sie machte auf mich auch den Eindruck einer risikofreudigen Person, was sehr gut zu dieser Blind Date-Thematik passt.
Als Leser erhält man immer wieder kleine Andeutungen auf einen bestimmten Vorfall, der sich vor elf Jahren zugetragen hat. Worum es geht, wird allerdings schnell aufgelöst, das ganze Geschehen aber erst am Ende des Buches. Dieser Vorfall ist nicht unerheblich für das jetzige Verschwinden von Laura. Die Geschichte spielt nur am gestrigen Abend aus Lauras Sicht und am heutigen Tag aus der Perspektive von Rosie. Fand ich interessant gemacht, aber gerade die ersten Kapitel von Laura konnten mich nicht vom Hocker hauen. Die Vorbereitungen auf das Date empfand ich als unnötig langatmig … Zwischendurch hat die Autorin auch Sitzungen von Laura eingeflochten, die mit der Zeit ebenfalls noch ein weiteres Detail enthüllen.

Wendy Walker konnte mich mit ihrem neuen Thriller nicht ganz überzeugen. Ich fand gerade den Anfang sehr langgezogen, was für mich bei einem Thriller nicht sein sollte. Die Spannungskurve war insgesamt etwas flach, nur zum Ende hin nimmt sie enorm zu. Es werden alle Fragen beantwortet, was ich mir aber ein wenig spektakulärer gewünscht hätte. Es klang nicht zu 100% logisch, da hätte auch eine andere Vorgehensweise eingeschlagen werden können. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und durch die relativ kurzen Kapitel kommt man mit dem Lesen schnell voran. Für die Bezeichnung Thriller kam mir hier eindeutig zu wenig rüber, aber für ein gutes Buch zwischendurch kann ich es empfehlen.


Zum Autor

Wendy Walker ist Anwältin mit Schwerpunkt Familienrecht. Sie lebt in Connecticut und hat bereits mehrere Bestseller veröffentlicht.


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336 Seiten
übersetzt von Susanne Goga-Klinkenberg
ISBN 978-3-423-26253-8
Preis: 15,90 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/wendy-walker-die-nacht-zuvor-26253/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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