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Veröffentlicht am 07.12.2020

Nervende Figuren bis zur Mitte!

Marigolds Töchter
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Marigold ist 66 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann Dennis und Tochter Suze in einem hübschen Haus mit Garten. Marigold sorgt für ihre Familie, zu der seit neustem auch noch ihre Mutter Nan gehört, die im ...

Marigold ist 66 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann Dennis und Tochter Suze in einem hübschen Haus mit Garten. Marigold sorgt für ihre Familie, zu der seit neustem auch noch ihre Mutter Nan gehört, die im Alter nicht mehr alleine leben mag und zu der Familie gezogen ist. Der Platz wird knapp, als sich die zweite Tochter Daisy von ihrem Freund trennt und wieder in das Elternhaus zieht. Kurz vor Weihnachten beginnt sich jedoch Marigold zu verändern. Sie ist oft müde, vergisst sehr viele alltägliche Dinge und weiss oft nicht mehr., was sie gerade getan hat.



Mir hat, ehrlich gesagt, das eher altmodische Cover suggeriert, dass diese Geschichte auch eher altmodisch daher kommt. Tatsächlich ist die Figur Marigold vom Schlag Frau, die nicht nur ihren Mann Dennis von vorne bis hinten bedient. Auch die 25- jährige, also erwachsene Tochter, Suze wird gefragt, was sie essen möchte. Weder Mann noch Tochter krümmen einen Finger im Haushalt, was mir doch sehr alte Schule erscheint. Vor allem da Marigold auch noch den Einkaufsladen des Dorfes betreibt, also auch ausserhalb der Familie arbeitet.

Die Geschichte mausert sich zu einer Familiengeschichte mit verwöhnten Mitgliedern, die mir alle unsympathisch waren. Da ist zuallererst die 25 Jahre alte Suze, die von Beruf Influencerin ist, ansonsten Hotel Mama geniesst und weder finanziell, noch anpackend zum Familienunterhalt beiträgt. Ein verwöhntes und pubertäres Mädel, das seine Laune bei Grossmutter und Eltern auslässt und auch ihren Freund einwickelt. Dann ist da noch die missmutige und konstant schlecht gelaunte Grossmutter Nan, die mich genauso genervt hat. Die 32 - jährige Daisy, die nach der Trennung von ihrem Freund aus Mailand zurückkehrt, ist auch nicht besser. Mutter Marigold organisiert die ersten Aufträge und fragt Leute an, ob Daisy ihre Haustiere malen kann, um so Geld verdienen zu können. Daisys neues Berufsziel wird etwas sehr schnell auf die Beine gestellt und genauso schnell erfolgreich vermarktet. Marigold reibt sich auf, putzt, kocht, wäscht und organisiert. Sie ist der Typ Mutter Theresa, der zuallererst an andere denkt. Ihr Mann Dennis, lässt alles geschehen, statt mal bei den Töchtern und der Schwiegermutter auf den Tisch zu hauen.


Erst empfand ich die Geschichte als oberflächlich und erst ab der Mitte bekommt sie Tiefe und die Themen werden eindringlicher. Auch die Figuren werden „erwachsener“ und reifer und die Familie wächst zu einer Gemeinschaft zusammen. Mich hat auch die grosse Solidarität in der Dorfgemeinschaft sehr berührt, die nach Marigolds Diagnose entsteht.


Der Schreibstil wandelt sich nach der ersten Hälfte und wird intensiver. Was vorher eine nette Erzählung über ein 3 Generationenhaus war, wird durch die Diagnose Marigolds, eine neue Liebe von Tochter Daisy und einer neuen Perspektive von Suze fesselnder und tiefgründiger.

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Veröffentlicht am 25.11.2020

Wahrheit oder Einbildung?

Die Beobachterin
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Nach der Trennung von ihrem Mann Peter, zieht Elena in ein Reihenhaus um zur Ruhe zu kommen. Eigentlich arbeitet Elena als Autorin, hält sich aber momentan mit Lesungen und Uebersetzungen über Wasser. ...

Nach der Trennung von ihrem Mann Peter, zieht Elena in ein Reihenhaus um zur Ruhe zu kommen. Eigentlich arbeitet Elena als Autorin, hält sich aber momentan mit Lesungen und Uebersetzungen über Wasser. Die Idee zu einem neuen Buchprojekt fehlt ihr, zu sehr nehmen ihre privaten Probleme sie in Anspruch. Die einzige Abwechslung in Elenas Leben ist das wöchentliche Treffen zum Essen mit ihrer Schwester.

Plötzlich ist sie jedoch da, die Idee für ein neues Buchprojekt. Elena sieht erst per Zufall, dann gezielt, was bei ihren Nachbarn alles schiefläuft. Jeder einzelne der Familie hat Geheimnisse, die vor den anderen Familienmitgliedern verborgen werden.





Der nüchterne und sachliche Schreibstil der Autorin macht es nicht einfach mit der Geschichte mitzugehen. Sehr abgehackt und teilweise eintönig erzählt Caroline Eriksson die Geschichte von Elena. Die von der getrennten Ehefrau zur Stalkerin mutiert und die sich dabei Sachen erlaubt, bei denen ich gedacht habe, dass ich so eine Nachbarin nicht geschenkt haben möchte. Eine Nachbarin, die hinter der Gardine lauert und die Sympathien des halbwüchsigen Sohnes erschleicht. Zudem Grenzüberschreitungen mit haltlosen Ausflüchten begeht und ständig auf der Lauer liegt.



Da die Geschichte die Perspektive regelmässig wechselt, kommt man als Leser in den Genuss, eine Situation mit zweierlei Augen zu sehen und zu erleben. Das macht ganz klar den Reiz dieser Story aus. Irgendwann hat mich nämlich trotz der nüchternen und sachlichen Art, die Geschichte gepackt und ich wollte wissen, ob sich Elena die Dinge im Nachbarhaus nur einbildet, oder ob da wirklich was Kriminelles geschieht?



Das Grundthema bei der Familie auf der anderen Seite des Gartenzauns ist bedrückend. Man kann sich sehr viel zusammenreimen, obwohl die Anzeichen für das gesundheitliche Problem der Mutter eindeutig sind.

Ein Twist gegen Schluss des Buches hat mich überrascht, obwohl ich mir sagen musste, dass ich es hätte kommen sehen müssen. Allerdings lässt mich die ganze Geschichte mit Fragen zurück und die Auflösung war nicht wirklich befriedigend.

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Es reicht nun erst mal...

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Ein neuer Fall für Tom Babylon vom LKA Berlin!

Der Rocksänger Brad Galloway hat eben noch sein Konzert auf der Waldbühne gegeben, kurz danach ist er tot.

Brutal ermordet!

Eine Frau hat ihm kurz zuvor, ...

Ein neuer Fall für Tom Babylon vom LKA Berlin!

Der Rocksänger Brad Galloway hat eben noch sein Konzert auf der Waldbühne gegeben, kurz danach ist er tot.

Brutal ermordet!

Eine Frau hat ihm kurz zuvor, im Backstage Bereich der Bühne einen geheimnisvollen Umschlag übergeben. Tom Babylon und die Psychologin Sita Johanns versuchen alles, um diese Frau zu finden. Tom ahnt nicht, dass dieser Fall auch sein Privatleben beeinflussen wird.





„ Die Hornisse“ ist der dritte Streich von Marc Raabe rund um den Ermittler Tom Babylon. Auf zwei Zeitebenen wird der aktuelle Fall rund um den Rockstar geführt und in kursiver Schrift die familiären Ereignisse aus Toms Vergangenheit 1989. Ersteres hat mich völlig gefangen genommen, letzteres hat mir weniger gefallen. Denn das schon zwei Bücher lang währende Trauma, Toms Verlust der kleinen Schwester Viola, wird hier auch wieder in den Mittelpunkt gerückt. So langsam kam bei mir der Gedanke auf, dass es denn nun langsam mal reicht damit. Immer wieder und das drei Bücher lang, das immer und ewig gleiche Thema. Zudem "erscheint" Viola Tom regelmässig, was doch arg in die paranormale Schiene abrutscht.

Als grosser Zufall sind die Ereignisse in der Vergangenheit und der aktuelle Fall miteinander verbunden, was ich in die Ecke „an den Haaren herbeigezogen“ einordne.



Dazu kommt, dass mich Tom in diesem Band nicht überzeugen konnte. Er ist persönlich involviert in den neuen Fall und sieht sich plötzlich in einer Rolle, die er weder kennt, noch ihm liegt. Da kann es schon vorkommen, dass man da etwas unüberlegt reagiert. Was er hier aber bietet, ist ein klassischer Fall von Panik. Und das beim ansonsten so überlegt handelnden Ermittler. Nicht nur, dass er seinen kleinen Sohn Phil bei, für den Kleinen, unbekannten Leuten abgibt. Auch unterschlägt er Beweismittel, statt mal den Mund aufzumachen und zu erklären, was Sache ist. Den Grund dafür verrate ich hier natürlich nicht. Nur so viel dazu: Man kann es auch übertreiben mit Loyalität.



Der Schreibstil von Marc Raabe liest sich schnell, da er kurze Sätze, die nicht verschachtelt wurden, bildet. Zwar eher sachlich gehalten, spürt man dennoch immer wieder mal Spannung in besonders brisanten Szenen. Sehr beeindruckt und gefallen haben mir die guten Recherchen über die ehemalige DDR und die Eingliederung in die Geschichte. Die Flucht in den Westen und die vorgehende Bespitzelung im Osten ist wohl genau so in vielen Fällen abgelaufen.

Nun endet die Geschichte also wieder mit einem Cliffhanger. Momentan bin ich eher enttäuscht von diesem dritten Band und so weiss ich nicht, ob ich einen 4. Band lesen werde.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Zu weit hergeholt...

Die stille Kammer
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Susan Webster hat vor einigen Jahren ihren 3 Monate alten Sohn Dylan getötet . Während all der Jahre in der Psychiatrie hat sich ihr Ehemann von ihr getrennt, Freunde und Bekannte von ihr abgewendet. Nur ...

Susan Webster hat vor einigen Jahren ihren 3 Monate alten Sohn Dylan getötet . Während all der Jahre in der Psychiatrie hat sich ihr Ehemann von ihr getrennt, Freunde und Bekannte von ihr abgewendet. Nur ihre Freundin Cassie, die sie in Haft kennen gelernt hat, ist ihr nach der Entlassung geblieben.
Unter falschem Namen versucht Susan mit dem Verlust des kleinen Dylan zurecht zu kommen. Bis ihr ein Foto zugeschickt wird ...ein Foto des 4 jährigen Dylan. Ist er gar nicht tot oder versucht jemand sie in den Wahnsinn zu treiben? Zusammen mit dem Journalisten Nick macht sie sich auf die Spuren ihrer Vergangenheit.

Der Klappentext dieses Psychothrillers hat mich sehr angesprochen. Als spannend habe ich mir die Story von Susan vorgestellt.
Was ich nun fühle , am Ende dieses Buches ist Ernüchterung. Statt eines Psychothrillers habe ich eine Familien, Beziehungs und Liebesgeschichte bekommen. Gefühle spielen eine grosse Rolle, die Gefühle von Susan.
Durch den etwas langatmigen Schreibstil hat es die Autorin geschafft null Spannung aufkommen zu lassen. Dadurch , dass zu 75 % des Buches die Verarbeitung von Susan und der Verlust ihres kleinen Sohnes thematisiert wurde und nicht die Tat an sich, hatte ich eher das Gefühl in einem Schicksalsroman gelandet zu sein.
Die Story wird in zwei Erzählsträngen geführt. In einem werden die Sorgen und Nöte von Susan ausdauernd erläutert.
Im zweiten Strang wird über eine Clique junger Leute berichtet. Diesen Strang konnte ich lange Zeit nicht mit der Hauptgeschichte verbinden. ...erst ganz gegen Schluss verstricken sich die beiden Stränge, was meiner Meinung nach sehr weit hergeholt ist.

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Etliche Zufälle sind mit im Spiel!

Der kleine Strickladen in den Highlands
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Nachdem Maighread den Job und den Freund verloren hat, reist sie nach Callwell um ihre Grossmutter kennen zu lernen. Maighreads Mutter und Grossmutter haben seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr. So wusste ...

Nachdem Maighread den Job und den Freund verloren hat, reist sie nach Callwell um ihre Grossmutter kennen zu lernen. Maighreads Mutter und Grossmutter haben seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr. So wusste sie nicht mal, dass ihre Grossmutter noch lebt. In Schottland, in den Hügeln des Highlands angekommen, macht sich erstmal Enttäuschung breit. Denn ihre Grossmutter Elisabeth will keinen Kontakt mit ihrer Enkelin.
Als Trost will sich die strickbegeisterte Maighread im örtlichen Strickladen mit Wolle eindecken. Dieser ist momentan geschlossen. Schon wieder Pech für Maighread.
Dafür wird sie bei den Bewohnern des schottischen Dorfes mit offenen Armen empfangen. So lernt sie Joshua McLoughlin kennen, der der Besitzer einer Schaffarm ist. Und ihre Vermieterin Chloe, die sehr schnell zu einer Freundin wird.


Wie der Titel verrät, hat die Protagonistin ein grosses Hobby. Sie strickt leidenschaftlich gerne und so dreht sich ein beträchtlicher Teil um Wolle und die Gewinnung. Da zudem ein Teil der Handlung auf einer Schaffarm spielt, werden auch gleich Teile der Entstehung erklärt.
Schottland, das heisst die Highlands werden recht eindrücklich beschrieben. Da ich noch nie in Schottland war, kann ich nicht beurteilen ob das alles authentisch ist oder nicht. Auf jeden Fall wird das karge Land so beschrieben, wie ich es mir vorstelle. Nebel, schlechtes Wetter und Schafe, die immer wieder die Strasse überqueren inklusive.
In regelmässigen und deklarierten Perpsektivwechseln erfährt man die Sicht von Joshua, Maighread und ihrer Grossmutter Elisabeth. Vor allem für das Auf und Ab in der Grossmutter - Enkelin Beziehung war ich dankbar. Denn das ist praktisch der einzige Teil der Handlung, der nicht glatt und problemlos läuft. Ansonsten ist das Ganze doch recht simpel gestrickt ( Wortspiel!). Nicht nur, dass die berufliche Zukunft von Maighread schnell klar ist ( worauf ja auch schon der Titel hinweist). Ein grosser Zufall stellt die Weichen für ihren zukünftigen Erwerb.
Auch die Liebe stellt sie nicht vor grosse Probleme. Eine ernsthafte Konkurrenz für ihren zukünftigen Herzbuben ist schlichweg keine in Sicht. Eine überraschende Wendung lässt den Leser doch noch noch eine Weile zweifeln ob Maighread in Liebesdingen auch so erfolgreich sein wird, wie in beruflicher Sicht. Schlussendlich steht ihr auch hier ein grosser Zufall zur Seite!
Maighread ist eine Figur, die gradlinig und ohne grosse Überraschungen ihr neues Leben in den Highlands aufbaut.
Joshua ist ein sehr klischeehafter Highlander. Gross, rothaarig, naturverbunden und muskulös frönt er schottischen Spielereien wie den Highland Games. Oder eben ... wacht als Schafhirte über 150 Schafe. Sein Nebenerwerb, der sich um den Naturschutz dreht, hätte man getrost streichen können. Denn der findet zwar ab und zu Erwähnung, spielt jedoch eine sehr untergeordnete Rolle.
Den Schreibstil von Susanne Oswald empfand ich als dynamisch. Es geschieht immer irgendetwas. Auch wenn es von Zeit zu Zeit nur Beschreibungen über Wolle und die Resultate von Maighreads Strickorgien sind.
Obwohl sehr vorhersehbar und mit etlichen Zufällen gesegnet, hat mich die Geschichte rund um Maighread und ihren Highlander gut unterhalten.

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