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Veröffentlicht am 26.11.2020

nettes Winterbuch

Stille Nacht in der Provence
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Die Kantors verbringen Weihnachten in der Provence um einmal aus der Hektik des Alltags rauszukommen und sich eventuell auch wieder aneinander anzunähern. Als Andreas dann aber auf dem Grundstück einen ...

Die Kantors verbringen Weihnachten in der Provence um einmal aus der Hektik des Alltags rauszukommen und sich eventuell auch wieder aneinander anzunähern. Als Andreas dann aber auf dem Grundstück einen Sarg mit einem Toten darin entdeckt und dieser plötzlich verschwindet, ist es vorbei mit der ruhigen Weihnacht.

Cay Rademacher liefert hier einen kleinen Krimi mit einer überschaubaren Zahl an Protagonisten. Er schafft es den Leser mitzunehmen in das Rätsel um den verschwundenen Toten. Das winterliche Dorf ist wirklich toll beschrieben, man kann es sich sehr gut vorstellen und durch den starken Schneefall wird es fast vollständig von der Außenwelt abgeschnitten.

Das schafft noch einmal eine ganz besondere Atmosphäre. Allerdings waren mir die Ermittlungen der beiden Kantors schon fast zu waghalsig. Sie werden teilweise eh schon misstrauisch beäugt und begeben sich dann mehrfach in wirklich gefährliche Situationen. Das kam mir manchmal einfach zu gewollt vor.

Das Ende hat dann eine schlüssige Auflösung gebracht, die die Ereignisse noch einmal in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Alles in allem war es ein nettes Buch, weihnachtliche Stimmung ist allerdings nicht unbedingt aufgekommen. Ich würde es nicht unbedingt als Weihnachtsbuch sehen. Trotzdem transportiert es das Gefühl für die winterliche Provence.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Eine Wende im Leben

Offene See
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Robert kommt aus Nordengland, aus einer Gegend, in der der Kohleabbau alles bestimmt. Nach seinen Prüfungen macht er sich auf den Weg England zu erkunden, bevor er seinem Vater in die Kohlemine nachfolgen ...

Robert kommt aus Nordengland, aus einer Gegend, in der der Kohleabbau alles bestimmt. Nach seinen Prüfungen macht er sich auf den Weg England zu erkunden, bevor er seinem Vater in die Kohlemine nachfolgen soll. Auf dem Weg an die See lernt er Dulcie kennen, die ein kleines Cottage oberhalb der englischen Nordseeküste hat und dort alleine mit ihrem Schäferhund lebt. Diese Begegnung soll sein Leben auf immer verändern. Denn Dulcie nimmt ihn ernst und zeigt ihm eine neue Welt, die Welt der Literatur und der Lyrik. Um sich bei Dulcie für Kost und Logis zu bedanken, renoviert Robert das kleine Atelier auf ihrem Grundstück auch wenn Dulcie davon eigentlich nichts wissen will. Als er dort ein Manuskript findet, wehrt Dulcie erst ab, öffnet sich aber nach und nach und gibt ihre und die Geschichte ihrer Freundin Romy preis.

Mir hat das Buch gut gefallen. Anfangs zog es sich ein bisschen, als Robert noch alleine auf seiner Wanderschaft ist. Als er jedoch bei Dulcie ankommt, wird es interessant. Dulcie ist ganz sicher keine typische Frau ihrer Generation. Sie hält nichts von Konventionen und Denkverboten. Mit dieser Art holt sie auch Robert aus seinem eigenen Schubladendenken und öffnet ihm die Augen für eine alternative Zukunft, die er sich selber nie vorstellen konnte.
Der Schreibstil ist sehr bildhaft, man sieht das Cottage und die Küste direkt vor sich, hört die Insekten und anderen Tiere auf der wilden Wiese vor Dulcies Cottage.

Ein schönes Buch, dass auch ermutigt mal grösser zu denken, als man es vielleicht sonst tun würde.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

hat mich nicht so berührt

Das Haus der Frauen
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Solène hat nach einem Burn Out Probleme wieder ins Leben zurück zu finden. Ihr Therapeut legt ihr nahe es mit ehrenamtlicher Arbeit zu versuchen. So erklärt sie sich bereit, im Haus der Frauen als Schreiberin ...

Solène hat nach einem Burn Out Probleme wieder ins Leben zurück zu finden. Ihr Therapeut legt ihr nahe es mit ehrenamtlicher Arbeit zu versuchen. So erklärt sie sich bereit, im Haus der Frauen als Schreiberin zu fungieren. Briefe an die Familien oder die Behörden zu formulieren. Anfangs fällt es ihr schwer, sich in dieser für sie so unbekannten Umgebung zurecht zu finden, aber nach und nach fügt sie sich auf ihre Weise in die Gesellschaft des Hauses ein.
Parallel dazu wird die Geschichte des Hauses erzählt. 1925 beginnt Blanche Peyron mit ihrem Mann Spenden zu sammeln um das Haus zu kaufen und als Herberge für Obdachlose Frauen herzurrichten. Dies ist der Höhepunkt ihres Lebens, das sie und ihr Mann im Dienste der Heilsarmee.
Das Buch ist gut und bildhaft beschrieben, besonders Solènes Einsamkeit spiegelt sich auch im Schreibstil wieder. Trotzdem hat mich das Buch nicht wirklich berührt, irgendwie ist mir Solène fremd geblieben, ich habe nicht wirklich mit ihr mitfühlen können. Auch die Geschichte um Blanche und ihren Mann Albin fand ich zwar interessant, aber eigentlich ein bisschen zu oberflächlich. Gerne hätte ich mehr über die Geschichte des Hauses zwischen den beiden Zeitsträngen erfahren.
Alles in allem war es ein nettes Buch, das mich einen Nachmittag unterhalten hat, aber leider auch nicht mehr.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Mischief Bay

Wer flüstert, der liebt
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Mit „Wer flüstert, der liebt“ startet Susan Mallery eine neue Serie, die in Mischief Bay spielt. Wie der deutsche Titel zustande kommt erschließt sich mir leider gar nicht, auf Englisch heißt das Buch ...

Mit „Wer flüstert, der liebt“ startet Susan Mallery eine neue Serie, die in Mischief Bay spielt. Wie der deutsche Titel zustande kommt erschließt sich mir leider gar nicht, auf Englisch heißt das Buch „The Girls of Mischief Bay“, was doch deutlich besser passt. Auch wenn Pam, Shannon und Nicole alle schon keine Girls mehr sind, sondern mit beiden Beinen fest im Leben stehen.

Alle drei haben ihren Alltag, Pam ist zu Hause, kümmert sich ums Haus und ihren Mann. Die Kinder sind erwachsen und als „Ersatz“ hat sie Lulu, einen gut erzogenen Nackt-Hund. Shannon ist erfolgreiche CFO einer Software-Firma und eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. Allerdings wäre es doch schön, vielleicht doch noch einen Mann zum Familiengründen zu treffen. Und zu guter Letzt ist da noch Nicole, in deren Fitnessstudio die drei sich regelmäßig sehen. Nicoles Mann Eric hat seinen Job gekündigt, um ein Drehbuch zu schreiben und sein Ausklinken aus der Familie belastet die Ehe der beiden schwer.

Susan Mallery liefert hier nicht wie in Fools Gold oder Happily Inc. eine locker leichte Liebesgeschichte. Die Geschichten der drei Freundinnen gehen alle deutlich tiefer. Es geht um Altern, Neuanfänge, Familienplanung und Trennungen. Alle drei haben ziemliche Päckchen zu tragen und das Leben macht es ihnen nicht leicht.

An sich hat mir das Buch gut gefallen, der Schreibstil ist wie immer dazu angetan das Kopf-Kino laufen zu lassen. Allerdings gingen mir besonders Pam und auch Shannon zwischenzeitlich ziemlich auf den Keks. Gerade Pam hatte Phasen, da hatte ich den Eindruck, dass sie ihre Umwelt überhaupt nicht mehr wahrgenommen hat und sich in ihrem Kopf nur noch alles um sie drehte. Glücklicherweise reißt sie das Ruder dann doch immer noch einmal herum und besinnt sich auf ihre eigenen Stärken. Auch Shannon hat Phasen, in denen sie von anderen erwartet, was sie selbst teilweise nicht liefert. Anstatt mit Adam zu sprechen, zieht sie sich teilweise einfach zurück, beschwert sich aber gleichzeitig, wenn er ihr keine Gelegenheit zur Aussprache gibt.

Trotz dieser Minuspunkte hat mir das Buch Spaß gemacht und ich werde auch Band zwei dazu lesen. Vor allem, da dort dann auch die Geschichte um Nicole weiterverfolgt wird. Da bin ich schon gespannt drauf.

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Veröffentlicht am 07.12.2019

netter Weihnachtsroman

Die kleine Chocolaterie am Meer
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Emma hat sich nach einem Schicksalsschlag in einem kleinen Ort in Northumberland eine neue Zukunft mit einem kleinen Schokoladenladen aufgebaut. An sich läuft der Laden gut, käme da nicht eine Mieterhöhung ...

Emma hat sich nach einem Schicksalsschlag in einem kleinen Ort in Northumberland eine neue Zukunft mit einem kleinen Schokoladenladen aufgebaut. An sich läuft der Laden gut, käme da nicht eine Mieterhöhung dazu, die sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringt. Da heißt es neue Ideen umsetzen und den Laden bekannter zu machen. Gemeinsam mit ihren Freunden schafft sie es dem Laden eine neue Perspektive zu geben. Auch privat scheint sich alles zum glücklichen zu wenden, lernt sie doch Max kennen, der sich in sie verliebt. Doch muss Emma auch den Mut aufbringen, eine neue Beziehung einzugehen.

Das Buch hat mir gut gefallen, Emmas Laden ist wirklich zauberhaft und man möchte nur zu gerne ihre Schokoladenkreationen alle probieren. Und auch die Gemeinschaft im Dorf und der Rückhalt ihrer Freunde ist schön beschrieben. Die Charaktere sind sehr liebenswert und auch die Nebenpersonen sind toll ausgearbeitet. Das einzige was mich wirklich gestört hat, war Emmas dauerndes hin und her in der Beziehung zu Max. Sie ist sich derart unsicher und ängstlich dass sie der Beziehung immer wieder den Boden entzieht. Sie kann von Glück reden, dass Max sie wirklich liebt und sehr geduldig ist. Durch das hin und her zieht sich das Buch in der zweiten Hälfte ein wenig. Aber alles in allem lässt es sich schön lesen und die Stimmung im Laden und auf den Weihnachtsmärkten kommt toll rüber.

Von daher gibt es von mir durchaus eine Leseempfehlung.

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