Interessante Aufarbeitung
Das Geräusch der Dinge beim FallenKolumbien – Bogotá / 2009: Professor Antonio wird durch eine scheinbar harmlose Zeitungsmeldung an seine Vergangenheit mitten in Bogotá erinnert. Einer Zeit, in der der Kampf zwischen Drogenkartellen und ...
Kolumbien – Bogotá / 2009: Professor Antonio wird durch eine scheinbar harmlose Zeitungsmeldung an seine Vergangenheit mitten in Bogotá erinnert. Einer Zeit, in der der Kampf zwischen Drogenkartellen und Regierung, alltäglich war und Antonio den gewaltsamen Tod eines Freundes miterleben musste. Dieses Trauma verfolgt ihn und er stellt Erkundigungen zu dem Mord an.
Das Buch ist nicht leicht zu verstehen und zu verarbeiten. Die Aufarbeitung der jüngeren Geschichte Kolumbiens ist größtenteils dramatisch, wenn auch immer wieder Lichtblicke vom Autor eingebaut werden, weiß der Leser, dass es kein wirklich gutes Ende nehmen kann und der nächste Tiefschlag vielleicht schon um die nächste Ecke lauert. Die vorherrschenden Verhältnisse sind eindrücklich beschrieben und auch der Schreibstil ist beeindruckend intensiv. Ebenso sind die Charaktere gelungen. An mancher Stelle konnte man ihr Handeln zwar nicht nachvollziehen, aber letztlich war das sehr stimmig. Der Leser entwickelt ein immer größeres Interesse an der Lebensgeschichte der Protagonisten und dieses wird glücklicherweise auch gestillt. Der Autor schafft es zu zeigen, wie der Drogenkrieg die Menschen verändert hat, welche Folgen die Gewalt für die Opfer, aber auch deren Angehörige hat und wie schnell man in gewisse Schwierigkeiten geraten kann.
Beim Beenden blieb noch einiges unklar, manches blieb in der Schwebe und der Leser muss und darf sich selbst den Fortgang vorstellen. Zwischendurch hatte ich immer wieder Probleme zum Buch zu greifen, weil es mir an mancher Stelle zu verworren erschien, aber unter dem Strich hat es mich doch gut unterhalten.