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Veröffentlicht am 30.12.2020

Eine hinreißende und geheimnisvolle familiäre Zeitreise

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
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Deutsche Geschichte, spannend und generationenübergreifend mit Hilfe von vier Frauen erzählt
Ein auf den ersten Blick ungewöhnlicher Titel, bei dem ich mich sofort gefragt habe, was auf eine sehr knappe ...

Deutsche Geschichte, spannend und generationenübergreifend mit Hilfe von vier Frauen erzählt
Ein auf den ersten Blick ungewöhnlicher Titel, bei dem ich mich sofort gefragt habe, was auf eine sehr knappe Art beschrieben wird. Ein Bild? Eine Momentaufnahme? Eine Regieanweisung? In Verbindung mit einem anziehenden Cover war meine Neugier geweckt und ich begab mich auf die Suche nach dieser geheimnisvollen jungen Frau und ihrer Geschichte. Schnell fand ich mich wieder in der Familiengeschichte von Senta, Evelyn, Silvia und Hannah – 4 Frauen aus 4 Generationen, eine Familie.
Hannah, die Jüngste im Bunde, wird durch einen Brief aus Israel völlig überraschend mit der Vergangenheit ihrer Großmutter, Evelyn, konfrontiert. Ihre Recherchen führen zurück bis ins Jahr 1920 und sie lernt und erfährt bisher unbekanntes, das untrennbar mit ihrer eigenen Geschichte verknüpft ist.
Eine überaus gelungene Idee der Autorin, historische Ereignisse gekonnt mit Hilfe dieser vier Frauen zu kombinieren. Da wird nicht nur die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, sondern auch die Zeit des Zweiten Weltkriegs, und hier ganz besonders im Hinblick auf die Heirat der Großmutter mit dem Sohn eines jüdischen Kunsthändlers, lebendig.
Der Roman lässt sich dank der kurzen Kapitel, des einnehmenden und flüssigen Schreibstils, geschickt eingebettete, teilweise recht große Zeitsprünge, sehr gut lesen. Dabei hat mich die Darstellung jeder Frau in jeder Zeitepoche überzeugt und mich fasziniert, deutscher Geschichte einmal in bisher unbekannter Form gegenüberzustehen.
Spannend, einfühlsam und mitreißend geschrieben waren die Seiten sehr schnell gelesen. Empfehle diesen Roman sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Zwei Schwestern, deren Begabung zur Berufung wird

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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Ein hochinteressanter und spannender Leseausflug in die Anfänge der deutschen Kinderheilkunde

Ein Roman, der mich bereits beim ersten Blick auf das Cover nicht mehr losgelassen hat. Genauso neugierig ...

Ein hochinteressanter und spannender Leseausflug in die Anfänge der deutschen Kinderheilkunde

Ein Roman, der mich bereits beim ersten Blick auf das Cover nicht mehr losgelassen hat. Genauso neugierig wie der kleine Junge auf dem Cover war auch ich auf die Geschichte, die mich auf einigen hundert Seiten erwarten würde.
Nach einem herzergreifenden Prolog, in dem ich gemeinsam mit Marlene, Emma und ihrer Mutter den sechsten Geburtstag eines der beiden Mädchen feiern darf, endet dieser Ehrentag auf tragische Weise. Noch in der Nacht ergreifen Marlene und Emma, nun Vollwaisen, regelrecht die Flucht aus ihrem Elternhaus mit der Hoffnung, in der fernen Großstadt Berlin unerkannt untertauchen und ihr weiteres Leben selbst in die Hand nehmen zu können.
Gut, dass sie nicht auf sich selbst gestellt sind, sondern Aufnahme in einem Waisenhaus finden. Auch wenn dort strenge Regeln herrschen wird ihnen eine qualifizierte Schulausbildung ermöglicht, die ihnen letztendlich auch den heißersehnten Ausbildungsplatz als Kinderkrankenschwester an der neu gegründeten Kinderklinik Weißensee ermöglicht.
Ist diese Ausbildung vorrangig Töchtern aus "gutem und betuchtem Hause" vorbehalten, so müssen sich Marlene und Emma bereits von Beginn an zur Wehr setzen und betreiben die Ausbildung deutlich intensiver als so manche Kollegin. Allerdings lässt man sie auch immer wieder deutlich spüren, wo ihr Platz ist.
Marlene und Emma, zwar mit der gleichen Empathie ausgestattet, verfolgen jedoch unterschiedliche Ziele. Die eine verschlingt medizinisches Wissen nahezu wobei die andere die besondere Fähigkeit besitzt, das bedingungslose Vertrauen der ihr anvertrauten Kinder zu gewinnen und zu pflegen.
Beide Charaktere werden sehr sorgsam herausgearbeitet und mit Leben gefüllt. Dabei ein besonderes Augenmerk auf die unterschiedlichen Interessen und dem individuellen Weg, diese zu fordern und zu fördern. Es hat mir sehr große Freude bereitet, diese beiden jungen Mädchen auf ihrem beruflichen, aber auch privaten Weg begleiten zu können. Hinzu kommen Einblicke nicht nur in den Beginn der Kinderheilkunde, sondern auch in das Verständnis und Wirken der Rot-Kreuz-Schwestern. Dies verdient eine besondere Erwähnung, da es sich um den selbstlosen Dienst von Frauen an kranken und verwundeten Menschen im Krieg handelt. Um praktizierte Menschen- und Nächstenliebe, die ohne Ansehen der Person erfolgte.
Besonders spannend für mich auch diverse Fragen zu Kleinigkeiten in Bezug auf Marlene und Emma. Allem voran die Frage nach der Finanzierung der Schulausbildung. Die Lösung dieser Rätsel hat mich verblüfft, aber auch tief berührt. Ein für mich besonderes Highlight in diesem faszinierenden und bemerkenswerten Roman.
Ein wunderbarer und empfehlenswerter Lesegenuss, der glücklicherweise Fortsetzung in einem zweiten Band finden wird.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

… so zart und klar und doch unzerbrechlich und unzerstörbar

Erinnerungen aus Glas
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Zwei junge Frauen im Zweiten Weltkrieg, die sich selbstlos und mutig den Schwächsten annehmen und zur Rettung beitragen.

Der Titel dieses Romans, dessen Ereignisse auf wahren Begebenheiten zurückzuführen ...

Zwei junge Frauen im Zweiten Weltkrieg, die sich selbstlos und mutig den Schwächsten annehmen und zur Rettung beitragen.

Der Titel dieses Romans, dessen Ereignisse auf wahren Begebenheiten zurückzuführen sind, hat mich sofort angesprochen und mich zum Nachdenken gebracht und mich neugierig gemacht auf die Geschichte, die sich mir auf knapp 370 Seiten erschließt. Und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil – durfte ich doch wieder eine Geschichte in der Geschichte entdecken.
Aber der Reihe nach:
In zwei Handlungssträngen, beginnend mit einigen wenigen Seiten in Holland im Jahr 1933, in der ich den Beginn der Freundschaft zwischen den beiden Hauptprotagonistinnen, der neunjährigen Niederländerin Josefien, genannt Josie, und der nur um ein Jahr älteren Deutschen Anneliese, ebenfalls umbenannt zu Elsie miterleben kann. Um sie dann nur wenige Seite später und im Jahr 1942 wieder zu treffen. Beide im schwierigen und lebensbedrohlichen Alltag des Zweiten Weltkriegs aufgewachsen treffen sie sich unerwartet wieder und – geprägt durch die praktizierten Grausamkeiten der Naziherrschaft – setzen sich mit all ihrer Kraft und auf verbotenen und verborgenen Wegen für die Rettung von jüdischen Kindern ein.
Ergänzt werden diese Ereignisse gut 75 Jahre später durch eine zunächst völlig zusammenhanglose Reise der jungen, adoptierten Amerikanerin Ava nach Uganda. Als Direktorin einer gemeinnützigen Stiftung will sie sich dort einen persönlichen Eindruck über die Grundlagen des Förderantrags des Besitzers einer Kaffeeplantage mit angeschlossenem Waisenhaus verschaffen. Nicht ahnend, dass sich im Verlauf ihres Aufenthaltes und ihrer Recherchen eine Verbindung zwischen der Familiengeschichte des Kaffeeplantagenbesitzers und ihrer eigenen ergeben wird.
Zwei Geschichten voller Dramatik und Spannung. Mit vielen (Familien-)geheimnissen und historischen Einblicken in die Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft der Bewohner eines Landes, das mir in dieser Form während des Zweiten Weltkriegs bisher noch nicht nahegebracht wurde.
Der Roman liest sich, trotz des ernsten Themas hervorragend. Der einnehmende und fesselnde Schreibstil lassen kaum Pausen zu. Hinzu kommen noch Charaktere, mit denen man sich sofort identifizieren kann. Ihre Gedanken, Handlungen und auch ihr Verhalten sind überaus glaubwürdig und nachvollziehbar dargestellt. Man lebt die Zeit und die Ereignisse förmlich mit und hält dann doch immer wieder inne, um sich zu vergegenwärtigen, dass es sich um vergangene Realität und keine Fiktion handelt.
Es war mir eine große Ehre, diesen Roman lesen zu können und empfehle ihn liebend gerne weiter.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Gelungener Abschluss einer faszinierenden Trilogie

Die Farben der Schönheit – Sophias Triumph (Sophia 3)
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Corina Bomann legt ihrer dreibändigen Geschichte um die junge und talentierte Sophia eine interessante, mir bis dahin in dieser Form aber weitestgehend unbekannte (auch historische) Thematik zu Grunde ...

Corina Bomann legt ihrer dreibändigen Geschichte um die junge und talentierte Sophia eine interessante, mir bis dahin in dieser Form aber weitestgehend unbekannte (auch historische) Thematik zu Grunde und nutzt dazu sehr geschickt die im Kosmetikbereich bekanntesten und erfolgreichsten Unternehmen Helena Rubinstein und Elisabeth Arden.
Im vorliegenden dritten und letzten Band, der sich erneut durch ein sehr markantes Cover auszeichnet und die beiden vorhergehenden Romane hervorragend ergänzt, kann ich Sophia erneut ein Stück weit auf ihrem Lebensweg begleiten. Auch wenn die Handlung erst 1934 beginnt, so wird der in wenigen Jahren beginnende Zweite Weltkrieg auch auf ihr Leben Einfluss nehmen.
Sophia, endlich glücklich mit ihrem heißgeliebten Darren verheiratet, und voller Pläne für ihre berufliche und private Zukunft, wird schon sehr bald zu einer wichtigen Unterstützerin ihrer süchtigen Freundin Henny. Auch beruflich verändert sich Sophia erneut, indem sie nach Beendigung ihrer Tätigkeit bei Elisabeth Arden wieder zu Helena Rubinstein zurückkehrt. Getrieben von dem Wunsch, eigene Ideen zu erforschen und umzusetzen, muss sie erkennen, dass sich dieser Traum nicht in einem Abhängigkeitsverhältnis von anderen verwirklichen lässt. Wenn sie ihren Traum Wirklichkeit werden lassen möchte, dann muss sie diesen Weg – nur auf sich gestellt – notfalls ganz alleine gehen.
Auch die an ihre Ehe mit Darren geknüpften Hoffnungen stellen sich als problematisch bis erfolglos heraus und eine unerwartete schmerzhafte Trennung vor dem Hintergrund des aufziehenden Krieges sorgt für zusätzlichen Kummer.
Eine sehr gelungene Mischung, in der realitätsnahe und überzeugende Charaktere, die sich zudem treu bleiben und deren Verhalten jederzeit nachvollziehbar ist, zeichnen auch diesen Band wieder aus. Für mich besonders faszinierend zudem der Einblick in eine (Kosmetik-)Welt mit informativen und aufschlussreichen Einblicken, wie sie mir bisher nicht bekannt bzw. vorstellbar waren.
Eine Trilogie, die sich auf Grund der Thematik, der wunderbar und authentisch, mit sehr viel Empathie beschriebenen Charaktere, allen voran natürlich Sophia, zu lesen lohnt und die ich sehr gerne weiterempfehlen möchte. Als Gesamtwerk oder auch nur einzelne Bände – jederzeit und auf jede Weise ein Genuss.

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Veröffentlicht am 26.11.2020

Ein Silberstreif auf Gut Greifenau, mit ersten zarten braunen Wölkchen

Gut Greifenau - Silberstreif
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Voller Spannung bin ich vor einigen Tagen zurückgekehrt auf das mir bereits seit vier Bänden wohlvertraute Gut Greifenau in Hinterpommern und finde mich im Herbst 1923 dort ein. Wenn auch der Erste Weltkrieg ...

Voller Spannung bin ich vor einigen Tagen zurückgekehrt auf das mir bereits seit vier Bänden wohlvertraute Gut Greifenau in Hinterpommern und finde mich im Herbst 1923 dort ein. Wenn auch der Erste Weltkrieg mit all seinen Schrecken, die auch an Konstantin und Rebecca, ihren Eltern und Geschwistern nicht spurlos vorübergegangen ist, setzt sich der Kampf ums nackte Überleben weiter fort. Die Inflation in Deutschland befindet sich auf ihrem Höhepunkt, das Geld verliert fast stündlich an Wert und mühsam zusammengesparte finanzielle Reserven, die der Erfüllung lang gehegter Träume dienen sollen, lösen sich buchstäblich in Luft auf. Und dies betrifft jeden auf Gut Greifenau, sowohl die Grafenfamilie als auch die Bediensteten.
In diesem Zusammenhang gelingt es der Autorin hervorragend, die damit verbundenen unterschiedlichen Auswirkungen sehr deutlich und teilweise auch ergreifend darzustellen. Überwiegt bei Konstantin und Rebecca das Verantwortungsbewusstsein nicht nur für das gesamte Familiengut und die dort im Haus und auf dem Anwesen Beschäftigten, so haben sie auch die Nöte und Sorgen der Dorfbewohner im Blick. Neben der Grafenfamilie mit ihren ureigenen Aufgaben und Problemen zeigt die Autorin aber auch immer wieder die die Auswirkungen geschichtsträchtiger Ereignisse aus einer anderen Gesellschaftsschicht, und nutzt dazu sehr gekonnt die (vor allem) die Hausangestellten. In Einzelschicksalen, die sehr detailgetreu, aber auch sehr empathisch dargestellt werden, wird man mit fast existenzvernichtenden Auswirkungen konfrontiert. Als Beispiel soll dazu der lang gehegte Traum von Alberts Mutter und Tante auf eine eigene Pension, von deren Einkünften sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können, dienen. Da braucht es nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie es ihnen ergeht – oder? Die Ohnmacht, die Fassungslosigkeit, das Fragen, die Verzweiflung – all dies hautnah lesend mitzuerleben, hat mich tief berührt.
Neben bekannten geschichtlichen Fakten werden mit Hilfe von einzelnen Familienmitgliedern die zu dieser Zeit noch immer vorhandenen Standesdünkel bzw. Erwartungshaltungen und Hoffnungen des Adels, hier vor allem des Landadels, dargestellt. Dabei an erster Stelle Gräfin Feodora, Mutter von Konstantin, und neben der zunehmend von ihrer Anwesenheit überforderten Tochter Anastasia der jüngere Sohn Nikolaus.
Wunderbar gezeichnete Charaktere mit Vorstellungen, Einstellungen und Verhaltensweisen, die überaus glaubwürdig dargestellt werden und die beim Lesen immer wieder zum Kopfschütteln führen. Besonders hervorzuheben in diesem Zusammenhang die Figur des Nikolaus. Nach wie vor voller Wut und Bitterkeit über die Stellung seines Bruders, der das Familiengut übernommen hat, und auf der Suche nach Macht einen Weg einschlägt, der verheerende und grausame Auswirkungen, auch auf eigene Familienmitglieder haben könnte – berücksichtigt man die folgenden realen Ereignisse in der deutschen Geschichte. Zunächst schmunzelnd, dann aber mehr und mehr nachdenklich und fragend, als ich (lesend) gemeinsam mit Nikolaus an der ersten Massenansprache Hitlers im Sportpalast Berlin teilnehmen konnte. Sehr interessant zu erfahren, wie Hitler und auch

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