Cover-Bild Das Geheimnis der Sternentränen
Band der Reihe "DrachenStern Verlag. Science Fiction und Fantasy"
12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Bookspot Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Science-Fiction
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Science Fiction
  • Seitenzahl: 350
  • Ersterscheinung: 03.01.2017
  • ISBN: 9783956690730
Anke Höhl-Kayser

Das Geheimnis der Sternentränen

Im Jahr 2162 ist die Erde hoffnungslos verseucht. Um die Umweltbedingungen vergangener Tage erforschen zu können, richtet die Wissenschaftlerin Jade einen Zeitkorridor ein. Da steht plötzlich Ranon vor ihr - der junge Mann, der vom mittelalterlichen Planeten Ägeon stammt, ist über den Korridor auf die Erde gelangt! Das Potenzial des Portals zwischen den Welten bleibt nicht unbemerkt: Die beiden Despoten, die über die Erde und Ägeon herrschen, wollen es jeweils für sich nutzen, um den anderen Planeten zu erobern …
Als Jade und Ranon entdecken, dass ihnen dabei eine ganz besondere Rolle zugedacht ist, fliehen sie gemeinsam vor den Häschern der Regenten. Zusammen mit Keiare, einem humanoiden Echsenwesen, versuchen sie, die Pläne der Herrscher zu durchkreuzen und stoßen dabei auf eine geheimnisvolle Legende um die Tränen der Königin Risa. Ist sie der Schlüssel, der es Jade und Ranon erlaubt, das Schicksal ihrer Welten noch zu wenden?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2017

Große Unterhaltung

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2162 ist die Umwelt der Erde quasi zusammengebrochen. Die Überlebenden wohnen in großen Türmen, werden im Labor fortgepflanzt und über allen steht Präsidentin Gold. Jade ist eine Wissenschaftlerin und ...

2162 ist die Umwelt der Erde quasi zusammengebrochen. Die Überlebenden wohnen in großen Türmen, werden im Labor fortgepflanzt und über allen steht Präsidentin Gold. Jade ist eine Wissenschaftlerin und soll eine Brücke aufbauen, die in die mittelalterliche Erde führt. Doch stattdessen entsteht eine Einstein-Rosenberg-Brücke nach Ägeon und Ranon steht vor ihr, ein junger Mann von einem fremden Planeten. Gemeinsam erkennen sie, was Gold mit Ägeons Herrscher vereint und kommen der Geschichte von den Sternentränen der Königin Risa auf die Spur.
Jades Welt ist klar eine dystopische, Ranons dagegen scheint zumindest auf den ersten Blick eine fantastische zu sein. Doch nach und nach entpuppt sich das, was dort als Magie oder Macht bezeichnet wird als Technik. Diesen Trick fand ich sehr gut, um das Genre nicht zu überstrapazieren und die Vielfalt der Auslegung zu zeigen. Die Perspektive, das wird immer wieder klar, bestimmt, wie Dinge bezeichnet werden und wie die Menschen darauf reagieren. Der Punkt ist so wunderbar eingespielt und wird immer wieder aufgegriffen, dass es richtig Freude macht und immer wieder Aha-Erlebnisse folgen.
Die Erzählform ist nicht klar personal. Ich finde eher, dass ein auktorialer Erzähler sich auf verschiedene Personen fokussiert. Darum kann er zwischen den einzelnen Figuren springen, in Gedanken und Träume blicken und weiß mehr, als die Figuren. Dass er nicht alles dem Leser auf die Nase bindet, hat mir gut gefallen. Auch sorgt die umfassende Sicht für einen wunderbaren Blick in die verschiedenen Welten, so dass der Leser sich zurecht finden kann und Nähe zu den Figuren aufgebaut wird.
Ganz toll fand ich, wie gekonnt Motive eingesetzt und später wieder aufgegriffen wurden. Das hat immer wieder dafür gesorgt, sich trotz unterschiedlicher Schauplätze und Figuren zurecht zu finden und dabei Spaß zu haben. Dabei spielt der Roman auch mit Klischees auf eine wunderbar angenehme Weise. Ich bin richtig in dem Buch versunken.
Jades Welt ist ein Matriarchat, Männer werden nur noch als Soldaten und zum Saubermachen „gebraucht“. Wie schön der Roman gerade hier an vorgefertigten Rollen und Klischees stößt und damit arbeitet, zeigt sich nicht erst, als Ranon aus der patriarchisch geprägten Welt dazu kommt. Schnell spielt Das Geheimnis der Sternentränen mit Erwartungen und Mustern, überrascht und begeistert immer wieder.
Doch es gab auch zwei Stellen, die mir persönlich aufgestoßen haben. Zum einen das erste Treffen zwischen Ranon und Jade, bei dem sich die beiden sofort um den Hals fallen. Und dann die schnelle „Abfertigung“ auf Ägon, bei der ein wichtiges Ereignis lediglich als Bericht wiedergegeben wird. Während der zweite Punkt zumindest die Illusion des personalen Erzählers aufrecht erhält und verschmerzbar ist, machen den ersten die vielen Vorteile des Romans weg, eine Schwachstelle bleibt es aber.
Mir hat das Buch großen Spaß gemacht und ich glaube, dass es ehr gekonnt fantastische Elemente so in die Science Fiction Handlung einbaut, dass auch Fantasy-Leser wunderbar damit beraten sind. Die Autorin werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.

Veröffentlicht am 28.01.2017

interessante Mischung

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Wir schreiben das Jahr 2162, die Erde ist versucht, die wenigen überlebenden Menschen leben eingepfercht in hohe Türme, wo sie auf engsten Raum zusammen leben. Eine von ihnen ist die 32-jährige Wissenschaftlerin ...

Wir schreiben das Jahr 2162, die Erde ist versucht, die wenigen überlebenden Menschen leben eingepfercht in hohe Türme, wo sie auf engsten Raum zusammen leben. Eine von ihnen ist die 32-jährige Wissenschaftlerin Jade, die sich sehr nach einem anderen Leben sehnt. Einem Leben in dem sich machen darf, was sie will und in dem sie mehr Privatsphäre hat. Dann bekommt sie von der Anführerin selbst einen sehr aufregenden Aufgabe, sie soll ein Zeitkorridor einreichten, nur stattdessen öffnet sie ein Wurmloch zu der Welt Ägeon. Hier trifft sie auf den jungen Ranon, zu dem sie sich direkt magisch hingezogen fühlt. Gemeinsam kommen sie hinter das Geheimnis ihrer Welten, denn die beiden Planeten viel mehr als sie geahnt haben.

Der Klappentext klang sehr vielversprechend, ich mag Science Fiction sehr und war wirklich neugierig. Erzählt wird die Handlung abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven, wobei Ronan und Jade als Hauptfiguren zu bezeichnen sind. Handlungsorte sind die Erde sowie die Welt Ägeon, beide sehr unterschiedlich. Die Erde ist verseucht und die Bedingungen sind schlecht. Auch Ägeon hat seine Probleme und beide Führer der jeweiligen Welt wollen den Korridor für ihre Zwecke nutzen. Mitten in diesem Konflikt geraden Jade und Ranon. Insgesamt hat mir die Grundidee gut gefallen, wobei mich das ganze zu sehr an eine Dystopie erinnert hat und die lesen ich eigentlich gar nicht so gerne. Auch mischt die Autorin dem ganzen einen Hauch Fantasy dabei, was eine ungewöhnliche Mischung ergibt.
Die Beziehung zwischen den Ranon und Jade spielt eine zentrale Rolle, wobei mir das persönlich etwas zu schnell ging mit den beiden. Sie haben sich einmal gesehen und sind direkt schwer verliebt, so etwas mag ich ehrlich gesagt nicht immer. Die beiden geben auf jeden Fall ein ungewöhnliches Paar ab, alleine schon wegen ihres Altersunterschiedes.
Neben Jade und Ranon gibt es noch einige interessante andere Charaktere, wobei ich manchmal die Vielzahl an Namen etwas verwirrend fand, da wäre ein Glossar nicht schlecht gewesen.

Von mir gibt es 8 von 10 Punkte.