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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2017

Respekt vor starken Frauen ...

Die Töchter der Tuchvilla
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Ich bin immer noch ganz begeistert von dieser Reihe um die Tuchvilla und die Familie Melzer. Schon der erste Teil hat mich überzeugt und der zweite steht diesem in nix nach. Die Dynamik ist in diesem Band ...

Ich bin immer noch ganz begeistert von dieser Reihe um die Tuchvilla und die Familie Melzer. Schon der erste Teil hat mich überzeugt und der zweite steht diesem in nix nach. Die Dynamik ist in diesem Band ein wenig anders. Während im ersten Teil doch viele starke Männer mit im Vordergrund standen, besinnt sich dieser wieder auf die Frauen, die kriegsbedingt allein zu Hause zurück geblieben sind. Es kann nicht einfach gewesen sein in dieser Zeit. Denn nicht nur besonders sehr arme Familien mussten neben ihrer Sorge und Trauer um die Männer auch noch kämpfen ihre Familie satt zu bekommen. Wie sagt man so schön … „Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben“ … hier wuchsen viele Frauen über sich hinaus. Wiederum erinnert diese Familie und die Tuchvilla an Downton Abbey aber da ich diese Serie liebe, habe ich auch die Augsburger Version sehr gerne gelesen. Hier freue ich mich sehr auf Band drei, der diese Familiengeschichte hoffentlich zu einem guten Ende bringen wird … in welcher Form auch immer.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Einfach unschlagbar, der Max ....

Die Schwangerschaft des Max Leif
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Liebe Juliane, du hast mal wieder alles gegeben und Max und Maja für eine kurze Zeit zum amüsanten Bestandteil meines Leselebens gemacht. Von Anfang an versteht es dieser liebenswerte Chaot meine Abende ...

Liebe Juliane, du hast mal wieder alles gegeben und Max und Maja für eine kurze Zeit zum amüsanten Bestandteil meines Leselebens gemacht. Von Anfang an versteht es dieser liebenswerte Chaot meine Abende zu versüßen. Er kann es einfach nicht lassen und micro-managed nicht nur sein eigenes Leben sondern auch das seiner Umwelt. Nichts überlässt er dem Zufall. Da werden Kinderwagen getestet, Ärzte zu skurrilen Krankheiten befragt und die Tauglichkeit der Spieluhr im Kinderzimmermobile in Frage gestellt. Aber auch rührende Momente wie ein „Wiedersehen“ mit Paul spicken diesen Roman und machen ihn zu einem reinen Lesevergnügen. Max und Majas Alltag in der Kita kitzelt regelmäßig die Lachmuskeln frei nach dem Motto „Kindermund tut Wahrheit kund“. Die auftauchenden Charaktere in und um die Kita sind ihr Gewicht in Gold wert. Durch den angenehmen Schreibstil fiel es mir direkt schwer, mich an die vorgegebenen Abschnitte zu halten aber auch das Diskutieren in der Leserunde war mal wieder sehr unterhaltsam. Nach meinem Geschmack hätte natürlich Jekatarina gerne eine noch größere Rolle spielen dürfen aber ich bin mir sicher, irgendwann sehen wir sie wieder. Sie, Max und Maja und der Rest der inzwischen ganz schön gewachsenen Familie. Mehr darf ich an dieser Stelle nicht verraten …

Veröffentlicht am 06.03.2017

Ein Monatshightlight !!!

Die Schwestern von Sherwood
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Kann man einen Lesemonat schöner beginnen als mit einem Schmöker, den man nach ein paar Seiten nicht mehr aus der Hand legen kann? Genau so ging es mir mit diesem Buch von Claire Winter. Das Buch beginnt ...

Kann man einen Lesemonat schöner beginnen als mit einem Schmöker, den man nach ein paar Seiten nicht mehr aus der Hand legen kann? Genau so ging es mir mit diesem Buch von Claire Winter. Das Buch beginnt mit einem Kapitel über die kleine Amalia, die dem Leser einen wunderbaren Einstieg in diesen Roman verschafft. Amalie reflektiert über ihren Albtraum nach der schweren Krankheit. Ganz langsam führt sie mich in ihre Geschichte ein, die auf besondere Weise mit Melinda verknüpft zu sein scheint. Während Melinda noch im Dunkeln tappt, lerne ich die guten und schlechten Seiten der Vergangenheit kennen. Die Seiten blätterten sich fast wie von selbst um, so zog mich der Schreibstil in den Bann. Während ich glaubte, kurz vor der Hälfte nun die Geschichte für mich vollkommen aufgeklärt zu haben, führte mich die Autorin immer wieder in neue Richtungen, stellte für mich Zusammenhänge dar, auf die ich nicht gekommen wäre und präsentierte mir Abgründe mancher Charaktere, die schier unmenschlich schienen. Der Roman hat eine Art happy end, wirkt aber überhaupt an keiner Stelle kitschig. Einen interessanten Touch erhält er durch das Thema Taubheit und wie mit dieser Behinderung/Krankheit vor guten hundert Jahren umgegangen wurde. Von mir eine Leseempfehlung mit viel Lust auf das nächste Claire Winter Buch.

Veröffentlicht am 22.02.2017

Auf zum Eberhofer ... nach Niederkaltenkirchen ...

Dampfnudelblues
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Für den zweiten Teil dieser Eberhofer Krimireihe gibt es von mir eine glatte Note eins. Der absolut sympathische, witzige und sehr talentierte Schauspieler und Hörbuchsprecher Christian Tramitz macht aus ...

Für den zweiten Teil dieser Eberhofer Krimireihe gibt es von mir eine glatte Note eins. Der absolut sympathische, witzige und sehr talentierte Schauspieler und Hörbuchsprecher Christian Tramitz macht aus diesem Buch pures Hörvergnügen.

Der Eberhofer aus Niederkaltenkirchen bei Landshut hat es nicht leicht. Die Kollegen wollen seinen Fall zu den Akten legen, es kann in ihren Augen nur Selbstmord gewesen sein. Akribisch jedoch verfolgt der Kommissar jede noch so kleine Spur bis sich das große Puzzle zu einem Ganzen zusammenfügt. Ganz nebenbei gibt es Stress an der Heimatfront. Die Oma, sie liebt ihn nicht mehr, weil er doch die Susi nicht mehr liebt … die liebt doch jetzt einen Anderen, im fernen Italien! Und mit dem Leopold ist es auch nicht immer einfach, wo der doch dauernd die Sushi bringt … aber hören sie selbst und lassen Sie sich entführen … nach Niederkaltenkirchen bei Landshut, wo der Eberhofer wohnt! :)

Veröffentlicht am 10.02.2017

Ein Roman wie ein Orkan ...

Der Jahrhundertsturm (Jahrhundertsturm-Serie 1)
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Mit einem kleinen Seufzer - halb traurig, dass es vorbei ist und halb erleichtert, die Handgelenke mal wieder entspannen zu können, habe ich eben das über tausend Seiten umfassende Epos Richard Dübells ...

Mit einem kleinen Seufzer - halb traurig, dass es vorbei ist und halb erleichtert, die Handgelenke mal wieder entspannen zu können, habe ich eben das über tausend Seiten umfassende Epos Richard Dübells beendet. Hätte ich nicht vor kurzem die faszinierende Dokumentation „Die nervöse Großmacht“, basierend auf dem geschichtswissenschafllichen Werks Volker Ulrichs, gesehen, die genau den gleichen Zeitraum abdeckt, ich hätte das Buch nicht so genießen können. So war mir doch zumindest Otto von Bismarck stets präsent beim Lesen. Der Autor schaffte es spielerisch, mich als Leser direkt mit ins Geschehen einzubinden. Mit seiner ausdrucksvollen und sehr anschaulichen Sprache versetzte er mich, neben vielen anderen Schauplätzen, nach Ostpreußen, Berlin und Paris zwischen den Jahren 1840 und 1871. Es war in der Tat ein bewegendes Stück Verfassungsgeschichte. Durch die Augen von Alvin, Paul, Louise und Lily half mir Richard Dübell die Umstände und Umbrüche zu verstehen. Er nahm mich mit auf die großen Gutshöfe und führte mich in das Leben der Junker ein. Er ließ mich Pauls Begeisterung beim Bau der ersten Eisenbahnen erleben. Ja, er stellte mich unter anderem Alfred Nobel, dem Erfinder des Dynamits und dem späteren Stifter des Nobelpreises vor, um nur eine bekannte Person aus dem Roman aufzugreifen. Er schickte mich auf mehr als einen Kriegsschauplatz, auf dem mir der Pulverdampf in der Nase zu jucken und mir die Schreie der Verwundeten Albträume bescheren zu schienen. Aber auch die Liebe spielte eine große Rolle, die unerfüllte, als auch die wunderbare. Eine Frau, zwei Männer, ihre Geschichte zog sich wie ein roter Faden durch den Roman. Ihr gegenüber Pauls Schwester Lily, die abgelegte Geliebte, die sich ihr Leben lang für unverstanden und ungeliebt hielt, was ihren Hass und ihre Rachegelüste schürte und sie grausam und gnadenlos machte.

Es fällt mir schwer ein derartig opulentes Werk in wenigen Worten zusammen zu fassen. Geschichte hat mich schon immer fasziniert und diese dann in Form eines Romans, der auf wahren Tatsachen basiert, konsumieren zu dürfen, war schon ein besonderer Genuss. Ein großes Lob an dieser Stelle an den wunderbaren Autor Richard Dübell. Die Saga geht für mich schon bald mit dem Jahrhunderttraum weiter.