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Veröffentlicht am 05.03.2017

Ein spannender Gruselspaß

Spiegel des Bösen
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Spiegel des Bösen von Björn Springorum
erschienen bei Thienemann-Esslinger

Zum Inhalt

Ein Grandhotel, in dem das Grauen herrscht, ein Zimmermädchen, das auf Rache schwört, drei Berghexen, die auf Seelen ...

Spiegel des Bösen von Björn Springorum
erschienen bei Thienemann-Esslinger

Zum Inhalt

Ein Grandhotel, in dem das Grauen herrscht, ein Zimmermädchen, das auf Rache schwört, drei Berghexen, die auf Seelen lauern, und eine Liebesgeschichte, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Ich gehe ja selten auf ein Buch-Cover ein, aber dieses ist wirklich erwähnenswert. Ein richtiger Eye-Catcher, der mir in der Buchhandlung schon von Weitem ins Auge gefallen ist. Es wirkt durch die relativ dunklen Farben nicht nur mysteriös, sondern hat beim näheren Hinschauen noch einen Schimmer-Effekt auf Vorder- und Rückseite zu bieten.
Das Buch selbst besteht aus vielen kurzen und relativ knappen Kapiteln, was der Story ein unheimliches Tempo verleiht. Jeder Kapitelanfang ist mit einigen schwarzen Verästelungen gestaltet worden, was gut zur mysteriösen Grundstimmung passt. Außerdem sind die Kapitel nicht nur nummeriert, sondern geben auch den jeweiligen Aufenthaltsort der Protagonisten an. Da kommen die verschiedensten Schauplätze in einem eigentlich sehr malerisch gelegenen Hotel zu Stande. Grandhotel Rabenfels liegt in den Bergen, nicht nur durch den mangelnden Handyempfang ziemlich abgeschnitten vom Rest der Welt. So kommt es jedenfalls der fünfzehnjährigen Sophie vor, die einige Tage mit ihren Eltern Zimmer 217 gebucht hat. Es geht sowohl für den Teenager als auch für den Leser sofort los – merkwürdige, nicht rational erklärbare Dinge geschehen, während ein dichter Nebel um das Hotel wabert. Gruseliger kann eine Geschichte bald gar nicht starten! Es vergingen noch nicht einmal 30 Seiten und es war schon eine Menge passiert. Ich fühlte mich teilweise an die Filme Ghost Ship und Shining erinnert, was durchaus positiv zu werten ist. Die Spannung war teilweise kaum auszuhalten! Ich habe den Weg und Kampf von Sophie, Max, Ludwig und Margarete Nägel kauend mitverfolgt.
Der Autor hat zwischendurch einige hellgrau gedruckte Kapitel eingefügt, die den Leser in das späte 19., beziehungsweise das frühe 20. Jahrhundert katapultieren. Anhand dieser Abschnitte hatte ich schon eine leichte Vorahnung, um wen und was es sich handeln könnte, aber dies tat meiner Lesefreude keinen Abbruch. Es blieben trotzdem noch genügend offene Fragen übrig, die allerdings auch zum Schluss beantwortet werden.
Auf den Inhalt und die einzelnen Charaktere möchte ich auch gar nicht näher eingehen – dies sollte wirklich jeder lieber selbst auf sich wirken lassen.

War es nicht erstaunlich, wie schnell sich flammende Liebe in lodernden Hass umkehren konnte?
Seite 93

Björn Springorum hat mich mit Spiegel des Bösen äußerst positiv überrascht. Hier hat mich nicht nur die Leseprobe, sondern jede einzelne Seite mitreißen können. Man stürzt förmlich ins Geschehen und findet sich in einer höchst unheimlichen Welt mit allerlei mysteriösen Gestalten wieder. Der Autor spielt gekonnt mit den typischen Gruselelementen wie Spiegeln, Albträumen, Geistern und auch Krabbeltieren, was aber zu keiner Zeit „abgenutzt“ wirkt. Man sollte allerdings beim Lesen lieber das Licht anlassen… Die Atmosphäre ist durchgängig unheimlich, die Spannungskurve hoch und die Story wahnsinnig temporeich. Die Geschichte hat außerdem etwas Tragisches an sich, was den Leser noch einmal über das vermeintlich Gute oder Böse nachdenken lässt. Die Story steuert geschickt auf den großen Showdown hin, der keine offenen Fragen zurücklässt. Ein wirklicher Gruselspaß mit Message für junge und erwachsene Leser erhält von mir 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

Der Hass macht Menschen zu Monstern.
Seite 360


Zum Autor

Björn Springorum, geboren 1982 in Calw, würde am liebsten am zweiten Stern rechts abbiegen, im Kleiderschrank eine neue Welt entdecken, durch einen Kaninchenbau ins Wunderland fallen, mit einem Ring unsichtbar werden, nur durch das Lesen eines Buches nach Phantásien reisen oder eine recht wagemutige Partie Quidditch spielen. Weil sich das alles als schwieriger herausstellt als gedacht, schreibt er eben solange seine eigenen Geschichten. Björn Springorum studierte Englisch und Geschichte, lebt, schreibt und liest in Stuttgart und wird von drei Katzen gehörig auf Trab gehalten.


ab 13 Jahren
384 Seiten
ISBN 978-3-522-20230-5
Preis: 14,99 Euro

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 28.02.2017

Wieder einmal sehr emotional

Nächstes Jahr am selben Tag
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Nächstes Jahr am selben Tag von Colleen Hoover
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Ausgerechnet am Abend, bevor sie von Los Angeles nach New York zieht, lernen sie sich kennen: die 18-jährige Fallon, Tochter ...

Nächstes Jahr am selben Tag von Colleen Hoover
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Ausgerechnet am Abend, bevor sie von Los Angeles nach New York zieht, lernen sie sich kennen: die 18-jährige Fallon, Tochter eines bekannten Filmschauspielers, und der gleichaltrige Ben, der davon träumt, Schriftsteller zu werden. Beide verlieben sich auf den ersten Blick ineinander und verbringen die Stunden vor dem Abflug zusammen. Doch wie soll es weitergehen? Wollen sie sich wirklich auf eine Fernbeziehung einlassen und ihren Alltag nur halbherzig leben? Um das zu verhindern, beschließen die beiden, sich die nächsten fünf Jahr jedes Jahr am selben Novembertag zu treffen, dazwischen jedoch auf jeglichen Kontakt zu verzichten. Und wer weiß, vielleicht, so die Hoffnung, klappt es am Ende der fünf Jahre ja mit einem Happyend.
Doch fünf Jahre sind eine lange Zeit - und so kommt ihnen trotz aller intensiven Gefühle, die bei jedem Treffen der beiden hochkochen, ganz einfach das Leben dazwischen …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Nachdem ich die letzten beiden Bücher der Autorin ausgelassen habe, freute ich mich umso mehr auf eine neue Geschichte aus ihrer Feder. Bisher haben alle gelesenen Bücher von mir die Bestwertung erhalten – ob mich dieses Buch ebenso überzeugen konnte? Findet es heraus:

Die Story wird abwechselnd im personalen Erzählstil aus der Sichtweise der Protagonisten Fallon und Ben geschildert. Es dreht sich immer wieder um einen 9. November – so heißt das Buch übrigens auch im Original. Dieser Tag ist für Fallon ein ganz besonderer, aber leider kein positiver. Die junge Frau war mir auf Anhieb sympathisch. Trotz eines schweren Schicksalsschlages hat sie ihren Mut und die Hoffnung nicht verloren. Die erste Szene des Buches ist ein Streitgespräch zwischen ihr und ihrem Vater – einem ganz besonderen Exemplar. Er wirkt äußerst arrogant, selbstgefällig und ziemlich direkt. Mit dem Mann möchte ich nicht an einem Tisch sitzen, geschweige denn verwandt sein. Aber seine Verwandtschaft kann man sich ja leider nicht aussuchen… Ich bin immer sehr dafür, meinem Gegenüber die Wahrheit zu sagen, aber die Art und Weise von Fallons Vater ist definitiv nicht das Gelbe vom Ei. Die Wahrheit ist nicht immer leicht wegzustecken, aber man kann sie schließlich gut verpacken und der Ton spielt auch eine große Rolle.

Wer auch immer gesagt hat, dass die Wahrheit wehtut, hat massiv untertrieben. Die Wahrheit ist ein mieses Dreckstück.
Seite 29

Besagte Anfangsszene ist ebenfalls der erste Auftritt von Ben, den ich absolut sympathisch fand. Ohne zu viel verraten zu wollen – bei diesem starken Anfang muss man sich auf der Stelle in den jungen Mann verlieben. Er hat seine kleinen Geheimnisse, die aber noch im weiteren Story-Verlauf zu Tage gefördert werden.

Die Story konzentriert sich auf einige Stunden des besagten Tages, jedes Jahr wieder. Der Leser erlebt in kurzen Reflektionen, welchen Schicksalsschlägen die Protagonisten im vergangenen Jahr ausgesetzt wurden. In einem Jahr kann sich eine bestimmte Situation genauso stark verändern wie die entsprechende Person selbst. Das Selbstbewusstsein von Fallon steigert sich enorm, was schön mit an zu sehen ist. Mir ging besonders der vierte 9. November ans Herz. Er hat es wirklich in sich – Colleen Hoover, wie sie leibt und lebt ;) Menschen vor den Kopf stoßen ist hier ebenfalls ein Thema, welches die Autorin relativ intensiv beleuchtet hat.

Colleen Hoover hat mich durch Nächstes Jahr am selben Tag geradezu hindurchrasen lassen. Hat man das Buch einmal aufgeschlagen, kann man es nur schwer wieder zuklappen. Ihr Schreibstil ist wunderbar, ihre Stories individuell. Obwohl es hier ein paar Zufälle zu viel gibt, bin ich wieder einmal begeistert und auch tief bewegt. Mir hat die Geschichte gezeigt, dass man seine Chancen nutzen und nicht einfach verstreichen lassen sollte. Bestimmte Gelegenheiten sind dann einfach auf und davon, verstrichen und nicht mehr zurück zu holen. Das Leben kann sich so schnell ändern, in einem Jahr kann einfach zu viel passieren. Nicht immer ist ein gewisses Zögern wirklich von Vorteil. Man sollte jeden Moment nutzen und sich das Leben weder vom Leben selbst, noch von seinen Mitmenschen vermiesen lassen! Von mir gibt es ganz klar wieder einmal 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen.



Zum Autor

Colleen Hoover stand mit ihrem Debüt ›Weil ich Layken liebe‹, das sie zunächst als eBook veröffentlichte, sofort auf der Bestsellerliste der ›New York Times‹. Mittlerweile hat sie auch in Deutschland die SPIEGEL-Bestsellerliste erobert. Mit ihren zahlreichen Romanen, die alle zu internationalen Megasellern wurden, verfügt Colleen Hoover weltweit über eine riesengroße Fangemeinde. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Texas.


ab 14 Jahren
376 Seiten
übersetzt von Katarina Ganslandt
ISBN 978-3-423-74025-8
Preis: 14,95 Euro
erscheint am 10. März 2017 als Printausgabe

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Vorab-Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 23.02.2017

Etwas langatmig, dennoch ein guter Mittelband

Zimt und zurück
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Zimt und zurück – Die vertauschten Welten der Victoria King 2 von Dagmar Bach
erschienen bei Fischer kjb

Zum Inhalt

Seit Vicky in Parallelwelten springen kann, ist ihr Leben ganz schön kompliziert geworden. ...

Zimt und zurück – Die vertauschten Welten der Victoria King 2 von Dagmar Bach
erschienen bei Fischer kjb

Zum Inhalt

Seit Vicky in Parallelwelten springen kann, ist ihr Leben ganz schön kompliziert geworden. Trotzdem schwebt Vicky auf Wolke Sieben, denn sie ist seit kurzem mit Konstantin zusammen, dem coolsten Jungen der ganzen Schule. Aber wie verhält man sich eigentlich, wenn man einen Freund hat? Vielleicht ist so eine Parallel-Ich sogar ganz praktisch – damit kann sie nämlich in der Parallelwelt »üben«, ein bisschen weniger schüchtern zu sein! Aber Vicky hat die Rechnung ohne das Schicksal gemacht. Denn das hält für sie eine ganz schön große Überraschung bereit, als sie aus ihrer ganz persönlichen »Test-Umgebung« zurückkehrt ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Endlich konnte ich wieder mit Vicky in der Parallelwelt unterwegs sein. Allerdings ist es in diesem Buch eine andere, was mich überraschte. Die Story wird weiterhin in der ersten Person geschildert.
Schon gleich auf den ersten Seiten wird der Leser in das Chaos um Vicky und ihre recht schräge Verwandtschaft geworfen. Ihre Großeltern kommen gerade von einer Tauwanderung, Tante Polly kreuzt in einem Prinzessin-Elsa-Nachthemd auf, Kahlgusstaff macht jedem alles nach und mit dem Röschen erscheint ein weiteres Unikum auf der Bildfläche. Wobei Letztere nicht mit Vicky verwandt ist, sondern nur in dem Bed & Breakfast ihrer Mutter für ein paar Tage untergekommen ist. Aber allein die Beschreibung war schon wieder einmal klasse: Sie ähnelt Professor Snape aus Harry Potter – allerdings mit drei Kinns (oder Kinne?) und gut 100 Kilogramm mehr auf den Rippen. Schon nach den ersten 20/30 Seiten habe ich vor Lachen fast unter dem Tisch gelegen! Daher, wie bei Teil 1, noch einmal eine Warnung an alle Leser dieses Buches: Lest es nicht in der Öffentlichkeit, schon gar nicht an einem Montagmorgen!!! Eure Mitmenschen wären wohl zu sehr irritiert… ;)
Neben Vicky und ihrer Familie sind natürlich auch wieder Konstantin (ganz frisch der erste feste Freund), ihre beste Freundin Pauline, deren nicht offiziell bestätigter Schwarm Nikolas und die kleine Zicke Claire dabei. Alle Figuren wirkten erneut authentisch.
In dieser Fortsetzung liegt das Augenmerk eher auf Vickys erster Liebe als auf den Zeitsprüngen. Die Unsicherheit und das Schüchterne ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Selbstverständlich versucht Vicky in der Parallelwelt das Beste für sich und ihr anderes Ich herauszuholen. Dabei lässt sie sich auf so manch waghalsige Situation ein. Stellenweise schoss sie, meiner Meinung nach, dabei über das Ziel hinaus. Die Idee mit einer Gebrauchsanweisung und einem Fragebogen fand ich aber nicht schlecht – für beide Seiten.

Denn was wäre eine Welt ohne Schicksal?
Seite 103

Dagmar Bach hat mit Zimt und zurück – Die vertauschten Welten der Victoria King einen guten Mittelteil erschaffen, der mir wieder vor Lachen die Tränen in die Augen trieb. Durch kurze rückblickende Erklärungen ist der Leser sofort wieder in der Materie drin. Die kreierten Figuren besaßen weiterhin ihren Charme und ihre Authentizität. Manchmal meinte ich schon, den Zimtschneckengeruch selbst wahrnehmen zu können. Neue Personen mischten die Geschichte noch einmal ordentlich auf. Die Story ist lustig, chaotisch und enthält trotzdem auch ernstere Seiten. Es tauchen erste Theorien zu den Sprüngen in die Parallelwelten auf. Außerdem hält die Autorin auf den letzten Seiten auch noch eine große Überraschung parat. Die erste Liebe der Protagonistin nimmt eine sehr große Rolle ein, was stellenweise ein wenig zu viel werden konnte. Obwohl ich gerne etwas mehr Parallelwelt erhalten hätte und diesen Mittelband teilweise langatmig empfand, vergebe ich immer noch 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen und erwarte gespannt das Finale mit Antworten!


Die Reihe

Zimt und weg
Zimt und zurück
Zimt und ewig (erscheint voraussichtlich im Herbst 2017)

Zum Autor

Dagmar Bach, Jahrgang 1978, war schon immer der festen Überzeugung, dass es mehr als ein Universum geben muss. Denn manchmal passieren ihr so merkwürdige Dinge, dass die ganz klar aufs Konto eines ihrer Parallel-Ichs gehen. In einer dieser Welten war sie außerdem Innenarchitektin und schrieb jahrelang auf so ziemlich alles, was ihr unter die Finger kam. Heute ist sie glücklich im Schreibuniversum ihr Zuhause gefunden zu haben und sich nur noch ihrer großen Leidenschaft des Geschichtenerzählens widmen zu können. Dagmar Bach lebt mit ihrer Familie in München.


ab 12 Jahren
320 Seiten
ISBN 978-3-7373-4048-9
Preis: 16,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 22.02.2017

Ein temporeicher Mittelband

The Sleeping Prince - Tödlicher Fluch
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The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch von Melinda Salisbury
erschienen bei Bloomoon

Zum Inhalt

Das Land ist in Aufruhr. Die Königin hat eine alte Legende entfesselt und den gefährlichen Schlafenden ...

The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch von Melinda Salisbury
erschienen bei Bloomoon

Zum Inhalt

Das Land ist in Aufruhr. Die Königin hat eine alte Legende entfesselt und den gefährlichen Schlafenden Prinzen nach vielen Jahrhunderten wieder zum Leben erweckt. Nun bringt er Krieg und Zerstörung zu den Menschen von Tregellian. Die junge Apothekerstochter Errin versucht verzweifelt, sich in diesen gefährlichen Zeiten über Wasser zu halten. Doch seit ihr Bruder Lief verschwunden ist, muss sie sich alleine um ihre kranke Mutter kümmern. Über die Runden kommt sie nur, weil sie verbotene Kräutertränke braut, die sie heimlich verkauft.

Als Soldaten sie und ihre Mutter aus ihrem Dorf vertreiben, gibt es nur einen, an den sich Errin wenden kann: den mysteriösen Silas. Ein junger Mann, der tödliche Gifte bei ihr kauft, aber nie verrät, wozu er sie verwendet. Silas verspricht, Errin zu helfen. Doch als ihr vermeintlicher Retter spurlos verschwindet, muss Errin eine Entscheidung treffen, die das Schicksal des Reiches verändern wird ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Der Einstieg in diesen Mittelband der Trilogie fiel mir nicht allzu schwer, da es sich hier um eine andere Protagonistin handelt – Errin. Ich finde diese Idee immer wieder toll, aber auch beängstigend. Man muss sich als Leser wieder auf neue Personen einstellen, was nicht immer ein Vorteil ist. Aber hier gefiel mir Errin gleich sehr gut. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und ziemlich direkt. Damit kann nicht jeder umgehen, aber ich mag solche Menschen! Einen Bezug zu dem Auftaktband gibt es natürlich auch, denn Errin ist die darin bereits schon erwähnte Schwester von Lief. Dieser spielte in Band 1 eine große Rolle.
Errin ist eine Herbalistin. Dadurch erfährt der Leser eine Menge über das Mixen bestimmter Tränke und auch Gifte. Dies fand ich sehr interessant. Die junge Frau ist trotz ihres schweren Schicksals immer noch hoffnungsfroh. Das gibt auch der Story einen großen Hoffnungsschimmer. Sehr schön empfand ich auch die kleinen eingestreuten Rückblicke in Errins und Liefs Kindheit. Dadurch lernt man die Familie noch näher kennen und kann einiges besser verstehen und nachvollziehen.
Silas hat mir sehr gut gefallen, bringt er doch die geheimnisvolle Komponente ins Spiel.
Die Kapitel werden im personalen Erzählstil geschildert, was mir wieder einmal sehr zusagte. Die Legende des Rattenfängers und des Schlafenden Prinzen fand ich sehr interessant. Das Buch beginnt auch sofort mit der Erzählung der Legende und dem Vormarsch des erwachten Prinzen. Eine Karte der drei Königreiche ist auch wieder im Buchdeckel zu finden.

Wir alle hatten vergessen, dass der Schlafende Prinz und sein Sohn nicht bloß eine Erfindung gewesen waren.
Seite 76

Die Geschichte ist wesentlich spannender und temporeicher als der Vorgängerband. Die Autorin hat eine Menge an Fantasie mit eingebracht, eine bedrohliche Atmosphäre ist fast durchgängig für den Leser zu spüren. Es passiert viel Unerwartetes, der Überraschungsfaktor ist enorm hoch.

Paige McKenzie hat mich mit ihrem Mittelband der Trilogie um den Schlafenden Prinzen komplett überzeugen können. Mit Errin hat sie eine sehr sympathische und starke Protagonistin erschaffen, mit der ich gerne durch die Königreiche gereist bin. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und flüssig. Die Story besticht durch Hoffnung, aber es gibt auch genügend Platz für Trauer und Trostlosigkeit. Die Autorin hat diese Elemente gekonnt miteinander verwoben. Flüche, Alchemie, Magie und Fantasie stehen an erster Stelle. Der Cliffhanger des letzten Buches wird geklärt, auch The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch endet wieder mit einem ebenso grandiosen. Dieser Mittelband war wesentlich temporeicher und auch einen Tick spannender als der Auftakt. Ich vergebe 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen und hoffe auf eine baldige deutsche Fortsetzung.


Die Reihe

Goddess of Poison – Tödliche Berührung
The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch
The Sin Eater´s Daughter 3: The Scarecrow Queen (Originalausgabe erscheint voraussichtlich im März 2017)


Zum Autor

Melinda Salisbury lebt im Süden Englands am Meer. Als Kind war sie davon überzeugt, dass das Buch Matilda von Roald Dahl ihre Biografie war. Zu diesem Irrtum maßgeblich beigetragen hat ihr Großvater, der Melinda in seiner Zerstreutheit oft „Matilda“ nannte. Zu ihrem Bedauern hat sie selbst nie telekinetische Fähigkeiten entwickelt. Melinda liebt es zu reisen und Abenteuer zu erleben. Außerdem mag sie mittelalterliche Burgen, nicht-mittelalterliche Aquarien, Richard III. und alles, was aus Skandinavien kommt. The Sin Eater’s Daughter ist ihr erster Roman.


ab 14 Jahren
368 Seiten
übersetzt von A.M. Grünewald
ISBN 978-3-8458-1794-1
Preis: 17,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 10.02.2017

Ein ganz besonderes Buch

Ich wollte nur, dass du noch weißt ...
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Ich wollte nur, dass du noch weißt… herausgegeben von Emily Trunko
erschienen bei Loewe

Zum Inhalt

In ihrem Tumblr-Blog Dear My Blank postet die 16-jährige Emily Trunko anonyme Briefe, Nachrichten und ...

Ich wollte nur, dass du noch weißt… herausgegeben von Emily Trunko
erschienen bei Loewe

Zum Inhalt

In ihrem Tumblr-Blog Dear My Blank postet die 16-jährige Emily Trunko anonyme Briefe, Nachrichten und E-Mails der mehr als 35.000 Leser ihres Blogs, die eigentlich nie versendet werden sollten: herzzerreißende Liebesbriefe, zutiefst traurige Abschiedszeilen und auch Worte voller Hoffnung. Diese Texte zeigen, dass wir mit unseren Problemen nicht allein sind, und geben uns den Mut, unseren eigenen Brief vielleicht doch noch zu verschicken.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Dieses Buch kann keine „normale“ Rezension erhalten, denn die Standards dafür liegen einfach nicht vor. Es geht nicht um eine Geschichte mit einem ausgewählten Protagonisten. Der Schreibstil ist auch nicht durchgehend derselbe. Spannung hat in diesem Format ebenfalls nichts zu suchen – es gibt nicht einmal Seitenzahlen! Doch gerade, weil dieses Buch anders ist, bin ich darauf aufmerksam und neugierig geworden. Worum es geht, seht ihr am „Klappentext“. Bei der Aufmachung handelt es sich um ein Hardcover mit abgerundeten Ecken, Folienprägung und einem Lesebändchen. Das allein sieht schon klasse aus. Aber der Inhalt steht dem Äußeren in Punkto Gestaltung in nichts nach! Jede Seite ist anders gestaltet: sie sind farbig unterlegt und es wurden verschiedene Schriftarten gewählt. Die Illustrationen von Lisa Congdon sind einfach toll, wenn auch nicht sehr detailverliebt. Sie hat immer etwas Passendes zum jeweiligen Brief oder der E-Mail gezeichnet.
Man muss dieses Buch auch nicht einfach so am Stück lesen, sondern kann immer mal wieder hereinschauen und sich einen Brief „herauspicken“. Mal ein etwas anderes Lesen, das sehr entspannt ist. Der Leser muss sich einmal nicht merken, was gerade auf den zuletzt gelesenen Seiten passiert ist. Eigentlich kann man auch nicht alles wie einen Roman hintereinander weg lesen, weil man doch gewisse Pausen braucht. Der Leser findet sich in dem ein oder anderen Schriftstück sicherlich wieder und kann sich mit dem Urheber gut identifizieren.
Diese Briefe oder auch Mails behandeln alle möglichen Sparten, Gefühle und Altersgruppen. Daher ist das Buch auch in verschiedene Kategorien eingeteilt. Es geht um Mut, Tapferkeit und Selbstzweifel und natürlich jegliche Art von Liebe. Manches ist eher eine kleine Notiz, andere haben wirklich eine Briefform. Einige Briefe waren so herzzerreißend und emotional, dass mir die Tränen liefen.

Ich muss wirklich sagen, dass mir dieses Buch und die ganze Idee sehr gut gefallen haben. So etwas habe ich in der Art noch nicht gelesen. Vor allem stecken hinter den Briefen reale Menschen wie du und ich, sodass alle Gefühle authentisch wirkten. Ich habe mich in dem einen oder anderen Schrieb wiedergefunden und denke, dass es vielen Lesern so gehen wird. Ich wollte nur, dass du noch weißt… als Lebenshilfe zu bezeichnen, wäre vielleicht zu viel gesagt. Aber auf jeden Fall merkt man den einzelnen Briefen ganz deutlich an, dass man mit seinem eigenen Problem oder seinen Gefühlen nicht allein ist. Das geht in dieser Welt heutzutage viel zu sehr unter, weil viele nur auf sich selbst bedacht sind und zum Egoisten mutieren… Ein absolut ungewöhnliches, aber auch sehr emotionales Buch, das man auf jeden Fall näher unter die Lupe nehmen sollte. Ich vergebe 5 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

Zum Herausgeber

Emily Trunko ist eine faszinierende Sechzehnjährige aus der Kleinstadt Copley in Ohio. Mit elf hat sie einen Blog namens On Emily’s Bookshelf ins Leben gerufen, in dem sie Bücher rezensiert hat, und mit vierzehn begann sie das Clover Chain Project, das es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Teenager mit ähnlichen Problemen zusammenzubringen, worauf sogar die regionale Presse aufmerksam wurde. Dear My Blank wurde geboren aus Emilys eigenem Notizbuch voller Briefe, die niemals abgeschickt werden sollten, und ist inzwischen eine Internetsensation.

www.dearmyblank.tumblr.com


ab 14 Jahren
192 Seiten
übersetzt von Nadine Mannchen
illustriert von Lisa Congdon
ISBN 978-3-7855-8608-2
Preis: 14,95 Euro

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und Vorablesen für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!