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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2020

Mit Kopf und Herz

Weihnachten für alle
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Das Cover ist mir gleich aufgefallen. Die beiden Autoren nebeneinander, zwei Generationen, darunter die Weckmänner auf Abstand und mit Schutzmaske. Das zeugt von Aufmerksamkeit und Humor.
Abwechselnd geben ...

Das Cover ist mir gleich aufgefallen. Die beiden Autoren nebeneinander, zwei Generationen, darunter die Weckmänner auf Abstand und mit Schutzmaske. Das zeugt von Aufmerksamkeit und Humor.
Abwechselnd geben uns Anselm Grün und Maite Kelly wichtige Tipps für die Zeit während Corona, insbesondere die vorweihnachtliche Zeit und das Weihnachtsfest. Dabei gilt es den Spagat zwischen Nähe und Distanz, Stille und gelebter festlicher Freude zu halten.
Mir gefällt der unaufgeregte und klare Schreibstil der beiden. Wie gute Freunde setzten sie durch dieses Buch Impulse, um der Leserschaft Mut zu machen, das Beste aus sich und den bestehenden Möglichkeiten herauszuholen. Maite schreibt, man möge die Zeit vor dem Fest nicht zu sehr "zerzeigefingern." Das hat mir als Begriff sehr gut gefallen, weil ich es auch wichtig finde, sich auf das Gute und Schöne zu besinnen.
Die AutorInnen erzählen auch ein wenig aus ihrem Privatleben, wie sie die "stille Zeit" früher begangen haben und was es bedeutet Erinnerungen zu pflegen, um daraus Rituale für die festlichen Tage zu kreieren.
Anselm Grün vermittelt das monastische Leben und wie wir Laien daraus Orientierung im Alltag schöpfen können. Maite zeigt auf, wie man weniger perfektionistisch, aber mit viel Herz durch diese schwierige Zeit kommen kann. So vereinen sich Kopf und Herz zu einem wertvollen spirituellen Ratgeber.

Veröffentlicht am 27.11.2020

Das Leben der anderen

Die Beichte einer Nacht
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Marianne Philips schrieb vor 90 Jahren diesen autobiografisch gefärbten Roman. Ihr Therapeut riet ihr, sich dass von der Seele zu schreiben, was sie durchlitten hatte. Als vielbeschäftigte Mutter von drei ...

Marianne Philips schrieb vor 90 Jahren diesen autobiografisch gefärbten Roman. Ihr Therapeut riet ihr, sich dass von der Seele zu schreiben, was sie durchlitten hatte. Als vielbeschäftigte Mutter von drei Kindern, politisch aktiv und von Jugend an mit der Verantwortung für ihre Geschwister, und später für sich selbst belastet, hatte sie ein bewegtes aber auch produktives Leben, aus dem sie den Plot für "Die Beichte einer Nacht" kreieren konnte.

Eine Frau wird in eine psychiatrische Klinik zur Überwachung eingeliefert. Sie fühlt sich zunächst von niemandem verstanden, bis sie eines Tages beginnt einer schweigsamen Krankenschwester zu erzählen, was sie bisher erlebt und durchstanden hat. Ein Monolog über die Kindheit bis hin zu dem Moment als ihr Leben komplett aus den Fugen geriet und sie etwas schreckliches tat.

In ihrer "Beichte" hadert sie mit Gott und der Welt. Dort wo sie hineingeboren wurde, fand sie keine Erfüllung. Immer wieder wendet Heleen, so ist ihr Name, übermäßig viel Kraft auf um den Fußangeln des Lebens zu entfliehen. Als das Glück nicht nur zum greifen nah ist, merkt sie, dass die inneren Brüche nicht mehr zu kitten sind. Kann es einen Ausweg geben?

Die Beziehungen in welche Heleen teilweise stark verstrickt ist, bleiben meiner Ansicht nach schattenhaft, ähnlich wie die zuhörende Krankenschwester. Um so bildhafter, ja beinahe spürbar, beschreibt die Autorin die Gefühlswelt ihrer Hauptprotagonistin. In diesen Passagen konnte mich die Geschichte einnehmen und Empathie für Heleen wecken.

Ein starkes Buch, welches sich leicht liest. Ich wollte es bis zum Schluss nicht aus den Händen legen und habe jede Lesepause bedauert.

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Veröffentlicht am 02.12.2020

Vergangene Weihnacht

Eine Art Bescherung
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Die Sprache in diesem Büchlein ist für moderne beziehungsweise jüngere Leser oftmals etwas sperrig, da ungewohnt. Auch sind die Personen um die es in den Geschichten geht, eingebettet in eine ländliche ...

Die Sprache in diesem Büchlein ist für moderne beziehungsweise jüngere Leser oftmals etwas sperrig, da ungewohnt. Auch sind die Personen um die es in den Geschichten geht, eingebettet in eine ländliche Kulisse der Vergangenheit.

Dicke Schneeflocken und Schneehauben auf den Bäumen, zugefrorene Seen, Holzscheite die aufgeschichtet werden müssen.

Doch steckt in den Kapiteln über die einfachen Menschen und ihre Lebensweise viel Witz und Klugheit, Geschichten die gerade in der winterlichen Zeit zum Nachdenken und besinnen einladen.

In der Familie lesen wir schon das zweite Jahr in Folge in "Eine Art Bescherung" und vergeben vier von fünf Sternen.