Ein berührender, spannender Roman, den man an einem Stück durchlesen will.
Bündnis der Herzen ist kein herkömmlicher Kriegsroman. Es wird an keiner Front gekämpft, selten geschossen. Es gibt keine Helden. Es geht vielmehr um Kriegsbewältigung. Wie gehen Menschen damit um, wenn ...
Bündnis der Herzen ist kein herkömmlicher Kriegsroman. Es wird an keiner Front gekämpft, selten geschossen. Es gibt keine Helden. Es geht vielmehr um Kriegsbewältigung. Wie gehen Menschen damit um, wenn ihre bekannte Welt zerbricht? Und wie weit gehen sie, um sich zu retten?
Dabei fühlt der Leser sich niemals einfach nur als Beobachter, sondern durch die fein gezeichneten Charaktere immer als Beteiligter. Er ist mitten drin. Und nicht nur einmal habe ich das Buch zur Seite gelegt, um darüber nachzudenken, was ich persönlich in der jeweiligen Situation gemacht hätte.
Der Roman beginnt damit, dass die kleine Gertrude nach Hause kommt und einen Nazipolizisten dabei erwischt, wie er ihre Mutter vergewaltigen will. In ihrer Not erschiesst sie ihn mit der Wehrmachtspistole ihres Vaters. Mit Hilfe von Gilbert, einem französischen Zwangsarbeiter, der sich später als Spion entpuppt, beseitigen sie die Leiche. Die Geschichte nimmt rasant an Fahrt auf.
Der Spannungsaufbau ist gekonnt komponiert, so dass man das Buch in einem Rutsch durchlesen will. Das Ende ist offen gehalten. Was mir persönlich sehr gut gefällt. Denn auch darüber gibt es viel nachzudenken. Doch freu ich mich natürlich über den Folgeroman, der in den 50er Jahren spielt.
Fazit: Sibel Daniel ist ein außergewöhnlicher Roman gelungen, ein spannungsgeladener, berührender Roman, der Drama, Krimi, Liebes- und Familiengeschichte in einem ist.
Lesenswert!