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Veröffentlicht am 15.12.2020

Toller Einstieg!

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
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In Malmö wütet das Orkantief Rut, als eine Frau morgens in ihrer Wohnung überfallen wird. Sie wird erst vergewaltigt und dann getötet. Die zuständigen Ermittler entdecken Parallelen zu Fällen, die 16 Jahre ...

In Malmö wütet das Orkantief Rut, als eine Frau morgens in ihrer Wohnung überfallen wird. Sie wird erst vergewaltigt und dann getötet. Die zuständigen Ermittler entdecken Parallelen zu Fällen, die 16 Jahre zurückliegen. Damals hat ein Serientäter, der „Valky- Mann“ genannt wurde, Frauen in den frühen Morgenstunden in ihrem Zuhause überfallen und vergewaltigt. Polizeikommissarin Tess Hjalmarsson von der Abteilung für unaufgeklärte Verbrechen erinnert die neuste Tat an den Fall von Annika Johansson. Die Tat an der 19-jährigen war eines der schlimmsten Verbrechen in der schwedischen Kriminalgeschichte und der Mörder wurde nie gefasst. Hat er nun, nach 16 Jahren, erneut zugeschlagen?



Ich mag Thriller, die sich um Cold Cases drehen sehr gerne. Mit „Das verschwundene Mädchen“ startet die Autorin mit einer neuen Serie rund um unaufgeklärte Verbrechen. Der Start empfand ich zu weiten Teilen als gelungen. Die Verstrickung zwischen dem alten Fall, die Tat an der 19-Jährigen Annika, und dem neusten Verbrechen sind gut gemacht. Immer mehr Puzzlesteine fallen an Ort und Stelle und die Kombination zwischen den neuen Ermittlungen und den damaligen Erkenntnissen sind schlüssig. In der Gegenwart bekommt die leitende Ermittlerin Hilfe von dem dänischen Profiler Carsten Morris, der auch schon bei den 16 Jahre zurückliegenden Ermittlungen dabei war. Sein Profiling ergibt noch einmal eine neue und interessante Sichtweise.



Tess Hjalmarsson ist keine einfache Figur. Den sie hat ein eher problembeladenes Privatleben und ihre privaten Belange waren mir teilweise zu ausschweifend. Nicht nur, dass sie ihrer alten Liebe Angela immer noch nachtrauert. Auch ihre neuste Liebesbeziehung mit Eleni ist problembeladen, was oft thematisiert wird. Dazu kommt eine eher schwierige Beziehung mit ihrem Vater. Was man bei so viel Privatleben betreffend Liebe, ruhig hätte weglassen können.


Der Start in die Geschichte ist sehr fesselnd, gänsehautauslösend und spannend. Die Spannung lässt dann aus oben genannten Gründen leicht nach und gipfelt gegen Schluss in einem tollen Finale. Sehr überrascht hat mich auch die Auflösung, denn die Identität des Täters habe ich nicht kommen sehen. „Cold Case. Das verschwundene Mädchen“ ist ein fesselnder Einstieg in eine neue Serie!

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Harmonische Familie

Eisblumenwinter
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Pia ist sehr froh, findet das jährliche Adventstreffen mit ihrer Oma Anni und den Schwestern Katharina und Jana statt. Denn das lenkt sie von der Trennung von Freund Paul ab. Die örtliche Distanz ist das ...

Pia ist sehr froh, findet das jährliche Adventstreffen mit ihrer Oma Anni und den Schwestern Katharina und Jana statt. Denn das lenkt sie von der Trennung von Freund Paul ab. Die örtliche Distanz ist das grosse Problem in ihrer Beziehung. Pia hat auf Rügen eine Karamellwerkstatt und Paul lebt auf Juist und keiner will umziehen. An dem Adventstreffen der Frauen stellt sich heraus, dass Omas Tante Hedwig am Schönenburger Strand an der Nordsee lebt. Oma und Hedwig haben sich Jahre nicht mehr gesehen und Pia begleitet ihre Oma sicherheitshalber zu dem Treffen. Denn die beiden haben sich in der Vergangenheit nicht im Guten getrennt und das erste Treffen seit langen Jahren soll Klärung bringen.







Ich habe „Apfelkuchen am Meer“ gelesen und dort steht Pias Schwester Katharina im Mittelpunkt. Nun in „Eisblumenwinter“ dreht sich vieles um Pia. Ich finde die Idee absolut gelungen den Fokus einer Geschichte auf einzelne Figuren zu legen, dabei aber das Umfeld aus dem vorderen Band nicht stark zu verändern. Dadurch, dass die Autorin nach dem Treffen am Schönenburger Strand auch noch andere Figuren, abgesehen der schon bekannten Familie, einsetzt, wird es trotzdem nicht eintönig.



Die Geschichte spielt in der Adventszeit und der Winter an der Ostsee ist sehr atmosphärisch beschrieben. Die Gezeiten ....ich habe in diesem Buch gelernt, dass man das so nennt .... sind eindrücklich.



Der Roman handelt in einer heilen Welt. So gibt es keine Streitereien zwischen den Schwestern und sie sehen sich alles nach. Vor allem die Jüngste, Jana, kann sich viel erlauben und ihre Schwestern schmunzeln und liebevoll wird gedacht „das ist unsere Jana “. Ob das realistisch ist, sei dahingestellt, denn Auseinandersetzungen gehören doch zum Leben und einer Familie. Dadurch reihe ich das Buch eindeutig in die Sparte Wohlfühlbuch ohne grosse familiäre Probleme ein. Was an Familienstreitigkeiten aus der Vergangenheit zwischen Oma Anni und Tante Hedwig noch mitschwang, wurde im Handumdrehen besprochen, gelöst und entschuldigt.



Pia betreibt eine Karamellwerkstatt und die Erwähnung von allerlei Leckereien lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen. So verführt Pia ihre Familie und Kunden mit karamellisierten Nüssen, Fudge und Apfelkaramell. Doch auch die restlichen Figuren haben praktisch alle ein Händchen für die Koch und Backkunst. Ständig wird gebacken oder gekocht in diesem Familienroman. Rezepte, die im Buch vorkommen, findet man im Anhang des Romans.


Ich mag den Schreibstil von Anne Barnes. Sie schafft es, dass man durch eine Geschichte, die gradlinig und ohne Streitereien verläuft, die Realität für ein paar Stunden ausknipsen kann.

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Veröffentlicht am 11.12.2020

Teil 4!

Zerrissen
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Dr. Fred Abel vom Rechtsinstitut wird gebeten, eine Beurteilung für die Kinderintensivstation der Charité Berlin abzugeben. Er arbeitet beim BKA, in der Abteilung Extremdelikte und im Kindernotfall wurde ...

Dr. Fred Abel vom Rechtsinstitut wird gebeten, eine Beurteilung für die Kinderintensivstation der Charité Berlin abzugeben. Er arbeitet beim BKA, in der Abteilung Extremdelikte und im Kindernotfall wurde ein 2-jähriges Mädchen schwer verletzt eingeliefert. Erst später wird klar, dass die Kleine die Nichte seiner Kollegin Sabine Yao ist. Zudem wird in einem Boxclub eine Leiche, eingenäht in einen Boxsack, gefunden. Beide Fälle halten die Polizei und die Rechtsmedizin auf Trab.





„Zerissen“ beginnt im Zeitablauf 2 Jahre nachdem der vordere Teil "Zerbrochen“ geendet hat. "Zerissen" ist der vierte Teil rund um das Team der Rechtsmedizin in Berlin. Ich denke, man kann sehr gut auch ohne Vorwissen diesen Teil lesen.



Der Thriller beginnt seinem Genre entsprechend. Ein Mann ist auf der Flucht und es geht brutal zu und her. Dieser Szene folgt eine Passage, in der nachts im Rechtsinstitut gruselige Dinge geschehen. Solche Situationen und die Beschreibungen der Autopsien, die sehr detailliert sind, sind nichts für sensible Leser. Der Fall rund um das 2-jährige Mädchen, das mit einem schweren Schädel- Hirntrauma auf der Intensivstation liegt, lässt einen schaudern.



Dr. Fred Abel muss sich gleich um zwei, nein eigentlich drei, Fälle kümmern. Beide ziehen viele Details und Figuren mit sich. So ist die Handlung sehr komplex und ab und zu fällt es schwer den Fokus auf dem Wesentlichen nicht zu verlieren. Für mich waren zum Beispiel die Ausführungen zu medizinischen Details und Autopsien zu detailliert und hätten gekürzt werden dürfen. Ohne Zweifel, Michael Tsokos weiss, wovon er schreibt, ist er doch Professor für Rechtsmedizin. Weniger Informationen, die zu sehr ins Detail gehen, hätten dem Spannungsbogen gutgetan. Ab der Mitte sind die vielen medizinischen Beschreibungen und Berichte Geschichte und die Spannung nimmt an Fahrt auf.



Was ich zu Beginn nicht geglaubt habe: Die beiden Fälle verbinden sich auf ungeahnte Weise. Absolut unvorhersehbar und clever gestrickt.



Mir gefiel schon in den vorderen Bänden Fred Abel unheimlich gut. Das ist auch in diesem vierten Band so. Die Figur ist toll charakterisiert und überzeugt. Abel ist ein Workaholic, top in seinem Beruf und lässt nicht locker, bis er findet, was er vermutet zu finden. Hier in „Zerissen“ wird seine Arbeit gegen Schluss mit seinem Privatleben verwoben. So wird es sehr schnell persönlich und ich finde, das war genau richtig und nötig. Zeigt es doch den taffen Rechtsmediziner von einer weicheren und verletzlicheren Seite.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Ideal in dieser Jahreszeit!

Frostgrab
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Milla Anderson hat ihre ehemalige Snowboardclique seit 10 Jahren nicht mehr gesehen, als sie sich für ein Wochenende treffen. In Frankreich, in Les Rochers, am Glacier du Diables, werden sich die fünf ...

Milla Anderson hat ihre ehemalige Snowboardclique seit 10 Jahren nicht mehr gesehen, als sie sich für ein Wochenende treffen. In Frankreich, in Les Rochers, am Glacier du Diables, werden sich die fünf ehemaligen Snowboardprofis wiedersehen. In Les Rochers haben Milla, Dale, Brent, Heather und Curties zusammen trainiert, bis eine Tragödie die Clique auseinandergerissen hat. Nun hoffen sie, wieder an der alten Freundschaft anzuknüpfen. Doch sehr schnell entwickelt sich das Wochenende anders als gedacht.



Die Geschichte wird in wechselnden Kapiteln auf zwei Zeitebenen geführt. Beide sind nur aus der Sicht von Milla, die in ich Perspektive erzählt. In der Gegenwart sind die Mitglieder der Clique um die 30 Jahre alt.

Sie verbringen das Wochenende in einem verlassenen Haus mit einem Setting, das absolut gruselig und atmosphärisch sehr dicht beschrieben ist.


Andererseits ist man mit Milla zehn Jahre zuvor mitten in der Snowboardwelt, in der es um Rennen, Gewinne und eine überaus erbitterte Konkurrenz geht. Sehr viel handelt um Klassierungen und erforderlichen Punkte, die man mit Straight Air, Spins und Mc Twist Sprüngen zu erreichen versucht. Obwohl ich keine Ahnung von Snowboard fahren habe, denke ich, dass diese, für mich fremde Welt, realistisch und authentisch beschrieben ist. Leider wurden aber die Details auch ab und zu etwas zu sehr in die Länge gezogen. Da merkt man gut, dass die Autorin auch Snowboard fährt und kennt, wovon sie schreibt. Aber eben, für Leser, die diesen Sport noch nie betrieben haben, ist es zu detailliert und ausführlich. Womit ich etwas anfangen konnte, sind die Beschreibungen der Witterungsverhältnisse, die sehr bildlich sind.

Sehr gefallen hat mir, dass die Autorin die in der Gegenwart erwachsenen Figuren anders agieren und fühlen lässt, als in der Vergangenheit, in dem es oft um Eifersüchteleien und erste Liebe geht. Sie sind erwachsen geworden und trotzdem schwellen noch Altlasten mit jedem von ihnen mit, was eine hervorragend gemachte Verbindung zu den Kapiteln aus der Vergangenheit ergibt.

Die Figuren sind altersgemäss charakterisiert und dadurch erscheint die Vergangenheit wie ein Jugendroman. Zwei junge Frauen, die sich Konkurrenzkämpfe liefern. Sowohl im Sport, wie auch in der Gunst der anderen Cliquenmitgliedern. Und immer wabert ein Geheimnis mit, da man durch ganz viele Andeutungen und den Kapiteln in der Gegenwart weiss, dass eine Tragödie geschehen ist. Gegen Schluss wird es enorm spannend, unvorhersehbar und leider sehr konstruiert. Die Auflösung hat mich zwar überrascht, jedoch empfand ich sie auch zu überzogen.

„ Frostgrab“ ist das Debüt der Autorin und sehr gelungen, denn ich empfand die Zeitwechsel als reizvoll und immer wieder ergänzen sich diese beiden Zeitebenen. Das heisst, dass in der Gegenwart ein Thema aufkam und man direkt danach erfuhr, was genau in der Vergangenheit geschehen ist.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Nichts für sensible Leser

Die Zahlen der Toten
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Per Zufall entdeckt ein junger Polizist nachts eine Frauenleiche. Die Tote liegt auf einer Kuhweide in Paintiers Mill in Ohio. Die zuständige Polizeichefin, Kate Burkholder, wird sofort gedanklich 16 Jahre ...

Per Zufall entdeckt ein junger Polizist nachts eine Frauenleiche. Die Tote liegt auf einer Kuhweide in Paintiers Mill in Ohio. Die zuständige Polizeichefin, Kate Burkholder, wird sofort gedanklich 16 Jahre zurückgeworfen. Damals wurden vier junge Mädchen ermordet und sie hatten dieselben Merkmale wie die gefundene Frauenleiche. Ist ein Nachahmungstäter am Werk? Denn der damalige Mörder, der als "der Schlächter" bezeichnet wurde, ist tot. Da ist sich Kate Burkholder ganz sicher!



Der Prolog beginnt schon haarsträubend. Man ist hautnah dabei, als das zukünftige Opfer erzählt, was es gerade erleiden muss. Brutal! Roh! Schonungslos!

Auch die Beschreibung des Tatorts und die späteren Autopsien sind nichts für sensible Leser. Denn gerade auf diese wird sehr viel Gewicht gelegt. So erklärt der Arzt, der die Autopsie durchführt, für Kate Burkholder die einzelnen Ergebnisse. Sehr bildlich, sehr anschaulich und sehr detailliert!

Eine grosse Rolle spielt die Welt der Amischen, da Kate auch in dieser Glaubensgemeinschaft aufgewachsen ist und nun wieder daran anknüpft. Mir war diese Gemeinschaft, die Pensylveniadeutsch spricht, bisher unbekannt und ich habe fasziniert darüber gelesen.

So verbindet sich der aktuelle Fall mit dem Cold Case, etwas was ich grundsätzlich gerne lese. Hier ist die Verbindung zudem sehr clever und schlüssig gemacht worden. Zusätzlich komplettiert der Rückblick in die Vergangenheit den aktuellen Mordfall.

Kate Burkholder ist eine tolle Figur, die ihr Team sehr menschlich führt und ein grosses Fachwissen zeigt. Allerdings war mir der zwischenmenschliche Aspekt im Ermittlerteam doch ab und zu ein Tick zu viel. Noch ausschweifender wird es, als mit John Tomassetti noch ein Profiler zum Team stösst.

Zudem empfand ich die Tatsache, dass der Mörder römische Ziffern auf den Opfern hinterlässt, nicht rund ausgearbeitet. Es werden zwar Opfer mit denselben Merkmalen gefunden, aber irgendwie verläuft sich dann diese Seite der Morde im Sande. So kam mir der Gedanke, dass das einzig und alleine war, damit die Verbindung der ehemaligen Opfer und der Gegenwart erklärt werden kann.

Die Autorin schreibt fesselnd. Man ist sehr schnell mitten drin im Geschehen und fiebert der Auflösung entgegen, die mich komplett überrascht hat. Gegen Schluss wird es noch mal sehr spannend, die letzten 30 Seiten vor Schluss habe ich atemlos weitergelesen.

Dies ist der erste Teil der fähigen Ermittlerin und gelungen!

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