Spannend, ergreifend und so viel mehr
Theo arbeitet abends immer wieder in einer Londoner Bar, in der noch fast unbekannte Bands ihre zumeist ersten Konzerte geben. Eigentlich hätte es ein Abend wie jeder andere im „Poolhaus“ werden sollen. ...
Theo arbeitet abends immer wieder in einer Londoner Bar, in der noch fast unbekannte Bands ihre zumeist ersten Konzerte geben. Eigentlich hätte es ein Abend wie jeder andere im „Poolhaus“ werden sollen. Eine volle Bar, gute Musik und viel Arbeit. Doch zuerst sagte ihr eine Kollegin ab und dann stellt sich heraus, dass die Aushilfe ein Fotomodel von Instagram war. Aber an dem Abend kam alles anders.
Liest man den Klappentext, würde man eine Geschichte über einen Rockstar vermuten, dessen größtes Problem es ist, Karriere und Freundin unter einem Hut zu bekommen. Aber nicht mit Anne Goldberg. Sie lenkt die Aufmerksamkeit der Handlung in eine komplett andere Richtung und punktet definitiv damit. So viel sei gesagt, die Herzen beider Protagonisten schlagen nicht nur füreinander.
Wir begleiten Theo in den ersten Kapiteln bei ihrer routinierten Arbeit in der Bar und bekommen so einen guten Einblick in ihre Leben. Wie in vielen Büchern geschieht in besagten Kapiteln immer etwas Unerwartetes und dann kommt die Sache ins Rollen. Auch in Anne Goldbergs Roman bringt eine Begegnung die Handlung ins Laufen. Aber Theo und „Instagram“, wie sie ihre neue Bekanntschaft nennt, krempeln ihr Leben nicht komplett um, nur weil sie nun aneinander kennen. Beide gehen ihren Alltag nach und erst nach einigen Tagen nehmen sie wieder Kontakt zueinander auf und lassen so den jeweils anderen Textnachricht für Textnachricht in ihr Leben. Aufgrund der Textnachrichten werden Missverständnisse oder Aussagen nicht sofort erklärt und das trägt definitiv zur Spannung bei.
Wichtig ist auch zu sagen, dass Handlung in sich schlüssig und nachvollziehbar ist.
Das Cover macht Stimmung und passt perfekt zu Theo und Winston. Hier wäre nur zu erwähnen, dass die Frisur des abgebildeten Mannes nicht mit der des Protagonisten übereinstimmt. Winstons Frisur trifft nicht ganz meinen Geschmack, tut der Handlung aber nichts ab. Als Lesewurm habe ich Übung im Überlesen von Details betreffend das Aussehen. Ich stelle mir die Protagonisten gerne selbst vor.
Ein Plus mit Sternchen bekommen auf jeden Fall die ergreifenden Songtexte und die unglaublich geistreichen Aussagen von Alfie Donnelly. Schön finde ich auch, dass nicht immer der gesamte Lyrics zu lesen ist, sondern nur der wirklich besondere Teil. Es wird langweilig, wenn Songs über mehrere Seiten reichen.
Zusätzliche Spannung erzeugen die vor jedem Kapitel abgedruckten Textnachrichten von Theo an ihre Mutter, hinter denen sich langsam ein Muster erkennen lässt.
Auch die Titel der Kapitel weisen auf einen Countdown hin, was es unmöglich macht, das Buch nur für wenige Sekunden aus der Hand zu legen. Auch spielt die Autorin mit unseren Gefühlen. Viele überraschend Wendungen lassen das Herz schneller Schlagen, im positiven wie auch im negativen Sinne.
„Only one Song“ von Anne Goldberg ist auf jeden Fall als „Wiederholungstäter“ einzustufen. Eine erfrischende Story, die definitiv mit ihren wirklich unvorhersehbaren Wendungen und Entwicklungen punktet. Ein Muss für alle Lesebegeisterten, für die Nervenkitzel und eine herzzerreißende Liebesgeschichte genauso überlebensnotwenig ist, wie Kaffee und Schokolade.