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Veröffentlicht am 12.01.2021

Die verschollenen Frauen...

Die Frauen von Paris
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Das schöne Cover mit dem nostalgischen Foto der Brücke "Pont Alexandre III" über die Seine in Paris und den flanierenden Frauen hatte direkt meine Aufmerksamkeit und der Klappentext versprach viel.

In ...

Das schöne Cover mit dem nostalgischen Foto der Brücke "Pont Alexandre III" über die Seine in Paris und den flanierenden Frauen hatte direkt meine Aufmerksamkeit und der Klappentext versprach viel.

In der Geschichte geht es um Grace Healey, die kürzlich Witwe geworden ist und immer noch um ihren Mann Tom trauert. Eher zufällig stolpert sie über einen mysteriösen Koffer. Als sie diesen öffnet findet sie Fotos mit zwölf Frauen darauf. Wer waren sie und warum stand der Koffer herrenlos im Bahnhof? Bald beginnt sie zu recherchieren, aber kann sie das Geheimnis um die Frauen lüften?

Das Besondere an dem Buch ist wohl, dass alle drei Handlungsstränge in den 40er Jahren spielen, sich also zeitlich nah sind und nicht wie sonst üblich, dass ein Strang in der Gegenwart spielt. So wandelt man dauerhaft in einer Zeit ohne elektronische Medien, Smartphone und Co, was ich als sehr angenehm empfand.

Da aus der Sicht eines beobachtenden Erzählers die Handlung dem Leser nahe gebracht wird, ist man zu Beginn etwas distanziert zu den Protagonisten. Anfänglich fand ich dies etwas seltsam, aber ich gewöhnte mich schnell daran und fand auch zügig Zugang zu den einzelnen Figuren. Zudem nimmt das Erzählte mit erhöhter Seitenzahl immer mehr an Tempo und Spannung zu, so dass man zum Ende hin fast das Gefühl hat einen Agentenkrimi zu lesen.

Gut gefallen hat mir, dass alle drei Frauen so unterschiedlich sind, dass jeder Leser jemanden findet, mit dem er sich am besten identifizieren kann.

Mir hat am besten Marie gefallen. Sie ist ein Charakter, der im Verlauf der Handlung weit über sich hinauswächst. Merkt sie während der Ausbildung noch ihre Schwächen und vor allem ihre großen Ängste, so funktioniert sie beim Einsatz wie vorgesehen.

Bei Grace hat mir gefallen, dass sie dem Schicksal der Frauen nachgeht, obwohl sie diese gar nicht kennt und auch keine Verpflichtungen jemand anderem gegenüber hat. Auch wenn sie diverse Steine im Weg überwinden muss, gibt sie dennoch nicht auf.

Eleanor Trigg bleibt einem durch ihre unterkühlte Art lange fremd, aber je mehr man über sie erfährt, desto mehr platzt der Schutzkokon und man kann hinter diese Fassade blicken.

Das Thema weibliche Agenten während des Weltkrieges war mir unbekannt, so dass mich die Lektüre nicht nur unterhalten hat, sondern ich mal wieder etwas dazu gelernt habe.

Fazit: Unterhaltsam, spannend und emotional ergreifend. Ich kann diesen Roman nur empfehlen. Prädikat gut!

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Liebe auf den zweiten Blick...

Alles, was ich für dich fühle
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Manchmal muss es etwas für das Herz sein, weshalb ich zu diesem Roman gegriffen habe. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn ich bekam mehr als ich erwartet hatte.

Linda ist Therapeutin und muss den schwersten ...

Manchmal muss es etwas für das Herz sein, weshalb ich zu diesem Roman gegriffen habe. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn ich bekam mehr als ich erwartet hatte.

Linda ist Therapeutin und muss den schwersten Weg ihres Lebens gehen: einem Vater vom Tod seines unbekannten Sohnes berichten. Doch in Andalusien angekommen, stößt sie zunächst nur auf Abwehr. Kann sie die harte Schale von Damian knacken oder wird sie unverrichteter Dinge wieder heimkehren müssen?

Ein Gut voller Pferde und ein Mann, der mit diesen zauberhaften Wesen zu sprechen vermag, es gibt denke ich kein schöneres Setting für eine Liebesgeschichte.

Damian wirkt zu Beginn recht arrogant und abweisend, aber bei ihm spürt man sofort, dass seine raue Art nur als Schutz dient. Es hat sich sehr angenehm lesen lassen wie er langsam vom Grobian zum zärtlichen Liebhaber wird.

Mit Linda hatte ich leider zu Beginn so meine Schwierigkeiten, weil sie so voller Widersprüchlichkeiten war. Sie strebt nach Perfektionismus, ist aber kein Stück perfekt, sondern eher chaotisch unterwegs. Erst mit der Zeit erschloss sich mir, was mit ihr los ist und wie sie wirklich ist. Nachdem ich dann endlich mit ihr warm geworden war, habe ich ihr Verhalten komplett nachvollziehen können und sie verstanden. Manchmal täuscht eben auch der erste Eindruck.

Auch wenn der Fokus auf den beiden liegt, die sich ineinander verlieben, so waren auch die Nebenfiguren gut gezeichnet. Mir persönlich hat vor allem Nuria gefallen mit ihrer Hilfsbereitschaft und ihrem stets offenem Ohr.

Ich mochte, dass alle Figuren Ecken und Kanten haben und deren Leben nicht immer einfach war. So fällt es einem leichter sich mit ihnen zu identifizieren.

Sowohl die Liebesgeschichte als auch die erotischen Szenen sind nie kitschig oder unglaubwürdig dargestellt, sondern genau richtig.

Fazit: Ein überzeugender erster Band einer Reihe, die ich gern weiter verfolge. Die perfekte Liebesgeschichte für Zwischendurch. Gerade in den aktuell recht einsamen Zeiten ideal.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Wenn ein kleiner Fehler dein Leben zerstört...

Die Schweigende
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Seitdem mich "Die Vergessenen" so begeistern konnte, habe ich jeden Roman der Autorin gelesen und so wollte ich mir auch diesen nicht entgehen lassen.

In der Geschichte geht es um Karin, die gerade erst ...

Seitdem mich "Die Vergessenen" so begeistern konnte, habe ich jeden Roman der Autorin gelesen und so wollte ich mir auch diesen nicht entgehen lassen.

In der Geschichte geht es um Karin, die gerade erst ihren Mann verloren hat und seitdem im Leben nicht mehr zurechtkommt. Immer wieder plagen sie Albträume. Als dann noch eine ihrer Töchter anfängt in ihrer Vergangenheit zu graben, gerät Karins Leben völlig aus den Fugen. Wird die Vergangenheit sie einholen?

Gut gefallen hat mir wieder, dass die Handlung auf zwei Zeitebenen spielt, denn mal wandeln wir gemeinsam mit Karin in den 50ern und mal sind wir in der Gegenwart. Die Kapitel drehen sich um die vier Frauen: Karin als Mutter und ihren drei Töchtern Geli, Imke und Anne.

Dieses Mal hat sich Frau Sandberg aber ungemein seltsame Protagonisten einfallen lassen, bei denen ich ungemein Schwierigkeiten hatte sie zu mögen und auch zu verstehen.

Mutter Karin mit ihrer harschen und kalten Art möchte man regelrecht schütteln. Erst im Verlauf der Handlung wird klar warum sie so ist wie sie ist. Ihre Geschichte hat mich tief berührt, denn so eine Behandlung hat wirklich niemand verdient.

Von den Töchtern war mir natürlich Imke die Liebste, da sie sich um alle kümmert und beinahe selbstlos handelt, um das Familienleben wieder zu kitten. Die anderen beiden, allen voran Anne sind nur an sich interessiert und schrecken auch vor Intrigen nicht zurück, um an ihre Ziele zu kommen. Ganz besonders schlimm empfand ich Anne, die scheinbar so voller Selbstzweifel ist, dass sie jedem in ihrer Umgebung das Leben schwer macht. Ich kann nicht begreifen wie man nicht mal der eigenen Familie etwas gönnt.

Gelungen ist mal wieder, dass die Spannung von Seite zu Seite steigt und erst ganz am Ende klar ist, was denn nun wirklich passiert ist. Ich mochte, dass man als Leser fleißig miträtseln kann.

Fazit: Spannende Unterhaltung mit einem krassen Thema über das ich bis dato noch nichts wusste. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Landleben mal anders...

Bergsalz
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Auf Empfehlung habe ich diesen Roman begonnen, denn zuvor hatte ich von der Autorin weder etwas gehört noch gelesen.

In der Geschichte geht es um ein Dorf in den Bergen, was recht abseits der Zivilisation ...

Auf Empfehlung habe ich diesen Roman begonnen, denn zuvor hatte ich von der Autorin weder etwas gehört noch gelesen.

In der Geschichte geht es um ein Dorf in den Bergen, was recht abseits der Zivilisation ist. Hier leben bereits einige Frauen nur für sich und müssen alles alleine machen. Als Franzi eines Mittags "gestört" wird, kommt den Frauen die Idee einfach nicht mehr alleine zu essen. Diese Idee bringt einiges ins Rollen. Wie weit wird das Dorfleben verändert?

Da ich selbst auf dem Dorf groß geworden bin, empfand ich die dargestellte Gemeinschaft als sehr realistisch. Man kennt alle anderen vom Sehen, möchte aber hauptsächlich in Ruhe gelassen werden. Jeder macht sein Ding für sich.

Bei Franzi hat man richtig gespürt, wie sie durch die Idee nochmal so richtig aufblüht und wieder Tatendrang hat. Ich mochte wie sie und die anderen Frauen ihre Rezepte verglichen und dadurch noch Neues dazu gelernt haben. Selbstversorgung wird ja wieder ein Trend und den beherrschen die alten Damen.

Die Figur der Geflüchteten Esma mochte ich , weil durch sie aufgezeigt wird, dass solche Menschen eine Bereicherung für einen Ort sein können. Oft wird das Fremde als Bedrohung wahrgenommen, doch das muss nicht sein.

Sabrina als junge Frau, die wieder nach Hause zurückkehrt hat einiges durchmachen müssen, weshalb es ungemein glaubhaft schien, dass sie zu ihren Wurzeln zurückkehrt. Mit ihr konnte ich mich am meisten identifizieren, da ich als junges Mädel auch eine kleine Rebellin war.

Der Roman ist kein Pageturner, sondern kommt eher mit leisen Tönen und den wahren Geschichten zwischen den Zeilen. Man muss also recht aufmerksam lesen, um Details mitzubekommen.

Den kursiven Part in der Vergangenheit habe ich erst zum Schluss so richtig verstanden. Das Glossar half sehr beim Verstehen des Dialektes.

Fazit: Unaufgeregter Roman, der mich nachdenklich gestimmt hat. Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Ideal um zwischendurch mal abzuschalten.

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Veröffentlicht am 20.11.2020

So augenöffnend...

Sei kein Mann
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Ich habe mich schon sehr oft mit den Rechten der Frau, Feminismus, Gleichberechtigung und ähnlichem beschäftigt, aber noch nie wie es eigentlich bei den Männern aussieht. Als ich dann über dieses Buch ...

Ich habe mich schon sehr oft mit den Rechten der Frau, Feminismus, Gleichberechtigung und ähnlichem beschäftigt, aber noch nie wie es eigentlich bei den Männern aussieht. Als ich dann über dieses Buch stolperte, mit der sehr dominanten Aussage "Sei kein Mann", war meine Neugier ungemein groß. Was ich bekam war so viel mehr als ich erwartet hatte.

In diesem besonderen Sachbuch thematisiert Herr Bola wie Männer in unserer Gesellschaft und auch in anderen Kulturen erzogen werden. Was dürfen sie? Was dürfen Jungs auf keinen Fall machen, um nicht als Weichei zu gelten?

Da ich kein Mann bin, war mir vor dieser Lektüre gar nicht bewusst, dass viele Eigenarten und Eigenschaften des männlichen Geschlechts anerzogen sind von der Familie, in der er groß wird. Und wenn man beim Lesen selbst in sich hineinhorcht, dann merkt man auch schnell, dass man selbst auch die bekannten Klischees schlichtweg erwartet.

Besonders fand ich, dass der Autor absolut Recht damit hat, dass Feminismus nicht nur für Frauen ist, sondern auch für Männer eine gerechtere Welt schafft. Nur wenn Frauen gleichberechtigt sind, dann fällt auch der Druck von den Männern ab.

Spannend fand ich zum Schluss auch die zehn Handlungsanweisungen, damit eine Abkehr vom heutigen Bild des Mannes überhaupt denkbar ist.

Die erwähnten Studien zu Themen wie Gewalt, Suizid und ähnlichem war ungemein interessant.

Etwas zu kämpfen hatte ich mit den Begrifflichkeiten, da der Autor doch recht häufig Fremdwörter benutzt, die ich für ein besseres Verständnis nachgeschlagen habe und dann war der Lesefluss etwas gestört.

Auch wenn dieses Sachbuch nicht so seitenstark ist, hatte es für mich einen immensen Mehrwert, da es mir die Augen geöffnet hat.

Fazit: Hier lernt man noch was und kann vielleicht die Welt der Männer etwas besser verstehen. Klare Leseempfehlung. Klasse!

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