Ein Widerstand um jeden Preis ist das Sinnloseste, was es geben kann
The Walking Dead: TaifunMing Haobo, Elena Anderson und Zhu sind Mitglieder eines Windteams, die zum Schutze des Lichtblicks der letzten Bastion der Überlebenden der Epidemie in der Provinz Hunan, ausgesandt werden, um dringend ...
Ming Haobo, Elena Anderson und Zhu sind Mitglieder eines Windteams, die zum Schutze des Lichtblicks der letzten Bastion der Überlebenden der Epidemie in der Provinz Hunan, ausgesandt werden, um dringend benötigte Güter in den umliegenden Dörfern zu bergen. Dabei riskieren sie jedes Mal ihr Leben, da seit Ausbruch der Epidemie über die Hälfte der chinesischen Bevölkerung gestorben ist und sich in „jiangshi“ (=lebende Tote) verwandelt haben. Als der Anführer der Lichtblick-Windteams Ying Hengyen mit seinem Team zu einer weiteren Mission aufbricht, können sie kaum fassen, was sie dabei entdecken. Nicht weit vom Lichtblick entfernt, hat sich eine riesige Ansammlung Untoter in einer Schlucht gesammelt und drängen ohne Unterlass in Richtung des Lichtblicks. Das Ende des Lichtblicks scheint gekommen und damit der Stillstand der Revolution der Lebenden. Können Ying Hengyen und die anderen diese Katastrophe verhindern?
Da ich ein großer „the Walking Dead“-Fan bin und das Franchise schon seit längerer Zeit verfolge, musste ich unbedingt auch dieses Buch lesen. Auch aus dem Grund, weil mich die Hauptserie schon seit einer Weile nicht mehr wirklich fesseln konnte und auch die Spin-Offs wie z.B. „Fear the Walking Dead“ oder „Beyond Walking Dead“ eher dürftige Unterhaltung geboten haben, hatte ich sehr große Hoffnungen, dass mich dieses Buch endlich aus meiner „Walking-Dead-Trägheit“ befreien kann. Und das hat es auf jeden Fall geschafft!
Für mich ist dieses Buch ein wahrer „Lichtblick“, da es sich auf die Stärken des „the Walking Dead“-Franchise fokussiert: Überlebenskampf, Freundschaften, Verrat in den eigenen Reihen und immer die Frage hinter alldem „sind die Untoten der wahre Feind, vor dem man sich fürchten sollte oder eher die Überlebenden?“. Dieses Buch liest sich wie eine neue Episode von „the Walking Dead“ nur mit einem interessanteren neuen Szenario.
Dieses Mal erlebt man, wie die die Zombie-Apokalypse in China ihren Lauf nahm. Das ist nicht nur interessant, weil man ansonsten immer nur das Schicksal von Nord- und Südamerika zu sehen bekommen hat, sondern auch, weil nun auch Ideologien Einzug finden. Der Lichtblick ist kommunistisch organisiert und wird von Sekretär Guo verwaltet, der den Glauben an die Revolution der Lebenden und auch die kommunistische Partei aufrecht erhält. Lautsprecher verkünden überall im Lager Parteidogmen und Propaganda. Er möchte vermitteln, dass die Regierung in China noch das Sagen hat und dass der Lichtblick nur auf das Eintreffen der Volksbefreiungsarmee wartet. Dass man eine solche Rettung als Kenner von „the Walking Dead“ stark bezweifeln kann, liegt auf der Hand, allerdings fand ich die Umsetzung spannend, wie der Kommunismus in einer sterbenden Welt immer noch Anklang findet und ausgeübt wird.
Zudem fand ich auch die verschiedenen anderen Überlebenskonzepte interessant. Neben dem Lichtblick gibt es auch noch die Geier, die fernab einer größeren Siedlung auf sich allein gestellt leben. Darunter fallen z.B. auch die Himmelsmönche, die ihre Aufgabe darin sehen, die verirrten Seelen der wandelnden Toten wieder in den Himmeln zu überführen.
Ein weiterer Pluspunkt war für mich, dass das Buch authentisch ist. Das Buch spielt in China, also werden auch an vielen Stellen chinesische Begriffe verwendet wie z.B. „Jiangshi“ oder „hundan“. So lernt man neben der Geschichte auch neue Wörter und ich fand die Immersion dadurch auch besser.
Ebenso fand ich den Konflikt des Hauptcharakters Zhu spannend umgesetzt. Nach einer Weile kehrt er in sein Heimatdorf zurück und wird an viele Dinge aus seiner Vergangenheit erinnert. Dies führt dazu, dass er viele Dinge hinterfragt, warum er sich so entschieden hat, bis er am Ende sogar das Konzept des Lichtblicks hinterfragt. Vielleicht sind nicht alle Konzepte dazu geeignet, in einer Zombie-Apokalypse weiter Anwendung zu finden.
Am Ende bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich jedem dieses Buch empfehlen kann, der eine spannende neue Episode des Walking Dead Franchise erleben und sich gerne wieder an die Stärke dieses Franchise zurückerinnern möchte, aber auch Neulinge werden vollkommen auf ihre Kosten kommen!