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Veröffentlicht am 02.12.2020

In diesem Buch stehen die leisen Menschen im Vordergrund

Still!
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In diesem Buch stehen die leisen Menschen im Vordergrund

Klappentext
„Mariella redet nicht, nicht mit der Mutter, dem Vater, nicht mit den Goldfischen, den Lehrern oder Mitschülern. Weil ihre Eltern sich ...

In diesem Buch stehen die leisen Menschen im Vordergrund

Klappentext
„Mariella redet nicht, nicht mit der Mutter, dem Vater, nicht mit den Goldfischen, den Lehrern oder Mitschülern. Weil ihre Eltern sich getrennt haben. Weil niemand sie verstehen will. Und weil ohnehin zu viel geredet wird. Je lauter es um sie herum wird, desto leiser wird sie. Mariellas Stille eckt an und fordert heraus. Keiner darf einfach so anders sein. Zum Glück ist da Stan, der gehörlos ist und Mariella akzeptiert, so wie sie ist. Gemeinsam mit ihm findet Mariella eine eigene Sprache. Die Begegnung der beiden bestärkt sie darin, bei sich zu bleiben und schließlich ihre Stimme doch wieder zu erheben.“

Gestaltung
Am Cover gefällt mir vor allem das poppige, bunte Aussehen. Das Mädchen, das den Finger als Leisezeichen vor den Mund hält, visualisiert den Titel sehr schön, aber noch besser gefällt mir der Kreis aus Fischen, der ihren Kopf umgibt. Die Farben sind hell, freundlich und bunt, aber gleichzeitig nicht zu grell und auffällig. Ich finde das Cover in sich total stimmig.

Meine Meinung
Ein Bekannter war so begeistert von Dirk Popes „Abgefahren“, dass ich bei seinem neuen Buch beschlossen habe, mir selber ein Bild zu machen. In „Still!“ geht es um Mariella, die seit der Trennung ihrer Eltern aus verschiedenen Gründen nicht mehr redet. Damit fällt sie natürlich auf, da sie anders ist als alle anderen. Aber zum Glück gibt es den gehörlosen Stan, bei dem es egal ist, ob sie redet oder nicht, denn die beiden haben ihre eigene Art, miteinander zu kommunizieren. Und vielleicht ist es genau diese Beziehung, die Mariella dazu veranlasst, ihre Stimme doch wieder zu erheben…

Das Thema des Buches fand ich perfekt, denn es stellt die stillen, ruhigen Kinder ins Zentrum. Ich glaube, jeder von uns kennt es, dass es meistens die Extrovertierten sind, die auffallen und alle Aufmerksamkeit (von Lehrern, Mitschülern, Eltern…) bekommen. Von daher habe ich es richtig gefeiert, dass Dirk Pope in „Still!“ den leisen Menschen eine Stimme gegeben und den Fokus auf sie gelegt hat.

Mariella gehört in diese Gruppe der zurückhaltenden Menschen, denn sie spricht nicht und beobachtet viel. Ich fand sie sofort sympathisch und hatte das Gefühl, einen Draht zu ihr zu haben. Dass sie von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern gemobbt wird, hat mich persönlich auch total getroffen und bewegt, denn sie gehen nicht gerade zimperlich mit Mariella um. Gleichzeitig fand ich die Reaktionen und die Bearbeitung dieses Themas sehr glaubwürdig und realistisch, denn ich habe den Eindruck, dass es oft leider noch immer so ist, dass außenstehende Schülerinnen und auch Lehrerinnen bei Mobbing machtlos sind und nicht adäquat reagieren (können). Diesbezüglich zeigt „Still!“ auf, wie es oftmals eben zugeht an Schulen bzw. im Leben Jugendlicher.

Etwas geärgert habe ich mich über Mariellas Mutter und Lehrer, die nicht so recht wussten, wie sie mit ihrer Stille und Schweigsamkeit umgehen sollten. Teilweise wirkten sie sogar überfordert. Es gibt Kinder mit Mutismus und es gibt auch Möglichkeiten damit z.B. als Lehrer umzugehen, ohne überfordert zu sein. Man muss sich nur damit auseinandersetzen. Auch dass beim Mobbing von Mariella eher weggeschaut und nichts gemacht wurde, hat mich irgendwie geärgert, weil ich mir einfach wünsche, dass mehr Menschen reagieren, wenn andere leiden.

Doch zum Glück ist da Stan, der mit Mariella ein unglaubliches Team bildet. Die beiden kommen ganz ohne Worte aus. Wie eigentlich sowieso das ganze Buch, denn da Mariella nicht spricht, beschränkt sich auch die wörtliche Rede auf ein Minimum. Auf diese Weise schildert das Buch Mariellas Gedankengänge, die ich unglaublich berührend und eindringlich finde. Dirk Pope beschreibt die Gedanken des jungen Mädchens mit einem bewegenden Tiefgang und in einem unvergleichlichen Stil, der mich sehr beeindruckt hat. Die Geschichte ist aber nicht nur dadurch spannend, dass sie zum Nachdenken anregt, sondern auch durch die verschiedenen Geschehnisse, die Mariella in ihrem Alltag in der Schule und auch gemeinsam mit Stan erlebt. Ich habe die Geschichte auch immer mit der Frage gelesen, ob sie wohl wieder sprechen wird oder nicht, weswegen ich Seite um Seite gespannt las.

Fazit
Obwohl ich mich über die Unfähigkeit der Mutter und Lehrer im Umgang mit Mariellas Schweigen geärgert habe, hat mir „Still!“ sehr, sehr gut gefallen. Es ist ein Buch, das ernst ist und den Leser durch Dirk Popes Schreibstil gefangen nimmt. Das Thema des Buches hat mir persönlich richtig gut gefallen, denn es stellt die leisen Menschen in den Vordergrund. Auch geht es um Mobbing und darum, dass ein Freund wie Stan jemanden so nimmt, wie man ist. Für mich ist „Still!“ ein rundum emotional-schönes, ergreifendes Buch der besonderen Art.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 02.12.2020

Der Anfang war mir zu ruhig, aber dann wurde ich von einer großen Portion Tempo überrascht

Ministry of Souls – Das Schattentor
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Klappentext
„London, 1850: Unbemerkt von der Öffentlichkeit sorgt das Ministerium für endgültige Angelegenheiten dafür, die Seelen Verstorbener auf die andere Seite zu befördern. Der angehende Soulman ...


Klappentext
„London, 1850: Unbemerkt von der Öffentlichkeit sorgt das Ministerium für endgültige Angelegenheiten dafür, die Seelen Verstorbener auf die andere Seite zu befördern. Der angehende Soulman Jack will sich endlich im Außeneinsatz beweisen. Sein erster Auftrag führt ihn ausgerechnet auf das Gelände des Buckingham Palace. Dort wurde eine arabische Gesandtschaft ermordet. Jack soll den Tatort von ihren Geistern befreien ― und entdeckt, dass Naima, die Tochter des Emirs, noch lebt. Als er ihr helfen will, wird er von einem schattenartigen Biest angegriffen. Um Naima zu schützen, befördert Jack sie in die Zwischenwelt! Und bricht damit eine der wichtigsten Regeln der Soulmen.“

Gestaltung
Der große schwarze Schattenumriss eines Mannes mit Zylinder ist sehr einnehmend auf dem Cover, was mir aber gut gefällt ist, dass es vor seinem Oberkörper viele Auslassungen gibt. Hier kann man ein altes Herrenhaus entdecken und auch den Titel, wodurch das Cover mit nur zwei Farben spielt: schwarz und gold-grün. Die verschnörkelten Ranken und der Rahmen um das Covermotiv gefallen mir sehr gut, weil gerade die feinen Linien für Auflockerung sorgen.

Meine Meinung
Normalerweise hätte mich am Klappentext schon das „London, 1850“ abgeschreckt, denn ich lese Geschichten, die in der Vergangenheit spielen, eigentlich nicht gerne. Aber das Buch ist von Akram El-Bahay und da schaltet einfach mein Hirn aus und der „Muss ich lesen“-Modus geht an. In „Ministry of Souls – Das Schattentor“ geht es um den angehenden Soulman Jack, der für das Ministerium für endgültige Angelegenheiten arbeitet. Seine Aufgabe ist es, Seelen auf die andere Seite zu bringen. Sein erster Auftrag führt ihn zum Buckingham Palace, wo er Naima begegnet. Sie hat als einzige einen Mordanschlag überlebt. Als sie von einem eigenartigen Wesen angegriffen wird, befördert Jack sie in die Zwischenwelt, womit er eine der wichtigsten Soulmen-Regeln bricht…

Wie gesagt, ich lese eigentlich nicht so gerne Bücher, die irgendwie historisch angehaucht sind, aber „Ministry of Souls – Das Schattentor“ war hier für mich eine wahre Wundertüte, denn Akram El-Bahay hat das Setting gut recherchiert und stimmungsvoll eingebunden. Tatsächlich war das viktorianische London für mich der passende Ort für ein solches Ministerium der Seelen, das der Autor da erdacht hat. Im Nachhinein kann ich mir kein passenderes Setting für das Buch vorstellen als London im Jahre 1850! Auch die Veränderungen der Stadt, die sich durch die Industrialisierung immer weiter modernisiert, wurde gekonnt in die Geschichte eingeflochten und am Rande deutlich.

Die Handlung hat mir nach einem etwas ruhigeren Start ausgesprochen gut gefallen, da in diesem Buch so viel mehr passiert als der Klappentext es erahnen lässt. Gerade das im Klappentext angesprochene „schattenartige Biest“ hat mir hier richtig gut gefallen, weil hier ein Wesen aufgegriffen wird, von dem ich persönlich noch nichts gelesen habe. Am Anfang hat es allerdings etwas gedauert, bis die Handlung für mich so richtig in Schwung kam und bis ich wirklich drin war. Mir war der Anfang vermutlich einfach ein wenig zu ruhig.

Dies änderte sich aber mit der Zeit und dann war ich gänzlich gefesselt, denn dann hatte die Geschichte genau die Dinge, die ich abgöttisch liebe: rasantes Tempo und Action. Es passiert so allerhand und ich fand es so klasse, wie sich diese Änderung klammheimlich vollzogen hat. Ich habe es erst gar nicht so wirklich gemerkt, aber auf einmal saß ich vor dem Buch mit aufgeregt klopfendem Herzen und schneller schlagendem Puls. Ich wollte einfach unbedingt wissen, wie es weiter geht. Besonders die verschiedenen Einflüsse z.B. aus dem orientalischen Bereich und auch die Anspielungen auf bekannte Geschichten, fand ich echt genial.

Fazit
Auch wenn mir der Beginn von „Ministry of Souls – Das Schattentor“ etwas zu ruhig und gediegen war, so konnte mich das Buch doch überzeugen. Gerade der schleichende Wandel von ruhig zu temporeicher Action hat mich überwältigt und mir aufgeregtes Herzklopfen beschert. Die Idee des Buches fand ich klasse und vor allem auch den spannenden Antagonisten! Auch das Setting fand ich mehr als stimmig für das Ministerium der Seelen und es gefiel mir, dass die Stimmung Londons zur Zeit um 1850 für mich gut vorstellbar aufgegriffen wurde. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Ministry of Souls – Das Schattentor
2. Ministry of Souls – Die Schattenarmee (erscheint am 30.09.2021)

Veröffentlicht am 02.12.2020

Die Umsetzung war für mich etwas holprig

Die Erwählten - Tödliche Bestimmung
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Die Umsetzung war für mich etwas holprig

Klappentext
„Mit ihrer dystopischen Trilogie »Die Bestimmung« hat Veronica Roth Bestseller-Geschichte geschrieben. Jetzt ist sie zurück, besser und stärker als ...

Die Umsetzung war für mich etwas holprig

Klappentext
„Mit ihrer dystopischen Trilogie »Die Bestimmung« hat Veronica Roth Bestseller-Geschichte geschrieben. Jetzt ist sie zurück, besser und stärker als jemals zuvor – mit ihrem ersten Fantasy-Roman für Erwachsene! Das Besondere: Der spektakuläre Urban-Fantasy-Zweiteiler beginnt, wo andere Romane enden – mit dem Sieg der Helden über den mächtigen dunklen Feind. Doch dieses Happy End ist nur vorübergehend. Zehn Jahre später stehen die Erwählten ihrem größten Gegner erneut gegenüber, und er treibt ein abgrundtief böses Spiel mit ihnen … Außergewöhnlich, neu und atemberaubend spannend kehrt Veronica Roth zurück zu ihren Wurzeln und einer urbanen Welt mit einer starken Heldin, die bereit ist, alles für ihre Freunde und ihre Liebe zu riskieren.“

Gestaltung
Richtig gut finde ich an dem Cover, dass die Skyline aus Hochhäusern mal an den linken und rechten Seiten zu sehen ist und nicht wie von anderen Covern gewohnt am unteren Bildrand. Das passt für mich optisch auch so gut, weil das Mädchen auf dem Cover von oben herab zu fallen scheint und so durch den Tunnel aus Hochhäusern fällt. Die blaue Farbe mit ihren Verlauf von hell nach dunkel nach hell unterstützt diese Wirkweise meiner Meinung nach noch.

Meine Meinung
Als ich gesehen habe, dass es neuen Lesestoff von Veronica Roth gibt, habe ich mich riesig gefreut. Dann habe ich den Untertitel gesehen „Tödliche Bestimmung“ und war ein wenig verwirrt, bis ich den Klappentext las, denn „Die Erwählten“ hängt in keinster Weise mit der „Die Bestimmung“-Trilogie der Autorin zusammen. In ihrem neusten Werk geht es darum, dass die Erwählten den Dunklen besiegt haben und auch zehn Jahre später noch mit den Nachwirkungen des Kampfes und ihrer damit einhergehenden Bekanntheit zu schaffen haben. Doch die Leiche des Dunklen wurde nie gefunden und so stehen sie ihm erneut gegenüber…

Das Konzept des neuen Buches von Veronica Roth fand ich sehr spannend, denn es setzt Jahre nach einer epischen Schlacht ein und erzählt die Geschichte von Solan, einer der Auserwählten, die damals kämpften. Das Buch befasst sich damit, was nach einem heldenhaften Sieg mit den Figuren passiert. Welche Auswirkungen ein Trauma auf Helden haben kann und wie es ihnen mit dem erlangten Ruhm geht. Das fand ich mal wirklich eine neue Herangehensweise und es war auch interessant zu sehen, dass Helden ihre Siege nicht immer gut verkraften. So wird das Buch auch etwas düster und von einer bedrückteren Stimmung gekennzeichnet.

Schade fand ich damit einhergehend aber, dass ich die Vergangenheit, also die Geschehnisse vor zehn Jahren nur aus Zeitungsberichten, Artikeln oder Gedanken der Charaktere erfuhr. Ich bin ein Leser, der es actionreich liebt und ich hätte mir die Kampfszenen in dem Buch richtig episch vorgestellt, wären sie beispielsweise in Rückblenden eingebunden worden. Durch den Stil in Form von Berichten ist man aber nicht hautnah dabei und so dient die spannende Vergangenheit eher zur Information des Lesers. Hier hätte man definitiv mehr Spannung einbauen können, denn das Potenzial war da, nur leider wurde es meiner Meinung nach nicht entsprechend umgesetzt.

So wurde die Geschichte auch erst ab gut der Hälfte wirklich actionreicher, denn dann passierten die ersten aufregenden Ereignisse. Hier gab es auch immer mal wieder Überraschungen, die zwar durchaus auch erahnbar waren, die dennoch für gute Unterhaltung sorgten. Gerade das letzte Drittel fand ich dann am besten, weil hier die Spannung am höchsten war und es am Ende eine Auflösung gab, mit der ich dann doch nicht gerechnet hatte.

Außerdem gefiel mir das Setting des Buches. Dieses empfand ich als durchaus komplex, weil es für mich als Leser erst nicht so recht zu greifen war, aber je weiter man liest, desto mehr findet man sich in einer Art Parallelwelt ein. Hier dreht sich vieles um Wissenschaft und Magie und Veronica Roth hat hier Dinge erschaffen, die ich erstaunlich und wirklich cool fand. Es hat Spaß gemacht, sich die Welt vorzustellen und darin einzutauchen, weil sie für mich einfallsreich und in gewisser Weise auch erfrischend war.

Fazit
Mit „Die Erwählten – Tödliche Bestimmung“ hat Veronica Roth den Fokus auf das Leben von Helden nach ihrem Sieg gelegt, wodurch einige spannende Aspekte wie Traumata, psychische Erkrankungen oder das Leben im Ruhm angesprochen wurden. Mir persönlich gefiel die Umsetzung der Geschichte nicht so ganz, denn die Geschehnisse in der Vergangenheit der Protagonisten wurden sehr distanziert in Form von beispielsweise Berichten beschrieben, obwohl sie wirklich spannend hätten sein können, wenn wir Leser sie hätten miterleben dürfen. So fehlte mir oft die Spannung, die dann erst ab der Hälfte einsetzte und in einer überraschenden Auflösung gipfelte.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Erwählten – Tödliche Bestimmung
2. ???

Veröffentlicht am 30.11.2020

Berauschende Handlung und interessantes Worldbuilding

Die Göttinnen von Otera (Band 1) - Golden wie Blut
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Klappentext
„Nichts kann sie töten

Bitte lass mein Blut rot sein, bitte lass mein Blut rot sein, bete ich.
Als goldenes Blut aus ihren Adern fließt, ist für Deka klar, dass sie nie dazugehören wird. Wegen ...

Klappentext
„Nichts kann sie töten

Bitte lass mein Blut rot sein, bitte lass mein Blut rot sein, bete ich.
Als goldenes Blut aus ihren Adern fließt, ist für Deka klar, dass sie nie dazugehören wird. Wegen ihrer dunklen Hautfarbe galt sie schon immer als Außenseiterin. Doch dann kennzeichnet ihr goldenes Blut sie als Alaki, als Dämon. Nur ein Dekret des Kaisers von Otera kann sie retten: Er stellt eine Armee aus den beinahe unsterblichen Alaki zusammen. Deka wird zur Kriegerin ausgebildet und lernt dabei nicht nur zu kämpfen, sondern auch die Gebote infrage zu stellen, durch die sie als Frau ihr Leben lang unterdrückt wurde.“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir nicht nur deswegen gut, weil rot meine Lieblingsfarbe ist, sondern auch weil ich die Farbkombination mit Gold sehr gerne mag. Vor allem leuchtet das Gold vor dem Rot und Schwarz im Hintergrund richtig schön und sticht hervor, was mir gut gefällt. Auch mag ich die Idee, dass das Mädchengesicht mit goldenen Highlights (Lippenstift, Nagellack und Farbe an den Fingerspitzen) versehen ist.

Meine Meinung
Da die Geschichte von „Die Göttinnen von Otera – Golden wie Blut“ sehr kämpferisch klang, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Es geht darum, dass Deka eine Alaki ist, denn sie hat goldenes Blut. Dadurch wird sie nicht nur aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe zur Außenseiterin, sondern auch weil sie nun als Dämon gekennzeichnet ist. Sie wird vom Kaiser in seine Armee aus Alaki berufen und zur Kriegerin ausgebildet. Dabei beginnt sie jedoch auch die Regeln zu hinterfragen, die sie bislang immer unterdrückt haben…

Das Setting von „Die Göttinnen von Otera“ fand ich ziemlich interessant, denn es war unglaublich vielfältig. Westafrikanisch angehauchte Landschaften und Orte trafen auf magische Wesen und ein Magiesystem einer fesselnden Fantasywelt. Die Kombination dieser ganzen Aspekte fand ich richtig gelungen und total einnehmend, weil so eine Welt erschaffen wurde, die ich gerne erkundet habe und in die ich richtig abgetaucht bin.

Dabei herrscht in der Gesellschaft das Patriachat vor, sodass es auch um Themen wie Unterdrückung geht. Mir hat all dies richtig gut gefallen, gleichzeitig fehlte mir aber auch immer ein kleines bisschen an „Mehr“. Ich fand die Erklärungen gut und auch verständlich, aber mir fehlte es doch irgendwie an Bildern im Kopf. Da „Golden wie Blut“ jedoch der Auftaktband einer Trilogie ist, kann ich mir gut vorstellen, dass in den beiden Folgebänden weitere Informationen folgen werden und ich dort mein „Mehr“ finden werde.

Die Handlung fand ich atemberaubend. Es wird teilweise auch ziemlich brutal und gewalttätig, aber gleichermaßen auch ermutigend, denn Dekas Geschichte verkörpert ein Gefühl des Empowerment, da sie beginnt, ihre Interessen selbstbestimmt zu vertreten und so in anderen Hoffnung schürt. Gleichzeitig ist die Handlung aber auch durch ihre Rasanz total mitreißend, denn es gab immer wieder überraschende Twists oder auch zum Nachdenken anregende Momente. Für mich macht die Kombination verschiedener Elemente in der Handlung den ersten Band von „Die Göttinnnen von Otera“ zu einer ganz besonderen Geschichte, denn hier wird mitreißende Fantasy mit Gesellschaftskritik verbunden.

Fazit
Mir hat „Die Göttinnen von Otera – Golden wie Blut“ sehr gut gefallen, da ich das Setting und das Worldbuilding sehr ansprechend und interessant fand. Bezüglich der Gesellschaft fehlte mir stellenweise ein wenig das „Mehr“, wobei ich hier auf die Folgebände setze. Besonders die Handlung konnte mich mit ihrer Mischung aus kämpferischer Action, hohem Tempo und zahllosen Momenten an Atemlosigkeit mitreißen. Auch ernstere Themen werden hier gekonnt eingebunden und sorgen für eine interessante Mischung, die dafür sorgt, dass ich mich auf die Fortsetzung freue!
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Göttinnen von Otera – Golden wie Blut
2. Die Göttinnen von Otera – Purpur wie Rache (erscheint am 01. Oktober 2021 auf Deutsch)
3. Die Göttinnen von Otera – Schwarz wie Tod (erscheint am 01. Oktober 2022 auf Deutsch)

Veröffentlicht am 30.11.2020

Nur in Textnachrichten erzählt: besondere Erzählweise trifft auf Verwechslungsgeschichte

Wenn zwei sich texten
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Nur in Textnachrichten erzählt: besondere Erzählweise trifft auf Verwechslungsgeschichte

Klappentext
„Als Haley eine Nachricht von Martin Munroe bekommt, ist ihr sofort klar, wer da schreibt. Obwohl es ...

Nur in Textnachrichten erzählt: besondere Erzählweise trifft auf Verwechslungsgeschichte

Klappentext
„Als Haley eine Nachricht von Martin Munroe bekommt, ist ihr sofort klar, wer da schreibt. Obwohl es an ihrer Schule zwei Jungs mit dem Namen gibt. Aber dieser Martin, der nach einer Klassenarbeit fragt, ist eindeutig der, den sie nicht nervig findet. Zum Glück. Denn aus einem lustigen ersten Schlagabtausch wird schnell ein Chat über Privates: seltsame Ängste, geheime Wünsche, schräge Vorlieben. Während sie in der Schule Abstand halten, bringt das Texten sie immer näher. Es gibt nur ein Problem: Haley hat den falschen Martin im Visier.“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir persönlich nicht ganz so gut, was an der Farbkombination aus Lila und Orangegelb liebt und dem Motiv. Das Mädchen und der Junge, welche jeweils auf einer Matratze am oberen bzw. unteren Bildrand liegen, wirken so unverbunden mit dem Hintergrund. Ich hätte es schöner gefunden, wenn das Cover mehr Tiefe durch ein Hintergrundmotiv erhalten hätte. Gut gefällt mir allerdings, dass der Titel schräg geschrieben steht und daher so aussieht als würde er zwischen beiden Handys hin und her versendet.

Meine Meinung
Ich lese zwischendurch gerne leichtere Geschichten und mit „Wenn zwei sich texten“ hielt ich genau solch eine Geschichte in den Händen. In dem Buch geht es um Haley, welche eine Textnachricht von Martin bekommt. Sie ist sich sofort sicher, um welchen Martin es sich dabei handeln kann. Obwohl sich beide in der Schule immer noch aus dem Weg gehen, entspinnt ein eifriges Hin und Her an Textnachrichten. Allerdings hat Haley den falschen Jungen im Blick…

„Wenn zwei sich texten“ war genau das, was ich erwartet hatte: eine locker-leichte Liebesgeschichte für zwischendurch. Tatsächlich habe ich dieses Buch innerhalb eines Nachmittages gelesen, weil es sich so schnell verschlingen ließ. Dies lag zum einen an der Erzählart, denn das Buch ist in Textnachrichten erzählt. Dadurch befindet sich einerseits nicht viel Text auf einer Buchseite und andererseits liest es sich dadurch wahnsinnig schnell. Mir hat dies gut gefallen, da so der Schlagabtausch zwischen beiden Protagonisten im Vordergrund stand.

Gut fand ich auch, dass obwohl die Geschichte ausschließlich in Textnachrichten erzählt wurde, die Handlung trotzdem genug Raum fand. Man könnte vermuten, dass die Dialoge zwischen beiden Hauptfiguren zu viel Raum einnehmen würden, aber der Autorin ist es trotzdem gelungen, eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen. Allerdings muss man sich auch daran gewöhnen und darauf konzentrieren, da man viel zwischen den Zeilen lesen muss. Dies kann mitunter auch etwas anstrengend werden.

Die Geschichte fand ich süß, wobei mir besonders der Verwechslungsaspekt gefiel. Haley scheibt mit Martin. Allerdings gibt es zwei in ihrer Klasse, wobei sie sich sicher ist, dass sie mit demjenigen der beiden schreibt, den sie lieber mag. Unsicher wird Haley allerdings als der ihr unsympathische Martin nett zu ihr zu sein. Mit welchem von beiden schreibt sie denn nun? Diese Frage war es auch, die beim Lesen für Spannung sorgte - neben all den Geheimnissen und privaten Details, die die Figuren austauschen.

Fazit
„Wenn zwei sich texten“ ist eine kurzweilige und unterhaltsame Liebesgeschichte im besonderen Stil. Dadurch, dass das Buch ausschließlich in Textnachrichten erzählt wird, lässt es sich rasend schnell lesen. Gleichzeitig verlangt diese Erzählweise aber auch Aufmerksamkeit, da die Geschichte zwischen den Zeilen erzählt wird. Daran muss man sich erstmal gewöhnen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband