Ein Herz für Kinder
Klappentext:
Ein marodes Kinderheim steht am existentiellen Abgrund. Es bleiben sechs Monate Zeit für die Renovierung, doch statt des nötigen Kleingelds gibt es nur Schwierigkeiten. Die Hoffnung auf Rettung ...
Klappentext:
Ein marodes Kinderheim steht am existentiellen Abgrund. Es bleiben sechs Monate Zeit für die Renovierung, doch statt des nötigen Kleingelds gibt es nur Schwierigkeiten. Die Hoffnung auf Rettung lastet auf Schultern, die unterschiedlicher nicht sein könnten: einem wohnungslosen Handwerker mit Feder im Haar, einem Ritter aus dem Seniorenheim, einer Prinzessin in Designerjeans und einem Straßenkind mit grünen Haaren und frecher Klappe. Wird es ihnen gelingen, das Zuhause der Kinder zu retten?
Fazit:
Als ich den Klappentext gelesen habe, hatte ich schon Bilder von diesen skurrilen Menschen im Kopf. Also gab es nur eins, schnell das Buch besorgen und lesen.
Zuerst lernte ich die verschiedenen Menschen kennen, die die Hauptrollen innerhatten. Ich gebe zu, dass ich im ersten Moment verwirrt war, weil ich sie noch nicht zuordnen konnte. Doch schnell war ich mitten in der Handlung und lernte sie immer besser kennen und lieben.
Was haben ein schweigsamer Indianer, eine rotzfreche grünhaarige Straßengöre, ein verwöhntes Prinzesschen mit goldenem Löffel im Mund und der uralte Ritter aus dem Seniorenheim gemeinsam? Alle haben ihre Probleme und machen sich auf den Weg ihre letzte Chance zu nutzen. Manche werden dazu gezwungen, während andere Charaktere sich freiwillig auf dieses unkonventionelle Projekt stürzen. Doch kann das gutgehen?
Bei dem genannten Projekt handelt es sich um das Kinderheim, von den Kindern liebevoll „Villa Konfetti“ genannt, welches die besten Tage schon längst hinter sich hat. Die Villa wird an die Stiftung vererbt, die das Kinderheim finanziert. Doch es gibt bei dem Erbe einen Haken. Wird das Heim nicht innerhalb von sechs Monaten saniert, fällt es an die Stadt, die schon die Pläne für den Abriss in der Tasche hat. Die Heimat der Kinder ist bedroht. Eine Rettung scheint nicht in Sicht, da es sowohl an Geld, als auch an Rettern mangelt.
Jetzt können scheinbar nur noch Wunder helfen. Die Kinder werden nach einem Wasserrohrbruch erst einmal in eine Ersatzunterkunft verlegt und die Verantwortung auf die vier Schultern verlagert, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Wie erwartet, kommt es ab sofort zu Reibereien. Besonders Kitty, das Straßengör und Alina, die verwöhnte Prinzessin geraten oft aneinander. Sir Henry, der Ritter aus dem Seniorenheim muss sich immer wieder zwischen die Fronten werfen, während Walter der Indianer sich in Schweigen hüllt. Mit so viel Sprengstoff im Gepäck kann dieses Projekt doch nur scheitern, oder?
Ich habe einen humorvollen Roman erwartet und viel mehr bekommen, denn außer dem Humor bietet der Roman auch einiges an Tiefgang. Wieder einmal konnte ich erleben, was gegenseitige Achtung, Toleranz, Mitgefühl und Güte in einem Menschen bewirken können. In dieser Geschichte können die Protagonisten voneinander lernen, sich weiterentwickeln und auch über sich selbst hinauswachsen. Ich habe voller Freude erlebt, wie die Protagonisten lernen, sich gegenseitig zu akzeptieren und zu unterstützen. Es zeigt sich wieder einmal, dass Meinereiner, Deinereiner und Unsereiner gemeinsam viel stärker sind. Toll gemacht.
Bei dem flüssigen Schreibstil und der Spannung fiel es mir schwer die Geschichte aus der Hand zu legen und ich habe sie regelrecht inhaliert. Mir haben auch die Zitate und kleinen Zeichnungen am Anfang von jedem Kapitel gefallen, die die Handlung auflockerten und ihr das gewisse Etwas gaben.
So jetzt liegt es an euch, die bezaubernden Kinder, die Heimleiterin, die Stiftungsmitglieder und die verschiedenen Retter, an diesem besonderen Ort, kennenzulernen. Es lohnt sich und ihr werdet jede Minute genießen können.
Ich hatte schöne Lesestunden und vergebe eine überzeugte Leseempfehlung.