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Veröffentlicht am 01.02.2021

Der Autor hat mehr gelacht als der Leser

Die Erfindung des Dosenöffners
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Der Romantitel deutet auf eine originelle Geschichte hin, aber bis dahin ist es ein langer Weg.
Der Möchtegernjournalist Timur Aslan ist unzufrieden mit seinem Job bei einer Provinzzeitung. Er glaubt ...



Der Romantitel deutet auf eine originelle Geschichte hin, aber bis dahin ist es ein langer Weg.
Der Möchtegernjournalist Timur Aslan ist unzufrieden mit seinem Job bei einer Provinzzeitung. Er glaubt an eine bedeutendere Karriere. Als Leser fragt man sich aber wie er darauf kommt, denn allzu scharfsinnig ist er wirklich nicht. Manchmal benimmt er sich naiv oder wie ein Jugendlicher, erlebt auch noch zu Hause und oft im Streit mit seinem Vater. Es fällt mir immer schwer, mich mit dämlichen Protagonisten in einem Roman abzufinden, doch immerhin ist Timur doch einigermaßen sympathisch.
Seine Gedankenwelt bestimmt die Erzählperspektive ganz. Dabei ist eine Spur von Ironie dabei und jeden Menge flacher Sprüche. Das soll witzig sein, ist aber zu abgegriffen. Ein Schreibstil, wie aus einem Chicklit-Roman, jedoch ohne Romanzeanteil.
Die exzentrische Annette Wagner ist die zweite wichtige Figur und angebliche Erfinderin des Dosenöffners. Für meine Leseauffassung ist diese Figur sehr überzogen. Aber als Leser kann man sich die Figuren nun mal nicht aussuchen und es wird langsam interessanter als Timur und Annette gemeinsam in die Schweiz reisen und Annette von ihrer bewegten Vergangenheit erzählt. Dann kommt aber noch einmal eine unerwartete Wendung.

Fazit: Aus der Idee hätte man mehr machen und die Jokes sich durchgängig misslungen, aber der Handlungsverlauf war nicht schlecht gemacht.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Die Rache der Anna Kiel

Leichenblume
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Leichenblume ist ein dänischer Krimi, der erster Teil einer Reihe wird und schon aufgrund des aufsehenerregenden Covers besticht.

Mit einem Filetmesser soll Anna Kiel den Anwalt Christoffer Mossing ermordet ...

Leichenblume ist ein dänischer Krimi, der erster Teil einer Reihe wird und schon aufgrund des aufsehenerregenden Covers besticht.

Mit einem Filetmesser soll Anna Kiel den Anwalt Christoffer Mossing ermordet haben.

Dann bekommt die Journalistin Heloise Kaldan einen Brief von Anna Kiel, der sie zu einer Recherche bewegt.Dann begegnet sie dem Kommissar Erik Schäfer, der in dem Fall ermittelt.
Grundsätzlich finde ich es nicht schlecht, dass eine Journalistin als Hauptfigur eingesetzt wird, obwohl Heloise nicht gerade Annika Bengtzon ist. Dazu fehlt ihr an ausreichend Profil, aber vielleicht kommt das noch, denn ein paar Ansätze gibt es. Schließlich ist Heloise aus privaten Gründen in den Fall verwickelt.

Anne Mette Hancock schreibt zwar nicht sensationell. Aber doch ganz ordentlich. Ein Vergleich mit Jo Nesboe halte ich aber für unangemessen.
Daher gibt es von mir 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.12.2020

Routinierter Thriller

Amissa. Die Verlorenen
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Amissa. Die Verlorenen ist ein Thriller von Frank Kodiak und Band 1 einer neuen Reihe.
Die Grundidee des Romans über eine Organisation namens Amissa zu schreiben finde ich interessant. Amissa ist darauf ...

Amissa. Die Verlorenen ist ein Thriller von Frank Kodiak und Band 1 einer neuen Reihe.
Die Grundidee des Romans über eine Organisation namens Amissa zu schreiben finde ich interessant. Amissa ist darauf spezialisiert, vermisste Menschen zu finden.
Die Ermittler Han und Rica sind die Hauptfiguren.

Zunächst lernen wir Leser aber Martin Eidinger und seine Frau Lydia kennen, deren 17jährige Tochter Leila nach einem Streit verschwunden ist. Sie wird entführt. Eine bedrohliche Situation. Der Romanplot ist stringent und geradlinig gestaltet. Ich hätte mir aber mehr Einsatz von Spezialistenwissen der Organisation gewünscht. Eigentlich wirkt es wie eine ganz normale Ermittlung.
Es ist Band 1 einer Reihe, dennoch gibt es Andeutungen an vergangene Erlebnisse, z.B. um Rica. Diese Erzählmethode mag ich eigetlich nicht so sehr, aber es ist ja nur ein Element im Roman.
Ansonsten ist das Buch so routiniert geschrieben, wie man es von einem so erfahrenen Autor erwartet. Vielleicht zu routiniert. Thrillerfans werden sich dran vermutlich nicht weiter stören. Für mich ist das gute 3 von 5 Sternen wert!

Veröffentlicht am 02.12.2020

Skurriler Roman mit vielen Ideen

Das Federchen
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Das Federchen von John Dark alias Johan Nijhof ist ein skurriles Werk, überwiegend ironisch und mit sehr vielen Ansätzen und Ideen. Leider werden die meisten nicht ausgearbeitet oder verklingen schnell.

Obwohl ...

Das Federchen von John Dark alias Johan Nijhof ist ein skurriles Werk, überwiegend ironisch und mit sehr vielen Ansätzen und Ideen. Leider werden die meisten nicht ausgearbeitet oder verklingen schnell.

Obwohl es zu Anfang eine First Contact zwischen den menschlichen Protagonisten und einem Alien gibt, ist es nicht wirklich Science Fiction. Auch das ist Teil der parodistischen Ansatzes des Romans. Doch diese Szenen kann man durchaus genießen.
Starke Szenen gibt es später auch bei den Passagen in Brasilien. Das ist sprachlich nicht schlecht gemacht.
Viele amüsante Szenen ergeben aber noch keinen stringenten Roman und letztlich bleiben zu viele Fragezeichen.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Ein düsteres Werk

Unter Ultras. Eine Reise zu den extremsten Fans der Welt.
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James Montagues Buch Unter Ultras ist ein weitgehend düsteres Werk, überwiegend humorfrei. Schon das Cover ist dunkel. Das Buch zu lesen ist mir schwerer gefallen als erwartet. Dabei war die Leseprobe ...

James Montagues Buch Unter Ultras ist ein weitgehend düsteres Werk, überwiegend humorfrei. Schon das Cover ist dunkel. Das Buch zu lesen ist mir schwerer gefallen als erwartet. Dabei war die Leseprobe schon so, aber da ging es um die Ultras der Türkei, wie die ganze Gesellschaft beeinflusst auch durch die Politik dieser Zeit. Aber viele andere Kapitel zeichnen auch kein positives Bild. James Montagues Stil ist zu trocken und dermaßen detailreich, als dass er mich wirklich ganz erreicht. An seinen Sachverstand zum Thema habe ich jedoch keinen Zweifel. Durch das Buch weiß ich jetzt zwar viel über Ultras, aber hineinversetzen kann ich mich dadurch noch lange nicht in sie.
Man muss aber auch sagen, dass die Ultras der unterschiedlichen Länder auch ganz verschieden sind. Sicher gibt es auch positive Aktionen der Ultras.
Auch aktuell gibt es Ereignisse, die dazu passen. Diego Maradonna ist gestorben und in Argentinien flippten viele aus. Durch Krawalle bei der Totenwache einen Fußballer verehren? Ich weiß nicht.  
Insgesamt war das kein Buch für mich, da ich nur an dem Sport interessiert bin.

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