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Veröffentlicht am 10.12.2020

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Natur-Hygiene
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Natur Hygiene ist ein kompakter Ratgeber, in dem man erfährt, wie man ganz ohne Chemie hygienische Sauberkeit zu Hause und unterwegs erreichen kann. Durch das gut gegliederte und übersichtliche Inhaltsverzeichnis ...

Natur Hygiene ist ein kompakter Ratgeber, in dem man erfährt, wie man ganz ohne Chemie hygienische Sauberkeit zu Hause und unterwegs erreichen kann. Durch das gut gegliederte und übersichtliche Inhaltsverzeichnis kann man schön zu dem jeweiligen Thema switchen welches einen Interessiert. Oder nochmal etwas nachschlagen, was ich bestimmt tun werde.

Viele Inhalte in dem Buch waren mir durch meine Arbeit schon bekannt, so hatte ich 2-mal jährlich eine Hygiene-Schulung. Aber trotzdem schadete es nicht, die Dinge nochmal so schön komprimiert zu lesen. Gerade für Laien finde ich das Buch noch empfehlenswerter, da es wirklich einen guten rundum Einblick erlaubt.

Anders als ursprünglich von mir gedacht, ist das Buch nicht voll mit Reinigungsmitteln, die man selbst herstellen kann. Es wird sich nämlich auf drei Basics beschränkt die je nach Bedürfnis, Einsatzort etc. variiert und kombiniert werden können. Es gibt zwar auch Rezepte, diese nehmen am Ende aber nur einen kleinen Teil ein und sind wirklich sehr leicht nachzumachen. Dadurch finde ich das Buch auch praxisnah.

Oft liest man etwas und denkt sich, joar könnte ich auch so machen. Aber im Endeffekt ist es einem doch zu aufwendig, dem ist hier nicht so. Ich selbst habe gleich ein Flächendesinfektionsmittel nach Anleitung nachgemacht und habe es fleißig in der Anwendung.

Das ganze Buch ist übersichtlich gestaltet, es gibt immer wieder Bilder, die den Text untermalen bzw. Schaubilder die etwas verdeutlichen. Das lockert das ganze nochmal auf. Wobei ich das Buch nicht als trocken empfunden habe, wie gesagt ist es lebensnah geschrieben und auch gut für den Alltag geeignet.

Fazit:
Natur Hygiene ist ein kompaktes und praktisches Buch.
Für alle, die die Umwelt schonen möchten und auch ihren Geldbeutel.
Außerdem vermeidet man so unnötigen Plastikmüll und spart Platz in der Reinigungskammer.

Veröffentlicht am 02.12.2020

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Konsum. Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen
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Wann habt ihr das letzte Mal über eurer Konsumverhalten nachgedacht? Euch gefragt, brauche ich das nun wirklich und welchen Preis mussten andere, Natur, Umwelt, Tiere und Menschen für diesen Artikel zahlen?

Ich ...

Wann habt ihr das letzte Mal über eurer Konsumverhalten nachgedacht? Euch gefragt, brauche ich das nun wirklich und welchen Preis mussten andere, Natur, Umwelt, Tiere und Menschen für diesen Artikel zahlen?

Ich möchte ehrlich sein, bevor ich etwas kaufe überlege ich fast immer, ob ich es wirklich brauche. Aber Gedanken über das Produkt an sich, ob Tiere und Menschen dafür ausgebeutet wurden, Natur und Umwelt zerstört, darüber habe ich mir kaum Gedanken gemacht. Ist ja auch unbequem nicht? Muss man sich einschränken und dann noch selber recherchieren, welches Unternehmen Fair ist und welches nicht. Und wenn man einmal damit angefangen hat, ist es ein Rattenschwanz und man merkt bald, es geht einfach nicht zu 100 %. Aber es reicht auch schon, wenn wir uns nach und nach in die richtige Richtung bewegen und dies ist ein Prozess.

Und nun komme ich endlich zum Thema, dieses Buch. Denn "Konsum" kann diesen Prozess anregen, ein Bewusstsein für das Thema schaffen und einem die Augen öffnen, die man lieber fest zusammen kneifen möchte. Deswegen Bitte lesen!

Ich empfand Konsum zu keinem Zeitpunkt als trocken oder zäh, was bei solchen Büchern ja gerne mal passiert. Es ist leicht verständlich geschrieben und der Autor gibt nicht nur seine persönliche Meinung wieder, sondern gibt auch Meinungen, Wissen, Fakten, Studien etc. aus verschiedenen Quellen wieder, die man im Anhang nachlesen kann. Die Kapitel sind ansprechend kurz gehalten und die Sprache Genderneutral. Da der Ton nicht anklagend wirkt, sondern eher aufklärend und der Autor auch betont, dass das Anfangen wichtig ist, nicht das perfekt sein, wirkt das Buch nicht wie eine Moralpredigt.

Fazit:
Sehr empfehlenswert für alle die ihr Konsumverhalten reflektieren und auch verändern möchten.
Aber auch für alle Verbraucher, die sich ihrer Macht bewusst werden wollen.
Oder für Menschen, die die Augen nicht mehr davor verschließen möchten, was z.B. in der Textilindustrie alles falsch läuft.

Veröffentlicht am 22.11.2020

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Der Geist von Lucy Gallows
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Steht ihr auf den The Blair Witch Project Charme? Dann könnte Der Geist von Lucy Gallows etwas für euch sein. Das Buch besticht durch seine mysteriöse Atmosphäre und ist in meinen Augen auch für Leser:innen ...

Steht ihr auf den The Blair Witch Project Charme? Dann könnte Der Geist von Lucy Gallows etwas für euch sein. Das Buch besticht durch seine mysteriöse Atmosphäre und ist in meinen Augen auch für Leser:innen geeignet, die nicht primäre Horrorbücher lesen, da es auch gekonnt Fanatsyelemente mit einbindet und das Ganze ist angereichert mit einer bunten Schar Jugendlicher. Schön finde ich es, dass die Autorin hier nicht nur auf Stereotypen zurückgreift, sondern eine Diverse Gruppe gebildet hat.

Und diese Gruppe von Jugendlichen betritt eine Straße. Doch es ist keine gewöhnliche Straße. Sie erscheint nur einmal im Jahr und wer sie einmal betritt, der wird sich wünschen es nicht getan zu haben. Denn sie lässt einen nicht einfach wieder gehen und wer sie unerlaubt verlässt, wird dies bitter bereuen.

Als Leser:in weiß man lange nicht, was es mit dieser Straße auf sich hat und auch manche Charaktere wirken undurchsichtig. Alleine schon diese Faktoren, die die Neugier beim Lesen wecken, verleiten zum Weiterlesen. Man möchte unbedingt wissen, was es damit auf sich hat. Noch dazu ist man gespannt, hofft und bang, wer die Reise überleben wird. So entsteht eine wunderbare Spannung, bei der man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Der Schreibstil ist locker leicht zu lesen. Was gut zu dem Verwirrspiel passt, dem man ausgesetzt ist und das Lesen dadurch nicht zusätzlich erschwert. Manchmal dachte ich, die Autorin hätte einen Fehler gemacht, dabei gehörte das zur Geschichte und man hat es erst im verlauf der Handlung begriffen bzw. die Tragweite erkannt.

Der Aufbau des Buches ist auch interessant, so gibt es Abschriften von Interviews und berichte von Kamera aufnahmen. Wodurch dieser Blair Witch Charme entsteht. Jugendliche alleine im Wald, Kamera aufnahmen und etwas Böses was auf sie lauert.

Es wird zwar immer wieder gruselig, doch ist es eher ein unterschwelliges grauen, besonders wenn man versucht sich in die Charaktere hineinzuversetzen. Es wird nicht eklig oder übertrieben brutal, sexuelle Gewalt kommt auch keine vor. Blutige Szenen gibt es zwar, aber diese werden nicht ausgeschmückt oder übertrieben oft in die Geschichte eingebunden. Das Buch lebt mehr durch seine Atmosphäre und die Charaktere.

Veröffentlicht am 22.11.2020

Geheimnisse der Hexen

Geheimnisse der Hexen
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Mögt ihr Hexen und wollte mehr über die historischen Hintergründe erfahren? Dann ist das Buch Geheimnisse der Hexen genau das richtige für euch. Wunderschön illustriert ist es ein Augenschmaus. Die Gestaltung ...

Mögt ihr Hexen und wollte mehr über die historischen Hintergründe erfahren? Dann ist das Buch Geheimnisse der Hexen genau das richtige für euch. Wunderschön illustriert ist es ein Augenschmaus. Die Gestaltung ist echt der wahnsinnig, die Zeichnungen sind eher düster und zum Teil habe ich sie als bedrückend wahrgenommen. Aber das passte vortrefflich. Denn wer ein locker flockiges Buch über Hexen erwartet, der wird sich vielleicht etwas vor den Kopf gestoßen fühlen.

Ich habe das Buch in einen Rutsch gelesen, so hat mir der Inhalt wohl noch mehr zugesetzt, da er zwischendurch nicht sacken konnte. Aber ich wollte und konnte auch nicht aufhören, viel zu fasziniert und eingenommen war ich von dem, was ich gelesen habe. Jeder weiß, dass es die Hexenverfolgung gab, hier und dort liest und sieht man es in Büchern, Filmen etc. Aber was damals passiert ist, alles zentral zusammen getragen am Stück zu lesen, ist nochmal eine andere Hausnummer.

Mir kamen beim Lesen die Tränen und es fiel mir schwer, nicht in Hass zu verfallen. Es ist keine fiktive Geschichte, was in diesem Buch steht ist wirklich passiert. Oft wird die Hexenverbrennung ausgeblendet, man möchte ja nicht an so etwas Schlimmes erinnert werden, so wird dieses dunkle Kapitel gerne totgeschwiegen. Aber diese Menschen (80 % der angeklagten und 85 % der verurteilten waren Frauen) verdienen es, dass man ihre Geschichte erfährt und das wir uns darüber bewusst sind, was damals passiert ist. In Deutschland wurden ca. 30.000 Frauen verbrannt!

Wenn man anstelle von Hexen Frauen liest, versteht man die Grausamkeit besser, die die Kirche diesem Teil der Menschheit angetan hat.
Matilda Gage 1893

Denn auch wenn wir nun um so viel weiter sind, zumindest in fast allen Ländern, in manchen steht Hexerei nämlich immer noch unter Strafe. Sind wir nicht davor gefreit die gleichen Fehler wieder zu begehen, Angst, Hass und Unwissenheit vernebelt die Sinne, was man gerade im Moment sehr gut beobachten kann.

Es ist so elementar aus der Vergangenheit zu lernen und genau deswegen finde ich das Buch wichtig und weil es ein Bewusstsein schafft, was damals passiert ist.

Außerdem liefert es einen Einblick in die verschiedenen Runen, Heilsteine und Symbole der Hexen. Es wird mit den Vorurteilen aufgeräumt. Porträts von bekannten Hexen präsentiert, so wie auf die Entstehung der Hexen eingegangen im Kontext der verschiedenen Religionen. So ist es auch eine kompakte Sammlung an Wissen.

Veröffentlicht am 22.10.2020

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Der letzte Papierkranich - Eine Geschichte aus Hiroshima
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Kerry Drewery kennen vielleicht einige von euch schon von ihrer Martha Reihe. Mir war der Name zwar geläufig, lesen wollte ich das Buch aber aufgrund der Hiroshima Thematik.

Das Buch ist in drei Teile ...

Kerry Drewery kennen vielleicht einige von euch schon von ihrer Martha Reihe. Mir war der Name zwar geläufig, lesen wollte ich das Buch aber aufgrund der Hiroshima Thematik.

Das Buch ist in drei Teile aufgebaut, wobei sich diese durch mehrere Gründe unterschieden. So spielen Teil 1 und 3 in der Gegenwart und man liest aus der Sicht von Mizuki. In Teil 2 begleitet man seinen Großvater Ichiro, als dieser noch ein Junge war. Man starten am 6. August, dem Tag als die Atombombe auf Hiroshima abgeworfen wurde.

Ihr könnte euch sicherlich vorstellen, dass dies keine leichte Kost ist. So ist man live dabei, als es passiert und erlebt die Nachwirkungen unmittelbar danach, aber auch die, wo sich erst später zeigen. Ich fand es zutiefst erschreckend und bedrückend, diese Hilfslosigkeit und Ohnmacht. Die Autorin transportierte die Gefühle so gut an mich, dass mir die Geschichte richtig nahe ging.

Die Teile unterscheiden sich noch in ihrem Stil. So ist 2 Teil flüssig und bildhaft aus der Ich - Perspektive von Ichiro erzählt. Was die Eindrücke und Erlebnisse noch einprägsamer macht. Teil 1 und 2 sind in kurzen und prägnanten Sätzen gehalten, erinnern eher an eine Prosa Form. Hier war ich zunächst skeptisch, ob mich auch diese Abschnitte überzeugen können, aber das konnten sie.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, trotz der schweren Kost. Doch die Geschichte hat mich so fasziniert und ich wollte unbedingt wissen, ob es ein glückliches Ende gibt.


Fazit:
Ein besonderes Buch, welches die Atmosphäre wirklich gut einfängt.
Zunächst diese Zerstörung und Hoffnungslosigkeit, aber auch, dass man die Hoffnung nie aufgeben darf.
Verpackt in ein wunderbar gestaltetes Buch, welches auch mit seinem ungewöhnlichen Erzählstil überzeugt.