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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Feinsinniger Humor

Die Känguru-Offenbarung (Die Känguru-Werke 3)
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Kling hat seine Leser mit diesem Abschluss der Trilogie nicht enttäuscht. Es kommt zum spannenden Showdown mit dem Antagonisten, der ethischen Schlacht zwischen Kängurus und Pinguinen. Dabei wird jedoch ...

Kling hat seine Leser mit diesem Abschluss der Trilogie nicht enttäuscht. Es kommt zum spannenden Showdown mit dem Antagonisten, der ethischen Schlacht zwischen Kängurus und Pinguinen. Dabei wird jedoch die direkte Konfrontation vermieden, geschickt baut der Autor die Handlung zielführend auf, sodass auch das Ende trotz einer gewissen Offenheit befriedigend wirkt. Im Laufe der Geschichte lässt Kling dabei keine stilistischen Mittel aus, wodurch ein abwechslungsreiches Leseerlebnis garantiert ist.

Der beliebte Kleinkünstler scheint auch in diesem finalen Teil nicht an Schärfe und Fingerspitzengefühl verloren zu haben. Das Känguru ist noch genauso verrückt aber auch genial und einfallsreich, wodurch es große Sympathie erlangt. Dadurch verzeiht man ihm auch den ein oder anderen gemeinen Seitenhieb gegen den Ich-Erzähler Marc-Uwe. Dieser ergänzt durch seine gelungene Mischung aus resignierter Passivität und ironischen Einschüben das ungewöhnliche Duo ideal.

Es bleibt zu hoffen, dass Kling in naher Zukunft wieder etwas Geld braucht und deshalb über weitere Abenteuer mit dem Beuteltier nachdenkt. Zu gerne würde ich lesen, wie der süße Familienzuwachs sich entwickelt.

Insgesamt überzeugt das Buch mit feinsinnigen Humor, der klassische Satire mit der wohl einzigartigen fiktiven Freundschaft zu einem Schnaps-Pralinen essenden, kommunistischen Känguru kombiniert und somit jenseits typischer Genre-Grenzen unterhält. Dabei sind die system- und gesellschaftskritischen Kurztexte, trotz zahlreicher Wortspiele und Überzeichnungen oft allzu wahr!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Atmosphärische und solide Fantasy

Flammendes Erwachen
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Als ich den Buchtitel gelesen habe, dachte ich, dass der Roman so ein oberflächliches und schnulziges Magie-Herz-Schmerz-Massenprodukt wäre. Doch nach den ersten Kapiteln musste ich meine Meinung revidieren. ...

Als ich den Buchtitel gelesen habe, dachte ich, dass der Roman so ein oberflächliches und schnulziges Magie-Herz-Schmerz-Massenprodukt wäre. Doch nach den ersten Kapiteln musste ich meine Meinung revidieren. Es ist wirklich atmosphärisch anheimelnde und sehr stimmig geschriebene, solide Fantasy!

Mich hat die Handlung sofort in ihren Bann gezogen und ich konnte mich sehr gut in die Hauptcharaktere einfühlen, auch wenn sie in ihren Taten nicht immer liebenswert sind. Sehr schön finde ich die Aufteilung der Kapitel in die 3 verschiedenen Handlungsorte bzw. Königreiche. So weiß man immer, wo sich gerade alles abspielt und wer dorthin gehört. Als Ergänzung hätte ich eine Karte der Reiche sinnvoll gefunden, die aber leider fehlt. So hätte ich mir deren Lage und die Reisewege noch besser vorstellen können.

Der Schreibstil ist fast durchweg spannend und es passiert andauernd genug, um die Seiten wie im Flug durchzulesen. Positiv finde ich dabei, dass auf zu ausführliche Beschreibungen der Landschaften verzichtet wurde, die manche Fantasy-Romane soo langatmig werden lassen. Ebenso werden die Kriegs- und Kampfszenen auf das gerade notwendige Maß begrenzt und der Schwerpunkt liegt auf den Aktionen der Protagonisten und ihren Beziehungen zueinander, die sich im Verlauf der Handlung auch unerwartet verschieben.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unbedingte Leseempfehlung!

Die Seiten der Welt
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Dieser erste Band einer Trilogie ist ein herausragendes Highlight der fantastischen Literatur! Ich habe bereits einige Bücher von Kai Meyer gelesen, aber so wunderschöne Einfälle hat er noch nie gehabt...

Da ...

Dieser erste Band einer Trilogie ist ein herausragendes Highlight der fantastischen Literatur! Ich habe bereits einige Bücher von Kai Meyer gelesen, aber so wunderschöne Einfälle hat er noch nie gehabt...

Da wimmeln Schwärme von Buchstaben herum, es gibt staubfressende Origamitiere, Seelenbücher, Schimmelrochen und eine herzallerliebste, sprechende Leselampe nebst Sessel. Es ist einfach faszinierend und bezaubernd, wie er diesen Dingen Leben einhaucht! Die gesamte Atmosphäre strahlt den Geruch alter, kostbarer und magischer Bücher aus und man sieht sich förmlich selbst die engen Gänge einer unendlichen Bibliothek mit all ihren Geheimnissen entlangwandern.

Das Mädchen Furia ist noch keine Bibliomantin und wartet sehnsüchtig darauf, dass ihr Seelenbuch sie findet. Dabei hat sie ein spezielles Buch aus ihrer Kindheit schon ins Herz geschlossen. Der "Fantastico" aus dem ihr ihre bereits verstorbene Mutter immer vorgelesen hat und der ihr so kostbar ist, dass sie ihn vor ihrem Vater verstecken muss, damit er ihn nicht vernichtet, wie alle anderen Erinnerungsstücke an sie. Bei ihrer Rettungsaktion kommt ihr ein Schimmelrochen gefährlich nahe, den sie mit Hilfe eines Buchstabenschwarms gerade noch so besiegen kann. Diese Szene ist, trotzdem sie so harmlos klingt, richtig spannend und aufregend. Kaum ist diese Gefahr gebannt, erfährt man von einem weiteren, besonderen Buch. Furia kann darin mit einem Jungen aus einem anderen Jahrhundert kommunizieren. Das hat so viel Charme und Romantik, man glaubt kaum, wie der Autor das alles schon in den wenigen, ersten Seiten untergebracht hat.

Doch vom Inhalt will ich nicht mehr verraten, man muss es einfach selbst lesen und miterleben. Das Einzige was ich bemängeln kann ist, dass bei der temporeichen Handlung mit vielen actionreichen Kämpfen, dem Leser leider zu wenig Raum gegeben wird, die vielen wundersamen Dinge auf sich wirken zu lassen und zu genießen.

Insgesamt bin ich jedoch rundum begeistert, da dieses Buch alles beinhaltet, was ich mag und auch mit der richtigen Mischung von Fantasie, Spannung, Atmosphäre, Romantik und interessanten Charakteren aufwartet. Unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 27.02.2023

Charlet und die rätselhaften Kuverts

Das Geheimnis des Duke
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Geheimnisvolle Briefe, Suchbilder zum Kombinieren, Botschaften zum Knobeln und mittendrin eine junge Frau aus der Regency-Ära, die ihre Familie vor dem Ruin retten möchte und dabei zur Detektivin wird. ...

Geheimnisvolle Briefe, Suchbilder zum Kombinieren, Botschaften zum Knobeln und mittendrin eine junge Frau aus der Regency-Ära, die ihre Familie vor dem Ruin retten möchte und dabei zur Detektivin wird. Dazu sorgen noch zwei sehr unterschiedliche Zwillingsbrüder, zwischen denen sie sich entscheiden muss, für die nötige Portion Romantik und Dramatik. Die Zutaten für dieses spannende und abwechslungsreiche Rätselabenteuer sind eine gelungene Mischung, die mich sehr gut unterhalten hat.

Die Anweisung am Anfang des Buches, wie man zu den nächsten Seiten gelangt, ist gut verständlich beschrieben und so kann man ohne große Vorbereitung gleich loslegen. Das hat mir gut gefallen und auch die Möglichkeit, dieses Abenteuer zusammen mit Partner oder Freundinnen im Rahmen eines Spieleabends, erleben zu können, ist mal was ganz anderes.

Die Gestaltung ist verspielt, bunt und detailreich und ich habe beim Blättern immer wieder neue Kleinigkeiten entdeckt. Die Textpassagen erzählen die historische Geschichte anschaulich und lebendig, so dass ich mich gut in diese Zeit und in Charlet hineinversetzen konnte. Man merkt zwar recht schnell, in welche Richtung die Handlung gehen wird, aber das ist nicht so schlimm, denn es kommt hier hauptsächlich auf die Rätsel an und die sind teilweise richtig schwer. So war ich an einer Stelle komplett ratlos, denn man musste dazu Kenntnisse im Noten lesen haben! Da ich die nicht habe, musste ich durch Schummeln weiterkommen, was aber auch mein einziger Kritikpunkt ist.

Die meisten Rätsel konnte ich aber (manchmal mit Hilfe der Lösungstipps) gut meistern und sie haben mir viel Spaß gemacht. Auf der Verlagsseite stehen noch ein aufschlussreicher Epilog und weitere Informationen, die man sich unbedingt nach Beendigung des Abenteuers durchlesen sollte, weil es die Geschichte sehr schön abrundet.

Insgesamt ist dieser Regency-Escape-Roman eine tolle Idee und war bestimmt nicht der letzte, den ich gelesen und gespielt habe!

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Wenn Wünsche wahr werden...

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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Das gefährliche Spiel mit dem Teufel! Beängstigend und unerwartet - wenn plötzlich deine Wünsche wahr werden und du es nicht mehr ändern kannst...

Adeline LaRue führt ein langweiliges Leben in einem kleinen ...

Das gefährliche Spiel mit dem Teufel! Beängstigend und unerwartet - wenn plötzlich deine Wünsche wahr werden und du es nicht mehr ändern kannst...

Adeline LaRue führt ein langweiliges Leben in einem kleinen französischen Dorf. Wie es dort vor über 300 Jahren üblich war, kann sie als junge Frau diesem beengten Umfeld nicht entkommen und soll einen Mann heiraten, den sie nicht kennt. In ihrer Verzweiflung bittet sie eine höhere Macht um ihre Freiheit und um mehr Zeit, die Welt zu entdecken. Ihr Flehen wird erhört, doch wie sie erfahren muss, hat alles seinen Preis!

Mir ist der Einstieg in die Geschichte sehr leicht gefallen, denn ich konnte sofort Addies Gefühle und Wünsche nachvollziehen. Das eintönige Leben, dass sie führen muss und die Aussicht auf wenig Änderung bis zum Tod, hätten mich auch frustriert. Ich konnte gut verstehen, dass ihr jedes Mittel recht war, um auszubrechen. Die Autorin wechselt kapitelweise zwischen Vergangenheit und Gegenwart, was die Handlung auflockert, Einblicke in die Anfänge ihres Lebens mit der "Gabe" gewährt und was sie später daraus gemacht hat. Es war erschreckend zu lesen, wie sehr sie unter dem Vergessenwerden leiden musste. Einsamkeit und schlichte Existenznot bestimmten ihr Leben und das wurde eindrucksvoll und anschaulich beschrieben.

Bei jedem neuen Abschnitt wird ein Kunstwerk vorgestellt, welches für Addie eine besondere Bedeutung hat. Diese wird im Verlauf der Handlung aufgedeckt und führt zu interessanten Erkenntnissen. Bei der Reise durch die Jahrhunderte tauchen sogar einige berühmte Persönlichkeiten auf, was mich sehr überrascht und gefreut hat.
Besonders gut hat mir der poetische Schreibstil der Autorin mit seinen zahlreichen, zitatwürdigen Sätzen gefallen. Ich habe es außerdem sehr begrüßt, dass es so gut wie keine Action-Szenen gab und trotzdem Spannung aufgebaut wurde, die sich kontinuierlich zum Ende hin steigerte.
Das gesamte Buch war sehr angenehm und unterhaltsam zu lesen, auch weil die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander sehr authentisch und realistisch beschrieben wurden. Es war ebenso schön zu lesen, mit welcher Selbstverständlichkeit die Liebe zwischen Menschen, egal in welcher Konstellation, geschildert wurde.

Mir hat die Geschichte bis zu ihrem überraschenden und emotionalen Ende hin ausnehmend gut gefallen, welches noch Spielraum für eigene Gedanken lässt, wie es danach weitergehen könnte.

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