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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2021

Ein runder Abschluss

Die Unausstehlichen & ich (Band 3) - Die Welt ist voller Wunder
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Meinung:
Auch wenn das Lesen der Vorgänger schon ein Weilchen her ist, war ich schon nach ein paar Seiten wieder in Ennis Universum. Zum Teil durch die eingeschobenen Rückblenden, vor allem aber durch ...

Meinung:
Auch wenn das Lesen der Vorgänger schon ein Weilchen her ist, war ich schon nach ein paar Seiten wieder in Ennis Universum. Zum Teil durch die eingeschobenen Rückblenden, vor allem aber durch Enni selbst. Ihre Ausdrucksweise und die geschwärzten Flüche sind so ein spezielles Stilmittel, das man gedanklich sofort mit ihr verknüpft.
In den letzten Rezensionen habe ich noch über die Vielzahl der Flüche geschimpft, was ich diesmal nicht machen werden. Denn erstens erscheinen sie mir weniger geworden zu sein (Enni entwickelt sich halt) und zweitens merke ich, was für ein gutes Alleinstellungsmerkmal sie aus Marketing-Sicht sind. Der Wiedererkennungswert ist extrem hoch, sodass man hier nur den Hut ziehen kann vor dieser Idee.

Auch die besondere Zusammenstellung der Figuren ist mir erneut positiv aufgefallen. In diesem Buch sogar noch ein wenig mehr, weil sie in Zusammenhang mit Shakespeares Hamlet so viel Sinn macht. Was es genau damit auf sich hat, muss natürlich jeder Leser selbst rausfinden, denn sonst müsste ich spoilern. Eins sei aber gesagt – wenn Autorin Vanessa Walder Weltliteratur in Jugendsprache erklärt, weiß anschließend auch der größte Lesemuffel Bescheid.
Allgemein ist mir die Truppe rund um das Internat Saaks wirklich ans Herz gewachsen. Junge Menschen mit unterschiedlichsten Handicaps, die sich wunderbar ergänzen und aus ihrer speziellen Art das Beste machen.

Die Geschichte ist wieder eine Mischung aus Spannung und Emotionen, wobei es gerade in Sachen Gefühle durchaus recht ernst wird für ein Kinderbuch. Trennungen, Depressionen und Ängste werden thematisiert und sehr nachvollziehbar beschrieben. Ich denke, hier können sich wirklich viele Kids reinversetzen und auch für manche Eltern wäre die Lektüre des Buches empfehlenswert. Sie merken oft in eigene Probleme verstrickt nicht, was sie ihren Kindern antun.
Die Stimmung bleibt allgemein einfach ein wenig düsterer, was aber nicht heißt, dass es an herzerwärmenden Szenen mangelt. Diese gibt es zum Ausgleich zum Glück reichlich. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, sodass sich insgesamt eine ausgeglichene Stimmung ergibt.


Fazit: Ich habe Enni gerne auf der Suche nach Heimat begleitet und kann euch nur raten das Gleiche zu tun. Ich habe es nicht bereut.

Veröffentlicht am 17.02.2021

Schöne Reihe

Magic Maila (Band 2)
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Meinung:
Mir gefällt diese Reihe wirklich gut. Sie ist nichts komplett Neues, ganz im Gegenteil, sind doch Bücher mit jungen Magiebegabten derzeit – zumindest in meiner Wahrnehmung – im Trend. Trotzdem ...

Meinung:
Mir gefällt diese Reihe wirklich gut. Sie ist nichts komplett Neues, ganz im Gegenteil, sind doch Bücher mit jungen Magiebegabten derzeit – zumindest in meiner Wahrnehmung – im Trend. Trotzdem weiß sie gut zu unterhalten und man hat beim Lesen auch nicht das Gefühl, eine Wiederholung vorgesetzt zu bekommen.

Besonders gefallen hat mir an den Büchern die Protagonistin. Überhaupt nicht abgehoben oder seltsam, sondern ganz einfach ein normales Mädchen. Neigen ja manche Reihen dazu, die jungen Magier zu glorifizieren bspw. in der Glücksbäckerei-Reihe gern mal der Fall, gewinnt man hier diesen Eindruck nicht. Mal gelingen ihr die Zauber problemlos, mal lässt sie die Finger von Aufgaben, wenn sie weiß, das sie ihr Können übersteigen. Dabei lässt sie sich auch gerne von anderen helfen und versucht nicht alles auf Teufel komm raus allein zu schaffen. Gerade diese Zusammenarbeit ist für mich ein schöner Pluspunkt und wertet auch die Nebenfiguren auf. Die mir im Übrigen ebenfalls sehr gut gefallen.

Der Wechsel zwischen der Hexenwelt und der Welt der Menschen ist ein schöner Kontrast. So sehr ich das fantasievolle, abgedrehte bei Kinderbüchern mag, ist es auch mal schön, wenn eines alltäglicher daherkommt.
Was nicht heißt, dass die Autorin fantasielos wäre – Setting, Figuren und Geschichten sind einfach schlichter, aber deshalb nicht weniger sympathisch. Daher freue ich mich auch schon darauf, den nächsten Band zu lesen, der bereits erschienen ist.

Fazit:
Sowohl Band 1 als auch Band 2 der Reihe bekommen von mir die volle Punktzahl für eine kinderfreundliche, magische Geschichte, die oft abhebt und trotzdem auf dem Teppich bleibt.

Veröffentlicht am 05.02.2021

Wirklich feenomenal

Elfie – Einfach feenomenal
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Meinung:
Elfie einfach Feenomenal ist ein wunderbares Buch, das alles hat, was ein gutes Kinderbuch braucht. Es fängt schon mit dem bunten und herrlich chaotischen Cover an, das sehr gut zur Zielgruppe ...

Meinung:
Elfie einfach Feenomenal ist ein wunderbares Buch, das alles hat, was ein gutes Kinderbuch braucht. Es fängt schon mit dem bunten und herrlich chaotischen Cover an, das sehr gut zur Zielgruppe und zur Geschichte passt. Dazu kommt eine junge Protagonistin, die sehr authentisch und sympathisch wirkt. Elfie ist ein typischer Teenager, dem die Eltern peinlich sind, dessen Geschwister nur nerven und die lieber Zeit mit dem Freund verbringt, als für die Schule zu lernen. Trotz ihrer magischen Fähigkeiten also ein ganz normales Mädchen, in dem sich die Leser leicht wiederfinden.
Die Geschichte selbst besticht durch die Mischung aus Alltäglichkeiten und besonderen Erlebnissen. So macht sie neugierig und bleibt spannend, hebt aber nicht ab. Der magische Teil und das normale Familienleben sind dabei in Einklang.
Ebenso stimmig empfand ich den Schreibstil von Christina Wolff. Locker leicht und sehr flüssig zu lesen, passt er zu Geschichte und Publikum. Auch hier gibt es für mich nichts auszusetzen.

Fazit:
Ein unterhaltsames, rundes Kinderbuch das ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 02.02.2021

Berührend

Verloren in Eis und Schnee
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Es gab zum Jahresstart viele schöne Bücher bei mir, doch mit Abstand am meisten berührt hat mich dieses Werk. Die Geschichte junger russischer Zwillinge während des Zweiten Weltkriegs erzählt von einem ...

Es gab zum Jahresstart viele schöne Bücher bei mir, doch mit Abstand am meisten berührt hat mich dieses Werk. Die Geschichte junger russischer Zwillinge während des Zweiten Weltkriegs erzählt von einem Italiener, Baujahr 1980. Doch wenn man dieses Buch liest, könnte man zeitweise meinen, er wäre dabei gewesen.

In Tagebuchform wechselnd von den beiden Kinder geschrieben, wird diese Geschichte erzählt und gibt dabei einen Einblick in eine eher unübliche Perspektive. Meist liest man über den Weltkrieg ja doch eher Geschichten von Soldaten, Kriegsgefangenen oder Verfolgten. Dabei sind die Erlebnisse von Victor und Nadja erzählenswert. Auch wenn nicht alles auf Tatsachen basiert und manches doch recht fantastisch anmutet, ist die erzeugte Stimmung durchaus authentisch. Der Autor schafft es ausgezeichnet, die Gefühle eines Kriegsopfers zu beschreiben, ohne dabei effekthascherisch zu sein. Die Eindrücke werden durch Dutzende Fotos, Zeichnungen und Ähnliches verstärkt, die als vermeintliche Erinnerungsstücke ihre Wirkung auf den Leser nicht verfehlen. Man kann die Kinder vor dem geistigen Auge im Kerzenschein ihre Tagebücher schreiben sehen.

Wem die Thematik nicht zu heftig ist, dem kann ich dieses Buch wirklich nur ans Herz legen. Eine berührende Geschichte, die von mir volle ★★★★★ bekommt.

Veröffentlicht am 02.12.2020

Zurück in die Kindheit

Anne auf Green Gables
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Meinung:
Ich mochte die Geschichte der kleinen Anne schon lange und war sehr gespannt, wie sie als Hörbuch umgesetzt werden würde. Die Sprecherin Jessica Schwarz, die ich bisher nur von der Schauspielerei ...

Meinung:
Ich mochte die Geschichte der kleinen Anne schon lange und war sehr gespannt, wie sie als Hörbuch umgesetzt werden würde. Die Sprecherin Jessica Schwarz, die ich bisher nur von der Schauspielerei kannte, macht ihren Job für mich wunderbar. Sie lässt wenig von sich selbst miteinfließen und nimmt sich stark zurück, was den Figuren umso mehr Platz einräumt. Platz, den ein so quirliges Mädchen wie Anne dringend braucht. Ein Mädchen, was auf mich immer den Eindruck eines leicht manisch depressiven Menschen gemacht hat. Denn sie ist normalerweise entweder himmelhoch jauchzend und voller Tatendrang oder zu Tode betrübt und energielos.
Diese Gefühlsschwankungen treffend rüberzubringen, verlangt einem Sprecher eine Menge ab. Schwarz schafft es in meinen Augen aber sehr gut, diese Mischung in einer Balance zu halten.
Denn schon beim Lesen der Geschichten schwankte ich immer zwischen der Liebenswürdigkeit und der durchaus beträchtlichen Anstrengung für die Nerven bei Annes Charakter. Da muss man aufpassen, dass man als Sprecher nicht überdreht, damit das Pendel nicht zur falschen Seite ausschlägt. Hier wurde für mich ein guter Mittelweg aus Ausdruck und Zurückhaltung gewählt.

Auch bei den anderen Figuren ist es gelungen, ihnen das nötige Leben einzuhauchen. Sie wirken allesamt natürlich und kommen rüber, wie ich sie mir auch im Buch vorgestellt habe. Klar ist aber, dass sie immer einen Schritt hinter Anne stehen, die unangefochten die Protagonistin dieser Geschichte ist. Das passt für mich soweit auch ganz gut, hier hätte ich mir aber beispielsweise bei Marilla ein wenig mehr Charakterausprägung gewünscht. Ihr hätte ein wenig von der Deutlichkeit der Gefühle bei Anne auch gutgetan. Insgesamt ist das aber nur ein kleines Manko, das vor allem im Hinblick auf den ganzen Flair der Geschichte schnell in Vergessenheit gerät. Die Zeit, die Gegend und die Lebensumstände hat die Autorin damals so gut eingefangen, dass sie auch heute noch Kopfkino erzeugen. Ich bin beim Hören mit Anne über die Wiesen gerannt, habe mit großen Augen den Jahrmarkt bestaunt und habe auch die nötigen Pflichten im Haushalt verrichtet. Hier geht das Kompliment klar an Lucy Maud Montgomery für eine sehr lebendige Geschichte.

Fazit:
Eine liebevolle Umsetzung eines Klassikers, sowohl in der Optik als auch in der sprachlichen Gestaltung.