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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2022

Irgendwie langweilig und konfus

Der Panzer des Hummers
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Nach dem Tod der Eltern haben sich die drei Geschwister der Familie Gabel auseinandergelebt. Während die alleinerziehende Sidsel als Restauratorin in einem Kopenhagener Museum arbeitet, schlägt sich Niels ...

Nach dem Tod der Eltern haben sich die drei Geschwister der Familie Gabel auseinandergelebt. Während die alleinerziehende Sidsel als Restauratorin in einem Kopenhagener Museum arbeitet, schlägt sich Niels als Plakatierer ohne festen Wohnsitz durch. Ea, die älteste der drei, lebt seit Jahren in San Francisco und versucht, mit einer Seherin Kontakt zur verstorbenen Mutter aufzunehmen. Doch dann müssen die Geschwister auf einmal Stellung zueinander und ihrer Vergangenheit beziehen. Ein beglückendes und zärtliches Buch über das Wagnis, alte Hüllen abzustreifen und Veränderung zuzulassen.

„Der Panzer des Hummers“ ist der erste Roman der dänischen Autorin Caroline Albertine Minor. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und mich eine bewegende Familiengeschichte erwarten lassen.
Leider hat mich das Buch im negativen Sinne überrascht und etwas ratlos zurückgelassen.
Der Schreibstil beginnt zunächst recht vielversprechend. Man merkt, dass es hier nicht um einfache Unterhaltungslektüre geht, sondern die Autorin viel Wert auf besondere Formulierungen und ein gewisses Gewicht in der Erzählung legt.
Die Geschichte an sich ist aber eher konfus und wenig zusammenhängend. Die Kapitel wechseln sich ab, von den drei Geschwistern Niels, Sidsel und Ea zu anderen Figuren wie der Seherin Bea und anderen, an die ich mich teilweise jetzt schon nicht mehr erinnere. Nichts hängt so richtig zusammen und nur zwischendurch kreuzen sich die Stränge. Mir fehlte wirklich irgendwie der rote Faden. Zusammen mit dem nicht ganz einfachen Schreibstil wurde es dadurch für mich recht langweilig.
Wo das Buch beglückend und zärtlich sein soll, wie im Klappentext versprochen, habe ich bis zum Ende nicht herausgefunden.
Für mich war es definitiv das falsche Buch und der falsche Klappentext. Schade.

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Veröffentlicht am 25.03.2021

Ganz nette Lovestory aber gegen Ende eher unnötig

Crazy for you
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Amanda hat alles zurückgelassen: Ihren betrügerischen Ex-Verlobten, ihren Job in New York, ihre Freunde. Jetzt ist sie zurück in ihrer Heimat Blue Bay und versucht die Bruchstücke ihres verkorksten Lebens ...

Amanda hat alles zurückgelassen: Ihren betrügerischen Ex-Verlobten, ihren Job in New York, ihre Freunde. Jetzt ist sie zurück in ihrer Heimat Blue Bay und versucht die Bruchstücke ihres verkorksten Lebens neu zusammenzufügen. Da hilft es nicht, dass sie gleich an ihrem ersten Tag an der Ostküste Floridas beinahe im Meer ertrinkt und von dem attraktiven Rettungsschwimmer Cole aus den Fluten gezogen werden musste. Oder vielleicht ist es genau das, was passieren muss, um ihrem Leben eine neue Wendung zu geben. Denn zwischen Cole und ihr sprühen schon kurz darauf mächtig die Funken. Doch als Amanda denkt, dass sie ihr Leben endlich wieder in den Griff bekommt, holen sie die Geister der Vergangenheit ein.

„Crazy for you“ von Katharina Sommer zog mich wegen des schönen Covers an. Es sieht so nach junger Liebe und Sommerflirts aus.
Um Sommerliebe geht es auf jeden Fall. Leider nicht ganz so schön, wie ich es erwartet habe.
Amanda ist an sich ein recht sympathischer Hauptcharakter. Sie ist ein wenig chaotisch aber doch ziemlich nett, wenn auch manchmal zickig, um sich selbst zu schützen. Ihre Familie ist leider nicht unbedingt sympathisch. Ich fand ihre Mutter und ihre Schwester eher nervig und anstrengend. Auch wenn ihre Schwester sich gegen Ende noch ein bisschen beliebter machen konnte.
Während sie mit Cole anbandelt, läuft es erst mal wie in jedem typischen Sommerroman. Das mag ich und das hat mir auch ganz gut gefallen. Mir fehlte es nur immer wieder an Emotionen. Alles wirkte ein bisschen flach.
Die Geheimnisse zwischen Cole und Amanda decken sich nach und nach auf und werden auch gut geklärt. Bis auf das Geheimnis von Amandas Vater.
-Achtung! Einen kleinen Spoiler muss ich hier einbauen.-
Die Autorin verstrickt unsere Protagonistin in eine Art Mini-Krimi. Es wird auf Krampf auf Spannung und Gefahr gemacht, was in meinen Augen absolut deplatziert und unnötig war. Die Geschichte wäre auch mit den ersten Geheimnissen und Problemen ausgekommen aber leider wusste die Autorin nicht wo besser das Ende gewesen wäre.
Die ganze Geschichte um Amandas Vater wirkte aufgesetzt und mal eben so dahingeschrieben und hat mir leider überhaupt nicht gefallen.
Auch wenn das Szenario noch weitere Emotionen erzeugen sollte, ist bei mir leider das Gegenteil passiert.
Schade, denn sonst wäre das Buch bestimmt eine solide Sommergeschichte geworden.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Einfach anstrengend. Viel verschenktes Potenzial

Aus schwarzem Wasser
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Ungebremst rast die Innenministerin Dr. Patricia Kohlbeck in ihrem Dienstwagen in die Spree. Mit dabei: ihre Tochter Maja. »Du kannst niemandem trauen, sie stecken alle mit drin« ist das letzte, was ihre ...

Ungebremst rast die Innenministerin Dr. Patricia Kohlbeck in ihrem Dienstwagen in die Spree. Mit dabei: ihre Tochter Maja. »Du kannst niemandem trauen, sie stecken alle mit drin« ist das letzte, was ihre Mutter sagt, kurz bevor sie ertrinkt. Auch Maja stirbt – wacht jedoch wenige Stunden später unversehrt in einem Leichensack im Krankenhaus wieder auf. Wie ist das möglich? Während Maja versucht, Antworten auf ihre Fragen zu finden, ereignet sich eine verheerende Naturkatastrophe nach der anderen. Und sie gerät mitten hinein in einen Strudel aus Lügen, Intrigen und Machtkämpfen, der fatale Ausmaße annimmt.

Ich habe in den letzten Tagen viele Stimmen zu Anne Freytags neuem Thriller gehört und war wirklich neugierig. Leider muss ich sagen, dass mich das Buch sehr enttäuscht hat.
Die Grundidee ist wirklich gut. Ich kann hier nicht zu viel schreiben, ohne etwas zu verraten.
Es geht um Umwelt, Politik, Wissenschaft, Geheimnisse und irgendwie auch Menschlichkeit.
Aus der Idee hätte wirklich ein richtig gutes Buch á la Frank Schätzing werden können aber leider hat die Autorin dieses Potenzial nicht ganz genutzt.
Der Schreibstil ist oft recht abgehackt, die Sätze zu kurz. Viele Beschreibungen haben mich eher irritiert, da sie in dem Moment einfach zu detailliert waren und irgendwie irrelevant.
Die Charaktere bleiben alle relativ blass. Man lernt nur bei wenigen auch die Dinge unter der Oberfläche kennen. Auch Maja erschien mir bis zum Ende unnahbar.
Die Geschichte geht mal etwas flotter voran, dann zieht sie sich wieder wie Kaugummi. Das liegt zum einen an Szenen, die nicht wirklich wichtig werden wollen. Es gibt Handlungsstränge, die nur einen minimalen Beitrag haben aber doch ausführlich und oft erscheinen, obwohl man auch darauf hätte verzichten können. In meinen Augen leider unnötig. Zum anderen liegt es aber auch an den anstrengenden Wiederholungen. Es passiert etwas in der Gegenwart, dann gibt es einen Sprung in die Vergangenheit, bei dem erklärt wird, warum das in der Gegenwart jetzt passiert und dann wird in der Gegenwart noch mal vom Protagonisten erklärt, warum es grade passiert. Der Leser erfährt einfach viel zu viele Dinge doppelt.
Dazu weiß der Leser zu früh, zu viele Dinge. Einiges kann man sich sehr schnell denken, anderes wird verraten. Es gibt einen Punkt in der Geschichte, an dem der Leser mehr weiß, als die Figuren und man nur noch darauf wartet, dass endlich mal was Neues passiert oder die Geschichte zum Punkt kommt. Ich habe mich dadurch tatsächlich zwischendurch gelangweilt.
Am Ende wird es dann alles plötzlich etwas chaotisch und actionreicher als es gut wäre. Es geht alles zu schnell, Wendungen werden zu oft eingesetzt und letztendlich fragt man sich nur, was nun eigentlich am Ende übrigbleibt.
Für mich war das Buch leider eine anstrengende Enttäuschung. Zwei Sterne, da ich die Grundidee gut fand und doch bis zum Ende durchgehalten habe.

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Veröffentlicht am 03.12.2020

Leider zu klischeehaft

Sweet Little Lies
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Betty Dawsey hat die Nase voll. Zwar liebt sie ihren Verlobten Thom, doch hält er sie stets ein wenig auf Abstand und lässt sie nie wirklich Teil seines Lebens werden. Daher hat sie sich entschlossen, ...

Betty Dawsey hat die Nase voll. Zwar liebt sie ihren Verlobten Thom, doch hält er sie stets ein wenig auf Abstand und lässt sie nie wirklich Teil seines Lebens werden. Daher hat sie sich entschlossen, ihn zu verlassen - und das mit einem Knall. Buchstäblich! Denn eine Explosion zerstört urplötzlich die gemeinsame Wohnung. Betty kommt mit knapper Not davon und findet dabei heraus, dass Thom, der nerdige Versicherungsvertreter, in Wahrheit Thom, der Geheimagent ist. Betty fällt aus allen Wolken - aber sie hat keine Zeit, sich an diesen Gedanken zu gewöhnen. Denn jemand spielt ein falsches Spiel! Betty und Thom müssen nun nicht nur ihre Beziehung, sondern auch ihr Leben retten.

Nach dem ich mir die Leseprobe zu „Sweet little lies“ von Kylie Scott angesehen hatte, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Es klang unterhaltsam und abenteuerlich. Ich habe es mir dann als Hörbuch angehört.
Der Schreibstil der Autorin ist locker und flüssig. Das ist mir direkt positiv aufgefallen. Die Sprecherin Tini Waldstein passt perfekt zu Betty und hat die Situationen und Gefühle super rübergebracht.
Betty ist ein süßer Charakter. Sie ist keine schlanke, perfekte Frau. Eher ziemlich normal aber recht schlagfertig. Sie bringt den Leser auf jeden Fall zum Schmunzeln.
Thom ist eine Figur mit der man erst warm werden muss aber ich glaube, sogar Betty geht das so. Er und seine Kollegen sind alle so richtig typisch Geheimagenten.
Leider fängt meine Kritik da schon an. Alles ist eben sehr typisch. Das ganze Agentenverhalten, ihre Unterschlupfe, die Waffenarsenale, die Informanten usw. usw.
Auch die Gespräche und Ereignisse sind sehr vorhersehbar und einfach Klischeehaft. Man weiß eigentlich immer schon, was als Nächstes kommt. Ich hatte immer wieder das Gefühl, als hätte die Autorin zu viele James Bond Filme geguckt und nicht viel weiter recherchiert.
Ein bisschen versöhnt hat mich die Tatsache, dass das Buch absichtlich ein bisschen lustig sein soll. Dadurch musste man nicht alles ganz so ernst nehmen.
Insgesamt fand ich die Idee wirklich gut und auch Betty und Thom sind toll angelegte Figuren aber die Geschichte an sich war mir von Anfang bis Ende zu viel Klischee.
Das Buch ist ein bisschen seichte Unterhaltung aber mehr leider auch nicht.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Kurzweilig und leider fast schon langweilig

Um die Ecke geküsst
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Melissa Fuller ist Single, lebenslustig, hilfsbereit. Und so urplötzlich auf Paco, den Hund ihrer alten Nachbarin, gekommen, die überfallen wurde und im Krankenhaus liegt. Job und Hund? In New York? Mel ...

Melissa Fuller ist Single, lebenslustig, hilfsbereit. Und so urplötzlich auf Paco, den Hund ihrer alten Nachbarin, gekommen, die überfallen wurde und im Krankenhaus liegt. Job und Hund? In New York? Mel braucht dringend Hilfe. Also kontaktiert sie Max, den einzigen Verwandten ihrer vermögenden Nachbarin. Doch Max möchte lieber seinen Urlaub mit einem weiteren Supermodel genießen, ohne seine erblichen Interessen zu vernachlässigen. Gut, dass John ihm noch einen Gefallen schuldig ist. Also gibt sich John als Max aus und versorgt den Hund. Theoretisch sind alle Probleme jetzt gelöst, doch in der Praxis fangen sie gerade erst an: Denn John verliebt sich in Mel, und Mel legt sehr viel Wert auf Ehrlichkeit – das Einzige, was John ihr nicht bieten kann.

Wer den Klappentext liest, der wird von Meg Carbots Roman „Um die Ecke geküsst“ keine tiefschürfende Literatur erwarten, verspricht dieser offensichtlich einen klassischen Frauenroman. Der Klappentext hält was er verspricht, leider hat das Buch meine Erwartungen aber eher noch unterboten.
Zunächst stört mich eine Kleinigkeit. Es geht um eine deutsche Dogge. Ein riesen großes Tier. Der Begriff „deutsche Dogge“ wechselt zu Beginn mehrmals zu „dänische Dogge“, was zu verschmerzen wäre, wenn auf dem Cover nicht eine französische Bulldogge abgebildet wäre.
Der Roman ist komplett als E-Mail Schriftverkehr verfasst. Die Hauptfigur Mel schreibt Mails mit ihren Arbeitskollegen, ihrer Familie und allen anderen Nebenfiguren. Diese schreiben ihr ebenfalls oder auch miteinander. Durch die vielen E-Mails, die teils recht kurzgehalten sind, entwickelt das Buch ein angenehmes Lesetempo, denn auch bei eher langweiligen Stellen kommt man schnell voran. An sich finde ich die E-Mail Idee nicht schlecht. Bei „Gut gegen Nordwind“ hat es hervorragend funktioniert. Hier nimmt sie dem Buch leider einige Aspekte. So fehlen Umgebungsbeschreibungen vollkommen. Als Beispiel sei z.B. Mels Apartment zu nennen. Sie hat einen Portier, eine Fußmatte, Fenster, einen Fahrstuhl und...ja das war es eigentlich auch schon. Auch die Personen bleiben viel zu blass. Der Leser erfährt keine geheimen Gedanken oder Wünsche, erfährt nur wenig über die Vergangenheit oder die etwas kleineren Charakterzüge. So bleibt alles leider ziemlich oberflächlich.
Die Geschichte im Gesamten ist ein netter Zeitvertreib für zwischendurch und insgesamt sehr kurzweilig verfasst. Es hätte nur leider wirklich mehr daraus werden können.

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