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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2020

Leider zu klischeehaft

Sweet Little Lies
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Betty Dawsey hat die Nase voll. Zwar liebt sie ihren Verlobten Thom, doch hält er sie stets ein wenig auf Abstand und lässt sie nie wirklich Teil seines Lebens werden. Daher hat sie sich entschlossen, ...

Betty Dawsey hat die Nase voll. Zwar liebt sie ihren Verlobten Thom, doch hält er sie stets ein wenig auf Abstand und lässt sie nie wirklich Teil seines Lebens werden. Daher hat sie sich entschlossen, ihn zu verlassen - und das mit einem Knall. Buchstäblich! Denn eine Explosion zerstört urplötzlich die gemeinsame Wohnung. Betty kommt mit knapper Not davon und findet dabei heraus, dass Thom, der nerdige Versicherungsvertreter, in Wahrheit Thom, der Geheimagent ist. Betty fällt aus allen Wolken - aber sie hat keine Zeit, sich an diesen Gedanken zu gewöhnen. Denn jemand spielt ein falsches Spiel! Betty und Thom müssen nun nicht nur ihre Beziehung, sondern auch ihr Leben retten.

Nach dem ich mir die Leseprobe zu „Sweet little lies“ von Kylie Scott angesehen hatte, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Es klang unterhaltsam und abenteuerlich. Ich habe es mir dann als Hörbuch angehört.
Der Schreibstil der Autorin ist locker und flüssig. Das ist mir direkt positiv aufgefallen. Die Sprecherin Tini Waldstein passt perfekt zu Betty und hat die Situationen und Gefühle super rübergebracht.
Betty ist ein süßer Charakter. Sie ist keine schlanke, perfekte Frau. Eher ziemlich normal aber recht schlagfertig. Sie bringt den Leser auf jeden Fall zum Schmunzeln.
Thom ist eine Figur mit der man erst warm werden muss aber ich glaube, sogar Betty geht das so. Er und seine Kollegen sind alle so richtig typisch Geheimagenten.
Leider fängt meine Kritik da schon an. Alles ist eben sehr typisch. Das ganze Agentenverhalten, ihre Unterschlupfe, die Waffenarsenale, die Informanten usw. usw.
Auch die Gespräche und Ereignisse sind sehr vorhersehbar und einfach Klischeehaft. Man weiß eigentlich immer schon, was als Nächstes kommt. Ich hatte immer wieder das Gefühl, als hätte die Autorin zu viele James Bond Filme geguckt und nicht viel weiter recherchiert.
Ein bisschen versöhnt hat mich die Tatsache, dass das Buch absichtlich ein bisschen lustig sein soll. Dadurch musste man nicht alles ganz so ernst nehmen.
Insgesamt fand ich die Idee wirklich gut und auch Betty und Thom sind toll angelegte Figuren aber die Geschichte an sich war mir von Anfang bis Ende zu viel Klischee.
Das Buch ist ein bisschen seichte Unterhaltung aber mehr leider auch nicht.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Kurzweilig und leider fast schon langweilig

Um die Ecke geküsst
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Melissa Fuller ist Single, lebenslustig, hilfsbereit. Und so urplötzlich auf Paco, den Hund ihrer alten Nachbarin, gekommen, die überfallen wurde und im Krankenhaus liegt. Job und Hund? In New York? Mel ...

Melissa Fuller ist Single, lebenslustig, hilfsbereit. Und so urplötzlich auf Paco, den Hund ihrer alten Nachbarin, gekommen, die überfallen wurde und im Krankenhaus liegt. Job und Hund? In New York? Mel braucht dringend Hilfe. Also kontaktiert sie Max, den einzigen Verwandten ihrer vermögenden Nachbarin. Doch Max möchte lieber seinen Urlaub mit einem weiteren Supermodel genießen, ohne seine erblichen Interessen zu vernachlässigen. Gut, dass John ihm noch einen Gefallen schuldig ist. Also gibt sich John als Max aus und versorgt den Hund. Theoretisch sind alle Probleme jetzt gelöst, doch in der Praxis fangen sie gerade erst an: Denn John verliebt sich in Mel, und Mel legt sehr viel Wert auf Ehrlichkeit – das Einzige, was John ihr nicht bieten kann.

Wer den Klappentext liest, der wird von Meg Carbots Roman „Um die Ecke geküsst“ keine tiefschürfende Literatur erwarten, verspricht dieser offensichtlich einen klassischen Frauenroman. Der Klappentext hält was er verspricht, leider hat das Buch meine Erwartungen aber eher noch unterboten.
Zunächst stört mich eine Kleinigkeit. Es geht um eine deutsche Dogge. Ein riesen großes Tier. Der Begriff „deutsche Dogge“ wechselt zu Beginn mehrmals zu „dänische Dogge“, was zu verschmerzen wäre, wenn auf dem Cover nicht eine französische Bulldogge abgebildet wäre.
Der Roman ist komplett als E-Mail Schriftverkehr verfasst. Die Hauptfigur Mel schreibt Mails mit ihren Arbeitskollegen, ihrer Familie und allen anderen Nebenfiguren. Diese schreiben ihr ebenfalls oder auch miteinander. Durch die vielen E-Mails, die teils recht kurzgehalten sind, entwickelt das Buch ein angenehmes Lesetempo, denn auch bei eher langweiligen Stellen kommt man schnell voran. An sich finde ich die E-Mail Idee nicht schlecht. Bei „Gut gegen Nordwind“ hat es hervorragend funktioniert. Hier nimmt sie dem Buch leider einige Aspekte. So fehlen Umgebungsbeschreibungen vollkommen. Als Beispiel sei z.B. Mels Apartment zu nennen. Sie hat einen Portier, eine Fußmatte, Fenster, einen Fahrstuhl und...ja das war es eigentlich auch schon. Auch die Personen bleiben viel zu blass. Der Leser erfährt keine geheimen Gedanken oder Wünsche, erfährt nur wenig über die Vergangenheit oder die etwas kleineren Charakterzüge. So bleibt alles leider ziemlich oberflächlich.
Die Geschichte im Gesamten ist ein netter Zeitvertreib für zwischendurch und insgesamt sehr kurzweilig verfasst. Es hätte nur leider wirklich mehr daraus werden können.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Rupert in der Hauptrolle – leider nicht ganz mein Fall

Rupert undercover - Ostfriesische Mission
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Schon immer wollte Rupert zum BKA. Doch die haben ihn nie genommen. Jetzt aber brauchen sie ihn, denn er sieht einem internationalen Drogenboss zum Verwechseln ähnlich. Für Rupert ist das die Chance seines ...

Schon immer wollte Rupert zum BKA. Doch die haben ihn nie genommen. Jetzt aber brauchen sie ihn, denn er sieht einem internationalen Drogenboss zum Verwechseln ähnlich. Für Rupert ist das die Chance seines Lebens: Endlich kann er beweisen, was in ihm steckt. Eine gefährliche Undercover-Mission beginnt. Ganz auf sich allein gestellt merkt er schnell, dass nichts so ist, wie es scheint und die Sache gefährlicher als gedacht. Kann er ohne seine ostfriesischen Kollegen überhaupt überleben?

„Rupert Undercover – Ostfriesische Mission“ ist der erste Band einer eigenständigen Krimi-Reihe von Klaus-Peter Wolf. Wer die Bücher um Ann Kathrin Klaasen kennt, der kennt auch Rupert. Nun spielt er die Hauptrolle und muss direkt noch undercover ermitteln.
Rupert ist keine einfache Figur. Er ist nicht super sympathisch und auch nicht unbedingt der Hellste. Aber er bekommt die Dinge trotzdem irgendwie gewuppt. Ich bin leider nicht mit ihm warm geworden und fand ihn eher anstrengend. Aber ich finde es gut, dass der Autor der Figur Rupert treu bleibt und ihr so viel Aufmerksamkeit schenkt, auch wenn er vielleicht nicht die typische Hauptrolle ist.
Der Schreibstil ist gewohnt Klaus-Peter Wolf, jedoch hatte ich das Gefühl, dass in diesem Buch mehr Wert auf Humor gelegt wird. Das war leider auch nicht so ganz meins. Der Humor ist bei mir nicht richtig gezündet.
Wir erleben den Fall aus Ruperts Sich, also undercover, und erleben die Ermittlungen vom Rest des Teams und dem BKA auf der Wache. Das Wiedersehen mit Klaasen und Wellers hat mir gefallen. Ich bin und bleibe ein Fan der Ermittlerin.
Die Geschehnisse konnten mich erst gegen Ende mitziehen. Zuvor zogen sie sich oft, aufgrund zu detailverliebter Schilderungen und großer Randhandlungen, die zu sehr vom Hauptthema ablenkten.
Versteht mich nicht falsch. Das Buch ist keineswegs schlecht. Ich würde es sogar jedem Fan der Ann Kathrin Klaasen Reihe empfehlen. Es ist ein Liebhaberbuch, welches mich einfach nicht überzeugen konnte. Da Geschmäcker anders sind, gebe ich für dieses Buch trotzdem eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.05.2020

Unsympathische Figuren, langsame Geschichte, schwieriges Buch

Die Liebe einer Tochter
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Mehr als eine Haushaltshilfe hat der 80-jährige emeritierte Hochschullehrer James bereits in die Flucht geschlagen – bis Mandy kommt, mit Leggings und Glitzer-Oberteilen, ein bisschen zu laut und zu bunt. ...

Mehr als eine Haushaltshilfe hat der 80-jährige emeritierte Hochschullehrer James bereits in die Flucht geschlagen – bis Mandy kommt, mit Leggings und Glitzer-Oberteilen, ein bisschen zu laut und zu bunt. Warmherzig und pragmatisch bringt sie frischen Wind nicht nur in James‘ zurückgezogenes Leben. Phoebe und Robert erkennen ihren Vater kaum wieder: Er, der sich dem Familienleben meist entzogen, niemals eine Sportveranstaltung seiner Kinder besucht oder Freizeit mit ihnen verbracht hat, schwärmt von den Ausflügen mit Mandy, von Zoo-Besuchen und Einkaufsbummeln und schaut sich Quizsendungen im Fernsehen mit ihr an. Mandy scheint ihn komplett um den Finger gewickelt zu haben. Zunächst erleichtert, werden die Geschwister misstrauisch.

„Die Liebe einer Tochter“ von Deborah Moggach ist eigentlich ein Buch, welches von seinen Figuren lebt und sich mit ihnen zusammen entwickelt. Leider sind besonders die beiden Hauptfiguren Robert und Phoebe und glaublich unsympathisch. Sie jammern in einer Tour herum und nichts passt ihnen so wirklich. Dazu leben beide kein besonders tolles Leben und auch die Menschen um sie herum sind nicht wirklich sympathisch.
Auch Mandy und der Vater James konnten mich nicht für sich gewinnen, obwohl es hier wenigstens ein paar nette Momente gab.
Insgesamt habe ich eigentlich ein etwas heitereres Buch erwartet aber leider nur diese deprimierende Geschichte bekommen. Die ganze Stimmung ist nie wirklich positiv und dadurch ging die Geschichte für mich ziemlich schleppend voran. Die Figuren erleben keine Entwicklung und somit stagniert auch die Geschichte der Familie. Wären nicht kleine Zeitsprünge zwischen den drei Teilen des Buchs, würde es eigentlich nicht vorwärts gehen.
Leider war dieses Buch so gar nicht mein Fall und lediglich das Cover und weil ich doch bis zum Ende durchgehalten habe, sind Grund für die zwei Sterne.
SPOILER: Der Titel verrät im Deutschen definitiv zu viel, was ich überhaupt nicht gut finde.

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Langweilig und konstruiert

Die Toten von Marnow
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Der Jahrhundertsommer 2003. Gluthitze liegt über Marnow, dem malerischen Ort an der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Kommissare Frank Elling und Lona Mendt ermitteln in einem Mordfall. Das Tatmotiv scheint ...

Der Jahrhundertsommer 2003. Gluthitze liegt über Marnow, dem malerischen Ort an der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Kommissare Frank Elling und Lona Mendt ermitteln in einem Mordfall. Das Tatmotiv scheint klar, die Aufklärung nur eine Frage der Zeit. Doch nichts ist so, wie es scheint. So entpuppt sich das Tatmotiv als absichtlich gelegte Fehlspur des Mörders, der vermeintliche Routinefall als Beginn einer Mordserie mit brisantem politisch-historischem Hintergrund. Und mächtige Gegenspieler der Kommissare haben ein Interesse daran, die wahren Zusammenhänge im Dunkeln zu belassen. Je weiter Elling, der treusorgende Familienvater, der auf recht großem Fuß lebt, und Mendt, die Unnahbare, die in ihrem Wohnmobil geheimnisvolle Besuche empfängt, in ihren Ermittlungen kommen, desto größer werden die Hindernisse, die sie überwinden müssen. Und desto häufiger lassen sie sich selbst zu moralisch höchst fragwürdigen Handlungen hinreißen. So zwingen die Ereignisse die beiden so unterschiedlichen Charaktere nach und nach, einander blind zu vertrauen – nicht zuletzt, um ihre eigene Haut zu retten.

Als ich den Klappentext zu „Die Toten von Marnow“ von Holger Karsten Schmidt gelesen habe, wurde in mir direkt die Hoffnung auf einen richtig schön spannenden Krimi geweckt. Leider wurde diese Hoffnung in großen Teilen enttäuscht.
Der Autor hat hier einen Krimi erschaffen, der wirklich verzwickt ist. Das muss man ihm lassen. Ich wusste bis zu den letzten hundert Seiten nicht, wer in den Fall verwickelt ist und wer genau welche Rolle spielt.
Zu diesem verworrenen Fall hat er zwei Ermittler kreiert, die wohl in die Gruppe „Anti-Held“ fallen. Besonders KHK Elling baut einen Bockmist nach dem anderen, um sich seinen eigenen Vorteil zu sichern. Er hat nie böse Absichten dabei, lässt mich aber doch immer wieder mit dem Kopf schütteln. KHK Mendt hält in Punkto „moralisch höchst fragwürdige Handlungen“ recht gut mit Elling mit, obwohl sie von ihm in vieles nur hineingezogen wird. Trotz alledem haben beide auch eine recht sympathische Seite.
Leider konnte mich dieser Krimi überhaupt nicht für sich gewinnen. Der Fall wirkt auf den ersten Blick wirklich interessant und lädt zum Grübeln ein. Doch grade durch die vielen Abzweigungen und Wirrungen wurde es mir im Endeffekt einfach zu konstruiert. Das Wort konstruiert trifft auch auf einige Handlungen der Figuren zu. Unrealistisch war ebenfalls ein Wort, welches mir öfter durch den Kopf ging.
Dazu hält der Autor sich oft mit den privaten Problemen der Ermittler auf. Ich verstehe, dass einige Dinge davon nötig waren, um gewisse Handlungen zu rechtfertigen. Trotzdem haben mich diese Nebenhandlungen einfach nur gelangweilt. Ich hätte sie am liebsten übersprungen.
Dieser Krimi hat eine wirklich gute Grundidee und auch das Setting ist wirklich nicht schlecht. Leider hat mich die Umsetzung komplett enttäuscht. Einen Stern gibt es für die Grundidee und einen für die ungewöhnlichen Charaktere (ihre Handlungen ausgenommen).
Ich würde diesen Krimi nicht weiterempfehlen.

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