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Veröffentlicht am 14.12.2020

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Reckless 4. Auf silberner Fährte
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Reckless ist die perfekte Reihe für alle, die düstere Märchenadaptionen lieben. Ich habe mich in der Reihe von Band 1 an zuhause gefühlt und mich daher unglaublich auf den vierten Band gefreut.
In diesem ...

Reckless ist die perfekte Reihe für alle, die düstere Märchenadaptionen lieben. Ich habe mich in der Reihe von Band 1 an zuhause gefühlt und mich daher unglaublich auf den vierten Band gefreut.
In diesem Buch verschlägt es die Helden in die Welt östlicher Sagen, Mythen und Geschichten, etwas mit dem ich bisher nicht sonderlich viel anfangen konnte. Klar, man kennt so einige Klischees aus Aladdin oder dergleichen, aber ich habe während des Lesens so viel gelernt über die fernöstliche Kultur, das hätte ich nie erwartet.

Die Stimmung während der Geschichte ist gewohnt angespannt und düster, die Helden sind immer auf dem Sprung und das, obwohl man ihnen so dringend mal eine Pause gönnen würde. Gerade Jacob und Fuchs hätte etwas Glück so sehr verdient, doch es soll wie immer anders kommen.
Ich hatte einige Einstiegsschwierigkeiten dadurch, dass ich Band 3 vor sehr langer Zeit gelesen hatte, doch da wurde von außerhalb durch eine Übersicht mit Handlungen und Figuren gut Abhilfe geschaffen. Ich empfehle allen, die das Buch lesen wollen, sich vorher noch mal grob mit allem aus den vorigen Teilen vertraut zu machen, sonst gestaltet sich der Anfang eventuell mühsam.

Die neuen Figuren, die in diesem Buch eingeführt werden, sind wie immer einzigartig. Fuchs bekommt einen Begleiter an die Seite gestellt, der sich blitzschnell in mein Herz geschlichen und es definitiv auf die Lister meiner Lieblingsfiguren geschafft hat.
Aber es kommen auch neue Widersacher hinzu, wie sollte es auch anders sein.

Cornelia Funkes Schreibweise ist wie immer einmalig, sie schafft es stets, den Leser an die Geschichte zu fesseln, und dabei fällt es mir sehr schwer, zu sagen, was genau das Besondere an ihrem Stil ausmacht. Ich weiß einfach immer, dass mich Cornelia Funkes Bücher einsaugen und am Ende völlig zerstört wieder ausspucken werden, genau das war auch hier der Fall, nicht zuletzt deswegen, weil ich annahm, Band 4 wäre das Finale der Reckless-Reihe, was es ganz offensichtlich nicht ist. Zumindest hoffe ich das, ansonsten wäre das Ende untragbar.

Mir hat an diesem Buch besonders gut die östlich anmutende Stimmung gefallen. Wie mühelos die Autorin den Bogen von den bekannten, westlichen Märchen zu den Drachen und Kitsunen geschlagen hat, fand ich faszinierend.

Mein Fazit:
Grandioses Buch! Eine würdige Fortsetzung, ich erwarte jedoch noch einen fünften Band. Mich hat besonders die Stimmung wieder überzeugt, die ist jedes Mal das Highlight der Bücher.

Veröffentlicht am 14.12.2020

Ein wahres Hörvergnügen

Eine Weihnachtsgeschichte
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Die Weihnachtsgeschichte ist mir wie wahrscheinlich auch diversen anderen aus vielen Adaptionen bekannt. Die filmischen Darstellungen diverser Neuinterpretationen häufen sich, doch was mir bisher immer ...

Die Weihnachtsgeschichte ist mir wie wahrscheinlich auch diversen anderen aus vielen Adaptionen bekannt. Die filmischen Darstellungen diverser Neuinterpretationen häufen sich, doch was mir bisher immer fehlte, war die Lektüre der Originals, der „richtigen“ Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens.
Dank dieses Hörbuchs durfte ich endlich in den Genuss dieser Erzählung kommen und habe mich tatsächlich noch um einiges besser amüsiert als erwartet.

Die Sprache ist ungewohnt altbacken und vergleichsweise umständlich, nach kurzer Eingewöhnung jedoch kam ich hervorragend damit klar. Ich hatte mich schnell in alles eingefunden und die Beschreibungen haben das Hörvergnügen an den meisten Stellen mühelos wie nie gemacht. Die Stimmung, Szenerie und Atmosphäre, die durch die detaillierte Erzählung kreiert werden, haben sich wie von allein vor meinem inneren Auge gebildet und mich an Ebenezer und seine kleine Reise gefesselt.

An einigen wenigen Stellen gab es längere Aufzählungen, bei denen ich gestehen muss, dass ich oft fast schon den Anfang des Satzes vergessen hatte, wenn man endlich am Ende angekommen war, das wäre im Buch gelesen wahrscheinlich angenehmer gewesen. Aber davon abgesehen konnte ich der Geschichte immer problemlos folgen.

Mich hat am meisten fasziniert wie genau und lebensecht der Charakter von Scrooge mit Worten gezeichnet wurde. Wie der zu Beginn so griesgrämige, unfreundliche, harsche Mann sich zu einem komplett anderen wandelt, das hat mir extrem gut gefallen und mich aufrichtig gefreut. Das Ende des Hörbuches kam leider viel zu schnell, ich hätte noch ewig weiter hören können.

Der Sprecher David Nathan macht seine Sache echt gut, ich hatte anfangs befürchtet, dass ich zu sehr Johnny Depp heraushören würde, das war allerdings zu keinem einzigen Moment der Fall. Ich fand, die Stimme von David Nathan passte perfekt zu Scrooge, er hat ihm und der Geschichte auf faszinierende Weise Leben eingehaucht.

Mein Fazit:
Ein absoluter Volltreffer! Ich habe das Hörbuch geliebt und werde es sicherlich auch noch öfter in nächster Zeit hören. Grandioser Sprecher, fantastische Atmosphäre, berührende Figurenentwicklung, alles passt.
Volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 03.12.2020

Wieder sehr unterhaltsam

Stellen Sie die Sirenen aus - mein Kind macht Mittagsschlaf!
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Die Bücher über Helikopter-Eltern dieser Reihe haben mich durchweg begeistert. Ich habe mich unglaublich gefreut, als ich sah, dass es sogar noch einen dritten Band gibt, dabei dachte ich zunächst, als ...

Die Bücher über Helikopter-Eltern dieser Reihe haben mich durchweg begeistert. Ich habe mich unglaublich gefreut, als ich sah, dass es sogar noch einen dritten Band gibt, dabei dachte ich zunächst, als das Buch über Lehrer-Anekdoten rausgekommen ist, dass die Autorinnen sich jetzt anderen Gruppen widmen würden. Falsch gedacht, Gott sei Dank. Denn nach der kleinen Enttäuschung durch die Lehrer waren die Helikopter wieder eine erfreuliche Abwechslung.

Man könnte denken, nach zwei Büchern über das selbe Thema hätte man irgendwann alles gelesen und es würde allmählich langweilig werden, doch dem war mitnichten so. Der grundsätzliche Aufbau des Buches war den anderen zwar sehr ähnlich, aber das empfand ich eher als hilfreich und passend statt als redundant. Man begleitet das Kind und seine Eltern von Klein auf bis ins Erwachsenenalter, dadurch ist das Buch ideal strukturiert und biete einen schönen roten Faden, dem man als Leser bestens folgen kann.

Einige der Geschichten haben mich ernsthaft schockiert. Ich kann es nach wie vor nicht glauben, dass manche Menschen sich derart verhalten. Natürlich hat mich das Buch in erster Linie hervorragend unterhalten, ich fand die Auswahl der Anekdoten wieder gut gelungen. Dennoch komme ich neben dem Schmunzeln nicht umhin, auch oft den Kopf zu schütteln über das, was berichtet wird. Mir vorzustellen, dass solche Menschen tatsächlich existieren, fällt mir extrem schwer, ist mir doch bisher nie jemand derartiges begegnet. Wobei ich das wahrscheinlich eher als Glücksfall sehen sollte.

Wie manche Personen sich aufführen und was sie sich im Bezug auf ihre Kinder erlauben, finde ich erschreckend und hochgradig dreist. Und doch verfehlte das Buch seinen Zweck nicht, denn ich habe selten in letzter Zeit ein so kurzweiliges Lesevergnügen gehabt.

Mein Fazit:
Mal wieder ein tolles Werk der Autorinnen, ich habe mich sehr über die neue Anekdotensammlung gefreut! Wer die ersten beiden Bände über Helikopter-Eltern mochte, wird auch diesen lieben.
Volle 5 von 5 Sternen vergebe ich.

Veröffentlicht am 20.11.2020

Zahn oder kein Zahn, das ist hier die Frage.

Luis und Lena - Die Zahnlücke des Grauens
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Von Luis und Lena erwartete ich zunächst nur ein lustiges, nettes Büchlein, gut für zwischendurch, ein bisschen Unterhaltung den Kopf zu entspannen. Dass ich jedoch so begeistert wäre, hätte ich nicht ...

Von Luis und Lena erwartete ich zunächst nur ein lustiges, nettes Büchlein, gut für zwischendurch, ein bisschen Unterhaltung den Kopf zu entspannen. Dass ich jedoch so begeistert wäre, hätte ich nicht erwartet. Das Buch hat mich tatsächlich unerwartet gut unterhalten!

Ich beginne mal mit dem Protagonisten Luis. Er erzählt die Geschichte aus seiner Ich-Perspektive und richtet seine Erzählungen häufig direkt an den Leser, was einem verstärkt das Gefühl gibt, unmittelbar am Geschehen teilzunehmen und bei allem aus erster Hand dabei zu sein. Ich habe wirklich intensiv mit Luis mitgefiebert, er war einfach eine super sympathische Figur. Lustig, einfallsreich und ein wenig schräg, er tapst häufig von einer peinlichen Situation in die nächste, die mich jedoch regelmäßig herzlich zum lachen gebracht haben.

Lena, Partner in Crime und Feenversteherin auf oberstem Level, gefiel mir allein schon deshalb, weil wir uns den Vornamen teilen. Sie wirkt ein wenig verschroben und wunderlich, hat jedoch das Herz am rechten Fleck und ist eine deutliche Bereicherung für Luis Freundeskreis, wenn ich das so sagen darf.

Was mir am Buch neben der Geschichte am besten gefallen hat, waren die Illustrationen. Sie haben besonders Luis und die Fee so treffend dargestellt, und das auch immer in den witzigsten Situationen, dass ich mich gar nicht einkriegen konnte vor Begeisterung. Es war einfach herrlich mit anzusehen, wie durch und durch passend die Bebilderung und der Text miteinander harmonieren, ich hatte glaube ich noch nie so viel Spaß an ein paar Illustrationen.

Die Story um Luis, Lena und die Fee hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte liest sich durch Luis' altersgerechte und umgangssprachliche Erzählweise quasi von selbst, man fliegt mühelos durch die Seiten und hat das Buch schneller durchgelesen, als einem lieb ist.

Mein Fazit:
Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung, die am Ende des Buches schon fleißig angeteasert wird. Luis und Lena sind ein tolles Team und ich kann kaum erwarten, mich mit ihnen ins nächste ungewöhnliche Abenteuer zu stürzen!

Veröffentlicht am 03.11.2020

Großartig!

Vicious - Das Böse in uns
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Vicious ist eigentlich ein Buch, was nicht direkt meinem Beuteschema entspricht, zumindest, wenn man rein nach dem Genre und dem Klappentext geht. Es ist düsterer und brutaler als das, was ich normalerweise ...

Vicious ist eigentlich ein Buch, was nicht direkt meinem Beuteschema entspricht, zumindest, wenn man rein nach dem Genre und dem Klappentext geht. Es ist düsterer und brutaler als das, was ich normalerweise gern lese, ein wenig erinnert es mich an das Neunte Haus von Leigh Bardugo, was ich seinerzeit abgebrochen habe. Das Buch ist auf die gleiche Weise schonungslos und dunkel, allerdings gefiel mir bei diesem hier die Einführung in die Geschichte wesentlich besser, sodass ich langsam aber sicher in den Sog des Geschehens gerutscht bin, bis ich vollends gefesselt war und das Buch trotz für meinen Geschmack untypische Atmosphäre nicht mehr aus der Hand legen mochte.

Nach Monsters of Verity musste ich der Autorin einfach vertrauen, dass auch Vicious mich begeistern würde, Band 1 der Verity-Dilogie war nämlich ein Jahreshighlight für mich. Und so kam es dann Gott sei Dank tatsächlich. Ich konnte mich trotz der düsteren, blutigen Stimmung auf die Geschichte einlassen und werde auch in Zukunft weiterhin die Werke dieser Autorin verfolgen.

Wie schon häufig erwähnt ist dieses Buch nichts für allzu schwache Nerven. Die Beschreibungen von Gewalt sind für meinen Geschmack an der ein oder anderen Stelle doch schon recht explizit und den Tod als einen der Protagonisten zu bezeichnen wäre nicht übertrieben. Die meisten der Menschen, die diese Geschichte als Leiche verlassen, sind zwar größtenteils gesichtslos oder nur kurz beschrieben, sodass einem der Tod nicht nah geht, und dennoch musste ich bei jedem Sterbenden erneut schlucken.

Die Protagonisten Eli und Viktor sind beide auf unterschiedliche Art und Weise vollkommen kranke Typen. Beide möchte man weiß Gott nicht zum Feind haben und doch sind sie unglaublich faszinierende Figuren. Abgesehen davon, dass alles, was sie getan haben oder geplant haben zu tun, furchtbar ist, waren die Motive, die dahinter stecken, doch irgendwie interessant, wenn auch für den normalen, nicht extraordinären Menschen oft nur schwer nachzuvollziehen.
Viktor hat es irgendwie geschafft, sich sogar meine Sympathien zu erschleichen, wohingegen Eli einfach nur abscheulich ist. Faszinierend, aber abscheulich. Er ist einfach fanatischer, weltfremder als Viktor, der zwar ebenso brutal und skrupellos vorgeht, dabei aber noch einen Funken Menschlichkeit zu besitzen scheint.

Dass das Buch aus verschiedensten Perspektiven und vor allem zu unterschiedlichen Zeiten erzählt wird, verlangsamte bei mir manchmal den Lesefluss etwas, dafür war ich dann aber umso gespannter, wenn ich gerade in einer bestimmten Zeit wissen wollte, wie es weiter geht. Am besten gefiel mir die Erzählung aus der Vergangenheit aus Elis und Viktors College-Zeit, als die beiden gerade erst anfingen, sich ernsthafte Gedanken über Menschen mit Superkräften zu machen. Zu sehen, wie aus zwei bis dato relativ normalen Studenten zwei so unberechenbare Erwachsene werden, war erschreckend und aufregend zugleich.

Die Idee hinter der Geschichte fand ich total interessant. Es geht nicht um klassische Superhelden, sondern erinnert mich eher ein wenig an Renegades von Marissa Meyer also die Anti-Helden, nur noch gefährlicher und dunkler, einfach wegen der Entstehungsart der hier beschriebenen „Helden“. Ich mochte die Kräfte der verschiedenen Menschen, die waren, wie ich finde, einfallsreich ausgewählt.

Nur selten ist das Geschehen etwas zum Erliegen gekommen, die meiste Zeit herrscht eine unterschwellige Anspannung, die mich stets dazu gebracht hat, hinter jeder Ecke eine Gefahr zu erwarten. Ich konnte oft nicht einschätzen, wie das Buch verlaufen oder gar ausgehen könnte, und tatsächlich hat das Ende mich sehr überrascht. Zwar bin ich mehr als zufrieden damit, aber ich hätte mir einfach was anderes vorgestellt.

Mein Fazit:
Ein großartiges Buch, was zwar so gar nicht meinem Beuteschema entspricht, mich aber von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat. Ich bin super gespannt auf die Fortsetzung und fühle mich mal wieder darin bestätigt, dass Victoria Schwab zu den Autorinnen gehört, deren Geschichten ich blind vertraue.