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Veröffentlicht am 21.12.2020

Eine tapfere Frau und ihre unerschütterliche Liebe

Wo du nicht bist
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Irma Weckmüller hält sich gemeinsam mit Schwester Martha mehr schlecht als recht über Wasser, als Verkäuferin im KaDeWe der späten 20er Jahre. Eines Tages trifft sie den Arzt Erich Bragenheim ...

Irma Weckmüller hält sich gemeinsam mit Schwester Martha mehr schlecht als recht über Wasser, als Verkäuferin im KaDeWe der späten 20er Jahre. Eines Tages trifft sie den Arzt Erich Bragenheim und verliebt sich in ihn. Sie ist überglücklich, als ihre Gefühle erwidert werden und beide wollen heiraten. Doch die Nazis haben die Macht ergriffen und Erich ist Jude...es wird immer schlimmer und schwieriger, und letztlich kommt es nicht zur Hochzeit...nach dem Krieg erfährt Irma das Erich ermordet wurde...doch sie gibt nicht auf, will die Ehe immer noch und kämpft für die Liebe!

Dieses Buch lässt mich tief bewegt zurück...da es nach einer wahren Begebenheit geschrieben wurde, ist es immer noch unglaublich wie viel Irma auf sich genommen hat, wie stark und wie unendlich mutig sie war!

Anke Gebert hat das Buch wirklich berührend geschrieben, man fühlt unheimlich mit Erich und Irma mit, dennoch wird auf grosse Dramatik verzichtet. Dies hat mir sehr gut gefallen und somit ist das Buch auch für Leser empfehlenswert, die ansonsten nicht gern über den zweiten Weltkrieg und die Grausamkeiten der Nationalsozialisten lesen. Im Buch wird durchaus der Hass auf die Juden, die Ausgrenzung dieser und auch das Ende von Erich behandelt, aber man wird nicht mit den extrem grausamen "Details" konfrontiert. Stattdessen bekommt man die steigende Angst und Ungerechtigkeit im Land mit, aber auch die unglaublich grosse, starke, unendliche Liebe zwischen Irma und Erich.

Irma war mir nicht nur sympatisch, ich habe sie auch sehr bewundert! Ihren Mut, ihre Courage, ihren immerwährenden Willen Erich trotz der ganzen Pein gegen die Juden zu heiraten. Wie fest sie zu ihm stand ist einfach nur bewegend und wundervoll!
Sehr enttäuschend fand ich Irmas Schwester Martha und deren Undankbarkeit und Egoismus ihrer Schwester gegenüber. Das hat mich tief getroffen und traurig gemacht und man kann als Leser nur ahnen, wie Irma erst empfunden haben muss, von der eigenen Schwester so behandelt zu werden...

Das Ende des Buches ist sehr bewegend und ich habe zwischen Gefühlen der Trauer und Freude geschwankt, es ist einzigartig, so wie Irmas ganze Geschichte! Eine Geschichte, die ich so noch nie gelesen oder gehört hatte, obwohl ich mich mit der Zeit rund um den zweiten Weltkrieg und Nationalsozialismus durchaus beschäftigt habe.

Das Buch endet mit 2 Fotografien von Irma Weckmüller und Erich Bragenheim, ausserdem gibt es Fotos von einigen Dokumenten und ein Nachwort, wie die Autorin überhaupt zu dieser Geschichte gefunden hat.

Fazit: Ein bewegendes, ungewöhnliches Buch über eine Frau, die für die Liebe gekämpft und alle Grenzen überwunden hat! Ich kann es nur weiterempfehlen und bleibe tief beeindruckt zurück.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Wunderbare Botschaft

Das alles ist Familie
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Das Buch handelt von Lars, der vor dem Haus ein Päckchen findet, das vom Regen durchweicht ist. Natürlich ist deshalb auch die Schrift teilweise unleserlich geworden. Nur das Wort "Familie" und "Meisenweg" ...

Das Buch handelt von Lars, der vor dem Haus ein Päckchen findet, das vom Regen durchweicht ist. Natürlich ist deshalb auch die Schrift teilweise unleserlich geworden. Nur das Wort "Familie" und "Meisenweg" sind darauf noch zu lesen. Also geht Lars von Haus zu Haus und lernt dabei die unterschiedlichsten Familien und Familienkonstellationen kennen. Am Schluss erfährt man noch etwas über seine eigene Familie.

Mir hat dieses Kinderbuch sehr gut gefallen und es hat mir viel Freude bereitet. Es eignet sich ideal zum vorlesen abends im Bett und das Kind lernt dabei noch etwas auf spielerische Weise. Das Buch vermittelt Toleranz und die Botschaft, dass die Liebe und der Zusammenhalt das wichtigste dabei ist!

Der Schreibstil ist kindgerecht und einfach gehalten, es sind keine komplizierten Wörter vorhanden. Hervorzuheben sind auch die wundervollen Zeichnungen. Sie sind schön bunt gemacht, dabei aber nicht zu knallig sondern eher pastell. Die Bilder passen sehr gut zum Inhalt und es gibt auf jeder Seite für die Kinder zusätzlich zum Text auch auf den Bildern etwas zu entdecken. Ganz zum Schluss des Buches sind nochmal die einzelnen Familien vorgestellt und es ist Platz für ein Foto der eigenen Familie-eine tolle Idee!

Fazit: Ein tolles Kinderbuch mit einer wunderbaren Botschaft, schönen Bildern und einfacher Schreibweise. Ich kann es nur empfehlen und gebe gern die volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Pageturner

Amissa. Die Verlorenen
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Die beiden Privatermittler Jan und Rica, die für die Organisation "Amissa" arbeiten, in der nach verschwundenen Personen gesucht wird, geraten durch Zufall in einen Unfall auf der Autobahn. Ein ...

Die beiden Privatermittler Jan und Rica, die für die Organisation "Amissa" arbeiten, in der nach verschwundenen Personen gesucht wird, geraten durch Zufall in einen Unfall auf der Autobahn. Ein Mädchen ist von der Raststätte auf die Fahrspur gelaufen und wurde überfahren. Da noch keine Sanitäter vor Ort sind, geht Jan zu dem sterbenden Mädchen. Sie drückt ihm einen Zettel in die Hand und flüstert noch letzte Worte, bevor sie verstirbt. Hinterher stellt sich heraus, dass das Mädchen vermisst wurd und verfolgt wurde in den letzten Aufenblicken ihres kurzen Lebens. Was hat das Mädchen erlebt und was kann so schrecklich sein, dass sie in ihrer Panik auf die Autobahn rennt!?

Durch den extrem fesselnden Schreibstil und die vielen Perspektivenwechsel bin ich nur so durch das Buch geflogen und konnte es kaum aus der Hand legen, ich jeder freien Minute griff ich zu diesem Buch, um zu erfahren wie es weiter geht! Die kurzen Kapitel mit eher kurzen Sätzen und die Cliffhängervor vielen Kapiteln, lassen einen das Buch geradezu verschlingen! Erzählt wird das Buch vorallem aus Perspektive der beiden Privatermittler, aber auch das Opfer selbst, sowie Täter und die Eltern des vermissten Mädchens kommen zum Zug! Was für eine fürchterliche, ausweglose Situation dies auch für die Eltern der Vermissten bedeutet, wird hier sehr glaubhaft und intensiv dargestellt.

Die beiden Privatermittler Jan und Rica waren mir von Anfang an sehr sympatisch, auch wenn sie eine bewegende und beängstigende Vergangenheit haben. Private Probleme stören mich oft in Thrillern, da diese die Ernittlungen überlagern, dies war hier aber absolut nicht der Fall, im Gegenteil die Probleme lassen die beiden sehr menschlich wirken und man kann gut mitfiebern!

Der Fall ist wahrlich nichts für schwache Nerven, aber sehr gut durchdacht und äußerst beängstigend, da er so nah am Leben stattfindet, sehr realistisch und spannend ist.

Fazit: Ein wahrer Pageturner und klasse Thriller, wie ich das liebe! Sehr gut durchdachter Fall und sympathische Ermittler runden das ganze ab. Leseempfehlung für eingefleischte Thrillerleser

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Erschreckend realistisch!

Sterbewohl
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Das Buch handelt von vier WG-Bewohnern und Freunden, die alle über 65 sind und gerade Rente erhalten. Die Geschichte wird von Nadja erzählt, die ihre Rente genießen möchte, nachdem sie als Geundschullehrerin ...

Das Buch handelt von vier WG-Bewohnern und Freunden, die alle über 65 sind und gerade Rente erhalten. Die Geschichte wird von Nadja erzählt, die ihre Rente genießen möchte, nachdem sie als Geundschullehrerin die letzten Jahre viel Stress hatte. Anna war Schwester in einem Altenheim, Max ein Bankmitarbeiter und Fred hat von seinem Vermögen gelebt und musste nicht arbeiten, dies ist im Staat allerdings verpönt. Denn Deutschland ist zur Zeit dieser Geschichte nur noch eine Scheindemokratie, in der nur Leute zählen, die dem Staat Geld einbringen...so hat sich die Regierung ein neues einzigartiges Konzept überlegt. Er lädt Rentner für 14 Tage in ein Luxushotel ein. Dort werden Sterbeseminare veranstaltet und es wird den Leuten schmackhaft gemacht die Pille "Sterbewohl" zu nehmen, die sie friedlich einschlafen lässt. Offiziell ist das einnehmen der Pille freiwillig und die Leute können jederzeit abreisen. Auch die vier Freunde erhalten eine Einladung zu einem Seminar auf der Insel Fehmarn...

Diese Handlung hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen, denn die Geschichte wird sehr realistisch erzählt. Das Buch ist etwas zwischen Krimi und Science-Fiction, beklemmend real dargestellt. Das Buch hält einige Gänsehaut Momente bereit, aber nicht, weil gleich eine Person hinter dem Vorhang hervorspringt, sondern aufgrund der morbiden Grausamkeit, die nach und nach ans Licht kommt. Das Buch ist sehr Gesellschaftskritisch und behandelt Fragen wie "was sind ältere Menschen überhaupt wert, bzw Menschen, die nur Geld machen, aber sonst keinen "Nutzen" haben"? Ab welchem Punkt nehmen die Menschen diese Pille freiwillig und ab wann wird es ihnen eingeredet/aufgezwungen". Welche Methoden werden dazu genutzt?
Das Buch hat mich sehr fasziniert, aber auch erschrocken und wird mir auch noch längere Zeit im Gedächtnis bleiben! Das Ende war mir etwas zu Science-Fiction lastig, das hätte ich persönlich nicht gebraucht, aber ich empfand es jetzt auch nicht als sehr "Störend" für die insgesamte Geschichte.

Fazit: Das Buch bereitet einem Gänsehaut aufgrund der Geschichte, die genau so passieren könnte! Ausserdem mochte ich die Gesellschaftskritik sehr und das man sich hier wirklich viele Gedanken macht. Ich kann das Buch nur weiter empfehlen und gebe gern die volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Die Magie der Himmelskörper

Noah Hewitt und die Nordlichtkreaturen
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Im Buch lernt der Leser Noah kennen, ein Kind welches im Waisenhaus lebt und dort nicht gerade gut behandelt wird. Eines nachts hört er Glöckchen läuten und läuft aus dem Haus, er entdeckt dort eine schemenhafte ...

Im Buch lernt der Leser Noah kennen, ein Kind welches im Waisenhaus lebt und dort nicht gerade gut behandelt wird. Eines nachts hört er Glöckchen läuten und läuft aus dem Haus, er entdeckt dort eine schemenhafte Kreatur mit lila Augen. Die Sterne aber warnen ihn vor dieser und Noah flieht in die Nacht hinaus. Er gelangt schließlich zu einem Zirkus und erfährt, dass er schon längst mittendrin steckt in einer Geschichte, die sich um Sterne und Magie dreht!

Das Buch richtet sich an Kinder ab ungefähr 10/11 Jahre, aber kann auch gut von Erwachsenen gelesen werden. Für mich ist es eine All-age-Fantasygeschichte! Der Schreibstil hat mir von Anfabg an gut gefallen, leicht verständlich auch für Kinder, dennoch märchenhaft!

Noah fand ich vom ersten Augenblick an sehr sympatisch, er hat so etwas ganz liebes, naives und kindliches an sich, dass es einem sehr leicht macht ihn schnell ins Herz zu schließen! Aber auch alle anderen Personen, die man nach und nach im Zirkus kennen lernt sind sehr gelungen gezeichnet und jeder einzigartig mit ganz unterschiedlichen Charakterzügen.

Sofort war ich mitten in der Geschichte, in der sich alles um Sterne, Magie und Zirkus dreht. Eine wunderbare, märchenhafte Welt mit unglaublich schönen Themen in die man eintauchen und versinken kann. In der Geschichte finden sich immer wieder Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte, dies macht die Geschichte für alle Altersklassen interessant.

Ausserdem mochte ich die Liebe zum Detail im Buch sehr gern, wie zum Beispiel ein zauberhafter Süssigkeitenwagen, von dem ich nur zu gern das ein-oder andere genascht hätte ;)

Fazi: Ein zauberhaftes All-age-Abenteuer mit wunderbaren Themen und Personen. Mir hat es richtig gut gefallen und ich gebe gern die volle Punktzahl!

Zu Info: Das Buch ist der Auftakt einer Reihe, würde sich aber zur Not auch allein lesen lassen, da dieser Teil in sich abgeschlossen ist.

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