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Veröffentlicht am 26.05.2021

Das beste Buch mit Drachen seit Eragon!

Iskari - Der Sturm naht
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Iskari – das ist der Titel der gefürchteten Drachenkriegerin Asha, die die Aufgabe hat, das Reich ihres Vaters vor den Drachen und ihrer Zerstörungskraft zu beschützen; sie wird gefürchtet und das hängt ...

Iskari – das ist der Titel der gefürchteten Drachenkriegerin Asha, die die Aufgabe hat, das Reich ihres Vaters vor den Drachen und ihrer Zerstörungskraft zu beschützen; sie wird gefürchtet und das hängt nicht nur mit den Legenden zusammen, der ihr Name entstammt.

Als Kind wurde sie von Kozu – dem größten der Drachen – verbrannt und daraufhin das Reich vernichtet, ihre Mutter starb früh, weil sie die todbringenden Geschichten erzählte, um ihre Alpträume zu lindern und so muss Asha nicht nur mit großer Schuld leben, sondern auch in großer Einsamkeit, denn keiner wagt es, ihr näher zu kommen.

Ashas Heirat mit dem Kommandanten steht kurz bevor, der ein grober und grausamer Mann ist, und den sie nicht ausstehen kann. Plötzlich bietet ihr Vater ihr einen Ausweg aus der Misere: Asha soll Kozu vernichten damit ihren Eid, die Stadt zu beschützen, erfüllen. Doch ungeahnte Schwierigkeiten stellen sich ihr und sie bekommt unerwartet Hilfe von einem jungen Sklaven…

Das World-Building war interessant und ich mochte den Aufbau, dass zwischendurch Ausschnitte aus den Legenden und der Geschichte der Iskari gezeigt wurden. Allerdings fand ich die Ausdrucksweise irritierend, es wirkte als würden alte Legenden o.Ä. erzählt aber im Sinne eines Als-Ob-Schreibstils. Die Geschichte entwickelt sich schnell mit einigen vorhersehbaren Elementen, dennoch bleibt es spannend, Asha auf ihrer Reise zu begleiten.

Die Protagonistin ist relativ jung (17) und teilweise noch zu sehr von ihren Handlungen überzeugt, sodass sie den Blick für Handlungsalternativen verliert. Die Charakterentwicklung ist ermutigend, thematisiert Selbstakzeptanz und den herausfordernden Weg zum Empowerment.

Der letzte Wow-Effekt blieb am Ende leider aus, dafür war die Geschichte und die Welt an manchen Stellen noch etwas unausgereift, macht aber neugierig auf die Völker, Kultur und Geschichte des Reiches! Der Aufband bietet viel Potential und wir hoffentlich im zweiten Band noch ausgebaut.

Seit Eragon und Game of Thrones ist das für mich das erste Buch mit Drachen, aber es hat mir sehr gut gefallen! Besonders gelungen fand ich das Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Drache. Insgesamt eine schöne Fantasygeschichte mit spannender Charakterentwicklung und einigen romantischen Elementen. Durch die integrierten Themen (Selbstakzeptanz) und der relativ jungen Protagonistinnen würde ich den Roman auch schon jüngeren Leserinnen ab 13/14 Jahren empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Intensiv und absolut herzzereißend!

All Your Kisses
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Rune kommt aus Norwegen und findet seine neue Heimat in Amerika eigentlich ziemlich blöd, bis er Poppy trifft. Poppy löst ein Erdbeben in seinem Leben aus und danach gibt es nur noch die beiden. Poppy ...

Rune kommt aus Norwegen und findet seine neue Heimat in Amerika eigentlich ziemlich blöd, bis er Poppy trifft. Poppy löst ein Erdbeben in seinem Leben aus und danach gibt es nur noch die beiden. Poppy hat von ihrer Oma den Auftrag bekommen, ein Glas mit 1000 Küssen zu füllen, die so schön sind, dass sich die Erinnerung lohnt! Und Rune hat sich fest vorgenommen, Poppy diese 1000 Küsse selbst zu schenken. Die beiden scheinen ineinander den Seelenverwandten gefunden zu haben, sind unzertrennlich und lieben sich intensiver als vorstellbar. Doch dann soll Rune mit seiner Familie zurück nach Norwegen, obwohl seine Heimat doch längst bei Poppy ist! Die Distanz scheint zu einer unüberwindbaren Trennung für beide zu werden und als Rune nach NC zurückkehrt, scheint sich das Leben der beiden grundlegend verändert zu haben.


Ich wusste zu Beginn nicht, das es sich hierbei um ein YA- & nicht NA-Roman handelt, was mich aber keineswegs gestört hat! Die beiden Protagonist*innen sind zwar jung, zeigen aber eine Reife und Klugheit, die vielen Erwachsenen fehlt, was angesichts ihres Alters eher beeindruckend ist!

Insgesamt eine unfassbar schöne und poetische Geschichte, die einem immer wieder beim Lesen das Herz zerreißt und dann alle Stücke wieder zusammensetzt. Das Zitat bzw. die Überschrift beschreibt nicht nur das Buch, sondern auch meine Gefühlslage beim Lesen ziemlich gut. Ich habe lange nicht mehr so intensiv mitgefühlt und mitgelitten bei einer Lektüre. Der Schreibstil ist von Anfang an einnehmend und berührend. Das Buch kann einem so viel geben, macht einen emotional komplett fertig und bringt einen an die Grenzen dessen, was man glaubt fühlen zu können und bietet gleichzeitig unglaublich viele Anstöße, sich und das eigene Leben zu reflektieren. Die Geschichte greift schwere Themen auf und macht daraus etwas unsagbar Inspirierendes!

Die Geschichte ist nicht nur wunderschön, sondern auf eine gewisse Weise auch spirituell. Die Beziehung der beiden ist intensiver und tiefgreifender als ich es von den meisten NA-Romanen gewöhnt bin! Auf keinen Fall entspricht dieses Buch den klischeehaften Darstellungen! Allerdings trieft es auch vor Tragik, Romantik und Liebesbekundungen, also wer so viel Drama gar nicht mag, sollte lieber die Finger von diesem Buch lassen! An manchen Stellen wird für mich ein bisschen zu sehr um das Thema herumgeredet, ganz im Sinne von „viel Lärm um nichts“ stehen in manchen Passagen viele Worte für wenig Aussage. Allerdings ist der ganze „Ton“ des Buches generell sehr ausschweifend und blumig.


Einziges Manko war für mich der Epilog bzw. das letzte Kapitel. Ich hätte das Buch lieber ein Kapitel eher enden sehen, dann hätte ich zwar geheult wie ein Schlosshund, aber das Ende war nicht zufriedenstellend.

Insgesamt eine ganz, ganz große Herzensempfehlung für alle, die gerne intensive Bücher lesen!

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Jahreshighlight: Gefühlvolle und inspirirende Geschichte mit wichtigem Thema!

Someone New
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Micah hat genug von ihren Eltern – sie möchte den ständigen Streitereien, enttäuschten Gesichtern und aufgesetzten Lächeln entfliehen und sucht sich eine eigene Wohnung in der Nähe des örtlichen Colleges. ...

Micah hat genug von ihren Eltern – sie möchte den ständigen Streitereien, enttäuschten Gesichtern und aufgesetzten Lächeln entfliehen und sucht sich eine eigene Wohnung in der Nähe des örtlichen Colleges. Obwohl sie ihre Eltern liebt, kann sie ihnen nicht verzeihen, dass sie ihren Zwillingsbruder vor einigen Wochen rausgeworfen haben, als sie von seiner Homosexualität erfahren haben. Micah setzt alles daran, ihren Bruder wiederzufinden, der untergetaucht ist. Regelmäßig klappert sie all seine Lieblingsplätze ab. Gleichzeitig hat sie mit ihren Eltern die Vereinbarung getroffen, Jura zu studieren und regelmäßig an ihren gesellschaftlichen Events teilzunehmen. Und als sich der süße Kellner, für dessen Entlassung sie verantwortlich ist, als ihr Nachbar herausstellt, scheint das Chaos perfekt.

„Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Und ich hinterfrage alles, was ich sage und tue. Aber nicht mit dir.“ Er hob den Kopf und unsere Blicke trafen sich. „Wenn ich bei dir bin, kann ich ganz ich selbst sein.“
S. 337

Von dem Buch hatte ich schon viel Gutes gehört und auch um das Cover konnte man auf Bookstagram kaum herumkommen! Es war mein erstes Buch von Laura Kneidl, das auch schon länger auf meiner Liste stand, und es hat mich nicht enttäuscht!

Der Schreibstil ist einfach wundervoll: Laura Kneidl nimmt einen direkt mit in die Geschichte, begeistert und gibt eine sehr alltägliche Beschreibung ohne große Zeitsprünge. Die Abläufe und Handlungen werden relativ genau wiedergegeben, was mich in diesem Fall aber gar nicht gestört hat. Es war schön, dass wir als Leserinnen einen ganzheitlichen Einblick in das Leben der Protagonistin bekommen haben und nicht nur die besonders spannenden und dramatischen Ereignisse beleuchtet wurden. Eine authentische Darstellung! Immer wieder brachten die Interaktionen mich zum Schmunzeln und die Geschichte hat sich zwar langsam, aber auf natürliche und übertragbare Weise entwickelt.

Micah war für mich schwierig zu durchschauen, ich konnte ihr Verhalten oft nur schwer deuten oder einordnen. Einerseits war sie sehr emotional und überschwänglich. Gerade ihre Beziehung zu ihrem Bruder und ihre Trauer diesbezüglich waren berührend. Sie war sehr sensibel und empathisch, gerade wie sie auf Gefühle anderer reagierte. Generell hat sie eine sehr friedfertige Persönlichkeit und ihre Interessen machten sie sympathisch. Andererseits wirkte sie oft selbstbewusst, unnahbar und ausgeglichen. Hätte Julian mir gesagt, ich solle aufhören zu nerven, wäre ich wahrscheinlich ziemlich eingeschnappt gewesen!

Julians Geheimnistuerei hingegen ging mir zwischenzeitlich auf den Zeiger. Ich hätte an Micahs Stelle bereits viel früher erfahren wollen, was gespielt wird und mir auch mehr Gedanken darum gemacht, was jemand so sehr belasten kann.

Auch die Nebencharaktere machen das Buch lesenswert. Micahs Freund
innen sind einfach unglaublich liebenswürdig und zum Knuddeln! Es ist großartig, dass LARP hier als so eine wundervolle Leidenschaft vorgestellt wird, mich hat das tatsächlich schon seit Längerem interessiert.

Die leidenschaftlichen Szenen kommen, wie es sich für einen NA-Roman gehört, natürlich nicht zu kurz. Mir blieb vor allem eine bestimmte Szene im Zelt im Gedächtnis, die mir nicht nur Gänsehaut verursacht hat, sondern mich richtig rot werden ließ! Der einfühlsame Schreibstil lässt das Kopfkino starten…

Insgesamt ein wundervolles Buch, dessen Thematik zeitaktuell, wichtig und mit hoher Sensibilität, wie ich finde, geschildert wird. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten! Ich selbst habe das Ende bereits ab circa der Hälfte der Geschichte vermutet, weshalb es für mich keine allzu große Überraschung war, die Wendung war aber dennoch spannend.

Dieses Buch gehört zu einem meiner Jahreshighlights. Es hat mich tief berührt, betroffen gemacht und inspiriert!

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Veröffentlicht am 04.12.2020

#frauenpower

Spinster Girls – Was ist schon normal?
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Evie möchte nur normal sein: Sie wünscht sich ein normales Leben am normalen College mit ihren normalen Freunden und vielen normalen Erfahrungen als Teenagerin – Parties, Alkohol und einen Freund. Doch ...

Evie möchte nur normal sein: Sie wünscht sich ein normales Leben am normalen College mit ihren normalen Freunden und vielen normalen Erfahrungen als Teenagerin – Parties, Alkohol und einen Freund. Doch gleichzeitig kämpft sie gegen ihren inneren Schweinehund. Seit zwei Jahren kämpft sie gegen eine Krankheit, die ihr Denken, Handeln und ihre Freundschaften bestimmt und belastet. Am neuen College weiß niemand, mit was sie zu kämpfen hatte. Sie findet schnell zwei neue beste Freundinnen, Amber und Lottie, die sie für ihre geradlinige und feministische Einstellungen bewundert. Gleichzeitig macht ihr die Reduktion der Medikamente zu schaffen und dann taucht auch noch ein Junge auf, der all ihre Gefühle auf den Kopf stellt. Sie landet in einem Strudel aus schlechten und schlimmeren Gedanken und schon bald entgleitet ihr immer mehr die Kontrolle über ihr Verhalten…

Diese Geschichte ist unterhaltsam, lehrreich und inspirierend! Holly Bourne bietet einen einfühlsamen und interessanten Einblick in das Krankheitsbild von und den Kampf gegen OCD (Zwangsstörung). Eine Krankheit, über die oft gesprochen, die aber selten richtig thematisiert wird. Vor allem die Einblicke in die Therapie von psychisch kranken Menschen fand ich sehr spannend. Das Buch zeigt nicht nur das „Recovery Tagebuch“ von Evie, sondern auch ihre Notizen, in denen sich ihre Ängste und die Häufigkeit ihres Auftretens dokumentiert. Durch die Ankündigung von „Bad Thoughts“ und „Worse Thoughts“ wird nachvollziehbar, wie schnell diese Menschen sich in einem Teufelskreis aus zirkulären Gedanken wiederfinden. Das Buch gibt Einblick in die intimen Gedanken, Emotionen und mentalen Abgründe, die diese Krankheit zur Folge hat. Dadurch konnte ich ein tieferes Verständnis für die Betroffenen entwickeln. Über viele Informationen aus dem Buch habe ich mir noch nach der Lektüre intensiv Gedanken gemacht und mich mit anderen ausgetauscht, die Geschichte von Evie hat mich beschäftigt und zum Nachdenken gebracht.

Mental illness grab you by the leg, screaming, and chow you down whole. They make you selfish. They make you irrational. They make you self-absorbed. They make you needy- They make you cancel plans last minute. They make you not fun to spend time with. They make you exhausting to be near.
S. 92-93

Gerade den Abschnitt über Mental Health und wie wir oft darüber reden, hat mich sehr beschäftigt. Diesen möchte ich gerne in einem Zitat mit euch teilen, der auch die saloppe und direkte Art von Evie passend wiedergibt:

Because now the mental health disorders have gone „mainstream“ […] Because now people use the phrase OCD to describe minor personality quirks.
„Oooh, I lie my pens in a line, I’m so OCD.“
NO YOU’RE FUCKING NOT.
„Oh my God, I was so nervouse about that presentation, I literally had a panic attack.“
NO YOU FUCKING DIDN’T.
„I’m so hormonal today. I just feel totally bipolar.“
SHUT UP, YOU IGNORANT BUMFACE.
S. 91

Da ich das Buch auf Englisch gelesen habe, habe ich mich zu Beginn etwas schwerer getan und deutlich länger zum Lesen gebraucht, dennoch bin ich leicht in der Geschichte angekommen. Der Schreibstil war flüssig und sehr beschreibend, aber auch typisch jugendlich und an manchen Stellen wunderbar vulgär.

Außerdem ist das Buch einfach wundervoll feministisch! Ich konnte hier einiges lernen und viele interessante Ideen mitnehmen und mich von der Stärke der drei jungen Frauen inspirieren lassen!

„Feminism? There’s a test for that?“
Would I pass? I quickly scanned my thoughts and feelings to check them for feminismness. The pay gap makes me cross, and yet I wear make-up. I feel sick whenever I look at the front cover of PHWOAR magazine, and yet I also look at the model’s boobs and feel bad mine don’t look like that. […]
S. 113

„Being a spinster means you value your female relationships as much as your male ones. […] Being a spinster means not altering who you are, what you believe in, and what you want ust because it makes a boy’s life easier.“
S. 191

Insgesamt ein großartiges Buch, welches das Thema nicht nur anregend und einfühlsam, sondern auch sehr aufschlussreich vermittelt, und gleichzeitig zeitaktuelle und bedeutende Themen aufgreift.

frauenpower

spinsterclub

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Viva la Vulvalution!

Periode ist politisch
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Franka Frei räumt auf – mit Alltagsweisheiten, Halbwahrheiten, Vorurteilen und vor allem mit Menschen. Menschen aus Medizin, Philosophie, Religion oder jeder anderen Disziplin, die beim Thema Menstruation ...

Franka Frei räumt auf – mit Alltagsweisheiten, Halbwahrheiten, Vorurteilen und vor allem mit Menschen. Menschen aus Medizin, Philosophie, Religion oder jeder anderen Disziplin, die beim Thema Menstruation mitredet! Franka Frei verleiht goldene Erdbeeren an alle, die das Tabu um das Thema begründet haben oder dieses bis heute aufrecht halten und dies betrifft meist – wen wundert’s – Männer.

„Die Scham über den eigenen Körper und das Tabu bieten den perfekten Boden für Mythen und Märchen. Das kann gefährlich werden.“ (S. 62)

Mit Charme, Witz aber auch mit der richtigen Portion Ernsthaftigkeit und Feingefühl wird das geballte Wissen der letzten Generationen zum Thema zusammengetragen und per Rundumschlag mit allen falschen Fakten, wissenschaftlich überholten oder kuriosen Theorien und Traditionen aufgeräumt.

Die Autorin hat trotz spöttischen Untertons einen durchaus reflektierten Umgang mit kulturellen und religiösen Ansichten. Gleichzeitig wird einem die Globalität des Tabus deutlich bewusst, denn Menstruation trifft Frauen jeglicher Nationalität oder Herkunft.

„Was haben eine Studentin aus Bangladesch, die dänische Kronprinzessin, eine liberianische Politikerin, die Chefin eines US-amerikanischen Riesenkonzerns und die Wurstfachverkäuferin aus Haspel an der Wupper gemeinsam? Die Antwort ist natürlich: Sie menstruieren. Zumindest potenziell, denn sie gehören zu jenem Teil der Weltbevölkerung, der einen Zyklus hat.“ (S. 53)

Durch den mahnenden Unterton mag man sich auf die Füße getreten fühlen, aber dadurch wird einem vor Augen geführt, wie gehemmt man mit dem Thema umgeht (selbst im Denken!) und kann versuchen, das Tabu für sich selbst zu überwinden. Das Buch macht Mut, außerhalb des Komfortbereichs zu denken (Think outside the box!) und regt an, gesellschaftliche Wertvorstellungen zu reflektieren.

Einige Abschweifungen gegen Ende des Buches zeigen die Komplexität und Verstricktheit des Tabus auf und mit welchem Umfang und Intensität hier recherchiert wurde.
Entgegen der ersten Seite im Buch kann ich es auch ausdrücklich allen nicht-menstruierenden Menschen empfehlen!

Wer sich nicht gerne belehren lässt oder eigene Wertvorstellungen nicht gerne kritisiert sieht, sollte lieber die Finger von diesem Buch lassen, denn hier wird jede
r in die Verantwortung genommen!

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