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Veröffentlicht am 10.12.2020

Ein ruhiger Anfang und starkes Ende

Crescent City – Wenn das Dunkel erwacht
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An Crescent City von Sarah J. Maas kommt man kaum noch vorbei, sei es im Buchhandel oder auf Instagram - fast jeder hat es und die Meinungen könnten kaum geteilter sein. Nach dem Reich der sieben Höfe ...

An Crescent City von Sarah J. Maas kommt man kaum noch vorbei, sei es im Buchhandel oder auf Instagram - fast jeder hat es und die Meinungen könnten kaum geteilter sein. Nach dem Reich der sieben Höfe bin ich mit sehr hohen Erwartungen an dieses Buch gegangen, die unmöglich waren zu erreichen. Und ich kann auch noch immer nicht sagen, ob Maas es geschafft hat oder nicht. Aber was ich sagen kann --> dieses Buch hat mich fertig gemacht (und das nicht im Negativen).

Wir begleiten Bryce, welche Halb-Mensch und Halb-Fae ist, auf einem Weg, der wohl jeden von uns umhauen würde. Ihr Leben war geplant - aber immer in Zusammenhang mit ihrer besten Freundin Danika. Doch wird diese mit ihrem Gestaltwandlerrudel brutal ermordet und das wirft Bryce natürlich komplett aus der Bahn. Als zwei Jahre später der gleiche Dämon wieder sein Unwesen in Crescent City treibt, wird Bryce zusammen mit dem Engel Hunt Athalar dazu beauftragt, den Fall zu lösen. Doch es scheint aussichtslos, denn zu allem Überfluss treten noch weitere Probleme auf, denn die Beiden geraten nicht nur dem Täter selbst ins Visier.

Auf den Inhalt selbst werde ich nicht groß eingehen, denn es würde zu viel verraten. Das Buch baut sich einfach recht langsam auf, da die Welt in allen ihren Facetten erklärt werden muss und das braucht einfach Zeit. Sarah J. Maas schreibt sehr bildlich, sehr detailliert und das nagt etwas am Lesefluss der ersten Seiten, da es für viele wohl ermüdend werden kann. Doch gebt dem Buch eine Chance, denn man wird wirklich fürs Durchhalten belohnt. Ich habe mir auch oft gesagt "Wann geht es denn endlich richtig los, wann passiert denn mal was", denn man wartete. Nach 200 Seiten dachte ich "na los, jetzt aber", auch nach 300 und 400 Seiten hätte es an Fahrt zunehmen können. Es war keineswegs langweilig, aber dennoch habe ich mir dort mehr Spannung erhofft. 

Aber es kam der Punkt, der bei mir einen Schalter umlegte und dafür sorgte, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Die Ereignisse begannen sich zu häufen und ich wusste kaum, was ich nun glauben sollte, denn es war einfach plötzlich so viel an Informationen, dass ich das kaum verarbeiten konnte. Wendungen, die ich nicht glauben wollte, ließen mich schockiert weiterlesen. Und doch gab es zwischendurch immer wieder Momente, die mich schmunzeln ließen und so alles etwas auflockerten.

Ich muss auch sagen, abgesehen davon, dass ich den Namen nicht wirklich gut finde und eher an einen männlichen Charakter denken musste, finde ich Bryce als Protagonistin unwahrscheinlich toll. Sie ist stark, unabhängig und kämpft für das, was sie liebt. Sie lässt sich von niemandem etwas sagen und steht über den Dingen, kann sich Fehler eingestehen und wirkt auf mich einfach durch und durch sympathisch. Sie lässt nach außen alles so aussehen, als sei ihr alles egal und feiern das einzig Wichtige in ihrem Leben. Aber nach näherer Betrachtung merkt man schnell, dass das nur eine Fassade ist und sie sich mit diesem Auftreten selbst schützen möchte. 

Auch Hunt ist wieder einer dieser Charaktere, von denen ich gern mehr lesen würde. Er hat einen üblen Ruf, keiner traut ihm so wirklich über den Weg. Aber auch er ist mir von Beginn an einer meiner liebsten Charaktere geworden, denn man sollte immer schauen, was in den Leuten steckt und sie nicht nur nach Hören-Sagen beurteilen - bewahrheitet sich bei Hunt definitiv.

Zusammen sind die Beiden ein Gespann, welches mir sehr gut gefällt (ich muss auch immer wieder etwas an Feyre und Rhysand aus Acotar denken, denn der Schlagabtausch zwischen Bryce und Hunt bringt einen doch immer mal wieder zum Lachen ;) ) und ich freue mich darauf, weitere Abenteuer mit ihnen zu erleben. Es war schön zu beobachten, wie sie eine Freundschaft aufbauten und dem jeweils anderen komplett vertrauten.

Für mich ein Buch, was seine Zeit benötigt, die man der Geschichte aber auch geben sollte. Bei solch vielen Seiten, einer neuen Welt und den Beginn einer neuen Buchreihe ist es für mich auch nicht schlimm, dass die Geschichte sich nach und nach aufbaut und eher ruhiger beginnt. Das gehört dazu und hat man diesen Anfang geschafft, dann lohnt es sich so sehr und man kann sich über eine spannende und emotionale Geschichte freuen.

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Weihnachten in Colorado

Eine Weihnachtshochzeit im Schnee
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Manchmal braucht man ein Buch, was direkt ins Herz geht und mir war von Beginn an klar, dass "Eine Weihnachtshochzeit im Schnee" dazugehören wird. Man hat kaum die erste Seite aufgeschlagen, schon befindet ...

Manchmal braucht man ein Buch, was direkt ins Herz geht und mir war von Beginn an klar, dass "Eine Weihnachtshochzeit im Schnee" dazugehören wird. Man hat kaum die erste Seite aufgeschlagen, schon befindet man sich mitten in der Story und fiebert mit den Charakteren mit.

Rosie möchte heiraten - doch sie kennt Dan erst seit wenigen Monaten, weshalb ihre Familie ihr nicht die Freude entgegen bringt, die sie sich erhofft hat. Während ihre Eltern eher damit ein Problem haben, dass die Hochzeit genau an Weihnachten stattfinden soll und dann auch noch im weit entfernten Amerika, geht es ihrer Schwester Katie eher um Dan selbst und sie vermutet, dass Rosie den schlimmsten Fehler ihres Lebens begehen wird und säht damit Zweifel in den Gedanken ihrer Schwester. Mit dem Gedanken die Hochzeit ihrer Schwester zu sabotieren reist Katie nach Amerika, doch warum verhalten sich ihre Eltern plötzlich so merkwürdig - ja, fast peinlich? Was Katie und Rosie nicht wissen - ihre Eltern leben seit mehreren Monaten getrennt, haben sich nur noch nicht getraut ihren Kindern zu sagen und die Hochzeit der jüngsten Tochter ist dafür ja nun auch nicht der geeignete Moment.

Diese und weitere Umstände sorgten dafür, dass wir Leser in der Geschichte eine Menge Gefühle durchleben. So führt das peinliche Flirten der Brauteltern zu einem Lacher nach dem Anderen, während andere Momente die Tränen flutartig laufen lassen. Für mich ist diese Geschichte eine perfekte Mischung, die wirklich genau in die Weihnachtszeit passt und eine Menge Alltagssituationen aufgreift, die dem Einen oder Anderen Leser wahrscheinlich bekannt vorkommt und dieser sich dadurch in die einzelnen Situationen hineinversetzen kann.

"Eine Weihnachtshochzeit im Schnee" zeigt uns, dass keine Familie perfekt ist, dass jeder Einzelne sein Päckchen zu tragen hat und dass es manchmal das Wichtigste ist, über alles zu reden und dennoch zusammen zu halten. Dass es wichtig ist genauer hinzusehen, denn nicht jeder kann über alles reden, auch wenn es besser wäre es zu tun. Man sollte den Menschen in der eigenen Umgebung mehr Beachtung schenken und auch die kleinsten Anzeichen, dass irgendwas nicht stimmt, nicht einfach ignorieren - egal wie unangenehm die Situation auch zu sein scheint. Die Geschichte lehrt uns, dass man sich den Situationen stellen muss und dass man auch für seine Fehler einstehen sollte, denn eine ernst gemeinte Entschuldigung kann manchmal wahre Wunder wirken.

Neben all diesen wirklich wichtigen Themen, die im Buch direkt und indirekt behandelt werden, besticht die Geschichte aber vor allem durch wahre und authentische Charaktere. So merkt man immer wieder, wie sehr die Familie aneinander hängt und doch eigentlich nur das Beste füreinander möchte. Rosie ist noch sehr jung, lebensfroh und wechselt schnell ihre Meinung, weshalb Katie auch so besorgt ist in Hinblick auf die Hochzeit. Katie dagegen ist sehr ernst und lebt nur für ihre Job - jedoch lässt ein traumatisches Erlebnis ihr Leben und ihre Entscheidungen sehr überdenken. Dan wirkt wie der perfekte Schwiegersohn, der sich in allen Situationen genau richtig verhält - aber kann jemand wirklich so perfekt sein? Laut seinem besten Freund und Trauzeugen Jordan schon - welcher übrigens mein liebster Charakter in dem Buch war. Sie alle sind so unterschiedlich und doch könnte diese ungleiche Runde nicht besser zusammen passen.

Aber was mich neben dem wirklich sehr angenehm zu lesenden Schreibstil an dem Buch auch begeistert hat war das Setting. Ich meine...allein die Schneelandschaft in Aspen/Colorado wirkt ja schon zum Träumen schön. Aber die beschriebene Hotelanlage, die Lodge und ihre Baumhäuser - ich stelle mir das einfach unglaublich romantisch und vor allem gemütlich vor. Und vielleicht habe ich dadurch auch sehr Lust darauf bekommen Weihnachten in Colorado zu verbringen ;)

Dieses Buch konnte mich durchweg überzeugen. Ich wollte nicht, dass es endet. Ich wollte nicht Abschied nehmen von den Charakteren. Ich wollte noch länger in Aspen bleiben. Aber wie alles Schöne kommt auch ein Buch irgendwann zum Ende und lässt und leicht verlassen zurück. Aber ich freue mich darauf irgendwann wieder einmal "Eine Weihnachtshochzeit im Schnee" in die Hand zu nehmen und mich in Colorados verschneite Berge zu träumen.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Brutal aber Genial

Der Heimweg
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Zu Fitzek seinen Büchern muss man wahrscheinlich nicht mehr viel sagen, denn die Meisten von uns, die gern Psychothriller lesen, werden schon einmal eines seiner Bücher in der Hand gehalten haben und Folgendes ...

Zu Fitzek seinen Büchern muss man wahrscheinlich nicht mehr viel sagen, denn die Meisten von uns, die gern Psychothriller lesen, werden schon einmal eines seiner Bücher in der Hand gehalten haben und Folgendes festgestellt haben: Die Bücher sind IMMER übertrieben, die Bücher sind immer aufs Äußerste brutal und die Bücher sind immer so spannend geschrieben, dass man sie kaum aus der Hand legen möchte. Wo jedoch in anderen seiner Werke öfter mal Logikfehler die Euphorie des Lesers etwas in den Hintergrund stellten, konnte der Heimweg nahezu gänzlich überzeugen.

Doch worum geht es? In "Der Heimweg" begleiten wir hauptsächlich Klara und Jules, die durch das Begleittelefon durch Zufall miteinander verbunden werden. Während Klara ein Opfer häuslicher Gewalt ist und hinter jeder Ecke das Böse vermutet, sorgt Jules am Telefon dafür, dass nervöse Frauen sich auf ihrem Heimweg etwas sicherer fühlen. Doch dieser Anruf ist anders als seine sonstigen Gespräche. Denn Klara ist das nächste Opfer des Kalender-Killers und kennt bereits ihren Todestag.

Klara und Jules sind zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten und deren Entwicklung ich im Laufe des Buches mit Spannung verfolgt habe. Sie sind authentisch und auch, wenn man das ein oder andere Mal wieder verwirrt ins Buch blickte, wurde zum Ende hin alles aufgeklärt und machte Sinn. Dieses Buch ist wunderbar durchdacht und ich war schneller mit der Story am Ende als ich es mir gewünscht hätte. Zahlreiche Wendungen sorgten dafür, dass ich immer weiterlesen wollte - und nicht durfte, da ich es im Buddyread gelesen habe. Wer Fitzek kennt, der weiß, dass er die einmalige Gabe hat, Kapitel so enden zu lassen, dass man sich denkt "Na gut, das eine Kapitel noch, es hat zu spannend geendet" und ja - das machte das Weglegen nach jedem Abschnitt nur noch schwieriger, da er dies in "Der Heimweg" auch wieder perfekt umgesetzt hat.

Wie auch in seinen anderen Büchern liebe ich die kurzen Kapitel. Es zieht sich nicht über Seiten und doch passiert so viel, dass man beim Lesen nicht das Gefühl bekommt, dass dieses Kapitel überflüssig gewesen wäre. "Der Heimweg" überzeugt durch einen lockeren Schreibstil, der jedoch an Spannung nichts zu wünschen übrig lässt. Man kommt super durch die Seiten und hat das Buch schneller beendet als man vorher gedacht hätte.

"Der Heimweg" ist brutal, nichts für schwache Nerven und definitiv blutiger als so manch andere seiner Bücher bisher. Aber dennoch passte alles zusammen und ergab auch Sinn. Die Szenen wurden nicht nur geschrieben um zu schocken, sie verdeutlichten einfach jedes Mal die Lage, in welcher sich die Charaktere aktuell befanden. Eine Szene ganz speziell jedoch war so perfekt umgesetzt, dass mir beim Lesen einfach schlecht wurde, da ich mich so geekelt habe - wie gesagt, man sollte ein starkes Nervenkostüm haben, wenn man sich Fitzeks Büchern widmet.

Ein Psychothriller, der fast nicht perfekter sein könnte. Ein Meisterwerk in meinen Augen! Es war mir ein Fest dieses Buch lesen zu können, auf welches ich so lang hin gefiebert habe. Nun heißt es wieder ein Jahr warten, bis wir uns Fitzeks genialen Ideen erneut widmen können.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Überzeugend von Anfang an

Obsidian: Shadows. Finsterlicht (Obsidian-Prequel)
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Manchmal muss man zu seinem Glück gezwungen werden, oder nicht? Lange bin ich um die Bücher von Jennifer L. Armentrout herumgeschlichen, dachte mir immer, dass der Hype doch niemals so groß und die Bücher ...

Manchmal muss man zu seinem Glück gezwungen werden, oder nicht? Lange bin ich um die Bücher von Jennifer L. Armentrout herumgeschlichen, dachte mir immer, dass der Hype doch niemals so groß und die Bücher so fantastisch sein können. Ich habe immer neue Ausreden gefunden mich ihren Geschichten nicht zu widmen, egal wie neugierig ich war. Bis vor ein paar Wochen "Shadows - Finsterlicht" als Rezensionsexemplar überraschend bei mir ankam und ich mir dachte "Gut, das wird wohl ein Zeichen sein". Und ich kann gar nicht sagen, wie unglaublich glücklich ich über diese Überraschung bin, denn dieses kleine Büchlein hat mich komplett in seinen Bann gezogen.

Es ist die Vorgeschichte, ein Prequel, zur Lux-Reihe von Jennifer L. Armentrout, die wahrscheinlich jeder außer mir bereits kennt. Und ich denke auch, dass alle, die die Reihe bereits gelesen haben, vielleicht nicht ganz so euphorisch in Bezug auf dieses Buch sind wie ich. Aber für mich war es das erste Buch der Autorin und ich habe mich direkt auf den ersten Seiten in ihren Schreibstil verliebt, der locker leicht zu lesen ist und dennoch eine ganze Menge Gefühl vermitteln kann. Ich habe mehr als einmal Tränen beim Lesen vergossen und es gab Momente, die mich fast erstickt haben. Ich wollte nicht, dass das Buch endet - es hätte ewig weitergehen können, aber alles Schöne findet mal ein Ende und so musste ich auch von Dawson und Bethany Abschied nehmen.

Die Charaktere waren für mich authentisch rübergebracht und vor allem Dawson ist mir direkt ans Herz gewachsen. Wie er sich um Bethany sorgte fand ich überzeugend und nicht aufgesetzt. Ich habe eigentlich meine Probleme damit, wenn Charaktere sich zu schnell näher kommen, zu schnell von Liebe sprechen, aber hier passte es irgendwie und störte mich gar nicht, da die Anziehung zwischen den Beiden von Anfang an deutlich spürbar war und man diese Entwicklung daher gut nachvollziehen konnte.

So viel kann ich auch gar nicht sagen, denn mit knapp 200 Seiten ist es auch ein sehr dünnes Buch. Aber ich denke, dass es eine tolle Einführung in die Welt der Lux ist - wobei ich hier anmerken muss, dass erst relativ spät im Buch klar wird, was Lux eigentlich für Wesen sind. Man merkt sehr früh, wer im Buch Lux und wer Mensch ist, aber der genaue Unterschied wird erst einiges später erläutert, so fragte ich mich eine ganze Weile von welchen Wesen wir hier lesen. Aber das schadete der Geschichte nicht, denn sie konnte mich auch ohne dieses Wissen wirklich überzeugen.

Durch einen Zufall konfrontiert mit dieser Welt bin ich zu einem Fan der Geschichte geworden und freue mich nun sehr darauf auf die Hauptreihe erkunden zu können.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Schockierend und Gefühlvoll

CAPTUM
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Manchmal sind es diese Bücher, unter welchen man sich nicht viel vorstellen kann, die einen dennoch von der ersten Seite an begeistern können und uns gleich zu Beginn überzeugen. Mir ging es mit "Captum: ...

Manchmal sind es diese Bücher, unter welchen man sich nicht viel vorstellen kann, die einen dennoch von der ersten Seite an begeistern können und uns gleich zu Beginn überzeugen. Mir ging es mit "Captum: Born. Twice" von der lieben Isabel so, denn ich konnte mir beim Lesen des Klappentextes noch nicht so recht vorstellen, was für eine Geschichte ich da wohl bekommen werde und bin demnach ohne jegliche Erwartung ans Lesen des Buches gegangen. 

In diesem Buch begleiten wir David, welcher in ärmsten Verhältnissen Mexikos geboren und aufgewachsen ist und einfach seinem Leben entfliehen wollte. Mit dem Plan seine beste Freundin Mia an die Hand zu nehmen und abzuhauen, ging doch alles schief und er sah nicht mehr viel Sinn in seinem Leben. Doch die rettende Hand kam und man kann nur sagen --> Gott sei dank hat er sie ergriffen. Sein neues Leben führte ihn zwar immer wieder in die Vergangenheit, er trug seine Geister mit sich umher, aber der Wille, die Welt ein Stück weit zu verändern, trieb David immer weiter voran.

Captum wird in vielen Portalen etc. als Psychothriller geführt, dort würde ich ihn allerdings nicht einordnen, denn auch wenn die Geschehnisse grausam sind, ein Thriller ist es für mich nicht. Dennoch ist es ein Buch, welches unter die Haut geht und mich hat nachdenklich werden lassen. Denn alle Fiktion, alles erdachte in diesem Buch - es könnte genauso auch passieren. Nicht es könnte, es passiert und das ist etwas, das Isabel in eine wundervolle Geschichte gepackt hat, die berührt, schockiert und Hoffnung gibt. Eine Geschichte, welche mich nicht mehr losgelassen hat und welche ich wohl auch nicht zum letzten Mal gelesen haben werde.

Es ist eine unglaublich gute Storyline und man fliegt nur so durch die Seiten, immer mit dem Gedanken "Wie geht es wohl weiter". Ein Buch über Freundschaft und Verlust, über Liebe und Verrat, über das Verlassen und Ankommen. David findet unglaublich tolle Freunde, die ihn den Großteil seines Lebens begleiten und ihm in jeder Lebenslage zur Seite stehen. Doch lernt man in dem Buch ebenso, dass man scheinbar nie alles über seine Freunde weiß, egal wie offen die Beziehung zueinander ist. Es kommt so schockierenden Schicksalen, zu Vorwürfen, zur Entzweiung und zum einander wiederfinden. Man durchlebt einfach so ziemlich alle Gefühle, die einem beim Lesen begegnen können und ich denke gerade das ist es, was dieses Buch so besonders macht.

Vor allem die Verbundenheit von Mia und David war deutlich zu spüren. Zu jeder Zeit war Mia bei ihm, begleitete ihn und gab ihm Kraft - wo sie doch eigentlich so weit weg war. Eine Freundschaft, die in Kindertagen entstand und einen im Leben nicht mehr los lässt - so etwas wünschen wir uns doch alle. Dieses Buch zeigt, wie tief Freundschaften reichen können. Wie tief man miteinander verwurzelt sein kann und wie sehr eine solche Freundschaft einem in schlimmen Momenten Hoffnung geben kann. Einfach großartig!

Hatte ich bei "Californias Next Magician" noch ein Problem mit Isabels sehr detaillierten Beschreibung und bildlichen Dartstellung, war es hier genau richtig um alles zu transportieren, was die Geschichte hergeben kann. Captum ist für mich ein Buch welches zeigt, wie großartig Isabel schreibt und was für eine tolle Autorin sie ist.

Unabhängig von dem wirklich tollen Cover ist es eine Geschichte, die man gelesen haben sollte und die tief berührt. Ich hoffe auf weitere solcher großartigen Bücher von Isabel und kann euch allen nur empfehlen, mal einen genaueren Blick auf Captum zu werfen.

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