Liest sich ein bisschen wie Friedhof der Kuscheltiere
LieblingskindJoe Thorne zieht es zurück in seine Heimatstadt, der er vor langer Zeit den Rücken gekehrt hat und sich eigentlich geschworen hat diese nie wieder zu betreten. In dieser Stadt liegen Geheimnisse, Tragödien ...
Joe Thorne zieht es zurück in seine Heimatstadt, der er vor langer Zeit den Rücken gekehrt hat und sich eigentlich geschworen hat diese nie wieder zu betreten. In dieser Stadt liegen Geheimnisse, Tragödien und Schuld. Nun ist Joe am Tiefpunkt seines Lebens angelangt. Es erreicht ihn eine Mail mit anonymem Absender: „Ich weiß, was mit deiner Schwester passiert ist. Es passiert wieder“. Er kehrt zurück. Er will Antworten - um jeden Preis.
Mit dem Einstieg legt die Autorin gleich die Karten offen auf den Tisch: das Buch ist nichts für schwache Mägen. Zumindest, was den Prolog betrifft. Aber auch später gibt es noch einige eklige Passagen ^^ Wir sind direkt mitten in der Story, erbarmungslos und ohne Umschweife beginnt die Geschichte mit zwei Leichen und einer heftigen Botschaft mit Blut an die Wand geschrieben.
Es wird aus Joes Perspektive erzählt. Überwiegend befinden wir uns dabei in der Gegenwart, springen aber ab und zu in Joes Vergangenheit, aber nicht chronologisch, weil es sich eben um Joes Erinnerungen handelt und die halten sich an keine Chronologie. Das war manchmal verwirrend, hat aber auch für Spannung und noch mehr Rätsel gesorgt.
Joe ist ein schlimmer Zyniker. Seine Sprüche und Gedanken sind auf eine sehr bösartige Art und Weise todkomisch :D Ich mochte ihn. Bei mir kam er deutlich besser an als bei den anderen Figuren des Buches. Er ist ein Lügner, aber immerhin ehrlich zu sich selbst. Nur mich als Leserin lässt er erstmal im Dunkeln. Wir erfahren alles erst Stück für Stück. Seine Motive und Bestrebungen werden erst immer Verlauf der Geschichte klarer. Diese Art zu erzählen mag ich. Ich konnte rätseln und grübeln und wurde dabei nebenher noch gut unterhalten. Die Dialoge gaben der spannenden, düsteren Atmosphäre etwas Lockeres. Es nahm einem für ein paar Minuten die Anspannung, das fand ich ganz angenehm.
Alle Figuren schleppen irgendwelche Geheimnisse oder sonstige Päckchen mit sich rum, aber man kommt einfach nicht dahinter. Jeder Figur bin ich andauernd mit Misstrauen begegnet :D
Für mich wenig nachvollziehbar war die Art und Weise, wie und warum Joe in die Stadt zurück "gelockt" wurde. Es wurde erst sehr spät aufgeklärt und war für mich nicht schlüssig. Es entstand aber eine interessante Geschichte daraus, also was soll‘s...
Die Entwicklungen und Enthüllungen zu dem Fall und Joes Vergangenheit waren zutiefst beunruhigend ^^ immer wieder brachten mich die neuen Informationen zum Schlucken. Meine Phantasie ist mit mir durchgegangen. Was ist in Arnhill nur passiert? Und passiert das alles jetzt wieder? Die Stadt verbirgt ein Geheimnis, das niemand lüften will… ist wahrscheinlich auch besser so…
Es gab keine Auflösung. Ich hasse sowas :D das Essenzielle der Geschichte wird nicht erklärt. Oha... Eiskalt. Somit bleibt das Ende offen und mysteriös.
Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten. Ich mochte den Protagonisten, musste oft Schmunzeln und konnte fast die ganze Zeit mitfiebern. Das Ende war in Ordnung, die Auflösung nicht vorhanden, aber die Geschichte war gut. Habe die Geschichte gerne gelesen :)