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Veröffentlicht am 05.01.2021

Schwestern

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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Die Schwestern Marlene und Emma kamen nach dem Tod der Mutter schon sehr jung ins Waisenhaus. Dieser Roman erzählt ihre Anfänge als Lernschwestern in der neu eröffneten Kinderklinik Weißensee in der Nähe ...


Die Schwestern Marlene und Emma kamen nach dem Tod der Mutter schon sehr jung ins Waisenhaus. Dieser Roman erzählt ihre Anfänge als Lernschwestern in der neu eröffneten Kinderklinik Weißensee in der Nähe von Berlin, die vor allem durch für damalige Verhältnisse fortschrittliche Ernährungsmethoden auf sich aufmerksam machte. 

Marlene ist die ältere der beiden. Sie ist zwar auch empathisch, aber in erster Linie intelligent und lernbegierig. Sie möchte den Krankheiten auf den Grund gehen, wenn möglich sogar studieren und dann den kranken Kindern als Ärztin helfen. Schon in den ersten Tagen fällt sie einem jungen Arzt aus "höheren" Kreisen positiv auf. Es entwickelt sich eine Liebesgeschichte, die aber heftigem Störfeuern ausgesetzt ist.

Emma, die jüngere Schwester, ist ebenso fleißig und gewissenhaft, aber ihre Stärke liegt mehr in ihrer Einfühlsamkeit. Natürlich gibt es auch einen jungen Mann, der ihr Herz zu erobern versucht.

Insgesamt scheint mir dieser Roman gut historisch recherchiert zu sein, denn diese Klinik gibt es immer noch, auch wenn sie sich natürlich über die Zeit hinweg weiterentwickelt hat. Die Beschreibung von der Krankenhausausstattung, vom Klinikalltag, von Lerninhalten und Therapieansätzen wirken so realistisch, dass man das Geschehen sepiafarben bildlich vor Augen hat. Ebenso kann man eine genaue Vorstellung der Protagonisten gewinnen, weil ihre Garderobe, ihre Frisur sowie ihre gesamte Erscheinung und die geistige Haltung sehr einprägsam dargestellt werden.

In erster Linie deswegen hat mir das Buch so gut gefallen. Natürlich sind die Geschwister auch sehr sympathisch, und man verfolgt ihren Werdegang mit grossem Interesse. Da einiges sehr vorhersehbar ist und auch manches Klischee bedient wird, fehlt noch ein Tüpfelchen zum 5 Lesestern, aber trotzdem ist dieser Roman eine gute Wahl und macht neugierig auf den zweiten Band.





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Veröffentlicht am 14.12.2020

Ungleiche Schwestern

Das schwarze Gold des Südens
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Ende des 19. Jahrhunderts gerät die Bamberger Süßholzfirma Imhoff wegen einer Missernte in Schieflage. Die beiden Töchter Amalie und Elise sollen durch Vernunftehen zur Betriebsrettung beitragen. Amalie ...

Ende des 19. Jahrhunderts gerät die Bamberger Süßholzfirma Imhoff wegen einer Missernte in Schieflage. Die beiden Töchter Amalie und Elise sollen durch Vernunftehen zur Betriebsrettung beitragen. Amalie als pflichtbewusste Tochter fügt sich, wird aber durch das Leben so stark geprägt, dass sie ihre Entscheidung einer erneuten Prüfung unterziehen muss. Elise dagegen lässt sich nur durch ihr Herz leiten, flüchtet mit ihrem Herzallerliebsten bei Nacht und Nebel nach Paris, wo sie endlich ihre Leidenschaft zum Beruf verwirklichen kann: Sehr erfolgreich widmet sie sich der Herstellung feinster Pralinées mit Lakritzaromen.
Der Lebensweg der beiden ungleichen Mädchen wird wechselweise verfolgt. Amalie verschlägt es nach Italien. Dort erobert ein charmanter Italiener ihr Herz und bringt sie in arge Gewissensnöte. Nach und nach kommen Familiengeheimnisse ans Tageslicht, es gibt arglistige Intrigen und immer bleibt die Liebe als Leitmotiv.

"Das schwarze Gold des Südens" ist ein spannender und zugleich leidenschaftlicher historischer Liebesroman, der den Leser in eine andere Welt entführt. Mir hat vor allem die Schilderung von Montmartre und der Bau des Eiffelturms sehr gut gefallen. Die Charaktere sind sehr sympathisch und man fiebert dem Happy End entgegen.
Wer eine Lektüre fürs Herz sucht, der ist hier richtig gelandet.

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Veröffentlicht am 11.12.2020

Eine Prinzessin wird erwachsen

Teatime mit Lilibet
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Mit jugendlichen 22 Jahren tritt Marion Crawford in den Dienst als Gouvernante für die Prinzessinnen Elisabeth und der jüngeren Margaret. Eigentlich ist das Lebensziel der Schottin, sich der Bildung der ...

Mit jugendlichen 22 Jahren tritt Marion Crawford in den Dienst als Gouvernante für die Prinzessinnen Elisabeth und der jüngeren Margaret. Eigentlich ist das Lebensziel der Schottin, sich der Bildung der Kinder in den Slums zu widmen, doch nicht zu Unrecht erkennt sie, dass sie viel mehr bewirken kann, wenn sie an der Charakterbildung dieser beiden Adelskindern mitwirkt. Es ist erschreckend, wie weltfremd, selbstherrlich und privilegiert der Adel lebt. Da kann es nur von Vorteil sein, wenn man sie, wie Crawford es getan hat, mit den banalen Dingen des täglichen Lebens wie zum Beispiel einem Besuch bei Woolworth in Kontakt bringt. Die kleinen Mädchen wachsen der Gouvernante sehr ans Herz. Sie sind ihre Ersatzfamilie, da sie wegen ihres Berufes nie einen passenden Lebenspartner finden konnte. Doch die Kinder werden älter, es entsteht eine immer größer werdende Kluft zwischen allen. Die Biografie berichtet von hässlichen Charaktereigenschaften aller Beteiligten. Elisabeth verliebt sich in einen unsympathischen jungen Mann, Margaret ist von klein auf von Neid zerfressen und verübt gern bösartige Streiche, und auch die Protagonistin selbst zeigt sich nicht in einem günstigen Licht, weil sie gegen gutes Geld und gegen die ausdrückliche königliche Order ein Buch über ihre Erfahrungen mit den Prinzessinnen verfasst. Auch wenn sie ihrer besten Jahre dem Königshaus geopfert hat, zum Schluss keine adäquate Anerkennung dafür erhalten hat, so ist doch diese indiskrete Plauderei aus dem Nähkästchen ein unentschuldbarer Vertrauensbruch.

Nun ja, hier stellt sich die Frage, was ist Fiktion, was lässt sich historisch belegen. Egal, vieles ist sehr interessant, aber leider ist auch vieles etwas zu sehr in die Länge gezogen. Für mich jedenfalls war dieses Buch interessanter als ein Bericht in der Boulevardpresse und hat mir manch unerwartete Einblicke in eine königliche Familie gewährt.

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Veröffentlicht am 05.12.2020

Scharfschütze

Als die Nacht begann
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Erst mit diesem 7. Fall lerne ich Jan Tommen und seine geniale Truppe kennen. Ein mysteriöser Scharfschütze treibt in Berlin sein Unwesen. Die Opfer haben auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten, an ...

Erst mit diesem 7. Fall lerne ich Jan Tommen und seine geniale Truppe kennen. Ein mysteriöser Scharfschütze treibt in Berlin sein Unwesen. Die Opfer haben auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten, an denen man die Ermittlungen ansetzen könnte. Jans Kombinationsgabe und die beachtlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten seiner Freunde führen natürlich zum gewünschten Erfolg, wobei sie sich oft in der Grauzone des Erlaubten bewegen. Die Handlung ist geprägt von einem rasanten Verlauf, gepaart mit unerwarteten Wendungen. Man kann sich gut vorstellen, diesen Plot verfilmt zu sehen. Es ist sehr angenehm, dass der Autor sich auf den Fall konzentriert und seine Leser nicht mit einem komplizierten Privatleben seiner Protagonisten überfrachtet. Die Handlung ist in sich abgeschlossen, es gibt auch keinen roten Faden einer Sekundärhandlung, die sich dann durch alle Jan-Tommen Bände zieht. Ebenfalls ein Fakt, den ich persönlich sehr zu schätzen weiß, denn so habe ich nicht das Gefühl, dass mir etwas an Vorwissen fehlt, weil ich erst so spät in die Serie eingestiegen bin. Alexander Hartung hat einen rundum spannenden Thriller kreiert. Einen kleinen Punktabzug gibt es, weil die Handlung doch etwas realitätsfern ist, was allerdings dem Lesespaß nicht abträglich ist.

Veröffentlicht am 17.11.2020

Ein dicker Thriller

Aus dem Schatten des Vergessens
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Voller Begeisterung habe ich mich auf dieses Buch gestürzt, denn der Klappentext war sehr vielversprechend. Ein Obdachloser begeht Selbstmord und hat die Brieftaschen von zwei anderen Toten bei sich. Wo ...

Voller Begeisterung habe ich mich auf dieses Buch gestürzt, denn der Klappentext war sehr vielversprechend. Ein Obdachloser begeht Selbstmord und hat die Brieftaschen von zwei anderen Toten bei sich. Wo ist da der Zusammenhang? Zu Anfang erfüllten sich meine Erwartungen auf einen spannenden Thriller. Besagter Obdachloser ist psychiatrischer Behandlung gewesen. In seinem Appartement finden sich kryptische Hinweise, die entschlüsselt werden müssen und häppchenweise stellt sich heraus, dass seine wilden, in der Therapie geäußerten Fantasien nicht allein seinem kranken Hirn entsprungen sind, sondern dass da in der Vergangenheit einiges unter den Teppich gekehrt worden ist. Es sind vornehmlich die Ermittler Victor Lessard und Jacinthe Taillon, die den Ungeheuerlichkeiten auf die Spur kommen.
Generell ist die Idee des Autors wirklich gut und sein Schreibstil ist mitreißend, aber es ist von allem etwas zu viel:
zu viele Seiten, zu viele Personen, zu viele Schauplätze. Dieses Zuviel hat bei mir den Spannungsbogen zerrissen. Ich war froh, als ich mich durch das Ende gekämpft habe, einem Ende, das nicht wirklich den Höhepunkt des Thriller darstellt.
Es war mir auch ein Zuviel an persönlichen Episoden aus dem Leben Lessards. Normalerweise vertiefen diese Informationen die Bindung an die Protagonisten, aber hier bleibt doch eine Distanz bestehen, weil einfach der Sympathiefunke nicht überspringen will. Die Krönung allerdings ist Lessards unverschämte, verfressene (sorry!) Kollegin Jacinthe, die man am liebsten aus dem Skript herausschneiden möchte, weil sie so unsympathisch ist.
Obwohl " Aus dem Schatten des Vergessens" so ganz anders ist, als ich erwartet habe, ehrlich gesagt für mich persönlich sogar eine kleine Enttäuschung war, ist es kein schlechtes Buch. Deswegen runde ich meine 3.5 Lesesterne nach oben auf.