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Redrose

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2020

Wie eine Reise durch England

A. S. Tory und der letzte Sommer am Meer
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Dies ist bereits der 3. Band in dem Sid aus Deutschland und Chiara aus Italien für den sagenumwobenen Mister A.S. Tory aus London eine Aufgabe übernehmen.

Ich kannte die beiden Vorgänger Bände nicht, ...

Dies ist bereits der 3. Band in dem Sid aus Deutschland und Chiara aus Italien für den sagenumwobenen Mister A.S. Tory aus London eine Aufgabe übernehmen.

Ich kannte die beiden Vorgänger Bände nicht, aber es ist mir trotzdem mühelos gelungen, mich in die Story einzufinden.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und ich konnte mich prima in die jungen Reisenden hineinversetzen.

Sid ist inzwischen 17 Jahre alt, seine Freundin Chiara vier Jahre älter und die Verhältnisse zwischen ihnen sind ungeklärt. Gemeinsam wurden sie von Mister Tory nach London eingeladen und dieses Mal sieht alles nach einem erholsamen Urlaub aus. Doch Sid und Chiara schaffen es wieder, sich in eine gefährliche Sache verwickeln zu lassen.

Es geht um die traurige Situation der Flüchtlinge in Europa und um die Frage, was bedeutet Freiheit eigentlich für jeden von uns? Ich persönlich bin sehr froh, dass ich in einem freien Land geboren und nicht als junges Mädchen zwangsverheiratet wurde. Dass ich meinen Beruf frei wählen kann und nicht von der Gnade eines Mannes abhängig bin.

Trotz des ernsten Themas haftet dem letzten Sommer am Meer aber auch eine gewisse Leichtigkeit inne. Sid und Chiara sind junge, aufgeschlossene Menschen, die es auch verstehen, das Leben zu genießen und viel Spaß haben. Aus Chiara bricht immer mal wieder ihr italienisches Temperament durch und bei den italienischen Einschüben musste ich immer schmunzeln und konnte mir die junge Italienerin sehr gut vorstellen.

Ob aus Sid und Chiara wohl noch ein Paar wird? Lasst euch überraschen.

Mir hat die Geschichte gut gefallen und ich würde mich freuen, wenn es die Gesundheit von Mister Tory erlaubt, dass noch weitere Abenteuer folgen 😉

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Sanft wie Schnee und sprachgewaltig wie eine Lawine

Leise rieselt der Tod
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Leise rieselt der Schnee, so heißt es ja eigentlich. Doch was harmlos beginnt, endet tödlich.

Jennifer, frisch verlassen und mit der Aussicht, Weihnachten in einer halbleeren Wohnung allein zu verbringen, ...

Leise rieselt der Schnee, so heißt es ja eigentlich. Doch was harmlos beginnt, endet tödlich.

Jennifer, frisch verlassen und mit der Aussicht, Weihnachten in einer halbleeren Wohnung allein zu verbringen, entscheidet sich kurzentschlossen, das Angebot ihres Jungendfreundes Tom anzunehmen und über die Festtage zu ihm aufs Land zu fahren. „Ganz ohne Gans, Baum und Gedöns“, das ist der Plan.

Doch irgendwie will das ruhige Weihnachtsfest nur mit Champagner und Weihnachtsfilmen nicht gelingen, denn Jenny findet gleich am ersten Morgen eine Leiche im Garten von Tom. Dass der dann auch gleich noch verdächtigt wird, etwas mit dem Mord zu tun zu haben, ist nicht besonders zuträglich für eine weihnachtliche Stimmung. Ebenso wenig wie die Nachricht, dass Toms Eltern, Schwester und deren Kinder beschlossen haben, die neue Behausung von Tom ebenfalls heimzusuchen.

Jenny beschließt zu ermitteln und meldet sich gleich zu einem Weihnachtsflirtkurs an, schließlich hatte das Opfer ebenfalls eine Verbindung zum Seelenhof, wo dieser Kurs stattfindet.

Doch es bleibt nicht bei einer Leiche und schon bald muss Jenny feststellen, dass in dieser dörflichen Idylle so einiges im Argen liegt.

Die Sprache der Autorin hat mir sehr gut gefallen, ich habe das Buch in kurzer Zeit durchgesuchtet und das war bestimmt nicht das letzte Buch von Uli Aechtner, das ich gelesen habe.

„Der Schnee fiel vom Himmel wie Watte. Er war nicht nur lautlos, er dämpfte alle Geräusche ringsum. Das Dorf, die Wiesen und die Weiden waren schon bedeckt und schienen in einen friedvollen Weihnachtsschlaf gefallen zu sein.“

Diese Idylle wünsche ich mir für dieses Jahr auch, nur die Morde müssen es bei mir nicht sein, die lese ich lieber im Buch 😉 Und wenn es nicht schneit, probiere ich vielleicht mal das Sissi saufen aus. Wer dieses Trinkspiel noch nicht kennt, muss das in „Leise rieselt der Tod“ nachlesen und auch allen anderen kann ich diesen Weihnachtskrimi nur wärmstens ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Berührend, mitreißend und weckt das Fernweh

Zeit der Pfirsichblüte
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Dieses ist mein erstes Buch von Anja Saskia Beyer und ich stelle mit Freude fest, dass die Autorin bereits jede Menge Bücher geschrieben hat. Da freue ich mich schon auf weiteren Lesestoff, denn Zeit der ...

Dieses ist mein erstes Buch von Anja Saskia Beyer und ich stelle mit Freude fest, dass die Autorin bereits jede Menge Bücher geschrieben hat. Da freue ich mich schon auf weiteren Lesestoff, denn Zeit der Pfirsichblüte ist ein ganz besonders schönes Buch und weckt in mir die Lust auf mehr davon.

Schon bei dem Cover bekomme ich automatisch Lust auf Pfirsiche, blöd nur, dass es gerade Winter ist, da muss dann eben Pfirsichmarmelade her.

Annas Beziehung verläuft in eingefahrenen Bahnen, ihr Freund hat kaum Zeit für sie und sagt sogar den gemeinsamen Urlaub ab. Was liegt da näher, als mit der besten Freundin in den Urlaub zu fahren? Diese wünscht sich ausgerechnet Barcelona, die Stadt, in der Anna nach der Schule ein Auslandsjahr verbracht und ihre erste große Liebe erlebt hatte.

Die gemeinsame Reise von Anna und ihrer Freundin Carina wird so lebendig geschildert, dass ich mir gleich einige Punkte notiert und meinen Mann informiert habe, dass wir unbedingt mal nach Barcelona müssen 😉 Gekonnt auch die Rückblenden zu der Zeit, als Anna ihr Jahr in Barcelona verbracht hat, die wunderbare erste Liebe, die aber tragisch endete.

Fast konnte ich das Meer an Pfirsichblüten sehen und den Geruch der reifen Pfirsiche schmecken, immer wieder schön, wenn es einer Autorin gelingt, dass ich Teil der Geschichte werde.

Das Buch behandelt sehr einfühlsam auch ein ernstes Thema, worüber ich aber nichts schreiben möchte, um nicht zu spoilern.

Sollte man dieses Buch lesen? Ja, unbedingt! Ich bin schon sehr gespannt, ob sich, wenn das unbeschwerte Reisen wieder möglich ist, eine Reisewelle nach Barcelona bewegt und wir alle mit diesem Buch in der Hand, den Schauplätzen der Geschichte folgen werden 😊

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Spannende Einblicke in vergangene Zeiten

Der Faden der Vergangenheit
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Dieses Hörbuch wurde von Hannah Baus gelesen und sie macht ihren Job sehr gut. Ihre Stimme lässt die Protagonisten lebendig werden, allen voran Lady Abigail Mahony, eine mutige Kämpferin um die Rechte ...

Dieses Hörbuch wurde von Hannah Baus gelesen und sie macht ihren Job sehr gut. Ihre Stimme lässt die Protagonisten lebendig werden, allen voran Lady Abigail Mahony, eine mutige Kämpferin um die Rechte der Arbeiter in der Baumwollfabrik ihres Mannes aber auch ihrer Nachfahrin Melody, welche versucht Familie und Karriere als Oberstaatsanwältin unter einen Hut zu bekommen.

Die Geschichte startet in der Neuzeit, als Melody ihre neue Stelle in Stockmill antritt und in ihrer Freizeit die geerbte Immobilie Abigails Place ausräumt. Dabei findet sie Tagebücher, die lange verborgene Familiengeheimnisse enthüllen.

Lady Abigail lebte lange Zeit das beschauliche und wenig ereignisreiche Leben einer englischen Adeligen. Keine materiellen Sorgen, aber Frauen hatten keinerlei Rechte und waren nach landläufiger Meinung nicht geeignet, um Geschäfte zu führen oder Verantwortung zu übernehmen. Ich bin richtig froh, dass ich nicht zur damaligen Zeit gelebt habe. Als Frau hatte man nur die Wahl, zwischen anstrengender körperlicher Arbeit in einer Fabrik zu Hungerlöhnen, als ausgebeutete Bedienstete in herrschaftlichen Haushalten, Prostituierte oder zu Tode gelangweilter Aristokratin. Richtig empört habe ich mich über die vorherrschende Meinung, dass alles Gottes Wille sei, auf welchem Platz in der Gesellschaft man hineingeboren wird und dass ein gesellschaftlicher Aufstieg durch Fleiss nicht in seinem Sinne sei. 😉
Der Schreibstil von Felicity Whitmore ist packend. Gekonnt zieht sie die Leser in ihren Bann und lässt uns teilhaben am Leben ihrer Protagonisten. Ich konnte die Verzweiflung spüren, die die Arbeiter erlebten, wenn sie nach einem harten Arbeitstag mit 14 Stunden trotzdem nicht genug Geld verdient hatten, um sich eine anständige Mahlzeit zu gönnen. Und wenn sie nach Luft rangen, weil sie in verfallenen Behausungen ohne ordentliche sanitäre Anlagen hausen mussten und sich der schmutzige Nebel aus den Fabriken auf ihre Lungen legte. Hampton Hall im Gegensatz dazu, der Wohnsitz von Lord und Lady Mahony, liegt auf dem Hügel, umgeben von Grün und mit verschwenderischer Pracht ausgestattet.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, der Autorin ist es gelungen, mich zu berühren und so wünsche ich mir, mehr zu erfahren. Aber zum Glück ist das Ende dieses Buches, nicht auch das Ende der Geschichte.

Dies ist ja der erste Teil einer Trilogie und so warten noch zwei weitere Teile auf mich, in denen ich mehr erfahre, wie es weitergeht mit den liebgewonnenen Charakteren. Ich fürchte, ich werde auch ein paar nicht so liebgewonnene Protagonisten wiedersehen 😉 Es sind ja auch noch so viele Fragen offen. Ich freue mich auf Teil 2, der im Sommer nächsten Jahres erscheinen soll. Ich bin dann wieder dabei und tauche ein in die Welt der Arbeiter und Aristokraten.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Witziger Friesen-Krimi

Der falsche Friese
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Schon das Cover gefällt mir gut: späht doch ein Schaf frech um die Ecke herum.

Elli Vogel muss auf jeden Polizisten verdächtig wirken: hat sie doch das Talent, ständig über Leichen zu stolpern. Immerhin ...

Schon das Cover gefällt mir gut: späht doch ein Schaf frech um die Ecke herum.

Elli Vogel muss auf jeden Polizisten verdächtig wirken: hat sie doch das Talent, ständig über Leichen zu stolpern. Immerhin lenkt sie das von ihrer momentanen Tätigkeit ab, muss sie sich doch um die Hochzeitsvorbereitungen ihrer Eltern kümmern, verkehrte Welt 😉

Aber in Ostfriesland geht es anscheinend anders zu als im Rest der Welt. Irgendwie entspannter und oft sau komisch. Und so habe ich mich ein wenig wie im Urlaub gefühlt, als ich diesen Krimi gelesen habe. „Ich schloss die Augen und genoss die wärmenden Sonnenstrahlen auf meiner Haut.“ Fast konnte ich den Geruch des Meeres riechen und hörte das Kreischen der Möwen und der heranrollenden Wellen.

Doch ganz so friedlich blieb es nicht, immerhin galt es ja ein paar Morde aufzuklären. Und die Hochzeit über de Bühne zu bekommen, die unter keinem guten Stern zu stehen schien.

Wer Elli bei ihren Ermittlungen unterstützen möchte, sich für einen humorvollen Krimi begeistern kann, der ist bei „Der falsche Friese“ bestens aufgehoben.

Ich bin schon auf weitere Abenteuer von Elli gespannt und empfehle dieses Buch gerne weiter.

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