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Paschi

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Das Buch hält, was es verspricht.-

Dornteufel
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,,Sie versprechen dir Schönheit, doch der Preis dafür ist tödlich''.
Das ist der Untertitel von Eva Almstädts ,,Dornteufel''. Betrachtet man zusätzlich noch das Cover, so scheint schnell ersichtlich, ...

,,Sie versprechen dir Schönheit, doch der Preis dafür ist tödlich''.
Das ist der Untertitel von Eva Almstädts ,,Dornteufel''. Betrachtet man zusätzlich noch das Cover, so scheint schnell ersichtlich, was das Thema dieses Buches sein könnte. Das ist natürlich nichts schlechtes, das Cover soll gerne auf den Inhalt verweisen, aber vielleicht nicht unbedingt auf solch offensichtliche Art. Nichtsdestotroz ist die Handlung von Beginn an spannend und hält den Bogen.

Als die Ingeneurin Julia Bruck von ihrer Klimatechnikfirma nach Bihar in Indien geschickt wurde, war ihr natürlich nicht klar, welcher Schrecken ihr bevorstehen würde.
In dem Kosmetikkonzern Serail Almond ist sie für die Wartung der Klimanlagen zuständig und macht beim Studieren des Gebäudeplans seltsame Entdeckungen. Gleichzeitig verschwindet ein Freund von ihr, der ebenfalls bei Serail Almond angestellt ist.
In Indien überschlagen sich die Ereignisse, während parallel von Figuren und Geschehnissen in New York, Paris und auf einem Schiff erzählt werden.
In New York hat eine Frau mit merkwürdig entstelltem Gesicht Suizid begangen, ein Officer musste dies mitansehen. In Paris wohnt die Schwester des Opfers und auf dem Schiff (Containterschiff) befindet sich ein Flüchtling, der an die Falschen geraten ist.

Hier wird deutlich, dass die Erzählerperspektive nullfokalisiert ist und somit über den Figuren steht. Darüber hinaus lassen sich die Handlungsstränge als Parallelhandlungen zur Rahmenhandlung, dem Geschehen in Indien, verstehen und ereignen sich auf gleicher Zeitebene, nur an jeweils anderen Orten.
Fast alle Handlungsstränge laufen im weiteren Fortgang des Plots zusammen. Dem Leser wird relativ schnell klar, wie diese zueinander stehen, wodurch ein Teil der Spannung wegfällt, dennoch ist die Ereignisverkettung auf eine eigene Weise spannend und die schöne, verständliche Sprache, ohne Schachtelsätze, ermöglicht einen guten Lesefluss. Nichtsdestotroz fällt hier etwas negativ ins Gewicht, dass die Gefühlsregungen der Figuren und Eindrücke von Erlebtem immer nur kurz angeschnitten werden, wodurch eine Idendifizierung sehr schwer gemacht wird. Auch wird hin und wieder ein und derselbe Handlungsstrang über zwei aufeinanderfolgende Kapitel künstlich auseinandergerissen, aus welchem Grund bleibt unklar. Ausßerdem kommt es im Handlungsverlauf zu einer Reihe von logischen Ungereimtheiten, die doch irritierend beim Lesen waren. Einige davon scheinen absichtlich eingebaut worden zu sein, etwa offene Fragen, falsche Fährten, die auch partiell geklärt werden. Andere ,,Logikfehler'' blieben auch solche.
Allerdings wurde der Leser somit auch an der Stange gehalten. Ebenfalls in den Bereich der Handlungslogik fällt die Tatsache, dass immer wieder gern vom altbekannten ,,deus ex machina'' Gebrauch gemacht wird.
Kommt Julia an einer Stelle nicht weiter, ,,fällt ihr auf einmal wieder ein'', dass sie Messerwerfen kann oder ,,auf einmal'' steht ihr in einer brenzligen Situation ein Helfer gegenüber. Das wirkt leider etwas gewollt, erleichtert den Leser aber natürlich auch. Man möchte schließlich, dass die Guten gewinnen!
Gegen Ende des Buches beschleicht einen die Vermutung, dass der Plot doch recht schnell zu einem Abschluss kommen sollte, da sich auf einmal ein enormer Zeitsprung ereignete. Erklärungen und weitere Schritte der Figuren wurden einfach nicht erzählt.

Alles in allem war die Thematik trotzdem sehr spannend und ,,deus ex machina'' eilte zumindest nicht bei JEDEM schlimmen Ereignis zu Hilfe. Das machte das Geschehen insgesamt ein kleines bisschen glaubhafter. Es ist spannend erzählt und klar geschrieben. - trotz kleinen Fehlerchen hat mir das Lesen doch viel Freude bereitet!

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Veröffentlicht am 16.10.2018

Vorhersehbarer aber spannender 0815- Thriller

Pfad der Lügen
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Zum Buch:

Der Psychothriller ,,Pfad der Lügen'' wurde von der britischen Autorin Lucy Dawson geschrieben. Dies ist bereits ihr sechster Roman, in dem deutlich ihr einstiges Psychologiestudium zum Tragen ...

Zum Buch:

Der Psychothriller ,,Pfad der Lügen'' wurde von der britischen Autorin Lucy Dawson geschrieben. Dies ist bereits ihr sechster Roman, in dem deutlich ihr einstiges Psychologiestudium zum Tragen kommt.
Die Geschichte handelt von der Protagonistin Sally, die mit ihrem Mann Matthew und ihren Kindern Chloe und Theo ein recht durchschnittliches Familiendasein führt.
Stetig auf Trap von ihrem nicht zu schreien aufhören wollendem kleinen Sohn, fällt sie am Abend gestresst ins Bett und wacht am nächsten Morgen mit dröhnendem Schädel, im Morgenmantel, in einem Taxi an der Küste von Cornwall auf.
Sally kann sich an nichts der vergangenen Stunden erinnern und findet nur einen Abschiedsbrief in ihrer Tasche vor.
Für ihre Familie ist eins klar: Sally hat versucht sich das Leben zu nehmen!

Meine Meinung

Die erste Skepsis tauchte schon bei Sallys Heimkehr von Cornwall auf. Die Protagonistin wurde sehr unterschiedlich und teils fraglich empfangen, was zu Spekulationen führte... Mehr sei hier nicht verraten!

Zunächst möchte ich aber auf die Aufmachung des Buchs eingehen. Das Cover wirkt, ähnlich wie die Story, verwirrend. Man weiß nicht genau was Meer ist und was Himmel. Dies schafft eine interessante Verbindung zum Inhalt des Buches. Auf der anderen Seite muss ich auch sagen, dass es ein 0815 Cover ist, das zu jeglichem Psychothriller passen könnte, der an einer Küstenregion spielt. Nichtsdestotrotz ist die Erscheinung solide und weckt definitiv kein Desinteresse.

Dawsons Schreibstil ist flüssig, beinhaltet nur hier und da ein paar Rechtschreibfehler, was mich als Orthografiefanatikerin etwas genervt hat. Ansonsten werden Gefühle und Gedanken, vor allem die der Protagonistin ( es handelt sich ja auch um ein Werk mit interner Fokalisierung) ,sehr tiefgehend und ausführlich dargestellt. Dies lässt zu, dass man auf ihrer Seite steht. An dieser Stelle muss ich aber auch darauf zu sprechen kommen, dass manche Eigenheiten von Sally beim Lesen gestört haben, manchmal sogar aggressiv machten. Sally wird als Helicopter Mutter dargestellt, die wirklich immer ruhig gegenüber ihrer Kinder ist und nie Mal etwas lauter wird. Auch die Tatsache, dass sie vieles tabuisiert, nervt auf Dauer und lässt sie nicht so authentisch wirken.
Einige Figuren lassen schon nach kurzer Zeit Mutmaßungen zu, die den Spannungsbogen etwas durchbrechen und beim aufmerksamen Lesen den Ratespaß ein bisschen verringern.
Was ich unter anderem als sehr anstrengend empfunden habe, war der Nichtglaube der Familie, dass Sally sich nicht suizidieren wollte. Sie hat bestimmt dreißig Mal vor ihrem Mann, sowohl als auch vor ihren eigenen Eltern (!) beteuert, dass sie keinen Selbstmord begehen wollte und keine einzige Person aus ihrem nähren Umfeld wollte ihr Glauben schenken. Das war als Leser äußerst frustrierend.

Wirft man nun einen Blick auf den Plot, so lässt sich sagen, dass dieser auf alle Fälle viele spannende Momente beinhaltet, aber sich dennoch, oder vielleicht eben auch aufgrund dessen der Höhepunkt etwas verliert.
Trotzdem hat es definitiv Spaß gemacht das Buch zu lesen und die Handlung zu verfolgen.
Oftmals wird man als Leser auf eine falsche Fährte gelockt, wie es Psychothriller gerne tun, merkt jedoch fast etwas zu schnell, dass es so nicht sein kann.
Auch gewisse Vorkommnisse sind einfach zu offensichtlich, als dass sie eine Wendung der Handlung hervorrufen könnten.

Fazit

Alles in allem kann ich sagen, dass das Buch ein solider Thriller ist, der auf jeden Fall Spaß gemacht hat. Allerdings ist er sehr vorhersehbar und birgt keine Neuheit á la ,,mit sowas hab ich ja jetzt gar nicht gerechnet''.
Für den Lesespaß zwischendurch aber durchaus geeignet!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.02.2023

Irrungen und Wirrungen im ewigen Eis

Der Riss
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Passend zum deutschen Winter und zum Namen des Autors ist der Handlungsort von Thilo Winters Thriller „Der Riss“ die Eiseskälte der Antarktis. 1959 unterzeichneten zunächst zwölf Nationen den Antarktisvertrag, ...

Passend zum deutschen Winter und zum Namen des Autors ist der Handlungsort von Thilo Winters Thriller „Der Riss“ die Eiseskälte der Antarktis. 1959 unterzeichneten zunächst zwölf Nationen den Antarktisvertrag, der eine friedliche und wissenschaftliche Nutzung des Südkontinents garantieren sollte. Seither befinden sich Forschungsstationen am Südpol, deren Besatzung unter anderem auch die Vulkanaktivitäten im antarktischen Gebiet untersucht. Wichtig ist diese Forschungsarbeit deshalb, weil das Eis, das auf die Vulkane drückt, durch die Erderwärmung schmilzt und somit auch ein Ausbruch in den Bereich der Wahrscheinlichkeit rücken könnte. Würde das passieren, so könnte der Westantarktische Eisschild abschmelzen und zu einem Anstieg des Meeresspiegels führen, was wiederum Flutkatastrophen herbeiführen könnte. Man merkt folglich: es drängt. Bei der erstmaligen Untersuchung dieser Aktivitäten setzt Winters Roman an und nimmt den Lesenden mit an einen Ort, an dem man sich besser warm anziehen sollte, ha!

Als die Protagonistin und Vulkanologin Antonia Rauwolf auf die Forschungsstation gekommen ist, war ihr Bruder bereits zusammen mit dem Forscher Pietro Malatesta verschwunden. Antonia wird als Ersatzwissenschaftlerin eingesetzt. Natürlich steht dabei ihr Vorhaben, nach ihrem Bruder zu suchen, im Vordergrund. Selbstverständlich tut sie das auch, entgegen aller Widerstände, denn Antonia hat bereits eine Vermutung, an welchem Ort ihr Bruder sich im ewigen Eis gerettet haben könnte! Schon an dieser Stelle klaffen einige logische Risse und werden dem Titel gerecht. Wann hat Antonia erfahren, dass ihr Bruder verschwunden war und warum hat sie ihre Vermutungen nicht geäußert als im großen Stil nach ihm gesucht wurde? Die logischen Wunden vergrößern sich zwar nicht, jedoch wurden hier und da immer mal neue Schnitte gesetzt, die mich erst leise und dann lauter ein hysterisches „Hä?!“ ausstießen ließen. Manche Formulierungen ergeben erst nach dreimaligem Lesen Sinn:
„Wenn wir die Wunde oberhalb des Herzens positionieren, senkt die Schwerkraft den Blutverlust“ – Wunde oberhalb des Herzens positionieren heißt dann, dass wir die Wunde ausschneiden und dann auf die Stirn kleben. Natürlich ist irgendwann klar, was gemeint ist und vermutlich den meisten Menschen auch schon deutlich früher als mir, für mich jedoch sind das Stolpersteine im Lesefluss. Teilweise sind es auch Wende- und Knackpunkte, welche wichtig für den weiteren Handlungsverlauf sind und völlig missverständlich ausgedrückt wurden. Wenn es um räumliche Beschreibungen oder Objektbeschreibungen geht, hatte ich beim Lesen einiger Passagen entweder gar nichts im Kopf oder den Gedanken an ein Glas Wein, weil es sowieso egal ist. Es war an vielen Stellen nicht ganz leicht eine klare Vorstellung oder ein inneres Bild vom Bewegungsablauf und veränderter Positionen von Personen zu erhalten.
Man könnte jetzt behaupten, dass das gut und gerne mal passieren kann, wenn man die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches hat, auf der anderen Seite scheint es mich wohl einfach nicht zu 100% in den Bann gezogen zu haben.
Die Gesamtlogik der Erzählung ist dagegen auch für mich schlüssig und alles ergänzt sich gut, wenn es auch schon echt sehr dick aufgetragen ist. Denn schließlich bleibt es nicht bei Emilios bloßen Verschwinden, dahinter stecken nämlich auch noch eine Vorgeschichte und nebenbei noch ein paar Parallelthemen, die den Kreis dann schließen sollen. Manche der Nebenereignisse wirken stark überzogen, beinahe absurd, passen aber dennoch gut in’s Gesamtbild. Unter anderem werden interessante neue wissenschaftliche Entdeckungen gemacht, die rational gesehen super wichtig sind, affektiv haben sie mich so sehr fasziniert wie ein Stein von einem Ei fasziniert sein kann. Letztlich weiß man, dass die Basics recherchierbar und wahr sind und irgendwo findet man auch einen Artikel dazu in der FAZ oder so und alle NaturwissenschaftlerInnen recken kreischen die Hände in die Luft und sind total begeistert und ich denke mir ,okay, cool‘. Was man dem Roman allerdings lassen muss:
Die Sprache ist wirklich sehr lebhaft und komplexere wissenschaftliche Hintergründe werden auch gerne mal metaphorisch erklärt, was dem Verständnis sehr zuträglich ist. Über den Spannungsaufbau lässt sich auch grundsätzlich nicht meckern, wenn die Geschichte mich einfach mehr gecatcht hätte.
Der Roman ist definitiv lesenswert, da er super geschrieben und sehr gut recherchiert ist. Auch die Thematisierung des Klimawandels und die Kritik am menschlichen Eingreifen in die Natur werden hier und da miteingebracht, wodurch der Text auch als gesellschaftlich relevant gelten kann. Leider haben mich die logischen Brüche und meine Orientierungslosigkeit jedoch so entnervt, dass der Thriller mich leider nicht zu 100% abholen konnte.

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