Emotionale Geschichte mit ernstem Hintergrund
Meine Meinung:
Ich muss mich ja an dieser Stelle mal outen: ich bin jemand, der sich mit Büchern, die in Deutschland spielen, immer nicht ganz so leicht tut. Ich bin ein Mensch, der gerne Geschichten ...
Meine Meinung:
Ich muss mich ja an dieser Stelle mal outen: ich bin jemand, der sich mit Büchern, die in Deutschland spielen, immer nicht ganz so leicht tut. Ich bin ein Mensch, der gerne Geschichten liest, die in anderen Ländern spielen und mir diese Welten näherbringen. Dennoch wollte ich "Breakaway" gerne lesen, weil es mich vom Klappentext und vom Inhalt einfach ansprach und ich neugierig war, welche Geschichte da dahinter steckt.
Und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Im Fokus steht die junge Lia, die aufgrund eines schlimmen Erlebnisses ihre Sachen packt und spontan nach Berlin fährt, um dort eine Auszeit zu nehmen. Man fragt sich direkt, was ihr passiert ist und wieso und vor allem wovor sie geflohen ist. Doch das bleibt lange Zeit offen. Man kann nur spekulieren, doch erst nach und nach werden die Hintergründe klarer und es dauert sehr lange, bis man das ganze Ausmaß begreift. Doch selbst dann ist es mitunter noch stellenweise im Dunkeln. Ich war sehr fasziniert von Lia, denn ihre Gefühlslage und der Kampf in ihrem Inneren wurde sehr gut dargestellt. Die Autorin hat ihr Verhalten und ihr Empfinden sehr authentisch dargestellt und die dahinterliegende Thematik gut eingebunden. Wie man dem Klappentext bereits entnehmen kann spielt Mobbing hier eine zentrale Rolle und ich fand es sehr schlimm, wie ihre Mitmenschen teilweise mit ihr umgegangen sind. Vor allem, da sie aufgrund dessen ihre Leidenschaft verliert, die sie immer ausgemacht hat.
Doch ihre Reise nach Berlin beschert ihr Veränderung, sie lernt neue nette Menschen kennen, startet ganz von vorne, wenn auch nur auf Zeit. Das bringt jedoch auch Probleme mit sich, mit denen sie sich im Verlauf konfrontiert sieht. Ich war gespannt, wie sich das für sie entwickeln würde und war immer froh, wenn sie ein wenig aus ihrem Schneckenhaus rauskam.
Und dann ist da ja noch Noah. Auch ihn lernt sie auf ihrer Reise kennen und aus einer anfänglichen Bekanntschaft entwickelt sich mehr. Ich fand auch Noah als Charakter sehr spannend, auch er hat seine eigenen Sorgen und Probleme im Hinblick auf seine Familie, wobei es auch hier eine Weile dauert, bis das Ausmaß klar vor einem steht. Man konnte hier wieder spekulieren und ich hatte mitunter echt abstruse Theorien. Die Auflösung band sich dann wunderbar in die Hauptgeschichte ein und hat die ganze Sache absolut rund gemacht. Noah ist auch ein sehr emotionaler Mensch, was ihm einiges an Problemen einbringt und auch im Bezug auf Lia agiert er manchmal auf eine Art wo ich dachte "Ernsthaft Junge, muss das sein?" Hier gibt es das ein oder andere Auf und Ab und es wird mitunter ziemlich emotional und dramatisch.
Die Mobbing-Thematik und alles, was hier eine Rolle spielt, hat die Autorin sehr gut umgesetzt. Das Buch war authentisch und gefühlvoll, auch im Hinblick auf das Pairing Noah/Lia. Aber manchmal hätte ich mir sogar noch ein bisschen mehr Tiefe gewünscht, ein bisschen mehr im Bezug auf die Probleme der Protagonisten. Ich hatte dann noch die ein oder andere offene Frage, die dann eben nicht beantwortet wurde.
Aber alles in allem war das Buch sehr schön zu lesen und insbesondere am Ende hat mich Lias Aktion zu Tränen gerührt und das war wunderbar dargestellt.
Wer gerne mal ernste Themen liest der wird hier nicht enttäuscht sein, ich persönlich hatte schöne Lesestunden mit diesem Buch und freue mich schon auf die weiteren Bände der Reihe.
Fazit:
★★★★☆
Eine sehr schöne und berührende Geschichte, die wichtige und tiefgreifende Themen aufgreift, die in unserer Gesellschaft eine Rolle spielen. Ich vergebe für dieses Buch 4 von 5 Sternchen!