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Veröffentlicht am 28.12.2018

Wer ein Fan von Wortakrobatik ist und gerne mit Buchstaben jongliert, wird in dieser Geschichte einen Schatz entdecken.

Der Wortschatz
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Elias Vorpahl hat mit seinem Debüt-Roman ein außergewöhnliches, fabelhaftes, märchenähnliches Werk vorgelegt. Eine solche Art von Geschichte habe ich so noch nie vorgefunden.
Vorpahl wagt sich an das ...

Elias Vorpahl hat mit seinem Debüt-Roman ein außergewöhnliches, fabelhaftes, märchenähnliches Werk vorgelegt. Eine solche Art von Geschichte habe ich so noch nie vorgefunden.
Vorpahl wagt sich an das abstrakte Thema Sprache und haucht den Wörtern Leben ein, so dass diese personalisiert und zu Protagonisten werden, die somit greifbar und nahbar sind. Sie bekommen ein Gesicht und werden zu Charakteren. Man kann mit ihnen fühlen und sich mit ihnen identifizieren.

Hauptprotagonist ist ein Wort, das mit sich selbst nichts anzufangen weiß, weil es seine wahre Bestimmung nicht (mehr) kennt. Mit der Frage „Wer bin ich?“ macht es sich auf eine lange Reise durch die Welt der Sprache und hofft, DIE Antwort zu finden. Die Reise ist beschwerlich und gefährlich. Doch wie es bei vielen Geschichten so ist, trifft unser Wort viele Weggefährten, die ihm mit Wort und Tat hilfreich zur Seite stehen. Unser Wort muss sich so z.B.: in einem Sprachfluss und bei Wortspielen behaupten und sich mit einem Buchstaben-Salat auseinandersetzen.
Ganz klassisch endet das Buch mit einem: Ende gut – alles gut. Denn zum Schluss erfährt es schließlich, welch wichtige Bedeutung ihm zukommt.

Die Geschichte ist voll von Wortspielen, Metaphern, Doppeldeutigkeiten und Poesie.
Man findet immer Anspielungen auf andere große Klassiker der Kindheit wie: „Der kleine Prinz“, „Momo“, „Die Unendliche Geschichte“, „Alice im Wunderland“ und andere.
Mir hat es gefallen, solche solche 'Mitspieler' zu entdecken, da man sie als liebgewonnene Erinnerungen aufleben lassen konnte und sie als Gefährten ansehen konnten, die das Wort – und einen selbst – auf der Reise durch die Sprachwelt begleiteten.

Die Geschichte an sich hat einen einfachen Kern. Aber das Buch lebt nicht unbedingt von der Handlung. Leben und Spannung kommt auf, wenn es der Leser schafft, sich zwischen den Zeilen zu bewegen, die Faszination der Sprache, Worte und Buchstaben entdeckt und vielleicht auch die Einladung des Buches versteht, die Reise des Wortes fortzusetzen.
Beim Lesen der Geschichte entwickelt man langsam wieder ein eigenes Wortgefühl und macht sich über die Bedeutung der Sprache Gedanken.

Wenn man das Buch gelesen hat, wird einem bewusst, wie fantastisch, vielschichtig aber auch einzigartig unsere Sprache ist. Sprache ist nicht nur die Summe der Wörter. Sprache ist mehr!

Ein kurzes Buch, das lange nachklingt.

Veröffentlicht am 29.01.2024

"Ein Freund, ein guter Freund...

Meck und Schneck: Klappt doch!
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….. das ist das Beste was es gibt auf der Welt“. So heißt es schon ein einem bekannten Lied.
Und genau das will die kleine Abenteuer-Geschichte von den beiden Tier-Freunden Meck und Schneck erzählen.
Schneck ...

….. das ist das Beste was es gibt auf der Welt“. So heißt es schon ein einem bekannten Lied.
Und genau das will die kleine Abenteuer-Geschichte von den beiden Tier-Freunden Meck und Schneck erzählen.
Schneck ist - man sieht es, und der Name deutet es an - eine Schnecke mit einem riesigen Schneckenhaus auf dem Rücken. Und Meck? Meck ist ein kleines knuffiges Fantasie-Tierchen, das (vor)witzig und quirlig Schneck zu Seite steht.
Die erste Geschichte von den beiden kenne ich nicht. Auch wenn es eine Reihe ist und bestimmt auch weitere Geschichten folgen, kann man jedes Buch für sich lesen.

In dieser Geschichte werden Schneck und Meck von einem aufkommenden Gewitter überrascht und wollen deshalb so schnell es geht ins sichere Zuhause - ihre Höhle.
Weil der Weg aber zu weit ist, überredet Meck Schneck, gemeinsam eine Abkürzung zu nehmen, die zudem auch noch auf einem Verbots-Weg verläuft und einige Hindernisse bereit hält.
Der unsichere, und auch ängstliche Schneck bekommt dabei immer wieder Mut von Meck zugesprochen. Sein Standardspruch „Klappt doch!“ / „Klappt schon!“ hilft also weiter.
Mir gefällt in dem Buch, dass gezeigt wird. dass man sich auf Freunde verlassen kann und dass man mit einem guten Partner durch ‚Dick und Dünn‘ gehen kann.
Ob Ameisen oder Beeren auch echte Gefahren oder Hindernisse bedeuten, das soll dann jeder selber für sich beurteilen.
Die in einer warmen Farbgebung gestalteten Illustrationen sind auf jeden Fall gelungen. Der Blick von Schneck ist fantastisch und der kleine blaue Meck sticht mit seiner Niedlichkeit hervor und vermittelt gute Laune.

Das Buch ist für Kinder ab zwei Jahren auch zum Selber-Anschauen geeignet, da es aus dicken, stabilen Pappseiten besteht. Die Geschichte ist ein einem einfachen, schlichten gut verständlichen Deutsch geschrieben, so dass auch Erstleser z.B. ihren jüngeren Geschwistern / Freunden das Abenteuer vorlesen können.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Geheimnis der Trauer // Sterben heißt, loslassen können / dürfen

Was bleibt, wenn wir sterben
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Ein ruhiges und einfühlsames Buch, das sich mit dem Lebensende und der damit verbundenen Trauer befasst.

Über den Tod wird nicht gern gesprochen, da er ein dunkles und das letzte Kapitel unseres Lebens ...

Ein ruhiges und einfühlsames Buch, das sich mit dem Lebensende und der damit verbundenen Trauer befasst.

Über den Tod wird nicht gern gesprochen, da er ein dunkles und das letzte Kapitel unseres Lebens ist. Aber jeden trifft es!

Louise Brown, ist keine ‚gelernte‘ Trauerrednerin, sondern sie schöpft aus der Erfahrung als Trauerende - sie hat kurz hintereinander beide Eltern verloren und aus der Erfahrung als Journalistin. So kann sie sich leicht in die Gefühle der Menschen, die einen nahestehenden Menschen verloren haben, hineinversetzen und so mit den Hinterbliebenen einfühlsame, helfende Gespräche führen.

Das Buch ist in einer wunderbar ruhigen tröstenden aber auch ermunternden Sprache geschrieben. Die Erfahrungen, die Louise Brown beschreibt sind immer kleine Erlebnisse und damit verbundene Gefühle, die einzelne Personen haben. Somit hat das Buch eine sehr persönliche und individuelle Note, die trotz der anonymen Geschichten doch Gestalt annehmen.
Viele Bemerkungen machen einen nachdenklich. Mich hat z.B. berührt, dass „wer trauert, ist oft doppelt einsam“ (S.109), denn schließlich verliert er eine wichtige Person, und gleichzeitig wenden sich andere Bekannte von ihm ab. Aber wer kennt es nicht, das Gefühl, wie verhalte ich mich einer Person gegenüber, der einen lieben Menschen verloren hat. Beim Lesen lernt man etwas über den Umgang mit Trauernden. Reden - so meint Brown - ist immer besser als schweigen. Und es muss nicht immer das „Mein Beileid“ sein, dass wie eine Floskel wirken kann. Brown macht Mut, auch im Gespräch einfach nur kleine Anekdoten, persönliche Eigenheiten des Verstorbenen zu erwähnen, um seine Nähe zu zeigen.
Auch eigene Erfahrungen, wie das Ausmisten der Wohnung (Was hebe ich auf) werden wunderbar beschriebenen, so dass man schon irgendwie darauf vorbereitet wird, dass man selbst einmal mit solch einer Aufgabe konfrontiert wird.
Sie zeigt auch auf, dass die eigene Einstellung zum Sterben ein wichtiger Punkt ist, wie letztendlich unsere Nächsten mit der Trauer umgehen (können).
Brown macht Mut, die eigene Trauer und die der anderen zuzulassen und zu akzeptieren - und zwar als individuelles sehr persönliches Gefühl, über das man sich nicht schämen muss.

In meinen Augen ist dieses „Erfahrungsbuch“, für Menschen, die mit dem Tod eines Mitmenschen konfrontiert sind oder in naher Zukunft davon betroffen sein werden, sehr lesenswert, da es Mut macht, sich mit diesem Lebensabschnitt vertraut zu machen.
Mir hat das Buch gut getan.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Tierischer Spaß im Badezimmer

Edition Piepmatz: Seif dich ein, sagt das Schwein
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Waschen, Kämmen, Zähne Putzen - so haben die Kleinen ihre Freude dabei

Das mit dicken Seiten ausgestattete recht handliche bunte Pappbilderbuch ist für die kleinsten der Kleinen konzipiert. Es ist wirklich ...

Waschen, Kämmen, Zähne Putzen - so haben die Kleinen ihre Freude dabei

Das mit dicken Seiten ausgestattete recht handliche bunte Pappbilderbuch ist für die kleinsten der Kleinen konzipiert. Es ist wirklich ein Erst-Leser-Vorlesebuch. Es ist vor allem aber zum Anschauen gedacht, denn die Textelemente sind sehr, sehr wenig. Zu jedem der sieben Bilder ist stets ein kurzer, netter Reimsatz zu finden. Reime finde ich für diese Zielgruppe immer passend, denn Reime haben auch was Melodisches, was ins Ohr geht und im Kopf hängen bleibt. Ja, da muss ich an Pumuckl denken, den er sagte immer: „Ui, das reimt sich, und was sich reimt ist gut!“ Die Zeichnungen sind sehr freundlich und frisch. Die dargestellten Tiere - man sieht jeweils ein erwachsenes Tier mit einem Kind - sind aus unterschiedlichen Lebenswelten. So begegnen wir Schweinen, Bären, Katzen, Mäusen etc. . Gelungen finde ich, wie gezeigt wird, wie die täglich notwendige Körperpflege ausschaut: Zähne putzen, Waschen und Kämmen. Sicherlich regen die Reime auch an, sich eigene Tiere auszudenken und einen schönen Reim zu finden. Zudem ist jeder Doppelseite eine andere Farbe zugeordnet, so dass auch Farben gelernt werden können. Dadurch, dass „Groß und Klein“ zu sehen ist, können sich die Kinder sicherlich in der Eltern-Kind-Rolle wiederfinden.
Auch wenn das Buch wenig Seiten hat, finde ich den Preis von 7,99 Euro angebracht, da es wirklich dicke, stabile (unbeschichtete) Seiten hat, so dass man etwas größeren Kindern auch das Buch zum Selber-Anschauen geben kann.
Ich denke, dass kleine Kinder mit solchen Vorbildern gerne ins Badezimmer gehen…

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Faszination Hexen

Geheimnisse der Hexen
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Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass ich dieses Buch NICHT für Kinder ab 11 Jahren empfehlen kann, auch wenn es in der Angabe des Verlages so steht, da viele Themenbereiche nicht kindgerecht dargestellt ...

Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass ich dieses Buch NICHT für Kinder ab 11 Jahren empfehlen kann, auch wenn es in der Angabe des Verlages so steht, da viele Themenbereiche nicht kindgerecht dargestellt sind und erklärt werden. Meines Erachtens können erst 14-/15 oder gar 16- Jährige mit diesem durchaus umfassenden Kompendium etwas anfangen.
Das 77 Seiten-Buch geht zwar nicht in die Tiefe, aber es werden viele Themenbereiche aufgegriffen und äußerst anschaulich präsentiert. Die wunderbaren Illustrationen, der Schriftsatz (verschiede Schriften, Textblöcke, Schriftfarbe) und auch das hochwertige Papier werten das Buch besonders auf.
Jeder kennt die ‚böse Hexe‘ aus dem Märchen und weiß, dass im Mittelalter besonders Frauen, die ‚etwas eigensinnig‘ waren schnell als Hexe angeprangert wurden, auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Aber über die Hintergründe wissen die meisten wenig.
Hier bekommt der Leser eine Antwort. Das Buch, das in meinen Augen schon ein (sehr) kleines Sachbuch ist, hat folgende Themenbereiche:
Am Anfang wird auf die Wortherkunft eingegangen und wie Hexen in unterschiedlichen Kulturkreisen dargestellt werden. Sehr informativ und gelungen finde ich das Bild der Hexe im Wandel der Zeit - von der Antike übers Mittelalter, Renaissance, Aufklärung, Romantik bis in die Gegenwart. Anhand einzelner Beispiele (urkundlich erwähnter ‚Hexenprozesse‘) wird das Ausmaß der Aversion gegenüber dieser Frauen in der Vergangenheit - erschreckend - deutlich. Das Schicksal bekommt ein Gesicht.
Besonders gefallen hat mir am Ende des Buches die kurze aber sehr anschauliche Darstellung der magischen Symbole, wo auf Zahlen, tierische Begleiter, Besonderheit einzelner Steine und Kräuter sowie einzelne ‚Hexen-Praktiken‘ eingegangen wird.

Fazit: Wer sich einen kleinen, aber feinen, Überblick (Lesen und Schauen) verschaffen möchte ist mit dem hochwertigen Buch gut bedient.

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